Vitamin D - Funktion und Bedarf

Als Vitamin D bezeichnet man mehrere Stoffe, die man eigentlich zu den Hormonen zählt. Das Vitamin kann auch vom Körper selbst gebildet werden und wird zudem über das Sonnenlicht sowie teils auch über die Ernährung aufgenommen. Das Vitamin-D-Hormon Calcitriol reguliert die Menge an Kalzium, die durch den Darm aufgenommen wird. Auch der Knochenaufbau wird durch Vitamin D gefördert. Lesen Sie über Funktion und Bedarf von Vitamin D.

Von Jens Hirseland

Vitamin D - Wofür brauchen wir es?

Vitamin D oder Calciferole dient als Sammelbegriff für mehrere unterschiedliche Stoffe. Diese zählen eigentlich zu den Hormonen. Durch die Einstrahlung der Sonne ist der menschliche Körper in der Lage, Vitamin D auch selbst herzustellen.

Bildung von Vitamin D3

Die Bezeichnung von Calciferole als Vitamin gilt als nicht exakt, denn normalerweise ist der Körper nicht imstande, Vitamine in ausreichender Menge selbst zu erzeugen. Der eigentliche Wirkstoff, der als Cholecalciferol oder Vitamin D3 bezeichnet wird, entspricht einem Hormon, weswegen Vitamin D eher als Hormonvorstufe gilt. Vitamin D3 wird in der Haut gebildet und kommt durch die Einstrahlung von UV-Licht, zum Beispiel bei einem Sonnenbad, zustande.

Durch die Farbe der Haut und die Sonneneinstrahlung wird bestimmt, wie viel von der UV-Strahlung in den menschlichen Körper gelangt. Da Menschen, die in sonnenärmeren Gegenden wohnen, eine hellere Hautfarbe aufweisen als Menschen, die in sonnenreichen Regionen leben, nehmen sie eine höhere Dosis an UV-Strahlung auf.

Vitamin-D-Bedarf: Die empfohlene Tagesmenge an Vitamin D beträgt 20 Mikrogramm - schon 15 Minuten Sonne pro Woche reichen aus!

Funktion von Vitamin D3

Vitamin D hat selbst keinen biologischen Effekt. Seine Wirkung erzielt es in Form des Hormons Vitamin D3.

Dieses ist jedoch sehr wichtig für die Knochen. So bewirkt das Cholecalciferol, dass Vorläuferzellen der Knochenzellen gebildet werden und diese reifen können.

Außerdem ist es zuständig für das Regulieren des Phosphat- und Kalziumstoffwechsels. So steuert das Vitamin die Kalziumaufnahme aus dem Darm, wenn es zu einem Absinken des Blutkalziumspiegels kommt.

Darüber hinaus wird auch das Immunsystem von Vitamin D3 unterstützt, da es bei der Entwicklung der Abwehrzellen hilft. Gespeichert wird Vitamin D im Muskel- oder Fettgewebe des Körpers.

Vitamin D und Kalzium als starkes Team

Vitamin D wird oftmals in Verbindung mit Kalzium genannt. Wie viel Kalzium der Mensch aus der aufgenommenen Nahrung nutzen kann, hängt davon ab, wie viel Vitamin D (Cholecalciferol) seinem Körper zur Verfügung steht.

Denn das Vitamin-D-Hormon Calcitriol reguliert die Menge an Kalzium, die durch den Darm aufgenommen wird. Auch der Knochenaufbau wird durch Vitamin D gefördert.

Wenn die Kalzium-Konzentration im Blut zu niedrig ist, reagiert der Körper sofort und schüttet über die Nebenniere ein spezielles Hormon aus. Dieses sorgt dafür, dass Knochen abgebaut werden und die Nieren mehr Calcitriol ausschütten, um die Kalzium-Resorption aus dem Darm zu erhöhen.

Knochenabbau vorbeugen

Da der Abbau von Knochen bereits bei einem leichten Mangel an Kalzium im Blut auftreten kann, ist es wichtig, für eine ausreichende Zufuhr von Kalzium und Vitamin D zu sorgen. Letzteres können wir allerdings nur mithilfe von UV-Strahlung bilden, also dann, wenn wir uns in der Sonne aufhalten.

Gerade ältere Menschen sind eine Risikogruppe für Osteoporose. Die Fähigkeit, Vitamin D zu bilden, verringert sich mit dem Alter. Zusätzlich halten sich viele Senioren überwiegend im Haus auf, was dazu führt, dass schnell ein Mangel von Vitamin D und Kalzium entsteht, die Knochen schneller brechen und das Osteoporose-Risiko steigt.

Wenn bereits Mangelerscheinungen vorliegen, ist die Einnahme von hochdosierten Nahrungsergänzungsmitteln bei älteren Menschen anzuraten. Zur Vorsorge reicht allerdings meist eine ausgewogene Ernährung mit kalziumreichen Lebensmitteln wie

Zusätzlich fördern kann man die Gesundheit der Knochen mit frischer Luft und regelmäßiger Bewegung, zum Beispiel mit lockerem Joggen oder Gymnastik. Wann immer es möglich ist, sollte man ein wenig Sonne tanken.

Die Kombination von Vitamin D und Kalzium scheint auch bei der Vorbeugung von Darmkrebs eine Rolle zu spielen.

Welchen Einfluss hat Vitamin D bei der Entstehung von Krebs?

Vitamin D spielt eine elementare Rolle bei einer Vielzahl an Körperfunktionen. Zu den wichtigsten Vitamin-D-Verbindungen gehört

  • Vitamin D 2, auch Ergocalciferol, und
  • Vitamin D 3, Cholecalciferol,

das in tierischen Produkten vorkommt. Beide Vitamin-D-Varianten weisen eine gleich hohe biologische Wirkung auf. Vitamin D ist zudem für die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm zuständig und trägt zur Gesunderhaltung von Knochen und Zähnen bei. Die meisten Menschen wissen, wie hoch ihre Cholesterin- und Blutdruckwerte sind, jedoch ist den wenigsten ihr Vitamin-D-Spiegel bekannt.

Das wäre laut vieler Wissenschaftler jedoch überaus sinnvoll, denn neuere Forschungsstudien belegen, dass Vitamin D nicht nur

vorbeugt, sondern auch Einfluss auf die Entstehung von Darmkrebs und anderer Krebsformen hat. Zudem konnte eine positive Wirkung bei chronisch verlaufenden degenerativen Erkrankungen und bei den Überlebensraten nach chirurgischen Eingriffen festgestellt werden.

Vitamin D kann der Körper als einziges Vitamin selbst produzieren. Es bildet sich unter Einfluss von Sonnenlicht in der Haut. Zwar ist Vitamin D fettlöslich, dennoch ist der Körper nicht in der Lage, größere Mengen zu speichern.

Vitamin-D-Werte von 50 bis 80 ng/ml sollen das Darmkrebsrisiko bedeutend verringern und auch das Erkrankungsrisiko für andere Krebsformen signifikant senken, insbesondere bei Frauen nach den Wechseljahren. In einer amerikanischen Fachzeitschrift wurde eine Studie publiziert, der zufolge Vitamin-D-Mengen von 27,5 Mikrogramm und Dosierungen von 1.400 bis 1.500 Milligramm Kalzium pro Tag das Risiko für eine Krebserkrankung erheblich reduzieren. Vitamin D und Kalzium verstärken sich in ihrer Wirkungsweise gegenseitig.

Deshalb raten Forscher dazu, die ausreichende Versorgung mit beiden Mikronährstoffen sicherzustellen. Sonnenstrahlen sind bis zu einem Lebensalter von 40 Jahren die beste Vitamin-D-Quelle. Da die Fähigkeit des Organismus, Vitamin D über die Sonne aufzunehmen, mit steigendem Lebensalter nachlässt, kann die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sein, vor allem in Mitteleuropa während der Winterzeit.

Bedarf an Vitamin D

Der tägliche Bedarf an Vitamin D liegt bei etwa 20 Mikrogramm pro Tag und wird für fast alle Altersgruppen empfohlen. Sofern der Bedarf größtenteils durch das Sonnenlicht gedeckt wird, gilt diese relativ geringe Menge als ausreichend.

Für dunkelhäutige Menschen, die aus sonnenreichen Regionen stammen und in sonnenärmere Länder ziehen, wird eine zusätzliche Zufuhr an Vitamin D durch die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel empfohlen, damit es nicht zu einemVitamin D-Mangel kommt, denn durch eine dunkle Hautfarbe werden die UV-Strahlen blockiert.

Ein erhöhter Bedarf besteht auch bei Säuglingen und Senioren über 65 Jahren.

Vorkommen von Vitamin D

Vitamin D im UV-Licht

Zu 90 Prozent wird Vitamin D vom menschlichen Körper selbst erzeugt, sofern genügend UV-Licht auf die Haut trifft. Dabei genügen schon 15 Minuten Sonneneinstrahlung pro Woche für das Bereitstellen einer ausreichenden Menge an dem Vitamin.

Vitamin D in der Nahrung

Die meisten Lebensmittel enthalten nur wenig Vitamin D. Eine Ausnahme bilden jedoch Lebertran und fettreicher Seefisch, wie zum Beispiel Hering oder Thunfisch.

Nennenswerte Mengen sind auch vorhanden in:

  • Rinderleber
  • Eigelb
  • Milch und Milchprodukten

Darüber hinaus werden Margarine und Babynahrung oftmals mit Vitamin D angereichert.

Hitzeempfindlichkeit

Im Gegensatz zu vielen anderen Vitaminen ist Vitamin D sehr hitzeempfindlich. Es übersteht sogar Temperaturen bis zu 180 Grad Celsius. Auch durch längere Lagerung entsteht kein Vitaminverlust.

Gesundheitliche Probleme durch Vitamin D-Mangel

Risikogruppen:

  • alte Menschen
  • dunkelhäutige Menschen
  • Schwangere
  • Vegetarier
  • bettlägerige Menschen

Bei einem Vitamin D-Mangel besteht die Gefahr von gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Verursacht werden kann ein Mangel an dem Vitamin durch unzureichende Sonneneinstrahlung. Doch auch andere Auslöser spielen eine Rolle - informieren Sie sich hier in unserem separaten Artikel zum Thema.