Vitamin B1 Mangel - Erkennen und behandeln

Ein Vitamin B1 Mangel liegt vor, wenn dem Körper zu wenig des Vitamins zugeführt wird. In der Regel kommt es hierzulande eher selten zu einer solchen Hypovitaminose. Über zahlreiche unterschiedliche Nahrungsmittel kann der tägliche Bedarf gedeckt werden. Ein Mangel kann beispielsweise bei bestimmten Erkrankungen entstehen. Lesen Sie über die Ursachen eines Vitamin B1 Mangels und informieren Sie sich über Symptome und Behandlung.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Ab wann spricht man von einem Vitamin B1 Mangel und wie kommt es dazu?

Zu einem Mangel an Vitamin B1 kommt es bei gesunden Menschen kaum. Normalerweise kann der Tagesbedarf durch die Ernährung problemlos gedeckt werden.

Die empfohlene Tagesmenge an Vitamin B1 liegt bei einem bis zwei Milligramm pro Tag. Wobei die tatsächlich benötigte Menge auch mit den Ess- und Trinkgewohnheiten (unter anderem erhöht Alkoholkonsum den Bedarf) zusammenhängt.

Der Tagesbedarf der Vitamine B1 kann zum Beispiel über den Verzehr folgender Nahrungsmittel gedeckt werden:

In Entwicklungsländern kommt es weitaus häufiger zu einer Hypovitaminose. Wird in Industrieländern ein Mangel beobachtet, liegt dies in der Regel an einer gestörten Aufnahme des Vitamins über den Darm.

Als mögliche Ursache gelten Magen-Darm-Erkrankungen, Lebererkrankungen oder auch Alkoholmissbrauch. Ebenfalls lassen sich Essstörungen dazu zählen.

Ein erhöhter Bedarf an Vitamin B1 ist während der Schwangerschaft gegeben. So kommt es auch unter Schwangeren vermehrt zu Symptomen.

Ein Vitamin B1 Mangel kann auch durch Behinderung der Vitamin B1 Aufnahme durch bestimmte Lebensmittel bzw. darin enthaltene Stoffe entstehen, sofern sie in entsprechenden Mengen konsumiert werden. Zu diesen Lebensmitteln zählen

  • Kaffee
  • Tee
  • bestimmte Süßwasserfische und
  • Muscheln.

Die Spaltung des Thiamins durch die in den Fischen und Muscheln enthaltenen Enzyms kann jedoch verhindert werden, wenn man die Lebensmittel kocht.

Symptome: Einen Vitamin B1 Mangel erkennen

Die Symptome eines Mangels können sehr vielseitig und recht unspezifisch sein. So äußert er sich zum Beispiel durch:

Folgen eines Vitamin-B1-Mangels

Ein dauerhafter, starker Mangel Vitamin B1 kann jedoch noch deutlich schlimmere Folgen haben. Er kann zum Beispiel zu schweren Schädigungen des Nervensystemsführen.

Darüber hinaus braucht der Körper das B1 unbedingt, um Kohlehydrate in Energie umwandeln zu können. Fehlt es dem Körper an Vitamin B1 kann es zum Beispiel zu einer Muskelschwäche kommen. Dies kann bis zum Versagen des Herzmuskels und somit zum Tod führen.

Sonderfall des Vitamin B1 Mangels: Beriberi

Als Sonderform des Mangels gilt die Erkrankung Beriberi. Sie entsteht durch übermäßigen bzw. dauerhaften Konsum von maschinell geschältem sowie poliertem Reis.

Heutzutage kommt es fast ausschließlich in Entwicklungsländern zu dieser Krankheit. Es gibt verschiedene Formen, die je nach Ausmaß zu Muskelschwäche und Empfindungsstörungen, Herzproblemen oder Beeinträchtigungen des Nervensystems führen.

Sonderfall des Vitamin B1 Mangels: Wernicke-Enzephalopathie

Ebenfalls als Sonderfall gilt die Wernicke-Enzephalopathie. Hierbei kommt es zu einer Unterversorgung des Gehirns mit Vitamin B1. Auf Dauer sterben die Nervenzellen ab. Häufig spielen dabei Essstörungen oder ein Alkoholmissbrauch eine Rolle.

Behandlung - Was tun bei Vitamin B1 Mangel?

Ein leichter Vitamin B1 Mangel lässt sich mit einer Ernährungsumstellung behandeln. Mitunter kann aber auch eine Supplementierung sinnvoll sein - dies ist mit einem Arzt abzuklären.

Der Mangel kann durch die orale Einnahme von Tabletten behoben werden. Liegt jedoch ein akuter Mangel vor oder ist eine Aufnahmestörung gegeben, empfiehlt sich eine intramuskuläre oder intravenöse Gabe des Vitamins.

Eine lange Therapie ist nur selten notwendig. Zusätzlich ist eine Nahrungsumstellung zu empfehlen.