Sonnenbrand - Ursachen, Symptome, Behandlung und Vorbeugemöglichkeiten

Als Sonnenbrand (Dermatitis solaris) bezeichnet man eine akute Entzündung der Haut. Diese wird durch eine übermäßige Einstrahlung der Sonne verursacht. Vorbeugen kann man einem Sonnenbrand durch Verwendung von Sonnenschutz mit einem ausreichenden Lichtschutzfaktor. Zur Behandlung gibt es zahlreiche Hausmittel. Informieren Sie sich über Ursachen, Symptome und Behandlung eines Sonnenbrands.

Von Jens Hirseland
Klassifikation nach ICD-10: L55 L59
ICD-10 ist ein weltweit verwendetes Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen. Der sogenannte ICD-Code ist zum Beispiel auf einem ärztlichen Attest zu finden.

Sonnenbrand - Eine Definition

Bräune zeugt von Gesundheit und Zufriedenheit. So will es uns wenigstens die Werbung einbläuen.

Für dieses Schönheitsideal leiden viele Menschen und nehmen hin und wieder auch einen Sonnenbrand in Kauf. Der bleibt nicht ohne Folgen.

Vor allem in der Sommerzeit oder bei einem Urlaub in sonnenreichen Gegenden kommt es häufig zu einem Sonnenbrand, der in der Medizin auch Dermatitis solaris, Erythema solare oder UV-Erythem genannt wird. Dabei wird die Haut längere Zeit und ungeschützt der Sonnenstrahlung ausgesetzt. Besonders gefährdet für einen Sonnenbrand sind Menschen mit heller Hautfarbe und Kinder.

Medizinisch gesehen ist ein Sonnenbrand auch eine Verbrennung der Haut, die durch UV-Strahlen verursacht wird. Als besonders gefährdete Körperstellen für einen Sonnenbrand gelten:

Sonnenallergie als mögliche Folge eines Sonnenbrands

In manchen Fällen kommt es zudem zu allergischem Reaktionen an der Stelle des Sonnenbrandes, was auch als Sonnenallergie bezeichnet wird. Eine solche Allergie wirkt sich meist recht unterschiedlich aus, beispielsweise durch:

Ursachen eines Sonnenbrands

Verursacht wird ein Sonnenbrand durch die Ultraviolett-Anteile der Sonnenstrahlen. Diese Sonnenstrahlen bestehen aus wärmender langwelliger Infrarotstrahlung, sichtbarem Licht sowie kurzwelliger Ultraviolett-Strahlung.

Ultraviolett-Strahlen

Die Ultraviolett-Strahlen werden ihrerseits in langwellige UV-A-Strahlen und kurzwellige UV-B-Strahlen unterteilt.

Die UV-A-Strahlen sind für eine kurze Bräunung der Haut verantwortlich und die UV-B-Strahlen sorgen für eine langfristigere Bräunung mit Sonnenschutz. Kommt es nun zu einer Überdosis an UV-B-Strahlen ist eine Verbrennung der Haut, also ein Sonnenbrand, die Folge.

Meistens sind diese Verbrennungen ersten Grades. In schweren Fällen können aber auch Verbrennungen dritten Grades, bei der es zu Schädigungen der Oberhaut und der Keimzellschicht kommt, eintreten.

Hauptursachen für Sonnenbrände sind vor allem:

  • übermäßiges Sonnenbaden
  • Anwendung von zu niedrigen Lichtschutzfaktoren beim Sonnenschutz
  • falsches Einschätzen der Intensität der Sonnenstrahlung
  • ein längerer Aufenthalt auf dem Wasser oder im Schnee, wo es zu einer besonders starken Reflektion des Sonnenlichts kommt
  • die Einnahme von bestimmten Medikamenten wie Antibiotika, ätherischer Öle oder Johanniskraut, da diese die Lichtempfindlichkeit der Haut verstärken

Verlauf eines Sonnenbrands

In den meisten Fällen erreicht der Verlauf eines Sonnenbrandes nach etwa 12-24 Stunden seinen Höhepunkt. Nach ca. drei Tagen kommt es zu einem Abklingen der Symptome. Nach spätestens zwei Wochen ist ein Sonnenbrand im Normalfall wieder verheilt.

Bei großenflächigen Sonnenbränden kann es zu schwerwiegenderen Verbrennungen kommen, die später zu depigmentierten Narben oder Lichtschwielen (Verdickungen der Haut) führen können.

Ältere Menschen und Kinder sind zudem gefährdet einen Schock zu erleiden.

Sonnenbrände gelten auch als Auslöser für Hautkrebs, selbst noch Jahrzehnte nach einem erlittenen Sonnenbrand. Außerdem wird durch häufige Sonnenbrände die Alterung der Haut beschleunigt. Es entstehen frühzeitig Falten und Altersflecken.

Symptome eines Sonnenbrands

Zu den typischen Symptomen eines Sonnenbrandes gehören:

Auch eine Bildung von Blasen auf den betroffenen Hautstellen ist möglich. Charakteristisch für die Rötungen ist, dass sie sich von den nicht betroffenen Hautpartien stark abgrenzen.

Diese Symptome treten etwa 6-8 Stunden nach der Sonneneinstrahlung auf. Nach einiger Zeit kommt es zu einer Abschuppung der Haut an den betroffenen Stellen.

Gerötete Haut, Schmerzen und evtl. Blasenbildung als Symptome des Sonnenbrands
Gerötete Haut, Schmerzen und evtl. Blasenbildung als Symptome des Sonnenbrands

Sonnenstich oder Hitzschlag? Die Unterschiede

Sind großflächige Teile der Haut von einem Sonnenbrand betroffen, können auch Übelkeit, Kreislaufprobleme und sogar Fieber auftreten. Wenn es zu solchen Symptomen kommt, muss unbedingt ein Arzt konsultiert werden.

Außerdem können weitere Beschwerden ein Hinweis auf einen Sonnenstich oder einen Hitzschlag sein, wie:

Diagnose eines Sonnenbrands

Ein Sonnenbrand lässt sich in dem meisten Fällen bereits anhand seiner charakteristischen Symptome diagnostizieren. Ein weiterer Hinweis ist, dass die Beschwerden ca. 6-8 Stunden nach einem Sonnenbad auftreten. Fallen die Reaktionen der Haut stärker aus oder kommt es zu Blasenbildung und Kreislaufbeschwerden, sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden, der das Ausmaß der Schädigungen feststellen kann.

Behandlung eines Sonnenbrands

Ist ein Sonnenbrand erst einmal entstanden, sollte möglichst schnell eine Behandlung begonnen werden. Besonders wichtig ist es auch, weitere Sonneneinstrahlung bis zur völligen Ausheilung des Brandes zu meiden.

  • Als Erste-Hilfe-Maßnahme sollte man kühle Umschläge auf die Haut legen oder eine kalte Dusche nehmen. Neben kühlem Wasser können für die Umschläge auch kühler Joghurt, Quark oder Buttermilch verwendet werden. Die Umschläge legt man mehrere Male am Tag für 10-20 Minuten auf.
  • Wichtig ist außerdem, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
  • Zur Beruhigung der Haut wird empfohlen, Feuchtigkeitscremes zu verwenden, die Dexpanthenol oder Aloe Vera enthalten.
  • Verspürt man starke Schmerzen, kann man zusätzlich ein Schmerzmittel einnehmen und sich aus der Apotheke eine Lotion mit etwas Kortison besorgen.

Für die Behandlung werden auch Feuchtigkeitslotionen und -gels angewendet. Diese werden zur Linderung der Beschwerden mehrmals täglich auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Während der Abheilung sollten die in Mitleidenschaft gezogenen Hautpartien gut mit rückfettenden Cremes gepflegt werden.

Therapie eines Sonnenbrands bei starken Verbrennungen

Kommt es zu starken Verbrennungen, die Blasenbildung verursachen und Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Fieber hervorrufen, muss ein Arzt konsultiert werden. Dieser verschreibt zur Behandlung in der Regel kortisonhaltige Medikamente oder Salben.

In manchen Fällen kann bei Kindern oder alten Menschen eine stationäre Beobachtung erforderlich sein.

Vorbeugung eines Sonnenbrands

Mittagssonne meiden

Zu den wichtigsten Vorsorgemaßnahmen gegen einen Sonnenbrand gehört ein ausreichender Sonnenschutz der Haut. Besonders Kinder und hellhäutige Menschen sollten sich nicht längerer Zeit der Sonne aussetzen. Vor allem in der Zeit zwischen 10 und 15 Uhr sollte die pralle Sonne von Kindern gemieden werden.

Hoher Lichtschutzfaktor

Bei einem Sonnenschutzmittel muss auf einen ausreichenden Lichtschutzfaktor geachtet werden, denn je höher der Lichtschutzfaktor ist, desto wirksamer ist auch der Schutz vor der Sonne.

Am besten verwendet man ein Sonnenschutzmittel mit Breitbandwirkung, die beide UV-Strahlungen herausfiltert. Der Lichtschutzfaktor gibt an, wie viel Mal länger man sich sonnen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, als ohne Schutz. Beispiel: Wird Hellhäutigen geraten, am Anfang der Saison nicht länger als zehn Minuten die Sonne direkt zu genießen, so kann man sich mit einem Schutzmittel LSF 6 sechsmal - also 60 Minuten - so lange der Sonne aussetzen.

Ein Sonnenschutzmittel sollte mindestens dreißig Minuten vor einem Sonnenbad aufgetragen werden. Auch der Kopf und die Augen müssen entsprechend geschützt werden.

Achtung bei der Einnahme bestimmter Medikamente

Wer Medikamente wie Antibiotika oder Johanniskraut zu sich nimmt, die die Lichtempfindlichkeit der Haut verstärken, sollte direkte Sonneneinstrahlung lieber ganz vermeiden.