Schwarzer Hautkrebs - Ursachen, Symptome und Behandlung

Schwarzer Hautkrebs äußert sich durch verschiedene Merkmale. Die Diagnose stellt ein Hautarzt. Ärzte unterscheiden verschiedene Ursachen des schwarzen Hautkrebses. Wenn der er in einem frühen Stadium erkannt wird, bestehen gute Heilungschancen.

Von Claudia Haut

Krankheitsbild

Beim schwarzen Hautkrebs handelt es sich um eine bösartige Tumorerkrankung, welche von den Melanozyten (Pigmentzellen) der Haut ausgeht. Man bezeichnet diese Krebserkrankung auch als malignes Melanom, Melano(zyto)blastom, oder Melanom.

Typisch ist, dass diese Krebsform schnell Metastasen über die Lymph- oder Blutbahnen streut. Häufig endet sie tödlich. Man unterscheidet vier Haupttypen des malignen Melanoms:

  • das superfiziell spreitende Melanom
  • das noduläre Melanom
  • das Lentigo-maligna-Melanom
  • das akral-lentiginöse Melanom

Ursachen

Die Hauptursache des schwarzen Hautkrebses liegt in der Sonnenstrahlung. Betroffene, die als Kind und auch später häufig einen Sonnenbrand hatten, haben ein erhöhtes Risiko, an schwarzem Hautkrebs zu erkranken. Auch die Bräunung in Solarien birgt ein hohes Risiko für den Hautkrebs.

Dabei sind diejenigen Patienten besonders gefährdet, die sich nur hin und wieder in die Sonne begeben und sich in diesen Zeiten besonders intensiv oder ungeschützt den Sonnenstrahlen aussetzen. Menschen, die sich regelmäßig im Freien an der Sonne befinden, haben hingegen ein geringeres Risiko für diese Form des Hautkrebses.

Allgemein kann gesagt werden, dass besonders Menschen mit rötlichen Haaren und heller Haut an schwarzem Hautkrebs erkranken. Personen mit vielen Muttermalen haben ebenfalls ein höheres Risiko, dass sich eines dieser Muttermale zu einem bösartigen Tumor entwickelt.

Je mehr Muttermale ein Mensch dabei hat, desto höher ist sein Risiko an schwarzem Hautkrebs zu erkranken. Der Mediziner spricht ab einer Anzahl von fünfzig Muttermalen am ganzen Körper von einem erhöhten Risiko.

Zudem kann der schwarze Hautkrebs auch vererbt werden und kommt somit in einigen Familien häufiger vor als in anderen. Muttermale, denen ein Haar entwächst, sollten jeweils besonders beobachtet werden, da auch diese die Vorstufe zum schwarzen Hautkrebs sein können. Patienten mit einer schweren Grunderkrankung, wie zum Beispiel HIV, haben ebenfalls ein höheres Risiko an schwarzem Hautkrebs zu erkranken.

Verlauf

Die Heilungschancen des schwarzen Hautkrebses richten sich danach, in welchem Stadium die Diagnose gestellt wird. Wenn sich der Patient frühzeitig in ärztliche Behandlung begeben hat und der bösartige Tumor noch keine Metastasen gebildet hat und nur minimal gewachsen ist, so bestehen sehr gute Chancen auf komplette Heilung. Je größer der Tumor jedoch bereits ist, desto schlechter stehen die Chancen.

Patienten, deren Hautkrebs im ersten Stadium diagnostiziert wurde, in dem der Tumor weder die Lymphknoten befallen noch Metastasen gebildet hat, können fast alle geheilt werden. Patienten im dritten und letzten Stadium, in dem bereits Metastasen vorhanden und die Lymphknoten befallen sind, können trotz Behandlung nicht mehr geheilt werden.

Symptome

Patienten mit einem schwarzen Hautkrebs haben einen Pigmentfleck, der sich im Gegensatz zu harmlosen Hautveränderungen anders darstellt. Der Fleck

  • ist unsymmetrisch
  • wächst meist in eine Richtung und
  • wächst dabei in die gesunde Haut hinein.

Der Fleck kann unterschiedlich gefärbt sein: von rötlich bis hin zu schwarz. Charakteristisch für einen schwarzen Hautkrebs ist, dass der Fleck an Größe zunimmt. Einige bösartige Hauttumoren wachsen auch nach oben, so dass sie nicht nur zu sehen, sondern auch zu fühlen sind.

Im Bereich des Hautkrebses juckt die Haut und blutet leicht. Schwarzer Hautkrebs kann sich im gesamten Bereich der Haut bilden, selten findet man ihn zum Beispiel auch in einem Auge.

Je nach Haupttyp lassen sich folgende Merkmale festhalten:

  • Superfiziell spreitendes Melanom: Durchmesser größer als 6 mm, langsames Wachstum mit Dunkelfärbung, unregelmäßige Pigmentierung mit abrupten Übergängen
  • Noduläres Melanom: Schnelles Wachstum in tiefere Hautschichten sowie nach oben, regelmäßige, dunkle Pigmentierung
  • Lentigo-maligna-Melanom: Auftreten meist bei Menschen über 60 an Hautstellen, die langjährig der Sonne ausgesetzt sind, dunkle Areale, welche größer, unregelmäßig und unscharf begrenzt sind
  • Akral-lentiginöses Melanom: Auftreten an haarlosen Stellen

Diagnose

Spezialist für die Diagnostik eines schwarzen Hautkrebses ist der Dermatologe, der Hautarzt. In vielen Fällen kann der Hautarzt die Diagnose bereits aufgrund des Aussehens der Hautveränderung stellen.

Dazu nimmt er sich die so genannte ABCDE-Regel zu Hilfe. Diese Regel beschreibt den Hautkrebs nach

  • Form
  • Farbe
  • Größe und
  • Symmetrie.

Allgemein kann gesagt werden, dass der Hautarzt die Diagnose mit hoher Sicherheit stellen kann, je mehr Punkte von dieser Regel erfüllt werden. Zusätzlich untersucht der Arzt die Hautveränderung jedoch noch eingehend unter einer Lampe, um andere Hauterkrankungen ausschließen zu können.

Zur eindeutigen Diagnosestellung wird die Hautveränderung mit dem Tumor entfernt und im Labor unter einem Mikroskop auf Krebszellen untersucht. Wird hier ein schwarzer Hautkrebs diagnostiziert, konnte der Diagnosenverdacht des Hautarztes bestätigt werden.

Um das Ausmaß der Erkrankung feststellen zu können, erfolgen weitere Untersuchungen. Dem Patienten wird beispielsweise Blut abgenommen. Vermutet der Arzt bereits Metastasen, müssen weitere Untersuchungen wie zum Beispiel eine Röntgenuntersuchung oder eine Szintigrafie der Knochen durchgeführt werden.

Wenn alle Untersuchungsergebnisse vorliegen, kann der Arzt beurteilen, in welchem Krankheitsstadium sich der Patient befindet:

  • Im ersten Krankheitsstadium konnten noch keine Metastasen oder geschwollene Lymphknoten festgestellt werden.
  • Im zweiten Stadium sind zwar noch keine Metastasen zu finden, jedoch sind die Lymphknoten bereits in Mitleidenschaft gezogen.
  • Im dritten und letzten Krankheitsstadium konnten Metastasen diagnostiziert werden.

Therapie

In jedem Krankheitsstadium wird der schwarze Hautkrebs im Rahmen eines operativen Eingriffes aus der Haut geschnitten. Um sicher zu gehen, dass alle Krebszellen entfernt wurden, schneidet der Arzt auch noch umliegendes, scheinbar gesundes Gewebe, heraus.

Je tiefer der Hautkrebs bereits in die Hautschichten gewachsen ist, desto mehr gesundes Gewebe wird entfernt. Der entfernte Tumor wird anschließend in einem Labor auf Krebszellen untersucht. Sollte bei dieser Untersuchung festgestellt werden, dass sich auch im scheinbar gesunden Gewebe Krebszellen befinden, so erfolgt ein zweiter Eingriff, bei dem noch mehr Haut entfernt werden muss.

Sind die Lymphknoten bereits vom schwarzen Hautkrebs betroffen, so werden diese im Rahmen der Operation mit entfernt. Befindet sich der Patient bereits im dritten Krankheitsstadium, in dem sich Metastasen gebildet haben, so versuchen die Ärzte, diese ebenfalls operativ zu entfernen.

Häufig gelingt dies jedoch nicht. In diesem Fall erhält der Patient eine Strahlen- oder Chemotherapie. Die Strahlentherapie wird jedoch nur bei einigen Formen des schwarzen Hautkrebses (zum Beispiel im Bereich der Augen) angewendet.

Konnten die Ärzte den Tumor und die Metastasen operativ entfernen, erhält der Patient im Anschluss häufig eine spezielle medikamentöse Therapie. Ziel dieser Therapie ist, mögliche winzige Metastasen, die bei Untersuchungen noch nicht sichtbar sind, von Anfang an zu zerstören.

Teilweise wird das Medikament auch denjenigen Patienten gespritzt, die unter inoperablen Metastasen leiden. Häufig verkleinern sich die Metastasen dadurch.

Vorbeugung

Seit einigen Jahren gibt es eine neue Krebsvorsorgeuntersuchung für Menschen ab einem Alter von 35 Jahren: Das Hautkrebsscreening. Diese Vorsorgeuntersuchung wird von den Krankenkassen alle zwei Jahre erstattet und kann bei Haus- oder Hautärzten durchgeführt werden.

Der Arzt untersucht bei dieser Vorsorge die komplette Haut nach verdächtigen Pigmentflecken. Ziel dieser Vorsorge ist, den Hautkrebs in einem sehr frühen Stadium festzustellen, in dem er noch gut behandelt werden kann.

Zusätzlich sollte jeder Mensch seine Haut selbst nach auffälligen Muttermalen oder Hautveränderungen absuchen und dabei auch Körperstellen wie zum Beispiel die Fußsohlen oder den Rücken nicht auslassen.

Im Sommer sollte man sich grundsätzlich eincremen und dazu Sonnencreme mit einem geeigneten Lichtschutzfaktor verwenden. Wichtig sind auch die richtige Bekleidung und der Kopfschutz. Auf einen regelmäßigen Besuch von Solarien sollte man seiner Gesundheit zuliebe möglichst verzichten.

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