Schnellere und intensivere Bräune durch Sonnenöl?

Im Vergleich zu einer Sonnencreme hat ein Sonnenöl meist einen geringeren Lichtschutzfaktor. Das Risiko für einen Sonnenbrand ist dementsprechend höher. Dafür ist das Sonnenöl sehr pflegend zur Haut und verwöhnt gerade trockene Haut mit einem zusätzlichen Schuss Fettigkeit. Denn das Öl legt sich wie ein Film auf die Haut und schützt sie so vor weiterem Austrocknen. Sonnenöl ist eine sehr reichhaltige Pflege, oft enthält es Wirkstoffe, welche die Bräune vertiefen sollen. Es kann aber nicht von jedem Hauttyp verwendet werden und muss innerhalb einer Saison aufgebraucht werden.

Von Anna Miller

Die unterschiedliche Wirkungsweise von Sonnenöl und Sonnencreme

Das wichtigste Kriterium eines Sonnenschutzmittels ist der Lichtschutzfaktor. Nur wenn dieser wirksam ist, kann man von geschützter Haut sprechen. Hier findet sich auch der erste gravierende Unterschied zwischen einer Sonnencreme und einem Sonnenöl.

Lichtschutzfaktor

  • Eine Sonnencreme bekommt man in unseren Breiten mit einem Lichtschutzfaktor bis 50+. Dies ist der höchste Faktor, der vor allen Dingen bei empfindlicher Haut oder in südlichen Ländern zum Einsatz kommen sollte.

  • Ein Sonnenöl besitzt nicht solch einen hohen Lichtschutzfaktor. Hier erreicht man maximal einen Lichtschutzfaktor von 20.

Deshalb sollte ein Sonnenöl nur zum Einsatz kommen, wenn man schon gut vorgebräunt ist oder generell eine dunklere Haut besitzt. Somit ist ein Sonnenöl der schlechtere Schutz vor der Sonne.

Bei Sonnenöl ist der Lichtschutzfaktor viel geringer als bei Sonnencreme
Bei Sonnenöl ist der Lichtschutzfaktor viel geringer als bei Sonnencreme

Anwendung

Auch in der Anwendung finden sich zwischen Sonnenöl und Sonnencreme unterschiedliche Wirkungsweisen.

  • So verteilt sich ein Öl deutlich leichter und gleichmäßiger auf der Haut, als eine Sonnencreme. Die flüssigere Konsistenz macht dies möglich.

  • Im Gegensatz dazu zieht das Öl langsamer in die Haut ein und wäscht sich im Wasser leichter ab. Man muss nach dem Baden also immer wieder "nach ölen".

Hautpflege

In der Pflege der Haut hat das Sonnenöl eindeutig die Nase vorn. Es macht die Haut geschmeidig und versorgt sie im Normalfall über viele Stunden mit einem fettigen Schutzfilm.

Für welchen Sonnenschutz man sich im Endeffekt entscheidet, ist sicherlich Geschmackssache. Vielleicht probiert man Beide einfach mal aus?

Warum man durch Öl schneller braun wird

Ein weiterer - besonders bei Sonnenhungrigen - wichtiger Vorteil von einem Sonnenöl ist, dass man damit tatsächlich schneller braun wird. Dies liegt nicht unbedingt daran, dass der Lichtschutzfaktor geringer ist. Dieser geringe Lichtschutzfaktor fördert nur einen schnelleren Sonnenbrand, was nichts mit einer gesunden und dauerhaften Bräune zu tun hat.

Es ist das enthaltene Öl, welches die schnellere Bräune ermöglicht. Und dies durch einen ganz simplen physikalischen Trick.

Durch den hohen Fettgehalt des Öls glänzt die Haut. Die Sonne reflektiert sich darin und strahlt somit stärker. Der Bräunungseffekt verstärkt und beschleunigt sich.

Das gleiche Prinzip findet sich im Wasser. Paddelt man im Wasser mit einem Boot oder auf einer Luftmatratze herum, reflektiert das Wasser ebenfalls die Sonne und fördert somit eine schnellere Bräune.

Achtung: Schneller Sonnenbrand

Aber aufgepasst: So etwas kann sehr schnell nach hinten losgehen. Sonnenöl sollte nur benutzt werden, wenn man keine sonnenempfindliche Haut hat. zudem sollte immer darauf geachtet werden, dass sich die Sonnen- und Schattenzeiten regelmäßig abwechseln.

Denn zu viel Sonnen kann immer zu einem Sonnenbrand führen, auch mit Sonnenöl.

Für wen ist Sonnenöl geeignet?

Sonnenöl ist im Handel in vielen Varianten erhältlich, manche von ihnen enthalten einen Sonnenschutzfaktor viele aber auch nicht. Und genau darin liegt die Problematik des Sonnenöls, denn es ist meist für den Verbraucher nicht auf den ersten Blick erkenntlich ob und welchen Lichtschutzfaktor sein Produkt hat. So kam es in der Vergangenheit immer wieder zu starken Hautverbrennungen, weil Benutzer der Meinung waren, dass es sich bei ihrem Sonnenöl um ein Lichtschutzmittel handelt.

Denn hinter dem Begriff Sonnenöl versteckt sich nicht immer auch ein tatsächliches Sonnenschutzmittel. Der Begriff Sonnenöl ist als solcher nicht geschützt. So kommt es das sich auf dem Markt eine Reihe von Sonnenölen tummeln, die zwar keinen Lichtschutzfaktor enthalten aber dafür einige Substanzen welche den Vorgang des Braunwerdens beschleunigen sollen.

Vorsicht vor diesen Zusätzen

Dazu gehört beispielsweise Walnussextrakt, denn die Schale der Walnuss enthält eine Substanz welche in der Lage ist die Haut tiefbraun zu färben. Von der Anwendung dieses Wirkstoffes ist jedoch dringend abzuraten. Denn er ist mit großen Risiken verbunden. So kann etwa die Haut ungleichmäßig gefärbt werden und dadurch fleckig erscheinen, weil verhornte Hautstellen die Farbe intensiver annehmen.

Aber auch vor Kräuterzusätzen sollte man die Finger lassen. Denn diese können bei empfindlichen Personen zu Hautreizungen und Ausschlägen führen, welche sich anstelle der gewünschten Bräune einstellen.

Hauttyp und Vorbräune

Wer trotzdem ein Sonnenöl benutzen möchte, muss darauf achten, dass es einen Lichtschutzfaktor enthält. Am besten ist die Verwendung auf der bereits vorgebräunten Haut, da Sonnenöl meist nur einen besonders niedrigen Schutz vor der gefährlichen UVA und UVB Strahlung der Sonne. Damit ist es sogar für die Verwendung auf normaler ungebräunter Haut nicht geeignet.

Dunkle Hauttypen können Sonnenöl, jedoch auch schon auf der ungebräunten Haut anwenden, da diese weniger lichtempfindlich ist. Jedoch ist es auch für dunkle Hauttypen nur bedingt als Lichtschutz geeignet, denn wer sich mit dunkler Haut und Sonnenöl in die pralle Sonne legt bekommt mit Sicherheit auch einen Sonnenbrand.

Für alle hellen, empfindlichen Hauttypen aber heißt es ganz klar: Finger weg von Sonnenöl!