Blutungen

Blutungsarten und Behandlung

Kommt es zum Austritt von Blut aus den Blutgefäßen, spricht man von einer Blutung. Lesen Sie mehr zu den unterschiedlichen Arten von Blutungen und der Behandlung.

Von Jens Hirseland

Definition

Bei einer Blutung (Hamörrhagie) tritt das Blut aus einem bestimmten Bereich des Blutkreislaufs bzw. der Blutbahn aus dem Körper aus. Blutungen können aus sämtlichen Gefäßen des Körperkreislaufs oder des Lungenkreislaufs entstehen.

Wie gefährlich eine Blutung ist, hängt vom dabei entstehenden Blutverlust ab. So besteht bei großem Blutverlust die Gefahr, dass es zu einem Schock und sogar zum Tod durch Verbluten kommt.

Man unterscheidet zwischen:

  1. äußeren Blutungen
  2. inneren Blutungen

Bei einem zu großen Blutverlust kann es zu einem Schock der betroffenen Person kommen, der sogar zum Tode führen kann. Auch Blutungen, die allein von den Kapillaren (Haargefäßen) verursacht werden, wie bei schweren Krankheiten wie dem Hämorrhagischen Fieber, Ebola oder dem Marburg-Fieber, können den Tod verursachen.

Erhöhte Neigungen zu Blutungen bezeichnet man als Hämorrhagische Diathese.

Äußere Blutungen

Bei einer äußeren Blutung, die durch Verletzung einer Blutbahn entsteht, tritt das Blut aus dem Körper aus. Später bildet sich über die blutende Wunde im Verlauf der Wundheilung eine Kruste, so genannter Schorf.

Innere Blutungen

Bei einer inneren Blutung, bei der eine innere Blutbahn verletzt wurde, tritt das Blut hingegen nicht nach außen. Dabei bildet sich ein Hämatom, das auch Bluterguss genannt wird.

Innere Blutungen gelten als gefährlicher, weil sie häufig unbemerkt bleiben. Auch äußere Blutungen können sehr gefährlich sein, da sie aber schneller bemerkt werden, können sie auch rascher behandelt werden.

Blutverlust

Bereits ab einem Liter Blutverlust wird es für eine erwachsene Person lebensgefährlich. Bei Kindern ist sogar schon der Blutverlust einer geringeren Menge sehr gefährlich. Wenn nur die kleinen Blutgefäße der obersten Hautschicht von einer Blutung betroffen sind, kommt es nur zu einem geringen Blutverlust.

Werden jedoch größere Blutgefäße, beispielsweise durch tiefe Stiche oder Schnitte in Mitleidenschaft gezogen, droht die Gefahr des Verblutens. Bei sich direkt unter der Haut befindenden, größeren Blutgefäßen wie den Pulsadern am Handgelenk oder der Halsschlagader, reichen schon flache Schnittwunden für starke Blutungen aus.

Werden Arterien verletzt, kann das Blut auch synchron zum Puls spritzen, weil das Blut mit jedem einzelnen Herzschlag nach außen gepumpt wird. Bei Blutungen der Venen dringen unterschiedliche Mengen an Blut nach außen.

  • Roter Verbandskasten mit weißem Kreuz, "First Aid/Erste Hilfe"

    © lionel VALENTI - www.fotolia.de

  • Gesicht eines traurigen kleinen Jungen mit Verband um den Kopf

    © lu-photo - www.fotolia.de

  • Verbandsmaterial wie Pflaster, Schere und Mullbinde liegen vor einem Erste Hilfe-Verbandskasten

    © Zerbor - www.fotolia.de

  • Kopfverletzung - Patient bekommt Verband um den Kopf

    © Photographee.eu - www.fotolia.de

Blutungszeit

Ursachen

Blutungen können aus den Gefäßen des Körperkreislaufs oder auch aus denen des Lungenkreislaufs entstehen. Man unterscheidet nach außen austretende sowie nach innen verlaufende Blutungen (innere Blutungen). Zu der harmlosesten Form der innerein Blutung gehört das Hämatom; bei diesem verläuft die Blutung nahe der Hautoberfläche. Meist entsteht eine Blutung aufgrund von Verletzungen.

Äußere Blutungen

Zu den häufigsten Ursachen für äußere Blutungen gehören Schnittverletzungen wie zum Beispiel durch Messer, Glasscherben oder andere scharfe Gegenstände. Auch Gewalteinwirkung durch Stich- oder Schussverletzungen ist eine häufige Ursache.

Menschen mit der Bluterkrankheit leiden aufgrund einer Blutgerinnungsstörung häufiger an Blutungen; diese dauern in der Regel auch länger an als bei gesunden Menschen.

Eine Sonderform nimmt die Menstruationsblutung bei der Frau ein und auch während der Schwangerschaft kann es anfangs mitunter zu leichten Blutungen kommen. Liegen Hormonstörungen oder starke psychische Belastungen vor, kann eine Zwischenblutung auftreten.

Innere Blutungen

Innere Blutungen können neben Unfällen auch durch verschiedene Erkrankungen entstehen, dazu zählt beispielsweise das hämorrhagische Fieber das von Viren verursacht wird und bei dem es zu Blutungen aus den Kapillaren kommt. Auch bei einem Geschwür kann es zu inneren Blutungen kommen.

Verlauf

Während leichte Blutungen in der Regel ohne Folgen bleiben, können schwere Blutungen, die nicht rechtzeitig gestoppt werden

führen.

Symptome einer starken Blutung

Symptome einer Blutung sind das plötzliche Heraustreten von Blut an die Oberfläche des Körpers oder in das umgebene Gewebe. Die Gefährlichkeit einer solchen Blutung hängt vor allem von dem erlittenen Ausmaß sowie dem allgemeinen körperlichen Zustand der blutenden Person ab.

Besonders gefährdet bei Blutungen sind Menschen, die an der Bluterkrankheit (Hämophilie) leiden.

Mögliche Symptome einer starken Blutung sind:

  • Schmerzen
  • Blutverlust
  • Unruhe des Blutenden
  • Bewusstlosigkeit
  • ein schneller Puls, der zum Teil nur noch über die Halsschlagader ertastet werden kann
  • abfallender Blutdruck
  • ein Kreislaufzusammenbruch bis hin zum Herz-Stillstand

Zudem kann es bei dem Betroffenen zu einem Blutungsschock kommen. Dabei friert der Blutende, wird blass und auf seiner Stirn bildet sich kalter Schweiß.

Behandlung

Leichte Blutungen

Hier genügt es in der Regel, die blutende Wunde mit einem Pflaster oder einem sterilem Schutzverband zu versorgen. Blutergüsse werden zumeist durch Salben, kühlende Gels oder Kühlakkus behandelt, damit sich der Bluterguss verteilen kann. Generell müssen Blutungen immer steril abgedeckt werden.

Ärztliche Behandlung

Stecken Fremdkörper, wie zum Beispiel ein Messer, in der Wunde, dürfen diese nur durch den Arzt entfernt werden. Auch das Säubern und Desinfizieren der Wunde ist Aufgabe des Arztes.

Starke Blutungen

Stärkere Blutungen müssen medizinisch versorgt werden. Bei Verletzungen von Adern, wie zum Beispiel der Hauptschlagader ist das Anlegen eines Druckverbandes nötig, um die Blutung zu stoppen. Mitunter werden bei starken Blutungen auch Arterien abgebunden, um die Blutung zum Stillstand zu bringen. Dies ist aber nur eine vorübergehende Maßnahme, da ein unsachgemäß angelegter Verband im schlimmsten Fall zu einer Amputation führen kann.

In der Regel werden Kompressionsverbände angelegt, um die Blutung anzuhalten. In manchen Fällen werden auch blutstillende Medikamente wie Aprotinin oder Lysinanaloga angewendet.

Ist die Wunde besonders groß oder tief, muss diese genäht oder geklebt werden. Innere Blutungen werden durch operative Maßnahmen versorgt.

Vorbeugung

Einer Blutung vorzubeugen, ist in vielen Fällen nicht möglich, da ein Unfall sich meist nicht vorhersehen lässt. Generell gilt es, im Alltag und Beruf auf gewisse Sicherheitsvorkehrungen zu achten und besonders vorsichtig sein, wenn man einer Tätigkeit nachgeht, bei der man sich verletzen könnte.

Um innere Blutungen zu verhindern, sollten Patienten mit Blutgerinnungsstörungen auf die Einnahme von gerinnungshemmenden Mitteln verzichten. Ein Eisenmangel kann mitunter auf eine leichte, innere Blutung hindeuten. Zur Sicherheit sollte man diesen ärztlich abklären lassen, um stärkeren Blutungen vorzubeugen.

Verschiedene Blutungsarten

Blutungen können sich auf unterschiedliche Weise zeigen. So gibt es

Auf den folgenden Seiten gehen wir etwas genauer auf die unterschiedlichen Blutungsarten ein.