Aufgaben, Ausbildung und Weiterbildung eines Radiologen

Radiologen kennen sich bestens mit elektromagnetischer Strahlung zu Untersuchungs- oder Behandlungszwecken aus. Radiologen können als angestellte Fachärzte arbeiten oder selbstständig sein. Das Studium zum Facharzt für Radiologie dauert fünf Jahre, danach kann er verschiedene Weiterbildungen absolvieren.

Von Claudia Haut

Tätigkeitsgebiete

Durch den Einsatz elektromagnetischer Strahlung können heutzutage viele Krankheiten diagnostiziert und behandelt werden. Der Facharzt dafür ist der Radiologe, der umgangssprachlich auch Röntgenarzt genannt wird.

Zu den bildgebenden Verfahren, bei denen sich der Radiologe sehr gut auskennt, gehört jedoch nicht nur

sondern auch

Arbeitsplatz

Radiologen behandeln sowohl Kinder als auch Erwachsene. Besonders für spezielle Untersuchungen und für Untersuchungen an Säuglingen, Kindern und Jugendlichen gibt es jedoch auch speziell ausgebildete Kinderradiologen.

Kinderradiologen achten darauf, dass nur zwingend notwendige Untersuchungen bei den kleinen Patienten durchgeführt werden und dass die Strahlenbelastung bei der Untersuchung so gering wie möglich ist. Der Kinderradiologe bevorzugt daher strahlenfreie Untersuchungen wie die Magnetresonanztomografie und die Ultraschalluntersuchung.

Kinderradiologen achten während ihrer Untersuchungen auch besonders darauf, dass sie den Kindern alles erklären, so dass diese möglichst wenig Angst vor dem Arzt und den Untersuchungen haben.

Radiologen arbeiten überwiegend in

In Krankenhäusern sind Radiologen meist als angestellte Fachärzte tätig, selbstständige Radiologen sind in einer Facharztpraxis tätig und beschäftigen dort teilweise auch angestellte Radiologen.

Aufgaben

Untersuchungsmöglichkeiten

Der Radiologe wird in der Regel auf Überweisung des Hausarztes oder eines anderen Facharztes tätig. Der Arzt vermerkt auf der Überweisung, welche Untersuchung der Radiologe durchführen soll.

Untersuchungen bei einem Radiologen sind zum Beispiel notwendig,

  • wenn der Arzt eine gut- oder bösartige Tumorerkrankung vermutet
  • wenn ein Knochenbruch vorliegt
  • wenn der Arzt innere Verletzungen vermutet
  • wenn innere Blutungen bestehen oder vermutet werden
  • wenn Aufnahmen des Gehirns zu Diagnosezwecken erforderlich sind

usw.

Röntgenuntersuchung

Röntgen beim Radiologen
Geröntgt wird zum Beispiel bei Frakturen

Wird eine Fraktur vermutet, so können der Radiologe und seine angestellten Mitarbeiter eine Röntgenaufnahme anfertigen. Auf dieser kann der Facharzt erkennen, ob der Knochen gebrochen ist und wenn ja, an welcher Stelle der Bruch sich genau befindet.

Der Radiologe entscheidet dann, ob eine Operation notwendig ist oder ob es genügt, den Bruch durch einen festen Gipsverband zu behandeln. Auf einer Röntgenaufnahme des Brustkorbes können auch innere Organe wie zum Beispiel das Herz begutachtet werden.

Computertomografie

Bei einer Computertomografie spritzt der Radiologe dem Patienten häufig ein Kontrastmittel in die Vene, so dass zum Beispiel kleinste Blutgefäße auf dem Monitor sichtbar gemacht werden können. Diese Untersuchung ist mit einer - im Vergleich zur Magnetresonanztomografie - hohen Strahlenbelastung für den Patienten verbunden.

Auch die Magnetresonanztomografie wird teilweise unter Kontrastmittelgabe durchgeführt. Patienten, die Panik in engen Röhren haben, müssen hier zuvor vom Radiologen und den Mitarbeitern beruhigt werden, so dass das Gerät einwandfreie Bilder liefern kann.

Sonografie

Sonografien werden auch von vielen anderen Fachärzten durchgeführt. Es handelt sich dabei um die häufigste durchgeführte Untersuchung, die zu den bildgebenden Verfahren zählt.

Mammografie

Bei der Mammografie wird die Brust der Frau geröntgt. Der Radiologe kann durch genaue Betrachtung des Röntgenbildes erkennen, ob sich ein Tumor in der Brust der Patientin befindet. Frauen ab einem Alter von 50 Jahren wird empfohlen, alle zwei Jahre diese Untersuchung bei einem Radiologen durchführen zu lassen.

Da viele Untersuchungen in der Radiologie mit einer mehr oder weniger starken Strahlung verbunden sind, kennt sich der Radiologe auch bestens im Bereich des Strahlenschutzes aus. Er weiß, wie der Patient bestmöglich vor der Strahlung geschützt werden kann und schützt auch sich selbst und seine Angestellten davor.

Ausbildung

Dieses dauert zwölf Semester und drei Monate und endet mit einer Prüfung. Das Bestehen dieser Prüfung ist die Voraussetzung für die Erlangung der Approbation und das Facharztstudium.

Jeder Arzt muss sich

  • nach dem Grundstudium in einem Bereich der Medizin spezialisieren.

Neben der Radiologie gibt es zum Beispiel noch die Bereiche Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Augenheilkunde, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde oder Chirurgie.

Das Studium zum Facharzt für Radiologie dauert nach dem Grundstudium weitere fünf Jahre. Auch das Facharztstudium endet mit einer Prüfung. Voraussetzung für das Bestehen dieser Prüfung ist eine bestimmte Anzahl an selbstständig durchgeführten Untersuchungen. Diese Untersuchungen müssen von dem angehenden Radiologen sowohl an Kindern als auch an Erwachsenen durchgeführt worden sein.

Die meisten Ärzte promovieren und erhalten dadurch den Titel "Dr. med.".

Analyse eines Röntgenbildes
Ein Facharzt für Radiologie kann sich später vielfältig fortbilden

Weiterbildung

Jeder Facharzt kann im Rahmen von Weiterbildungen verschiedene Zusatzbezeichnungen erwerben. Ein Facharzt für Radiologie kann zum Beispiel die Zusatzbezeichnungen

erreichen. Ein ausgebildeter Radiologe kann nach Abschluss seines Studiums

absolvieren. Auch

  • eine dreijährige Weiterbildung zum Kinderradiologen

wird an einigen Krankenhäusern angeboten. Neben den Weiterbildungen kann ein Radiologe verschiedene Fortbildungen besuchen. Hier werden zum Beispiel Kurse zum Thema

  • Mammografie

zur Brustkrebserkennung,

  • spezielle Untersuchungen bei Früh- und Neugeborenen oder
  • Untersuchungen in der Kinderradiologie

angeboten.