Thailändische Restaurants - Merkmale und Einrichtung sowie typische Gerichte

Die thailändische Küche ist für uns Europäer eine exotische und spannende Angelegenheit. Beim Besuch eines thailändischen Restaurants gibt es aber nicht nur unbekannte und ungewöhnliche Gerichte zu entdecken. Stattdessen kann sich auch auf eine einzigartige Atmosphäre gefreut werden. Lesen Sie über die Merkmale eines thailändischen Restaurants und informieren Sie sich über typische Gerichte.

Britta Josten
Von Britta Josten

Thailändische Restaurants: Merkmale und Einrichtung

Ein thailändisches Restaurant erkennt man an typischen Merkmalen.

Dekoration

Wendet man sich zunächst einmal den Dekorationselementen zu, dann kann schnell festgestellt werden, dass Thailänder Wert auf eine ausgefallene und auffällige Inneneinrichtung legen. Ein besonders beliebtes Motiv sind dabei Buddha Statuen in allen Variationen.

Darüber hinaus lassen sich noch häufig

in thailändischen Restaurants vorfinden. All diese Dekorationselemente sind häufig in goldbraunen oder rötlichen Farben gehalten, wodurch diese mit der Farbgebung des gesamten Raumes harmonieren.

Möbel

Bei den Stühlen und Tischen handelt es sich häufig um einfache Holztische, welche allerdings zumeist filigran wirken und mit Verzierungen versehen sind. Die Einrichtungsgegenstände des Thailänders stellen somit einen Kontrast zum Landhausstil dar, welcher deutsche Restaurants auszeichnet. Darüber hinaus verfügen die Stühle zumeist über Rücken- und Sitzpolster.

Wände und Türen

Besonders auffallend gestalten sich in klassischen thailändischen Restaurants die Wände und Türen. Die Wände sind häufig mit Holzelementen verkleidet, welche Quadrate bilden. Zwei Räume werden wiederum häufig nicht durch Türen, sondern durch Perlenvorhänge abgetrennt. Diese Vorrichtung erfüllt zwar hierzulande nur selten ihre ursprüngliche Funktion, welche eigentlich die bessere Belüftung des Raumes bei hohen Temperaturen ist, allerdings tragen die Perlenvorhänge beim Thailänder definitiv zur entspannten Atmosphäre bei.

Beleuchtung

Mindestens ebenso wichtig ist zudem die Beleuchtung. Diese fällt in solchen Lokalen besonders dezent aus. So sorgen kleine Wandleuchten und gegebenenfalls auch gedämpfte Tischlampen für eine vergleichsweise schwache Ausleuchtung des Raumes.

Zusammen mit den typischen Farben der Inneneinrichtung ergibt sich hieraus aber ein einladendes und warmes Gesamtbild. Die Tischlampen sind zudem häufig mit feinem Papier abgedeckt, welches zudem mit indischen Schriftzeichen oder vergleichbaren Mustern verziert sein kann.

Abtrennungen

Letztlich lässt sich in thailändischen Restaurants oft noch eine Art Holzzaun vorfinden, welcher die einzelnen Tischgruppen voneinander abtrennt. Diese Vorrichtung soll eine persönliche Atmosphäre schaffen und für eine Ordnung des Raumes sorgen. Insgesamt zeichnen sich thailändische Restaurants durch eine Vielzahl an kleinen Besonderheiten aus, welche zusammen für das typisch thailändische Ambiente sorgen.

Esskultur

Typisch für ein thailändisches Menü ist eine Suppe; hinzu kommt ein Currygericht oder als Alternative ein Salat mit scharfen Gewürzen. Dazu wird meist eine Sauce mit Gemüse oder Fisch serviert. Es gibt keine Reihenfolge; stattdessen werden alle Gerichte zusammen serviert.

Häufiger Bestandteil eines solchen Menüs ist auch Rohkost. Garküchen sind im gesamten Thailand stark verbreitet; typisch sind Gemüse und Obst, Suppen, Fisch sowie Fleisch und Geflügel.

Ursprünglich aß man thailändisches Essen mit den Fingern. Der Koch zerkleinert heutzutage die Gerichte oft schon in mundgerechte Stücke; mit der Gabel schiebt man diese auf den Löffel.

Für Nudelsuppen werden außerdem auch Essstäbchen genutzt. Mit diesen isst man mit der rechten Hand Fleisch, Gemüse und die Nudeln aus der Suppe.

Nudelgerichte werden häufig mit Essstäbchen gegessen
Nudelgerichte werden häufig mit Essstäbchen gegessen

Typisch thailändische Zutaten

Vor vielen Jahrhunderten war die thailändische Küche noch eine komplett andere. Erst durch die Einflüsse benachbarter Nationen - namentlich vor allem Indien und China - wurde diese regionale Esskultur zu dem was sie heute ist. Doch was sind typisch thailändische Zutaten, welche auch hierzulande in jedem thailändischen Restaurant häufig eingesetzt werden?

Reis

Reis als wichtigste Beilage in Thailand
Reis als wichtigste Beilage in Thailand

Die Hauptzutat schlechthin ist der Reis. Dies ist auf die historische Tatsache zurückzuführen, dass es sich bei Reis schon vor Jahrhunderten um ein Grundnahrungsmittel handelte, welches sich auch die armen Bevölkerungsschichten leisten konnten.

In der Folge entwickelten sich hieraus zahlreiche Spezialitäten, welche heute ein fester Bestandteil der thailändischen Küche sind. Die zwei Hauptsorten des Reis sind der Jasmin- und der Klebreis. Hierzulande ist der Klebreis aufgrund seiner Konsistenz allerdings weniger beliebt, weshalb er nur bei wenigen Gerichten als Zutat dient.

Nudeln

Eine ebenso wichtige Säule stellen in der thailändischen Küche die Nudeln dar. Diese gibt es in vielen verschiedenen Formen und Ausführungen.

Beim Thailänder lassen sich auf der Speisekarte dabei besonders häufig Bami Nudeln vorfinden, welche aus Weizenmehl angefertigt werden. Diese dienen dann beispielsweise auch zum Anfertigen des Nationalgerichts Bami Goreng, welches in Deutschland nicht mehr nur in thailändischen Restaurants, sondern auch in der Form eines Fertiggerichts aus dem Supermarkt genossen werden kann.

Verbreitete Nudelgerichte
Verbreitete Nudelgerichte

Thai-Auberginen

Für Gemüsebeilagen finden im thailändischen Restaurant wiederum häufig Thai-Auberginen Verwendung. Dieses Nachtschattengewächs ist allerdings im fertigen Gericht kaum als ein solches zu identifizieren, da die Thai-Aubergine zumeist nur zur Zubereitung von rotem oder grünem Curry dient.

Beliebte Gewürze

Ihre weltweite Bekanntheit verdankt die Esskultur Thailands aber auch der Tatsache, dass viele Gerichte außergewöhnlich oder sehr scharf gewürzt sind. In thailändischen Restaurants kommt es deshalb zum Einsatz zahlreicher Kräuter und Gewürze, welche alle zum einzigartigen Aroma dieser Gerichte beitragen.

Klassiker sind in diesem Zusammenhang

In deutschen Lokalen ist es allerdings auch üblich, dass einige thailändische Gewürze durch heimische Gewürzarten ersetzt werden, was den ursprünglichen Geschmack dieser Gerichte zumeist leicht verfälscht. Insgesamt weist die thailändische Küche eine ganze Reihe eigener Besonderheiten bei den typischen Zutaten auf. Beim Besuch eines Thailänders darf man sich deshalb auf ein außergewöhnliches Geschmackserlebnis freuen, welches sich stark von den Essgewohnheiten des Alltags unterscheidet.

In Thailand wird auch häufig mit scharfen Gewürzen gekocht
In Thailand wird auch häufig mit scharfen Gewürzen gekocht

Typische Gerichte

Wer die thailändische Küche noch nie probiert hat, sollte sich an folgende Tipps für Anfänger halten.

Die Thailändische Küche für Einsteiger

Beim ersten Blick auf die Speisekarte eines thailändischen Restaurants tritt häufig zunächst einmal Unsicherheit auf. So stellt man sich die Frage, welche Gerichte man denn einmal unbedingt probiert haben sollte und welche auch nicht zu exotisch schmecken oder scharf sind. Doch welche Gerichte eignen sich für Einsteiger der thailändischen Küche, so dass sich ein erster guter Eindruck verschafft werden kann?

Bereits bei den Vorspeisen gibt es viele Auswahlmöglichkeiten.

Boah Bia

Besonders empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang Boah Bia. Hierbei handelt es sich um thailändische Frühlingsrollen, welche nicht nur mit Glasnudeln, sondern auch noch frischem Gemüse angefüllt sind. Häufig wird Boah Bia zudem mit einer süß-sauren Soße serviert, welche für den charakteristischen Geschmack dieses Gerichts sorgt.

Kao Griab Gung

Eine weitere Vorspeise, an welcher man sich als Einsteiger bedenkenlos probieren kann, ist Kao Griab Gung. Hinter dieser Bezeichnung verbergen sich Garnelen Chips, welche nicht nur frisch und aromatisch schmecken, sondern einem auch noch typisch thailändische Meeresfrüchte näher bringen.

Tom Yam Gai

Tom Yam - die scharfe thailändische Fischsuppe
Tom Yam - die scharfe thailändische Fischsuppe

Wer sich vor dem Hauptgang hingegen lieber an einer Suppe versucht, dem sei als Einsteiger das Tom Yam Gai empfohlen. Hierbei handelt es sich um eine Hühnerfleischsuppe, welche in Thailand auch häufig in Privathaushalten zubereitet wird. Verfeinert wird das Ganze mit Champignons und scharfen Gewürzen, weshalb zarte Naturen eher Abstand von dieser Suppe nehmen sollten.

Yam Wunsen

Salate werden bei der thailändischen Küche entweder als Beilage oder Vorspeise serviert. Besonders empfehlenswert ist dabei der Yam Wunsen, welcher sich auf der Speisekarte eines jeden guten thailändischen Lokals befindet. Dieser kombiniert Garnelen und weitere Meeresfrüchte mit Hackfleisch und Glasnudeln, was man in dieser Form noch nie gegessen haben dürfte.

Ped Priow Wahn

Bei den Hauptgerichten kann beim ersten Besuch eines Thailänders ein Ped Priow Wahn probiert werden. Die knusprig gebratene Ente wird bei diesem Gericht zusammen mit einer süß-sauren Soße serviert, weshalb es sich bei dieser Speise um einen Klassiker der thailändischen Küche handelt. Häufige Beilagen zu diesem Gericht, beispielsweise Brokkoli, Tomaten oder Erbsen, können dann je nach eigenen Vorlieben noch dazu bestellt werden.

Pla Priow Wahn

Alternativ bietet sich bei den Hauptgerichten letztlich auch das Pla Priow Wahn an. Statt einer gebratenen Ente wird bei dieser thailändischen Spezialität ein gebratenes Lachsfilet serviert, welches vielleicht weniger deftig, dafür aber umso feiner ausfällt.

Gaeng - weltberühmte Curry-Gerichte aus Thailand

Die meisten Gerichte der thailändischen Küche sind in Deutschland weitestgehend unbekannt. Es gibt allerdings eine Gerichtsgattung, welche auch hierzulande den meisten Menschen bekannt sein dürfte: die Curry Gerichte. Doch was sind überhaupt die bekanntesten Gaeng Gerichte aus Thailand, wie diese Curry Spezialitäten der thailändischen Küche auch genannt werden?

Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass Curry häufig nur als eine Beilage oder Grundsubstanz für die Gerichte dient. Dementsprechend ist es auch üblich, dass die Bezeichnung Gaeng überhaupt nicht im Namen der Speise vorkommt.

Die Kombination von Curry und Fleisch

Eine Ausnahme bildet in diesem Zusammenhang das Gaeng Phet, welches auf den Speisekarten deutscher Restaurants auch häufig mit "Rotes Thai Curry" übersetzt wird. Für Gaeng Phet wird zunächst einmal Kokosmilch in einem Wok erhitzt.

Daraufhin wird eine besondere Paste dazugegeben, welche aus diversen Grundzutaten besteht. Diesen gehören beispielsweise

an.

Dem Ganzen werden dann noch das gewünschte Fleisch und diverse Gemüsesorten zugegeben. Das Gaeng Phet wird dann schließlich noch einmal aufgekocht und mit Reis serviert. Letzterer wird allerdings separat gekocht.

Neben dieser thailändischen Spezialität spielt Curry noch bei unzähligen weiteren Gerichten eine zentrale Rolle. So werden zunächst einmal Fleischspieße zumeist mit einer Schüssel Curry serviert, in welche die einzelnen Stücke dann eingetaucht werden können.

Ebenso ist es üblich, dass fast alle Rindfleischgerichte im thailändischen Restaurant zumindest einen geringen Anteil an Curry beinhalten. Es ist deshalb egal, ob ein Gaeng Pet Nüa oder Gaeng Kua Nüa bestellt wird. Stets wird das Rindfleisch dann mit scharfem oder süß-saurem Curry serviert.

Ebenso beliebt ist der Einsatz von Curry natürlich auch bei weiteren Fleischgerichten, welche aus Ente oder Schwein bestehen. Als Freund des thailändischen Currys kann sich deshalb ebenso auf Gerichte wie das Gaeng Kua Muh oder Prik King Muh gefreut werden.

Curry und Meeresfrüchte

Letztlich macht die Beilage Curry auch vor der Rubrik Meeresfrüchte nicht halt. Das Gericht Schu Schi Gung besteht beispielsweise nicht nur aus

sondern auch aus rotem Curry, was dem ganzen die scharfe Note verleiht.

Insgesamt ist Gaeng ein elementarer Bestandteil der thailändischen Küche. Auf der Speisekarte eines thailändischen Restaurants erkennt man dessen Vorhandensein bei einem Gericht auch leicht am entsprechenden Namenszusatz, wodurch leicht selbst entschieden werden kann, ob eine Speise mit oder ohne Curry bestellt werden soll.

Im Thai-Restaurant sollte man auch mal was Neues ausprobieren
Im Thai-Restaurant sollte man auch mal was Neues ausprobieren

Desserts und Getränke

Auf der Speisekarte eines thailändischen Restaurants wird man auch ein paar Nachspeisen finden, wie zum Beispiel:

  • Gebackene Banane
  • Panierte Sesambällchen
  • Lycheefrüchte mit Eis
  • Banane gegart in Kokosmilch
  • Gebackene Ananas
  • Kokosbällchen

Geht man hierzulande in ein thailändisches Restaurant, wird man in der Regel alle gängigen Getränke bestellen können, darunter

Erwähnenswert sind des Weiteren typische alkoholische Getränke; zu diesen zählen:

  • thailändische Biersorten
  • Lao Khao, ein Schnaps
  • Sato/Nam Khao, ein Getränk aus vergorenem Reis
  • Krachae, hergestellt aus dem Blütensaft einer Kokospalme sowie geräucherten Holzspänen