Zahnbelag muss nicht sein - Beläge und Plaque vermeiden

Zahnbelag ist auch unter dem Namen Plaque bekannt. Er baut sich auf aus Speiseresten, Bakterien und Speichel. Die Entstehung von Zahnbelag ist ein natürlicher Vorgang, der sich nicht zu 100% verhindern lässt. Gerade in unserer Wohlstandsgesellschaft kommt es oft zur Bildung von Zahnbelag. Dies ist vor allem auch bedingt durch die kohlenhydratreiche Nahrung, die wir zu uns nehmen. Um das Entstehen von Zahnbelag einzudämmen sind eine ausreichende Mundhygiene und weitere Vorsorgemaßnahmen wichtig. Der Zahnbelag entsteht nämlich in verschiedenen Schritten.

Von Annett Biermann

Was ist Zahnbelag und Plaque?

Schäden an den Zähnen, am Zahnfleisch und am Zahnhalteapparat entstehen nicht über Nacht. Treten Karies, Zahnfleischentzündungen und Parodontose auf, dann wurde die Zahnpflege schon länger nicht richtig durchgeführt.

Durch eine nicht ordnungsgemäß durchgeführte Zahnreinigung kann sich Zahnbelag auf den Zähnen bilden. Diese Beläge können aus verschiedenen Substanzen bestehen:

  1. Zunächst einmal können sich Speisereste auf den Zähnen ablagern.

  2. In der nächsten Stufe bilden sich daraus gelbliche Zahnbeläge. Diese Verfärbungen auf den Zähnen können aber auch durch den Genuss von Nikotin, Kaffee oder Rotwein entstehen.

  3. Als letzte Stufe bildet sich dann Plaque. Dabei handelt es sich um eine eher klebrige, feste und mit dem Auge kaum erkennbare Substanz auf den Zähnen.

Wird diese Plaque nicht entfernt, haben Milliarden von Bakterien die Möglichkeit, die Zähne anzugreifen. Die Bakterien können zum Beispiel zahnschädliche Stoffe (Säuren) bilden, die die Zähne praktisch entkalken und somit Karies verursachen.

Auch das Zahnfleisch kann sich durch die Plaque-Bakterien entzünden. Im weiteren Verlauf können sich durch die Entzündung Taschen im Zahnfleisch bilden, in denen sich wiederum hartnäckige Beläge absetzen können.

Daraus kann sich dann eine Parodontose entwickeln, die im schlimmsten Fall zum Verlust eines Zahnes führen kann.

Entstehung von Zahnbelag

Auf der gesamten Zahnoberfläche, auch auf Füllungen oder Zahnersatz, bildet sich etwa 30 Minuten nach der Zahnreinigung ein leichter Belag aus Eiweißstoffen aus dem Speichel. Diese Schicht ist für die Zahngesundheit nicht gefährlich und mit der Zunge spürbar. Der Film soll den Zahn vor Abrieb beim Essen schützen und kann auch ohne Putzen der Zähne entfernt werden.

Nach einigen Stunden kommt es zu einer Bakterienansiedlung auf dieser Eiweißschicht. Diese sind bereits in der Mundflora vorhanden. Die Bakterien ernähren sich von Kohlenhydraten aus der Nahrung. Speisereste zwischen den Zähnen bieten eine ideale Grundlage.

Beim Zersetzen der Kohlenhydrate kommt es zu einer Säurebildung. Auf dieser Bakterienschicht siedeln sich neue Mikroorganismen an und vermehren sich. Diese Bakterien kleben nicht nur aufeinander, sondern versorgen sich gegenseitig mit Stoffwechselprodukten, was als Symbiose bezeichnet wird.

Die Schicht aus einer Verbindung von Eiweiß und Kohlenhydraten dient den Bakterien als Nahrungsreserve, Zahnbelag entsteht.

Folgen von Zahnbelag

Ist erst einmal Zahnbelag vorhanden und wird dieser nicht regelmäßig entfernt, kommt es zu Karies. Besonders zuckerhaltige Lebensmittel bilden Säuren auf dem Nährboden, welche den Zahnschmelz angreifen: Karies entsteht.

Nimmt der Zahnbelag vermehrt Mineralstoffe aus der Nahrung auf, wird dieser zu Zahnstein. Auf dieser raueren Oberfläche können sich Bakterien vermehrt ansiedeln.

Der verhärtete Zahnbelag kann nur durch den Zahnarzt entfernt werden. Auf dem Zahnbelag können sich Stoffe bilden, welche die Immunabwehr reizen und eine Zahnfleischentzündung auslösen.

Aus dieser Schwellung und Rötung des Zahnfleisches kann ohne Behandlung eine Parodontitis entstehen.

Zahnbelag und Plaque vermeiden

Zahnbelag und Plaque vermeidet man natürlich besonders effektiv durch eine gründliche Zahnhygiene. Wer sich regelmäßig (mindestens) zwei Mal pro Tag für mindestens zwei Minuten die Zähne putzt, der braucht sich um Zahnbelag in der Regel keine Sorgen machen.

Richtig Zähneputzen

Dazu sollte eine geeignete Zahnbürste (ideal sind mittelharte, abgerundete Borsten) und eine fluoridhaltige Zahncreme verwendet werden. Neben den Zahnoberflächen sollten auch die Zahnzwischenräume immer gründlich geputzt werden.

Da sich die Zahnzwischenräume mit einer herkömmlichen Zahnbürste nur schwer reinigen lassen, sollte zusätzlich Zahnseide oder eine Interdentalbürste zum Einsatz kommen.

Um die Zähne noch besser zu schützen, kann nach dem Zähneputzen noch mit einer Mundspülung nachgespült werden. Die Mundspülung dringt auch in die Zahnzwischenräume ein und entfernt dort noch einmal eventuell vorhandene Beläge.

Darüber hinaus sorgt fluoridhaltiges Mundwasser dafür, dass der Zahnschmelz widerstandsfähiger gegen schädliche Säuren und Bakterien wird.

Zahnpflegekaugummies

Wenn man den ganzen Tag unterwegs ist, dann ist eine gründliche Mundhygiene nach dem Essen natürlich nicht möglich. Allerdings kann man mit speziellen Zahnpflegekaugummis zumindest teilweise etwas zur Reinigung der Zähne beigetragen werden.

Die Kaugummis (die keinen Zucker enthalten sollten) können Speisereste von den Zähnen entfernen. Außerdem regt das Kauen den Speichelfluss an. Und der Speichel ist quasi ein natürliches Zahnpflegemittel.

Zunächst einmal kann der Speichel die Säuren im Mund neutralisieren, die sich nach dem Verzehr von Nahrung bilden. Darüber hinaus "spült" der Speichel auch die Zahnzwischenräume und verhindert so, dass sich dort schädliche Ablagerungen bilden können.

Zudem kann unterwegs auch eine antibakterielle Mundspülung zum Einsatz kommen.

Auf die Ernährung achten

Die Ästhetik der Zähne gehört für viele Menschen zum perfekten Aussehen dazu. Verfärbungen und Kariesbefall der Zähne werden jedoch nicht nur bei mangelnder Mundhygiene zum Problem, auch die Nahrungswahl spielt eine große Rolle.

Es gibt zahlreiche Nahrungsmittel, welche sich negativ auf die Ästhetik der Zähne auswirken. Dies liegt nicht nur an den Inhaltsstoffen, sondern auch an Mangelerscheinungen durch zu wenig Vitamine und Mineralstoffe.

Speisen

An erster Stelle stehen wohl die Süßigkeiten. Durch den Zucker in Bonbons und Schokolade oder die Stärke in Keksen und Chips werden die Zähne geschädigt.

Zucker- und stärkehaltige Lebensmittel führen zu einer Säureproduktion im Mundraum und bilden einen optimalen Nährboden für Karies. Dies gilt ebenso für natürliche Süßigkeiten wie getrocknete Früchte oder Honig.

Auch säurehaltige Lebensmittel, wie zum Beispiel Obst, können den Zahn nachhaltig schädigen. Die enthaltene Säure kann vom Speichel nicht mehr neutralisiert werden und greift den Zahnschmelz an. So haben Bakterien keine Probleme Schäden zu verursachen.

Getränke

Nicht nur feste Nahrungsmittel greifen den Zahnschmelz an und zerstören die Ästhetik der Zähne, auch Getränke bewirken dies. Am besten ist Leitungs- oder Mineralwasser für die Zähne. Zuckerhaltige Getränke und Limonaden, sowie Obstsäfte oder Schorlen sind nicht als dauerhafte Getränke zu empfehlen.

Der Zucker und die Säuren der Säfte greifen die Zahnoberfläche an und machen den Zahn anfälliger für die kariesverursachenden Bakterien. Gelbliche Verfärbungen der Zähne lassen sich häufig auf Kaffee, Tee und Rotwein zurück führen.

Ernährung für gesunde und ästhetische Zähne

Die Konsistenz der Nahrung wird immer weicher, was den Zahnabrieb deutlich einschränkt. Durch die weiche Nahrung wird weniger gekaut, was Einfluss auf die Speichelproduktion, die natürliche Selbstreinigung der Zähne, hat. Man sollte öfter harte Lebensmittel, wie Nüsse verzehren, um den Speichelfluss anzuregen. Süßigkeiten, dazu zählen auch Gebäck und Chips, sind in Ordnung, solange diese nicht über den Tag verteilt häufig verzehrt werden.

Im Idealfall werden die Zähne im Anschluss gereinigt. Zähneputzen nach dem Verzehr von Obst oder Fruchtsäften sollte man möglichst vermeiden. Der Zahnschmelz ist durch die Säure bereits angegriffen. Das Putzen der Zähne würde den Schmelz noch weiter abreiben.

Alternativ sollte der Mund mit klarem Wasser gespült werden. Nicht nur die Zähne profitieren von einer ausgewogenen Ernährung auch das Zahnfleisch bleibt gesund.

Eine Vielzahl von Nähr- und Mineralstoffen unterstützt nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Zähne und das Zahnfleisch.

Besonders ungesüßte Milchprodukte sind gut für eine gesunde Zahnästhetik geeignet.

Versiegelung beim Zahnarzt

Hartnäckigen Zahnbelag und Zahnstein lässt man vom Zahnarzt entfernen. Für das Wohlergehen der Zähne wird ein Zahnarztbesuch alle 6-12 Monate angeraten. Der Zahnarzt kann außerdem raue Stellen mit einer speziellen Versiegelung versehen und so das Entstehen von Zahnstein und somit Zahnbelag verhindern.