Rund um die Hundeernährung - Ideen für selbst gekochtes Hundefutter
In der biologischen Systematik ist der Haushund eine Unterart der Raubtiere. Der heimische Vierbeiner ist, abhängig von seiner Rasse und Wesensart, ein liebgewonnener Wegbegleiter, der gerne umsorgt und insofern auch gut sowie ausgewogen ernährt wird. Hundeliebhaber wollen für ihren Hund nur das Beste. Industriell gefertigtes Hundefutter ist zwar besonders praktisch, aber auch nicht immer kostengünstig und vor allen Dingen weiß man nicht was drin ist. Rund um die Hundeernährung - informieren Sie sich über die richtige Zusammensetzung und holen Sie sich Ideen für selbst gekochtes Hundefutter.
Tipps für eine ausgewogene Hundeernährung
Der Lebensraum eines Haushundes als Heimtier ist direkt im Haus oder in der Wohnung des Menschen, oder in einem Hundekäfig in unmittelbarer Nähe. Auf jeden Fall besteht dauerhaft ein enger sowie direkter Kontakt zwischen Hund und Halter.
Der Hund als Lebewesen muss vergleichbar sorgfältig und umsichtig ernährt werden, wie es der Mensch für sich selbst tut. Juristisch ist der Hund ein Mitgeschöpf.
Rechtsgrundlage dafür ist das Tierschutzgesetz in der zurzeit gültigen Fassung aus Juli 2013. Danach darf niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund ein Leiden, Schäden oder Schmerzen zufügen.
Davon ist der Hundehalter weit entfernt. Ihm ist vielmehr daran gelegen, dass es seinem Hund gut geht. Vergleichbar mit dem Menschen geht auch beim Hund die Liebe durch den Magen. Je artgerechter er ernährt wird, umso besser geht es ihm, und umso lieber hat er es mit seinem Halter zu tun.
Der Lebens- und Wachstumsphase angepasste Ernährung
Das Leben des Hundes verläuft vom Welpen über den jungen und den ausgewachsenen bis hin zum alternden Hund. Die Lebenskurve ist mit der des Menschen vom Kleinkind zum Jugendlichen, dann zum Heranwachsenden, zum Erwachsenen bis hin zum alternden Menschen vergleichbar.
Die Hundeernährung muss diesen einzelnen Lebens- und Wachstumsphasen angepasst sein. Der Welpe verträgt die Hundenahrung eines zehn Jahre älteren Hundes noch nicht. Er muss noch wachsen und sich entwickeln.
Gewichtskontrolle
Zu einer gesunden Hundenahrung gehört in jedem Hundealter auch eine Gewichtskontrolle des Vierbeiners. Auch hier bietet sich ein Vergleich mit dem zweibeinigen Halter an. Zu niedriges Körpergewicht ist ebenso ungesund wie ein starkes Übergewicht.
Beim Hund sind diese Auswirkungen noch gravierender als beim Menschen, weil das Hundeleben fast ausschließlich aus Bewegung besteht. Der Hund läuft und rennt unentwegt, er bewegt sich ständig.
BCS
Der Mensch orientiert sich bei seinem Körpergewicht am BMI, dem Body-Maß-Index. Für den Hund ist es der BCS, der Body Condition Score, oder das Body Condition System. Die Firma Nestlé Purina PetCare mit Sitz in der nordrhein-westfälischen Stadt Euskirchen als einer der weltweit bekannten Hersteller von Heimtiernahrung gliedert das BCS in neun Kategorien.
In den beiden Kategorien vier und fünf ist das Körpergewicht des Hundes ideal, in denen darüber zu gering. Ab der Kategorie sechs beginnt ein leichtes Übergewicht, bis hin zu einer starken Übergewichtigkeit in der neunten Kategorie mit unübersehbaren Fettpolstern am gesamten Körper und einer wahrscheinlichen Magenerweiterung. Da der Hund die Nahrung buchstäblich ohne Verstand zu sich nimmt, muss der Halter dafür sorgen, dass Qualität sowie Menge artgerecht und insofern gesund sind.
Bewegung ist wichtig
Gehen Sie mit Ihrem Vierbeiner an die frische Luft, dehnen Sie die Gassigänge aus und fordern Sie Ihren Hund mit Kommandotraining oder Stöckchenspielen. Auf diese Weise sorgen Sie dafür, dass das übermäßige aufgenommene Futter schneller wieder abgebaut wird. Lassen Sie es durch mangelnde Bewegung und zu viel Futter nicht dazu kommen, dass Ihr Tier übergewichtig oder gar fettleibig wird.
Diese Körperform macht keinem Tier und auch keinem Menschen Spaß. Das Tier wird träge, ist anfälliger für Erkrankungen und fühlt sich einfach unwohl. Zu viel Futter und dem Tier überlassene Selbstkontrolle können das Tier ganz schön überfordern und durch zu viel Gewicht und mangelnde Bewegung in die Handlungsunfähigkeit befördern. Geben Sie daher Ihre Verantwortung für den Vierbeiner nie ab und behalten Sie sich stets das Wissen, dass Sie die Aufsichtspflicht für ihn haben und sich um dessen Wohlergehen sorgen wollen.
Wie es sich auch bei der Nahrung des Menschen empfiehlt, wechseln Sie spätestens alle zwei Monate das Futter. Ansonsten kann es passieren, dass sich der Körper des Tieres an das Futter so sehr gewöhnt, dass die Ausscheidung automatisiert erfolgt und die körpereigenen Prozesse, die bei der Verarbeitung der im Futter fehlenden Nährstoffe nicht aktiviert werden, auf lange Sicht nicht aktiviert werden und verkümmern können.
Sorgen Sie für eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung und erinnern Sie sich stets daran: Wenn Ihr Hund mehr isst als durchschnittlich angegeben und es den Anschein hat, dass es Fettpölsterchen ansetzt, dann sorgen Sie enfach für mehr Bewegung.
Ausgewogene Ernährung und Nahrungsbestandteile
Der Hund sollte an drei Tagesmahlzeiten zu festen Zeiten gewöhnt werden. In der Zwischenzeit muss, auch aus Gewichtsgründen, das Naschen der Hundeleckerli überschaubar bleiben.
Fleischanteil und Knochennagen
Zur ausgewogenen Ernährung und Fütterung junger Welpen gehören als feste Nahrung kleine Fleischrationen aus
- magerem Hühner-
- Puten-
- Schaf-
- Ziegen- oder
- Rindfleisch.
Zunächst wird es durch den Fleischwolf gedreht und mit einem schmackhaften Brei angereichert. Der Wechsel hin zu Fleischstückchen geschieht sukzessive.
Anschließend folgt das erste Abkauen von Knochen in einer Größe, dass sie nicht verschluckt werden können. Knochennagen gewöhnt den jungen Hund an das zukünftige Essverhalten, und als Nebeneffekt wird das Zahnfleisch gepflegt.
So wie der Mensch seine Essgewohnheiten und Vorlieben entwickelt, so ist das beim Hund auch der Fall. Nach wenigen Monaten wird die Hundenahrung vielfältiger und abwechslungsreicher. Sie wird ein Mix aus frisch zubereitetem sowie aus Trockenfutter, wenn die Zeit knapp ist.
Inhaltsstoffe
Für die Auswahl der Speisen ist ihre Zusammensetzung entscheidend. Sie müssen ausreichend Vitamine sowie Mineralstoffe enthalten. Hier muss der Hundehalter die Inhaltsbeschreibung für das Hundefutter ebenso sorgfältig lesen wie die für seine eigene Ernährung.
Frische Zubereitung
Die frische Zubereitung von Hundefutter wird zur Routine, so wie die der eigenen Speisen auch. Geflügelfleisch, Rinderpansen oder ein Hunderagout mit Fleischstücken aus Geflügel, Lamm und Wild, beispielsweise mit Nudeln sowie Karotten vermengt, sind ein Leckerbissen für den Hund.
Ausgewogenheit bedeutet auch für den Hund das Richtige, und davon weder zu viel noch zu wenig. Die Verdauung muss beobachtet bis hin zu überwacht werden.
Achtung bei der Verdauung von alten Hunden
Die Verdauung ist bei älteren Hunden träger und unregelmäßiger, zumal sie sich deutlich weniger bewegen. Hier muss die eine oder andere Fleischmahlzeit durch Obst, Beeren und Gemüse ersetzt werden.
Die Hundenahrung wird so zu einer gesunden und abwechslungsrechen Mischkost. Mit Kohlehydraten, Ballaststoffen und der Getreideernährung sollte der Hundehalter besonders zurückhaltend sein, weil sie insgesamt schwer verdaulich sind.
Er ist gut beraten, die Hundenahrung ausschließlich im Fachhandel am Ort oder im Internet zu kaufen. Für immer wieder neue Ideen zur eigenen Zubereitung von Hundenahrung gibt es, vergleichbar mit Kochbüchern für den Feinschmecker, ausreichend Fachliteratur, um den Vierbeiner kulinarisch zu erfreuen.
Hundefutter selbst herstellen
Bei der eigenen Zubereitung muss gewährleistet sein, dass keine Nährstoffdefizite entstehen. Deshalb sollte das selbstgemachte Hundefutter gehaltvoll und abwechslungsreich sein.
Ältere, kranke und junge Hunde, haben allerdings besondere Ansprüche an die Ernährung. Außerdem gibt es rassebedingt bestimmte Vorbehalte.
So brauchen beispielsweise Dalmatiner eine purinarme Ernährung. Mit einer purinarmen Ernährung lassen sich hohe Harnsäurewerte senken und damit wird einer Erkrankung vorgebeugt. Erwachsenen und gesunden Hunden kann man aber ohne Bedenken das Futter selbst kochen.
Wichtige Inhaltsstoffe und mögliche Gemüsesorten
Es ist wichtig, dass die Nahrung über ein ausgewogenes Verhältnis an Spurenelementen, Vitaminen und Mineralstoffen verfügt. In jedem Fall sollten auch Proteine, Ballaststoffe, Fette und Kohlenhydrate nicht fehlen.
Hunde haben einen wesentlich kürzeren Darm als der Mensch, deshalb können sie Rohkost nicht so gut verstoffwechseln. Diese ist zwar sehr ballaststoffreich, kann aber von den Hunden nicht optimal verwertet werden. Deshalb ist es besser, wenn man die meisten Gemüsesorten dämpft. Karotten können aber beispielsweise geraspelt werden, allerdings sollte man bei Rohkost wegen der fettlöslichen Vitamine etwas Öl dazu geben.
Als gedämpftes Gemüse eignen sich zum Beispiel
Natürlich muss man auch immer beachten, was der Hund verträgt, gerade bei Kohlsorten.
Geeignete Fleischsorten
An Fleischsorten eignen sich beispielsweise Hühnerfleisch, Rindfleisch, Pferdefleisch. Von rohem Schweinefleisch raten Züchter und Tierärzte ab.
Zum einen kann das Schweinefleisch mit einem Virus belastet sein, zum anderen ist es nicht so gut verträglich. Gekocht ist es in der Regel ungefährlich, da der Virus den Kochvorgang meist nicht übersteht.
Der Virus heißt Aujeszky und ein erstes Krankheitsanzeichen ist starker Juckreiz, dann ähnelt der Krankheitsverlauf dem einer Tollwut. Um jegliches Risiko zu vermeiden, sollte man gänzlich auf Schweinefleisch verzichten.
Früher war es gang und gäbe, dass Hunde von Tischabfällen ernährt wurden. Deshalb kann auch heute selbst gekochtes Hundefutter nur gut sein.
Allerdings hat es auch Nachteile, es kann schnell verderben und kann nicht auf Vorrat gelagert werden wie Trockenfutter. Außerdem ist es ein bisschen aufwendiger, als nur eine Dose zu öffnen.
Man kann jedoch auf Vorrat kochen und dann portionsweise einfrieren. Die meisten Metzger haben sich darauf eingestellt und bieten Innereien und Pansen in portionsgerechten Stücken an. Vielen Hundebesitzern macht es auch einfach nur Spaß, das Hundefutter selbst zu kochen.