Die Lehren des Tantrismus - Von Ursprüngen, Grundlagen, Quickies und Co.

Bei Tantra handelt es sich um eine altindische Philosophie. Doch was sind die Lehren des Tantrismus?

Von Jens Hirseland

Der Begriff "Tantra" stammt aus dem Sanskrit und bedeutet übersetzt soviel wie "Kontinuum", "Gewebe" oder "Zusammenhang".

In westlichen Ländern reduziert man Tantra oftmals nur auf Sexualität und bezeichnet es als reine Liebesschule. Dies trifft jedoch auf die Lehren dieser Philosophie nicht zu, wenngleich die Sexualität in ihr einen wichtigen Platz hat.

Ursprünge der Mythologie

Ursprünglich entstanden ist die Lehre des Tantra im 2. Jahrhundert n. Chr. im hinduistischen Indien. Durch die Verbindung mit dem Buddhismus ging dann später eine buddhistische Variante hervor.

Eine weitere Form ist das so genannte Neo-Tantra, das sich vorwiegend im westlichen Kulturkreis verbreitete.

Legende von der Entstehung des Universums

Zu den Mythologien des Tantra gehört auch die Legende von der Entstehung des Universums. Dieses ging durch eine geistige und sexuelle Verbindung der beiden Gottheiten Shiva und Shakti hervor. Während Shiva das passive und männliche Prinzip symbolisiert, ist Shakti das aktive und weibliche Prinzip.

Die Grundlagen des Tantra

Wichtig ist, beim Tantra zwischen dem weißen Tantra und dem roten Tantra zu unterscheiden.

  • Während beim roten Tantra die Sexualität eine bedeutende Kraftquelle ist,
  • handelt es sich beim weißen Tantra um reine Spiritualität ohne Sexualität.

So ist Sexualität nur ein Aspekt der Lehren des Tantra.

Die Lehre von der untrennbaren Einheit

Grundlage der Lehren des Tantra ist, dass unsere Welt eine untrennbare Einheit ist. So sind

  • Geist und Materie
  • Diesseits und Jenseits sowie
  • Mikrokosmos und Makrokosmos

eins. Ebenfalls eine Einheit bilden Spiritualität und Sexualität, was der Unterschied zu vielen anderen Religionen ist, wo sie sich oftmals kaum miteinander vereinigen lassen.

Einen wichtigen Teil der Tantra-Philosophie bildet die Lehre von den Chakren und den Nadis. Durch diese Energiezentren und Energiekanäle fließt nach der Lehre des Tantra die Lebensenergie des Menschen.

Zu den wichtigsten Objekten der Meditation zählen im buddhistischen Tantrismus die Mandalas, die Mikro- und Makrokosmos ausdrücken.

Die spirituelle Seite des Tantra

Tantra wird häufig auf leidenschaftliche Sexspiele reduziert. Dabei beinhalten die Lehren des Tantra weitaus mehr als nur reine Sexualität. So hat die spirituelle Lehre vor allem zum Ziel, mehr Selbsterkenntnis bei den Menschen zu erreichen.

Zu diesem Zweck werden sämtliche Aspekte des Lebens einbezogen, wozu auch die Sexualität gehört. So betrachtet der Tantrismus Erotik wie einen besonderen Duft.

Menschen, die sich dem Tantra widmen, möchten dabei

  • die Besonderheiten der Sexualität entdecken
  • ihre Hemmungen reduzieren und
  • durch Hingabe und Vertrauen zu neuer Zweisamkeit finden.

Allerdings sollen sich die Lehren des Tantra nicht nur auf das sexuelle Erleben beschränken, sondern generell zu mehr Lebensfreude führen. Auf diese Weise werden sowohl Körper als auch Geist und Seele gepflegt.

Die eigene Wahrnehmung schulen

Zu den wichtigsten Lektionen des Tantra gehört die Wahrnehmung des eigenen Körpers. Um dies zu erreichen, werden Schulungen von Tantra-Lehrern abgehalten.

Diese zeigen ihren Schülern, auf welche Weise sie sich bewegen und dabei ihren Impulsen nachgehen können. Diese Lektionen helfen den Schülern behutsam bei ihrer Selbstwahrnehmung.

Des Weiteren werden auch spezielle Yoga-Übungen vorgenommen, um mit deren Hilfe die Blockaden des Körpers zu lösen, was wiederum dazu führt, dass dessen Energiefluss aktiviert wird. Eine wichtige Rolle spielen dabei die so genannten Chakren, die Energiezentren zwischen physischen und feinstofflichen Körper.

Zur Steigerung und Kontrolle der Lust erfolgt zudem ein Beckenbodentraining, das die Muskeln im Intimbereich stärkt.

Übungen des Tantra

Zu den wichtigsten Übungen beim Tantra zählen die erotischen Massagen, die sich mit dem gesamten Körper, zu dem auch der Intimbereich gehört, beschäftigen. Dabei kommen auch diverse Hilfsmittel wie

  • angenehm duftende Öle
  • anregende Stoffe
  • Federn oder
  • Felle

zur Anwendung. Mithilfe der Massagen werden Verspannungen gelöst, was zu Wohlbefinden führt. Gleichzeitig kommt es durch die intensiven Berührungen des Körpers zu einem Gefühl von Geborgenheit und Intimität.

Meditation und Atemtechnik

Ziel der modernen Tantra-Meditation ist es, den Teil des Gehirns, der für die Analyse zuständig ist, für eine Weile außer Kraft zu setzen, damit der intuitive Teil zum Zuge kommen kann.

Beim Tantra wird dabei mit bestimmten Meditationstechniken und Atemtechniken gearbeitet. Auf diese Weise sollen die Chakren gereinigt und neu aktiviert werden, damit der Mensch zu sich selbst findet und sich auf den Augenblick besinnt, wodurch er Stress abbauen kann.

Fazit

Eine Reise in die Welt des Tantra ist besonders Paaren zu empfehlen, deren Partnerschaft schon über einen längeren Zeitraum besteht. So haben diese durch die Neuentdeckung ihrer Körper die Möglichkeit, die Routine hinter sich zu lassen und ihre Sexualität wieder erfüllend zu erleben.

In Sachen Sex kommt Quickies im Tantra eine besondere Bedeutung zu...

Quickies nach Art des Tantra

Ein langes Vorspiel und ein noch längeres ineinander Verschmelzen braucht Zeit - viel Zeit, die aufgrund des Jobs oder der häuslichen Kinderschar nicht immer gegeben ist. Doch was tun, wenn einen die Lust überkommt und man nicht warten möchte, bis die Kinder zur Oma gehen oder am späten Abend endlich der berufliche Feierabend naht? Tantra und Quickies verschmelzen zu einer Form, die genau an dieser lustvollen Problematik ansetzt.

Im Fokus des Tantra steht hier die fast göttliche sexuelle Energie mit der man sowohl die Kontrolle über seine körperlichen Gefühle erreichen als auch zu einer intensiven sexuellen, fast sphärischen Art des Umgangs mit dem innen liegenden Energiezentrum gelangen kann.

Sich besonders als Paar mit dem Tantra zu gänzlich neuen sexuellen Erfahrungen zu bringen, benötigt in der Regel etwas Zeit, denn mit Hektik erlernt man nicht die Kontrolle über das Kommen und Gehen der sexuellen Erfüllung.

Allerdings kann man durchaus mit Quickies üben und sich dabei sehr nahe kommen. Gefühle im Alltag, die nach einer raschen, aber intensiven Befriedung verlangen, können mit Tantra-Quickies ausgelebt werden.

Tipps zur Anwendung von Tantra-Quickies

Tantra-Quickies funktionieren recht einfach, denn zunächst unterscheiden sie sich kaum von den zwei bis zehn Minuten Quickies, die Mann und Frau vielleicht bereits kennen. Doch bei genauerer Betrachtung erkennt man schnell, dass hinter diesen besonderen Quickies ein gewisser Touch an Esoterik steckt, denn nicht der eigentliche Orgasmus ist das Ziel, zumindest nicht im herkömmlichen Sinne.

  • Tiefes Empfinden
  • sich als Mann zurückhalten zu lernen und
  • sich als Frau rascher zu einer sexuellen Stimulation kommen,

sind die Gründe, weshalb sich besonders diese Art von Schnellsex auf Dauer lohnt. Männer sind in ihrer Erregungskurve wesentlich schneller, dagegen benötigen Frauen mehr Zeit, um das gleiche Level dieser Kurve zu erzielen. Hier setzen die Tantra-Quickies an.

Ziele für den Mann

Am besten sollte man die Quickies anfangs mehrmals täglich praktizieren, wobei schon vier, fünf Minuten genügen. Als Mann heißt es, sich ganz auf das Gefühl konzentrieren, ohne allerdings dabei zum Höhepunkt zu kommen.

Für viele Männer ist das eine neue Erfahrung, die jedoch mit verlaufender Zeit neue sexuelle Gefühle auslösen wird und der Frau die Gelegenheit gibt mit ihm zeitlich "gleich zu ziehen".

Ziele für die Frau

Aus Frauensicht bedeuten die Tantra-Quickies dem Körper die Chance zu geben, schnell zur Erfüllung zu kommen, wobei man als Frau die Fantasie als Unterstützung einsetzen kann. Als Ort eignen sich beispielsweise:

Auch hier sollte die Fantasie als Paar eingesetzt werden, zumal sich der Reiz dadurch erheblich steigern lassen kann.

Tantra als Bereicherung für jede Beziehung

Was sich im ersten Moment nach Kaninchensex anhört, zeigt sich mit etwas Übung als eine der Möglichkeiten, sich intensiv und rasch auf den Partner einzustimmen, besonders auch dann, wenn man sich an den schnellen Samstagabendsex unter der Bettdecke gewöhnt hat.

Aufregender, intensiver und auch die Beziehung stärkender, lassen sich die Tantra-Quickies soweit einüben, dass sowohl er als auch sie innerhalb weniger Minuten zu einem Orgasmus kommen, der selbst in einem stundenlangen Liebesspiel nicht diese Intensivität erreichen kann.