Erotikmassage: Ablauf, Wirkung und Formen
Als Erotikmassage bezeichnet man eine Massage zur Steigerung der Sinneslust. Sie eignet sich sowohl für Männer als auch für Frauen. Dabei werden vor allem die erogenen Zonen des Körpers behandelt. Die Anwendungsgebiete der Erotikmassage können ganz unterschiedlich sein, da sie je nach Form und Körperregion verschiedene Effekte mit sich bringt. Wer seinen Partner mit einer erotischen Massage verwöhnen möchte, sollte einige Tipps beherzigen. Wichtig ist immer, dass sich beide Seiten dabei wohlfühlen. Lesen Sie über die Wirkung, den Ablauf und die Anwendungsgebiete der Erotikmassage.
Eine Erotikmassage dient nicht zur Behandlung von bestimmten Beschwerden, sondern wird vor allem zur Steigerung der Sinneslust angewandt. Erotikmassagen sind also eher dem Wohlfühlbereich zuzuordnen.
Wie herkömmliche Massagen, können auch erotische Massagen am ganzen Körper oder nur an bestimmen Stellen des Körpers vorgenommen werden. Während bei einer gewöhnlichen Massage jedoch intime Stellen wie Scheide, Brustwarzen oder Penis ausgespart werden, finden diese bei einer Erotikmassage besondere Beachtung.
Angeboten werden erotische Massagen von Tantrastudios oder speziellen Massagesalons. Dabei sind die Techniken einer Erotikmassage denen einer herkömmlichen Massage nicht unähnlich. So finden auch hier anregende Massageöle oder andere Substanzen Verwendung für die Behandlung.
Formen
Typisch bei einer Erotikmassage ist eine passende Atmosphäre, die etwa durch gedämmtes Licht, vielleicht sogar Kerzen, sowie eine entspannende Musik geschaffen wird. Beliebt ist auch die Anwendung von Duftlampen.
Einen betörenden Duft sollte auch das Massageöl mitbringen. Natürlich sollte auf eine angenehme Raumtemperatur geachtet werden, da die zu massierende Person nur spärlich bekleidet bis nackt ist.
Je nach Form und Absicht des Massierenden, kann auch dieser nackt sein. Die andere Person wird in der Regel im Liegen massiert; dabei wird der gesamte Körper verwöhnt; manchmal konzentriert man sich auch nur auf gewisse Körperstellen
Die Berührungen werden knetend, drückend und streichelnd ausgeführt, ganz nach individueller Vorliebe. Die Sehnsucht nach Berührung und Nähe soll hierdurch gestillt werden. Ein Orgasmus stellt nicht unbedingt das Ziel dar, wird in der Regel aber auch nicht ausgeschlossen.
Es gibt verschiedene Massageformen, die in den Bereich der Erotikmassage zählen. Zu diesen zählt beispielsweise die Prostatamassage.
Für den Mann kann diese Massage zu einem besonderen Highlight werden. Zu diesem Zweck reibt man den Zeige- oder Mittelfinger mit Gleitgel oder Öl ein und führt ihn anal ein - die Prostata befindet sich etwa drei bis fünf Zentimeter hinter dem Anuseingang.
Mag es anfangs für beide Seiten ein ungewohntes Erlebnis sein, so finden viele Männer nach einiger Zeit großen Gefallen daran, an ihrem "G-Punkt" massiert zu werden - dass es zum Orgasmus kommt, ist häufig der Fall.
Bei der Lingammassage wird der Penis des Mannes massiert. Hierbei steht, wie anders vermutet, nicht unbedingt der sexuelle Höhepunkt im Fokus. Stattdessen soll die Sensibilisierung des Penis gefördert werden.
Auf diese Weise kann beispielsweise der Orgasmus beim Geschlechtsverkehr hinausgezögert werden, was somit etwa Männern mit vorzeitiger Ejakulation zugute kommt. Detaillierte Informationen zu dieser Massageform finden Sie hier.
Das weibliche Pendant dazu stellt die Yoni-Massage dar. Hierbei widmet sich dem Geschlechtsorgan der Frau. Häufig geht dieser Massage eine Ganzkörpermassage voraus.
Vorbereitungen
Zu einer Erotikmassage gehört auch die richtige Atmosphäre wie
- gedämpftes Licht
- angenehme Wärme
- Kerzen sowie
- Duftlampen mit anregenden Düften.
Der Masseur oder die Masseurin sind während der Durchführung der Erotikmassage ebenso spärlich oder gar nicht bekleidet wie die zu massierende Person. Oftmals setzen sie auch ihren ganzen Körper für die Massage ein, wie zum Beispiel bei einer Body to Body Massage.
Generelle Tipps
Besonders, wer in Sachen Erotikmassage erste Erfahrungen sammelt, ist gut damit beraten, sich vorab ein wenig zu informieren und des Weiteren ein paar Punkte zu beachten. So ist es neben der besagten Atmosphäre auch wichtig, dass man sämtliche Störungsfaktoren beseitigt; nur so können sich beide Seiten auch wirklich fallen lassen.
Auch sollte man ohne Erwartungshaltung, was einen Orgasmus oder Geschlechtsverkehr angeht, an die Sache herangehen. Anderenfalls kann man sich zum einen nicht entspannen, und zum anderen kommt es später eventuell auch zu Enttäuschungen.
Um unerwünschte Gänsehaut zu vermeiden, ist es zu empfehlen, das Massageöl aufzuwärmen, bevor man mit der Massage beginnt. Auch sollte die Hautverträglichkeit überprüft werden.
Generell ist es tabu, zu viel zu reden. Jedoch kann man zwischendurch durchaus einmal nachfragen, ob die Berührungen so in Ordnung sind, oder ob etwas verändert werden soll.
Zu guter Letzt sollte man auch stets im Hinterkopf behalten, dass man nicht nur mit den Händen agieren muss. In der Regel kommt es gut an, wenn man zwischendurch auch mal ein paar sanfte Küsse verteilt oder bestimmte Hautstellen anhaucht. Zudem sind ein paar "Hilfsmittel" durchaus sinnvoll - zu diesen zählen beispielsweise
- Schals mit Fransen
- Blumen
- Seidentüchern
- Make-up-Pinsel
und Co.
Ablauf
Während der erotischen Massage werden streichende, knetende und drückende Massagebewegungen am gesamten Körper vorgenommen. Dabei erhalten natürlich auch die intimen Bereiche wie Brustwarzen, Penis, Gesäß oder Scheide besondere Aufmerksamkeit.
Ein Orgasmus ist dabei jedoch nicht das Ziel, wenngleich er nicht ausgeschlossen werden kann. Zum Geschlechtsakt kommt es in der Regel aber nicht.
Prostatamassage
Im Rahmen einer Prostatamassage wird die Prostata, die auch Vorsteherdrüse genannt wird, rektal mit dem Finger massiert. Dabei wird ein eingeölter Finger, meist Zeige- oder Mittelfinger, anal eingeführt.
Danach kommt es zur Massage des so genannten "G-Punktes" des Mannes, indem kreisende Bewegungen mit leichtem Druck ausgeführt werden. Neben der anregenden sexuellen Stimulation hat die regelmäßige Massage der Prostata auch einen positiven Effekt auf die Gesunderhaltung der Vorsteherdrüse.
Lingammassage
Ein weiterer Teilbereich der Erotikmassage ist die Lingammassage, bei der gezielt Penis und Hoden mit sanftem Druck massiert werden. Dabei soll jedoch kein Orgasmus entstehen, sondern die Sensibilisierung des Penis gefördert werden. So eignet sich die Lingammassage besonders gut für Männer, die unter Potenzstörungen oder vorzeitiger Ejakulation leiden.
Kurz vor der Ejakulation wartet die massierende Person, um dann wieder von neu mit dem Massieren zu beginnen. Der Mann hingegen sollte sich darauf konzentrieren, den Moment des anstehenden Höhepunkts zu erspüren und zu unterdrücken. Dies wird nicht unbedingt auf Anhieb gelingen - in der Regel ist zu diesem Zweck etwas Übung notwendig.
Yoni-Massage
Eine weitere Variante der erotischen Massage ist die Yoni-Massage, bei der der weibliche Genitalbereich massiert wird. Zuvor erhält die Frau häufig eine ausgiebige Ganzkörpermassage mit Öl; auf diese Weise kann sie sich am besten entspannen.
Die eigentliche Yoni-Massage beginnt man am besten mit der Massage des Bauches. Anschließend folgen äußere Schamlippen und Klitoris. Für diese Massage nutzt man am besten reichlich Gleitmittel.
Ist sie dazu bereit, kann die Frau danach auch im inneren Vaginalkanal massiert werden. Die Stimulierung des G-Punktes ist ebenfalls typischer Bestandteil. Zu einem Orgasmus kann, muss es aber nicht kommen.
Anlaufstellen und Fortbildungsmöglichkeiten
In einer normalen physiotherapeutischen Praxis oder Wellnesseinrichtung findet man solche erotischen Massageangebote jedoch nicht. Meist werden Erotikmassagen, die sich auch in Deutschland zunehmender Beliebtheit erfreuen, von speziellen Massageinstituten oder Tantrastudios angeboten.
Eine spezielle Ausbildung ist für den Masseur oder die Masseurin für die Durchführung einer erotischen Massage nicht notwendig. Jedoch sollte die massierende Person viel Einfühlungsvermögen besitzen.
Auf der folgenden Seite erhalten Sie Tipps zur Anwendung einer Erotikmassage.
- Erotische Massage-Geheimnisse: Leidenschaftliche Stunden durch sinnliche Berührungen, Südwest-Verlag, 2008, ISBN 3517069922
- Erotische Massage: Verwöhnen Sie Ihren Partner mit sinnlichen Berührungen, Dorling Kindersley, 2005, ISBN 3831006903
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