Ursachen, Symptome und Behandlung von Trichomoniasis

Die Trichomoniasis zählt zu den sexuell übertragbaren Krankheiten. Sie wird von Geißeltierchen verursacht.

Von Jens Hirseland

Vorkommen der Trichomoniasis

Als Trichomoniasis oder Trichomonaden-Infektion bezeichnet man eine Erkrankung, die beim Geschlechtsverkehr übertragen wird. Dabei kommt es zu einer Entzündung von Geschlechtsorganen und Harnwegen. Allerdings zeigen sich nur bei jedem dritten Patienten Symptome. Bei Frauen tritt die Erkrankung häufiger auf als bei Männern.

Die Trichomoniasis zählt zu den am häufigsten vorkommenden Geschlechtskrankheiten. Sie tritt auf der ganzen Welt auf. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kommt es jedes Jahr weltweit zu ca. 448 Millionen Infektionen mit Trichomonaden.

Ursachen der Erkrankung

Urheber der Trichomoniasis ist der Parasit Trichomonas vaginalis. Während der Einzeller bei Frauen vor allem in der Vagina vorkommt, findet man ihn bei Männern in der Vorsteherdrüse (Prostata) oder in den Harnwegen.

Aus diesem Grund wird der Parasit von Ärzten mitunter auch als Trichomonas urogenitalis bezeichnet.

Bestimmte Subtypen wie Trichomonas hominis und Trichomonas tenax sind auch im Darm und im Mund zu finden. Krankheiten werden von ihnen jedoch nicht verursacht. Außerhalb des menschlichen Körpers können die Geißeltierchen nicht lange überleben.

Die Übertragung der Trichomonaden erfolgt beim Geschlechtsverkehr durch den unmittelbaren Kontakt der Schleimhäute. Der Zeitraum zwischen Infektion und Ausbruch der ersten Symptome liegt zwischen 5 und 28 Tagen.

Symptome von Trichomoniasis

In den meisten Fällen ruft eine Infektion mit Trichomonaden keine Beschwerden hervor. So kommt es lediglich bei 30 Prozent aller Betroffenen zum Ausbruch von Symptomen. Diese äußern sich bei Frauen und Männern unterschiedlich.

Symptome bei Frauen

Bei Frauen tritt eine Scheidenentzündung auf, die mit Brennen beim Wasserlassen, häufigem Harndrang und Juckreiz einhergeht.

Ein weiteres typisches Merkmal ist ein schaumiger grün-gelblicher Ausfluss aus der Vagina, der einen üblen Geruch aufweist, der verdorbenen Fisch ähnelt.

Symptome bei Männern

Bei Männern sind die Symptome deutlich geringer ausgeprägt. So sind zumeist nur leichte Irritationen an der Mündung der Harnröhre sowie Brennen beim Urinieren oder bei der Ejakulation zu verspüren. Auch leichter Ausfluss ist möglich. Die meisten Männer bemerken jedoch nichts von der Infektion und übertragen die Parasiten, ohne es zu wissen.

Diagnose

Besteht Verdacht auf eine Trichomoniasis, sollte ein Urologe oder Venerologe aufgesucht werden. Diese Fachärzte sind auf die Diagnostik von Trichomonaden-Infektionen spezialisiert. Frauen haben auch die Möglichkeit, einen Gynäkologen zu konsultieren.

Diagnostizieren lässt sich eine Trichomoniasis durch die Entnahme eines Abstriches aus der Vagina oder der Harnröhre. Dieser Abstrich wird anschließend unter einem Mikroskop untersucht. Liegt eine akute Infektion mit Trichomonaden vor, lassen diese sich an ihren zappelnden Bewegungen erkennen.

Schwieriger ist der Erregernachweis allerdings, wenn die Infektion schon länger andauert. In solchen Fällen legt man in einem Labor eine spezielle Kultur an.

Therapie bei Trichomoniasis

Die Behandlung der Trichomoniasis erfolgt durch die Gabe von antibiotischen Medikamenten wie Tinidazol oder Metronidazol. Frauen können diese Präparate auch als Zäpfchen verabreichen. Die Antibiotika-Therapie nimmt etwa 5-6 Tage in Anspruch.

Während der Schwangerschaft sollte besser eine lokale Therapie mit Natamycin oder Clotrimazol erfolgen. Darüber hinaus kann Amoxicillin eingenommen werden.

Wichtig ist, auch den Partner der erkrankten Person mitzubehandeln, selbst wenn dieser nicht unter Symptomen leidet. Außerdem sollte während der Therapie auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden.

Als Vorbeugemaßnahme gegen eine Trichomonaden-Infektion wird die Anwendung von Kondomen empfohlen.