Ausfluss beim Mann und was dahinterstecken kann

Als Ausfluss bezeichnet man Sekretabsonderungen aus der Harnröhre. Bei Männern sind in den meisten Fällen sexuell übertragbare Krankheiten dafür verantwortlich.

Von Jens Hirseland

Um Ausfluss beim Mann handelt es sich, wenn es zur Absonderung von Flüssigkeit aus der Harnröhre (Urethra) kommt, die weder Samenflüssigkeit noch Urin ist. Oftmals steckt eine sexuell übertragbare Krankheit wie zum Beispiel Gonorrhoe dahinter.

Kommt es bei einem Mann zu Ausfluss aus der Harnröhre, weist dies in der Regel auf eine Entzündung der Harnröhre hin. Wie viel Sekret dabei austritt, ist individuell unterschiedlich. So können die Mengen gering aber auch ergiebig sein.

Symptome

Oftmals ist das Sekret eitrig, übelriechend und weist eine gelb-grünliche Färbung auf. In manchen Fällen ist der Ausfluss jedoch auch klar und eher weißlich. Weitere Beschwerden sind:

Ursachen

Harnröhrenentzündung

Hauptursache für Ausfluss beim Mann ist eine Entzündung der Harnröhre (Urethritis). Dabei unterscheidet man zwischen:

  1. der gonorrhoischen Urethritis
  2. der nicht-gonorrhoischen Urethritis (NGU)

An häufigsten tritt die nicht-gonorrhoische Urethritis auf, von der vor allem Männer im Alter von 20 bis 35 Jahren betroffen sind. Verursacher des Ausflusses sind diverse Krankheitserreger wie:

  • Chlamydia trachomatis
  • Ureaplasma urealyticum
  • Trichomonas vaginalis
  • Mycoplasma genitalium
  • Herpes simplex

Die gonorrhoische Urethritis, auch Gonorrhoe oder Tripper genannt, wird hingegen von Gonokokken-Bakterien hervorgerufen, deren Übertragung beim Geschlechtsverkehr erfolgt. Die Ansteckung ist auch durch Anal- oder Oralverkehr möglich.

Die Inkubationszeit beträgt normalerweise zwei bis acht Tage. Ohne medizinische Behandlung der Erkrankung besteht die Gefahr, dass sich die Entzündung verstärkt und der Ausfluss noch zunimmt.

Anatomische Probleme

Ausfluss kann aber auch durch andere Gründe hervorgerufen werden. Dazu gehören anatomische Probleme im Harnsystem wie ein Harnröhrendivertikel oder eine Verengung der Harnröhre, allergische Reaktionen auf Verhütungsmittel der Sexualpartnerin oder bestimmte Medikamente sowie Tumore im Genital- und Harnsystem.

Kommt es bei einem Mann zu Ausfluss, sollte dieser rasch einen Urologen zu Rate ziehen.

Diagnose und Behandlung

Diagnostizieren lässt sich Ausfluss durch eine Urinprobe oder einen Harnröhren-Abstrich. Dabei werden die Proben auf weiße Blutkörperchen (Eiterzellen oder neutrophile Granulozyten) untersucht. Normalerweise lassen sich bei diesen Untersuchungen auch infektiöse Erreger nachweisen.

In den meisten Fällen wird Ausfluss beim Mann durch die Gabe von Antibiotika erfolgreich behandelt. Darüber hinaus ist es wichtig, während des Infektes viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen und so oft wie möglich Wasser zu lassen, denn dadurch können die Keime aus der Harnröhre ausgeschieden werden.

Außerdem ist es ratsam, dass sich auch die Partnerin einer Behandlung unterzieht, selbst dann, wenn bei ihr keine Beschwerden auftreten.