Allgemeines über Beta-Carotin - Merkmale, Arten, Verdauung und Vorkommen

Als Beta-Carotin bezeichnet man Provitamin A. Es ist das wichtigste Carotinoid für den Menschen.

Von Jens Hirseland

Merkmale und Arten

Beta-Carotin gehört zu den mehr als vierhundert in der Natur vorkommenden Carotinoiden. Dabei handelt es sich um Farbstoffe, die in vielen Pflanzen zu finden sind. Das Carotinoid, das am häufigsten vorkommt, ist Beta-Carotin.

Da Beta-Carotin eine Vorstufe zu Retinol (Vitamin A) ist, bezeichnet man es auch als Provitamin A. Im menschlichen Organismus lässt sich jedoch lediglich ein Teil des Beta-Carotins in Vitamin A umwandeln, sodass der restliche Teil gespeichert wird.

Beta-Carotin ist von den ungefähr fünfzig Carotinoiden, die über eine Vitamin-A-Wirkung verfügen, das aktivste. Vitamin A ist wichtig für die Zellteilung und die Sehkraft der Augen.

Verwendung

In der Lebensmittelindustrie verwendet man Beta-Carotin, das aus Pflanzen extrahiert oder synthetisch hergestellt wird, als Lebensmittelfarbe. So ist es reichlich enthalten in Lebensmitteln wie:

Auf diese Weise soll dem Verbraucher die erwartete Farbe des Produkts vermittelt werden. Ohne den Zusatz von Beta-Carotin würde zum Beispiel Margarine eine weiße bis hellgraue Farbe aufweisen. Abgesehen von Lebensmittelprodukten verwendet man Beta-Carotin auch als Beigabe für Vitaminpräparate.

Vorkommen

Zu den wichtigsten Quellen von Beta-Carotin gehören vor allem gelbe oder orangefarbene Obst- und Gemüsesorten. Dazu zählen:

Aber auch dunkelgrüne Blattgemüsesorten dienen als wichtige Beta-Carotin-Quelle, wie:

Weiterhin findet man das Carotinoid in:

Der Gehalt von Beta-Carotin variiert von Sorte zu Sorte und hängt von dem Reifegrad, der Jahreszeit und der jeweiligen Obst- oder Gemüseart ab. Auch die Zubereitung spielt bei der Bioverfügbarkeit von Beta-Carotin eine wichtige Rolle.

Verdauung und Verwertung von Beta-Carotin

Von zahlreichen Wissenschaftlern wird dem Verzehr von beta-carotinhaltigen Früchte- und Gemüsesorten ein schützender Effekt gegen verschiedene Krebserkrankungen zugeschrieben. Es wird allerdings angenommen, dass viele Menschen zu wenig Beta-Carotin über die Nahrung aufnehmen.

Niedriger Beta-Carotinspiegel

Überdies gibt es verschiedene Gruppen, bei denen ein stark abgesunkener Beta-Carotinspiegel im Blut festgestellt wurde. Dies betrifft vor allem:

Außerdem kann das Beta-Carotin-Gleichgewicht im Körper durch bestimmte Krankheiten beeinflusst werden, wie zum Beispiel:

Aufnahme und Verdauung

Etwa 10-50 Prozent des zugeführten Beta-Carotins resorbiert der Körper im Gastro-Intestinaltrakt. Mit steigender Zufuhr verringert sich der Anteil des resorbierten Beta-Carotins. In der Mukosa, der Darmschleimhaut, kommt es zur Umwandlung des Beta-Carotins in Vitamin A, was mithilfe des Enzyms Beta-Carotin-15,15 Dioxygenase geschieht. Reguliert wird dieser Mechanismus durch den Vitamin A-Status der jeweiligen Person.

Zu hohe Beta-Carotin-Zufuhr

Verfügt der Organismus über ausreichend Vitamin A, wird nur noch wenig Beta-Carotin umgewandelt. Daher gilt Beta-Carotin als sehr sichere Vitamin-A-Quelle. Durch eine übermäßige Zufuhr kann es nicht zu gesundheitsschädlichen Auswirkungen kommen.

Entsteht überschüssiges Beta-Carotin, speichert es der Körper in seinen Fettgeweben ab.

Ein negativer Effekt bei einer zu hohen Beta-Carotin-Zufuhr kann das Auftreten einer gelblichen Hautfarbe sein. Dies hat jedoch keine gesundheitlichen Nachteile. Wird der zu reichliche Konsum an dem Carotinoid reduziert oder eingestellt, normalisiert sich die Hautfarbe wieder.

Vorsicht bei Tabletteneinnahme

Bei bestimmten Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes mellitus, kann es erforderlich sein, Beta-Karotin synthetisch in Form von Tabletten zu verabreichen. Diese Tabletten dürfen jedoch nicht übermäßig eingenommen werden, da sonst die Gefahr eines erhöhten Krebsrisikos besteht.

Es wird daher empfohlen, Beta-Carotin-Präparate stets nur nach Absprache mit dem behandelnden Arzt einzunehmen.