Geschichte, Zweck und Kombinationsmöglichkeiten des Boleros

Der Bolero ist eine taillenkurze, oft farbige Jacke, die vorn offen und mit Bordüren verziert ist und lange Ärmel hat. Sie stammt aus dem Stierkampf und wurde von der Damenmode zu verschiedenen Zwecken aufgegriffen. Die Kombinationsfähigkeit des Boleros ist geradezu grenzenlos, zumal viele kurze Damenjacken unter dem Fashion-Begriff "Bolero" angeboten werden, der halt trendy ist und daher oft recht weit gefasst wird. Das macht ja nichts. Wichtig für die Damen ist, dass sie fast zu jedem sonstigen Outfit einen Bolero anziehen können.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Die Geschichte des Boleros

Der Bolero ist eine taillenkurze, oft farbige Jacke, die vorn offen und mit Bordüren verziert ist und lange Ärmel hat. Sie stammt aus dem Stierkampf und wurde von der Damenmode aufgegriffen. Der Fashionstyle des Boleros entspringt den 1850er und 1860er Jahren, ungefähr seit dieser Zeit wurde er zur Krinoline getragen.

Der Ursprung im Stierkampf

Der Torero in der Stierkampfarena benötigt eine leichte Jacke, die ihn keinesfalls behindert und nötigenfalls schnell abgeworfen werden kann, falls das Horn des Stieres ihn erreicht. Gleichzeitig unterliegt er einem strengen Kleidungsritual, und daher wurde der Bolero speziell für die Toreros entworfen, wahrscheinlich im frühen 19. Jahrhundert.

In der Gründerzeit zwischen etwa 1840 bis 1870 beobachteten die Damen der Gesellschaft in den Stierkampfarenen diese Mode und übernahmen sie. Besonders zur Krinoline, dem weiten Reifrock mit einem Saumumfang von bis zu acht Metern, passte der Bolero einfach viel besser als lange Jacken. Das Bolero-Jäckchen reichte bis knapp unter den Busen und war damit sehr viel bequemer.

Im 20. Jahrhundert schließlich wurde der Bolero in der Damenmode immer wieder aufgegriffen und mit Cocktail- und Sommerkleidern kombiniert. Bis heute eignet er sich gut zu

Die aktuellen Modelle werden inzwischen auch gewickelt oder mit Reißverschluss versehen.

Der Bolero im 20. Jahrhundert

Die 50er Jahre glänzten mit Eleganz, der Bolero erschien als perfekte Ergänzung leichter Sommerkleider und schwingender Petticoats. In den frühen 1980er Jahren entwarf Yves Saint Laurent Bolero-Jacken, dann verschwand das hübsche Stück wieder aus der Mode.

Zu Beginn der 2000er Jahre tauchte er erneut auf und hat gegenwärtig einen festen Platz in der Damenmode, die ihn, wie vor einem halben Jahrhundert, sehr gern mit Cocktailkleidern kombiniert.

Selbst über ein schlichtes Top können Sie einen Bolero anziehen, dazu passen Jeans ebenso gut wie ein Rock, zumal dem stylishen Stück aus der Stierkampfarena hinsichtlich der Farben und Formen keine Grenzen mehr gesetzt sind. Er ist

  • kürzer oder länger,
  • bunt gemustert,
  • mit Perlen verziert,
  • aus verschiedenen Stoffen von Jeans über Wolle bis zur Baumwolle und für die Abendgarderobe aus Chiffon oder Seide.
  • Er ist ein Mittelstück zwischen Jacke und Weste,
  • kann sehr elegant sein und
  • verrät an der Trägerin außerordentliches Stilbewusstsein.

Typische Kennzeichen eines Boleros

Im Unterschied zur Weste ist der Bolero generell offen konzipiert, weil er von den Stierkampfjacken spanischer Toreros abstammt. Natürlich spielt die Fashion mit dem Stück, man bindet ihn daher auch zusammen, man wickelt ihn oder versieht ihn mit Reißverschlüssen. Die Herkunft bleibt jedoch unverkennbar.

Der Zweck des Boleros

Vielfach wird der Bolero einfach als Alternative zur Weste oder zur Jacke dargestellt, frau wirft ihn rasch über und ist ausgehfertig. Er sei nicht zu dünn und nicht zu dick, schreiben einige Fashion-Beobachter, also einfach zweckmäßig, wie schön. Das greift jedoch etwas zu kurz.

Erstens sieht man dem Bolero seine Besonderheit allein an den langen Ärmeln an, womit er sich von jeder Weste unterscheidet, zum anderen ist er als Jacke so geschnitten, dass er in der gegenwärtigen Mode ausschließlich für Frauen infrage kommt. Kein Mann würde sich so kleiden.

Das ist insofern bemerkenswert, als dass er schließlich für Toreros entworfen wurde, also Männern, die im spanisch-lateinamerikanischen Verständnis das Sinnbild für machismo schlechthin sind. Sie zogen und ziehen in den Arenen, in denen es auf Leben und Tod geht, die Bewunderung der Damen auf sich, die sich im 19. Jahrhundert entschlossen, die knappe, langärmelige Jacke zu übernehmen, an der sie sich nicht sattsehen konnten.

Es hat hier also eine modische Übertragung von maßloser weiblicher Vergötterung des männlichen Mutes stattgefunden. Und diesen Zweck dürfte der Bolero nach wie vor erfüllen, auch wenn das kaum einer Trägerin je bewusst wird.

Die Besonderheiten des Boleros

Der Bolero ist viel mehr ein Schmuck- als ein Kleidungsstück. Um zu wärmen, ist er viel zu sehr offen, die langen Ärmel sind zudem rein bekleidungstechnisch gegenüber der sonstigen Knappheit kontradiktorisch.

Man fragt sich, ob es frau nicht an den Armen zu warm oder am Bauch zu kalt wird, wenn sie den Bolero trägt. Das tut dem Gefallen am hübschen Stück keinerlei Abbruch, es beweist nur, dass der Bolero viel mehr ist als ein praktisches Kleidungsstück. Auch wenn er da und dort warmhalten mag, hat er möglicherweise eher die Modefunktion, die eine Schleppe oder Rüschen am Kleid ausüben. Wer sich Boleros anschaut, versteht das sofort. Sie sind

  1. Fashion pur,
  2. verspielt,
  3. augenzwinkernd,
  4. voller Reminiszenzen an Urlaub, Sonne, Golden Fifties und, ein wenig, auch an Toreros.

Beliebte Modelle für den Bolero

Bolerostoffe sind sehr vielfältig, wie es die Boleros selbst sind. Nahezu jeder Bekleidungsstoff wird verwendet, um einen Bolero daraus zu machen, von der gestrickten Baumwolle über Jeans, bis hin zu Chiffon und Seide.

Die Bolero-Strickjacke

Die Bolerostrickjacke ist eigentlich kein richtiger Bolero, eher eine langärmelige Jacke, die es in unterschiedlichen Strickmustern gibt. Solche Bolereo-Jacken kann man beispielsweise

  • mit einem Häckchen,
  • mit Knöpfen oder
  • einer Schleife

verschließen, wodurch die Weiblichkeit besonders betont wird. Natürlich haben die Ärmel die berühmte Bolereo-Länge und können beispielsweise durch einen besonders weiten Schnitt zum Ende hin zu einem ganz besonderen Hingucker werden.

Strand-, Wickel- und Partyboleros

Auch für den perfekten Strandlook findet jede Frau sicher den passenden Bolero. Dabei handelt es sich meist um sehr enganliegende Modelle, die so kurz sind, wie Boleros nur sein können, nämlich gerade einmal 25 Zentimeter.

In vielen Fällen sind diese Boleros aus einem Stretchstoff angefertigt, die auch problemlos einmal nass werden können.

Für die Party, beispielsweise zum Cocktailkleid gibt es ebenfalls den passenden Bolero; beliebt sind hierbei Modelle aus Seide oder aus Chiffon, die besonders edel aussehen. Gerade für laue Sommernächte ist dies eine gute Wahl und wird sicherlich den einen oder anderen Blick auf sich lenken.

Der Bolero passt zu jeder Figur

Das ist schon bemerkenswert, es gibt wohl kaum ein Kleidungsstück für Frauen, das so perfekt jede weibliche Figur verschönert. Das Jäckchen mit einer Reichweite bis zur Taille oder knapp darüber und darunter kann jede Frau tragen.

Klein und untersetzt

Wenn Sie klein und etwas weniger schlank sind, strecken Sie Ihre Figur optisch mit einer Kombination aus Bolero und einem weich fließenden Kleid im Empirestyle, das Sie mit einer dekorativen Verzierung unter der Brust absetzen. Ihre Beine und die Taille werden optisch automatisch verlängert, die Figur wirkt wesentlich femininer.

Rein modisch kommt der Bolero auch aus dem Wunsch, ein wenig zu strecken, denn die Frauen des 19. Jahrhunderts trugen ihn zuerst zu ihren überdimensionierten Reifröcken.

Groß und schlank

Und auch wenn Sie groß und schlank sind, wirkt Ihre Figur mit einem Bolero noch perfekter. Denn er schafft eine sinnvolle Unterteilung in der Vertikalen und rundet das Outfit so im wahrsten Sinne des Wortes etwas ab.

Der modische Allrounder

Boleros werden in so vielen

  • Formen,
  • Stoffen,
  • Schnitten und
  • Farben

präsentiert, dass es quasi so gut wie keine sonstige Damenbekleidung gibt, zu der er nicht passt - bis hin zum Abendkleid, das durch den Seiden- oder Chiffonbolero deutlich aufgewertet wird.

  1. Er kann gestrickt sein oder beinahe als Hausjacke durchgehen,
  2. er kann sehr knapp gerade einen Bikini als Beach-Modell umspannen,
  3. er kann auch das Business-Kostüm perfekt ergänzen.

Ein T-Shirt mit Aufdruck bleibt unter dem offenen Bolero sichtbar, ein Oberteil oder Kleid mit Spaghettiträgern wiederum wird durch einen Bolero bürotauglich und lässt sich gleichzeitig an kühlen Sommerabenden tragen. Auch die verschiedenen Designs tragen zur Allround-Funktion des Boleros bei. Ist er mit

verschließbar, hat er eine eigene Funktion als "Jäckchen", wird er völlig offen getragen, wie es sein Ursprung eigentlich vorsieht, so bringt er Kleidung mit tiefem Dekolleté wunderbar zur Geltung. Sie können ihn zur Businessmode mit Revers tragen, als Mohair-Modell ist er eine kuschelige Ergänzung zu Ihrem Jeans-Look.