Pferdekuss

Schmerzhafte Prellung am Oberschenkel

Als Pferdekuss bezeichnet man eine schmerzhafte Muskelprellung. Er tritt in den meisten Fällen am Oberschenkel auf. Lesen Sie alles über die Symptome und Behandlung vom Pferdekuss.

Von Jens Hirseland

"Pferdekuss" ist die umgangssprachliche Bezeichnung für eine Muskelprellung. Man nennt diese Form von Prellung auch

  • Schenkler
  • Eisbein oder
  • Eisenbahner.

Ursachen

Zu seinem Namen kam der Pferdekuss durch Pferdetritte, da sich beim Tritt eines Pferdehufs ein kreisförmiges Hämatom (Bluterguss) an der betroffenen Stelle bildete. Heutzutage entstehen Pferdeküsse in erster Linie bei sportlichen Aktivitäten. Dazu gehören vor allem Kontaktsportarten wie

Auch bei Wintersportarten wie Skifahren oder Snowboarding sowie in Kampfsportarten besteht ein erhöhtes Risiko für Muskelprellungen. Besonders häufig treten Pferdeküsse beim Fußball auf, wenn zum Beispiel das Knie eines Gegenspielers in den Oberschenkel gerammt wird.

Grundsätzlich können Muskelprellungen an allen Körperstellen vorkommen. Besonders betroffen von dieser Verletzung sind jedoch

Symptome und Diagnose

Bei einem Pferdekuss werden durch die unmittelbare Einwirkung von Gewalt, wie einen Aufprall, Tritt oder Stoß, die Blutgefäße geschädigt. Da die Haut dabei unversehrt bleibt, tritt eine Blutung nach innen auf, die sich in Form eines sichtbaren Blutergusses bemerkbar macht.

Ein Pferdekuss am Oberschenkel gilt als besonders schmerzhaft, da dessen straffe seitliche Sehnenplatte nur wenig nachgibt. Diagnostisch abgegrenzt werden muss eine Muskelprellung von anderen Prellungsarten wie Knochenprellung, Gelenkprellung oder Nervenprellung.

Erkennen lässt sich ein Pferdekuss meist an den akuten und heftigen Schmerzen im betroffenen Bereich. Darüber hinaus zeigt sich dort eine bläuliche Verfärbung, die die Folge der Blutung ist. Außerdem schwillt die verletzte Stelle an.

Typisch sind auch schmerzhafte Bewegungseinschränkungen.

  • Grafik Beine eines sportlichen muskulösen Mannes

    © Patrick Hermans - www.fotolia.de

  • Beine zwei junger Frauen im Sportoutfit, sie stehen sich gegenüber

    © Franz Pfluegl - www.fotolia.de

  • Nahaufnahme Beine eines Fußballers auf Fußballfeld

    © karaboux - www.fotolia.de

  • Schmerzen oder Muskelkater im Bein, Hände greifen an den linken Oberschenkel, weißer Hintergrund

    © SENTELLO - www.fotolia.de

Behandlung

Im Falle eines Pferdekusses ist es wichtig, als Erste-Hilfe-Maßnahme für die Kühlung der betroffenen Körperstelle zu sorgen. Zu diesem Zweck verwendet man am besten ein Tuch, das man in Eiswasser tränkt.

Ebenfalls hilfreich ist es, das betroffene Bein oder den betroffenen Arm hochzulagern und einen Kompressionsverband anzulegen. Der geschädigte Muskel sollte mindestens 24 Stunden lang gekühlt und geschont werden.

Mögliche Komplikationen

Bei stark ausgeprägten Pferdeküssen besteht die Gefahr von Komplikationen. So ist es möglich, dass eine starke Einblutung eine länger andauernde Drucksteigerung im Muskel hervorruft, wodurch es zu einem Zusammendrücken von Blutgefäßen und Nerven kommt.

Dies hat jedoch eine unzureichende Versorgung des Muskels mit Nährstoffen und Sauerstoff zur Folge. Kommt es dadurch zu neuromuskulären Ausfällen, spricht man von einem Kompartmentsyndrom. Bemerkbar machen sich neuromuskuläre Ausfälle durch ein Kribbeln in den Zehen, wenn das Bein betroffen ist, oder durch Taubheitsgefühle in den Fingern, wenn die Prellung am Oberarm auftritt.

In solchen Fällen kann sogar ein operativer Eingriff erforderlich sein, bei dem der Bluterguss entfernt wird. Ein solcher Eingriff muss dann rasch erfolgen, da sonst die Gefahr einer dauerhaften Schädigung des Muskels besteht.

Das richtige Verhalten

In den meisten Fällen gehen bei einem Pferdekuss die Beschwerden nach einer gewissen Zeit wieder von allein zurück, sodass es normalerweise nicht notwendig ist, einen Arzt aufzusuchen. Ist die Muskelprellung nur leicht, kann man schon nach 24 Stunden wieder Sport treiben.

Im Falle eines ausgeprägten Pferdekusses ist es jedoch besser, erst dann wieder sportlichen Aktivitäten nachzugehen, wenn keine Beschwerden mehr zu verspüren sind. Liegt eine schwere Muskelprellung vor, muss sogar mit einer Pause von drei Monaten gerechnet werden.

Arten von Prellungen

Auf den nächsten Seiten informieren wir Sie über weitere Arten von Prellungen.