Knieprellung

Ursachen, Symptome und Behandlung

Eine Knieprellung entsteht durch stumpfe Gewalteinwirkung auf das Kniegelenk, meist infolge eines Unfalls oder Zusammenstoßes beim Sport. Die Knieprellung geht mit Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und oftmals einem sichtbaren Bluterguss einher. Wichtig sind einige Erste-Hilfe-Maßnahmen unmittelbar nach Eintreten der Verletzung. Durch Befolgen der sogenannten PECH-Regel lässt sich eine günstige Prognose erzielen, die Prellung heilt dann meist von alleine ab. Mehr über die Behandlung, Risikofaktoren und Formen einer Knieprellung lesen Sie hier.

Von Jens Hirseland

Definition

Bei einer Knieprellung handelt es sich um eine häufig vorkommende Verletzung, bei der Körpergewebe in Mitleidenschaft gezogen wird. Sie kommt durch äußerliche Gewalteinwirkung zustande und verläuft in der Regel ohne sichtbare Hautbeeinträchtigungen. So zählt die Prellung des Kniegelenks zu den stumpfen Verletzungen.

Formen der Knieprellung

In der Medizin wird die Knieprellung in mehrere Formen eingeteilt:

  • Gelenkprellung
  • Muskelprellung
  • Knochenprellung

Gelenkprellung am Knie

Am häufigsten zeigt sich die Gelenkprellung am Knie. Bei dieser Variante bildet sich ein Kniegelenkserguss. Die Betroffenen leiden dabei unter intensiven Schmerzen und haben mit Funktionseinschränkungen des Kniegelenks zu kämpfen.

Muskelprellung am Knie

Im Falle einer Muskelprellung entsteht der Erguss zwischen den Muskelfasern. Auch bei dieser Form kommt es zu starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

Knochenprellung am Knie

Die seltenste Form der Knieprellung stellt die Knochenprellung dar. Sie tritt an Bereichen auf, die lediglich von einer dünnen Hautschicht umgeben sind, wie die Kniescheibe (Patella). Unmittelbar zwischen Knochen und Knochenhaut erfolgt ein Bluterguss. Weil sich dort eine Vielzahl an Nerven befindet, sind die Schmerzen bei einer Knochenprellung besonders ausgeprägt. Normalerweise gehen die Beschwerden jedoch rasch wieder zurück.

Ursachen einer Knieprellung

Verursacht wird eine Knieprellung zumeist durch Gewalt, die direkt auf das Kniegelenk einwirkt. Es kommt zu einem Zusammenquetschen des weichen Gewebes zwischen den Knochenstrukturen oder der Gelenkkapsel. Mitunter verschiebt sich das weiche Gewebe sogar gegen Knochen oder Gelenkkapsel.

Die Prellung selbst entsteht, weil kleinste oder mittelgroße Blutgefäße zerreißen. Gleiches kann mit den Lymphgefäßen geschehen. Das Blut versickert dann in den Zwischenräumen, was wiederum einen sichtbaren Bluterguss zur Folge hat.

In den meisten Fällen sind sportliche Aktivitäten für eine Knieprellung verantwortlich, sodass sie als typische Sportverletzung eingestuft wird. Vor allem Fußballspieler sind von dieser Verletzung betroffen. So führen die Zweikämpfe immer wieder zu stumpfen Verletzungen.

Eine Knieprellung tritt aber auch häufig durch Unfälle im Alltag auf. Dabei kann es sich um Arbeitsunfälle oder Haushaltsunfälle handeln. Nicht selten sind auch Kinder betroffen, die sich beim Spielen am Knie verletzen.

Sportarten mit hoher Knieprellungsgefahr

  • Fußball
  • diverse andere Ballsportarten wie Volleyball und Handball
  • Kampfsportarten wie Karate, Kickboxen oder Taekwondo
  • Wintersportarten wie Skifahren

Symptome einer Knieprellung

Ein typisches Symptom der Knieprellung sind Schmerzen am Knie, die sich mehr oder weniger ausgeprägt zeigen. Die betroffene Person spürt sie besonders dann, wenn sie das verletzte Knie bewegt. Außerdem kommt es oft zu Funktionseinschränkungen beim Strecken oder Beugen des Gelenks. Belastet der Patient sein Knie trotz der Verletzung weiterhin, kann dies die Schmerzen noch verstärken.

Ein anderes typisches Merkmal der Knieprellung stellt der Bluterguss dar. Meist ist das Hämatom auf der Haut zu erkennen. Die Einblutungen erstrecken sich mitunter bis in die Gelenkkapsel.

Bluterguss am Knie
Eine Knieprellung geht meist mit einem deutlich sichtbaren Bluterguss einher

Mögliche Beschwerden und Begleiterscheinung bei einer Knieprellung:

Diagnose einer Knieprellung

Führen die Beschwerden den Patienten zum Arzt, erkundigt dieser sich zunächst danach, wie es zur Verletzung kam und welche Beschwerden auftreten. Im Anschluss daran wird das Knie gründlich untersucht, indem es der Mediziner abtastet. Dabei legt er sein Augenmerk darauf, wie stabil und beweglich das Gelenk ist. Außerdem achtet er auf mögliche Verletzungen der Kniescheibe oder Bänder.

Um andere Gründe für die Kniebeschwerden auszuschließen, können bildgebende Untersuchungsverfahren vorgenommen werden. So lässt sich durch eine Röntgenuntersuchung zum Beispiel einer Knochenfraktur auf die Spur kommen. Ebenso eignet sich eine Sonographie (Ultraschalluntersuchung) zur Bestimmung des Ausmaßes der Verletzung.

Behandlung einer Knieprellung

Die Knieprellung gilt als harmlos. So heilt sie im Normalfall auch ohne eine spezielle medizinische Behandlung von selbst wieder ab. Wie lange es dauert, bis die Genesung eintritt und das Kniegelenk wieder voll funktionstüchtig ist, hängt vom Ausmaß der Blessur ab. Positiv auf den Heilungsverlauf wirkt sich die PECH-Regel aus, wenn sie rasch nach der Verletzung zur Anwendung gelangt.

Erste Hilfe bei einer Knieprellung

Liegt ein Verdacht auf eine Prellung des Knies vor, sollten rasch Erste-Hilfe-Maßnahmen ergriffen werden, um den Heilungsprozess positiv zu beeinflussen. Bewährt hat sich dabei das sogenannte PECH-Schema.

  • P steht für Pause
  • E für Eis bzw. Kühlung
  • C für Compression bzw. Kompression und
  • H für Hochlagerung des Knies

Durch das Pausieren von sportlichen oder alltäglichen Aktivitäten wird das Knie geschont, damit es sich wieder erholen kann. Bei einer zu frühen Belastung des geprellten Kniegelenks besteht das Risiko einer Verschlimmerung der Beschwerden. Außerdem verzögert sich der Heilungsverlauf.

Eine wichtige Maßnahme ist das Kühlen der Knieprellung mit Eis oder einem Kühlmittel. Dieses sollte jedoch stets in ein Tuch eingewickelt werden, bevor man es auf dem geprellten Knie platziert, um Kälteschäden zu vermeiden. Als besonders hilfreich gilt das Kühlen in den ersten 10 bis 20 Minuten nach der Verletzung.

Im Rahmen der Kompression erfolgt das Umwickeln des Knies mit einem elastischen Verband. Durch dessen Druck lässt sich einer Schwellung entgegenwirken. Ferner wirkt er sich lindernd auf die Knieschmerzen aus. Am besten wird das Anlegen des Verbands mit dem Kühlen kombiniert.

Ebenfalls überaus wichtig ist das Hochlagern des verletzten Kniegelenks, um gegen den Austritt von Blut aus den beeinträchtigten Gefäßen vorzugehen. Durch das Verringern der Schwellung lässt sich der Heilungsprozess positiv beeinflussen.

Gegen Schmerzen und Schwellungen gehen ferner Salben, die Salicylsäure enthalten, vor. Weitere schmerzlindernde Arzneimittel sind Arnikatinkturen, kühlende Gele sowie Kompressen mit Kamillenöl oder Lavendelöl. Sollte es notwenig sein, erhält der Patient vom Arzt schmerzstillende Arzneimittel zur Behandlung.

Behandlung von Komplikationen

Manchmal kann eine Knieprellung auch behandlungsbedürftige Komplikationen hervorrufen. Dazu zählen intensive Einblutungen in die Gelenkkapsel oder ausgeprägte Blutergüsse. Mitunter fallen diese derart stark aus, dass eine Punktion oder ein chirurgischer Eingriff erforderlich ist.

Eine weitere denkbare Komplikation der Knieprellung stellen Druckerhöhungen an den benachbarten Muskeln des Knies dar. So droht infolgedessen ein Kompartment-Syndrom. Bei den meisten Betroffenen verheilt die Knieprellung jedoch komplikationslos.

Prävention einer Knieprellung

Um eine Knieprellung zu vermeiden, stehen verschiedene Vorbeugemaßnahmen zur Verfügung. So sollten risikoreiche Ballsport- oder Kampfsportarten nicht ohne einen Knieschutz betrieben werden. Für Fußballspieler ist es ratsam, nicht auf nassem Rasen zu agieren, weil dort erhöhte Sturzgefahr besteht. Wichtig ist zudem das Tragen von rutschfesten Schuhen.

Vorsicht ist auch beim Arbeiten mit schwerem Material geboten. Ebenso sollten Stolperfallen beseitigt werden, die zu einem Sturz auf das Knie führen könnten.

Arten von Prellungen

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