Versicherung - Merkmale, Nutzen und Arten

Bei einer Versicherung handelt es sich um die Absicherung der eigenen Person oder eines Besitzeigentums. Im Schadensfall - etwa, bei Erkrankung, Unfällen oder bei Diebstahl, greift diese Versicherung, um für die Schäden aufzukommen. Dafür zahlt man regelmäßige Geldbeträge an den Versicherer. Es gibt Personen- und Sachversicherungen. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die unterschiedlichen Versicherungen.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Versicherungen - Merkmale und Nutzen

Wer eine Versicherung abschließt, zahlt regelmäßig - monatlich oder jährlich - einen Geldbetrag an den entsprechenden Versicherer, um beim so genannten Versicherungsfall, sprich wenn ein Schaden eintritt, einen Schadenausgleich zu bekommen. Der Versicherer gilt als Kapitalsammelstelle.

Nur bei wenigen Versicherten tritt ein solcher Versicherungsfall ein, sodass das Vermögen dieser Kapitalsammelstelle ausreichend ist, um es bei Bedarf auszuzahlen; der Beitrag ist dabei bezahlbar. Eine wichtige Voraussetzung ist die Möglichkeit der statistischen Abschätzung des Schadenumfangs.

Es gibt einige Grundprinzipien, die als Kriterien auf eine Versicherung zutreffen. Zu diesen zählen:

  • die Verpflichtungsübernahme ist entgeltlich
  • das Geschäft wird planmäßig betrieben, indem das Risikoausgleichskollektiv absichtlich aufgebaut wird
  • es handelt sich um ein selbstständiges Geschäft
  • wenn ein Versicherungsfall eintritt, besteht Rechtsanspruch auf die Leistung
  • die Leistung ist ungewiss
  • viele gleichartige Gefahren werden systematisch übernommen

Die Person, die eine Versicherung abschließt, wird als Versicherungsnehmer bezeichnet. Von diesem erhebt der Versicherer einen Beitrag, welcher fest vereinbart wurde.

Treten Schäden auf, ist der Versicherer zum Ausgleich verpflichtet. Um höhere Schäden absichern zu können, stellt der Versicherer Eigenkapital, welches sich unter Risiko befindet.

Sofern die Summe der Beiträge die der Schäden und sonstigen Aufwendungen übertrifft, dient der Rest als Gewinn, der als Entlohnung genutzt wird. Fällt sie niedriger aus, zahlt der Versicherer den Verlust aus dem Eigenkapital.

Mögliche Gewinne werden häufig nicht ausgeschüttet. Stattdessen behält sie der Versicherer zur Erhöhung des Eigenkapitals und folglich der Sicherheit der versicherten Person.

Versicherbare Risiken

Sofern nach fassbarer Gesetzmäßigkeit realisierbar, ist die Vielfalt von versicherbaren Risiken sehr groß. Man kann diese Risiken jedoch auf eine übersichtliche Anzahl an Risikogruppen aufteilen:

  • biometrische Risiken: Risiken, die das Leben sowie den Lebensunterhalt betreffen; dazu zählen Pflegebedürftigkeit, Langlebigkeit, Erwerbsunfähigkeit und vorzeitiger Tod
  • Kostenrisiken, wie Krankheits- oder Gerichtskosten
  • Schadensrisiken: Diebstahl, Unfall oder Feuer
  • Haftungsrisiken

Die Vielfalt der Versicherungen

Biometrische Risiken werden durch Lebensversicherungen abgedeckt, während beispielsweise Krankenversicherung und Rechtsschutzversicherung für die Kostenrisiken aufkommen. Für Schadensrisiken stehen zahlreiche Schadensversicherungsarten zur Auswahl (Beispiel Feuerversicherung), und die Deckung der Haftungsrisiken übernehmen unterschiedliche Formen der Haftpflichtversicherung.

Die Klassifikation verschiedener Versicherungsformen lässt sich auf unterschiedliche Art und Weise gestalten. Es gibt die Individual- und Sozialversicherung: dabei entsteht die Individalversicherung beim Abschluss eines privatrechtlichen Versicherungsvertrages, während die Sozialversicherung gesetzlich aufgrund besonderer Umstände entsteht, wie etwa Ausbildung oder abhängige Erwerbstätigkeit.

Des Weiteren unterscheidet man Personen- und Nichtpersonenversicherungen. Zur Personenversicherung zählen Kranken-, Lebens- und Unfallversicherung sowie Versicherungen im Bereich der Altersvorsorge, so auch die Hinterbliebenenrente. Die Nichtpersonenversicherung gliedert sich in Sach- und Vermögensversicherungen, wie etwa Rechtsschutzversicherung und Haftpflichtversicherung oder auch spezielle Versicherungen wie Reiseversicherungen (Reisegepäckversicherung, Reisekrankenversicherung mit Krankenrücktransport, Reiserücktrittsversicherung, Reiseunfallversicherung etc.).

Zudem gibt es Schadensversicherungen Durch diese werden im Schadensfall wird die in der Regel nachweisbare Schadenshöhe gedeckt. Zu den Schadensversicherungen zählen beispielsweise

  • Krankenvesicherung
  • Hausratversicherung
  • Haftpflichtversicherung
  • Rückversicherung
  • Kraftfahrtversicherung

Bei der Summenversicherung muss kein konkretisierter tatsächlicher Schaden vorliegen, damit im Versicherungsfall eine bestimmte Summe geleistet wird. Es handelt sich nahezu immer um Personenversicherungen; typische Beispiele sind die Lebensversicherung sowie die Unfallversicherung.

Möglich ist auch die Einteilung in Aktiven- und Passivenversicherung. Bei einem Unternehmen auf der aktiven Seite stehende Sachwerte werden durch die Aktivenversicherung geschützt - zu diesen zählen Kasko- oder Gebäudeversicherung. Den Schutz der Passivseite einer Bilanz übernimmt die Passivenversicherung, zu der etwa eine Produktversicherung oder auch die Kraftfahrt-Haftpflichtversicherung zählen.