Diagnose Verhornungsstörung: Reibeisenhaut richtig behandeln

Keratosis pilaris und Keratosis follicularis - auch genannt Reibeisenhaut - ist eine Verhornungsstörung, die anlagebedingt auftritt. Eine Behandlung ist aus medizinischer Sicht nicht unbedingt notwendig, doch kann eine gezielte Pflege helfen, das Hautbild zu verbessern.

Von Tanja Tasci

Verhornungsstörung

Die Reibeisenhaut ist eine ungefährliche Verhornungsstörung, medizinisch gesehen gibt es keinen Grund zur Behandlung, doch aus kosmetischen und psychischen Aspekten ist eine Behandlung der Reibeisenhaut häufig anzuraten.

Meist zeigt sich die anlagebedingte Verhornungsstörung schon im Kindesalter. An den Haarfollikeln bilden sich hautfarbene Hornkegel, die oft entzündlich reagieren und gerötet sind. Vorzugsweise treten die Hornkegel an den Oberarmen und an der Außenseite der Oberschenkel auf.

Entzündungen der Hautkegel sollten mit entzündungshemmenden Salben behandelt werden. Wer allerdings ein größeres Problem mit der Optik hat oder sogar psychische Probleme auf Grund der Hautveränderungen bekommt, sollte sich in eine dauerhafte Behandlung bei einem Hautarzt begeben.

Hautärzte klären zunächst ab ob es sich um eine anlagebedingte Verhornungsstörung handelt.

  • Ist dies der Fall, kann mit hornerweichenden Mitteln gearbeitet werden.
  • Bewährt haben sich in der Behandlung von Verhornungen, die durch Verhornungsstörungen hervorgerufen werden, Produkte mit Milchsäure.
  • Doch auch Salben mit Harnstoff haben sich bewährt und wirken gleichzeitig gegen die Entzündungen,
  • ebenso Salben mit Salicylsäure.

Die Auswahl der richtigen Wirkstoffe sollte dem Hautarzt überlassen werden; häufig greifen Hautärzte auch zu speziellen Rezepturen, die in der Apotheke nach den Vorgaben des Arztes gemischt werden.

Sonneneinstrahlung

Doch nicht nur Salben helfen bei der Behandlung von Reibeisenhaut. Eine Besserung kann auch durch Sonneneinstrahlung hervorgerufen werden. So werden immer wieder Bestrahlungen mit UV-B Strahlen verordnet. Dies kann durch Lichtduschen gewährleistet werden, doch auch die Behandlung mit dem Excimer-Laser ist hochwirksam, wenn auch nicht die Behandlung der ersten Wahl.

Um die volle Wirksamkeit der Laserbehandlung zu bekommen, sind mehrere Wiederholungssitzungen notwendig. Allerdings gibt es keine endgültige Ausheilung, sondern nur eine Besserung.

Morbus Darier

Sonderformen wie Morbus Darier (Dyskeratosis follikularis) zeigen sich als schwerwiegende Verhornungsstörung. Gerade die Verhornungsstörung im Gesicht hat oft psychische Folgen für den Patienten - so ist hier eine Behandlung unbedingt notwendig.

Eine Therapiemöglichkeit besteht durch den CO2-Laser, mit dem eine Abtragung der Hornhaut vorgenommen werden kann. 70 Prozent der in Behandlung stehenden Patienten mit Morbus Darier sind im Alter zwischen 6 und 20 Jahren. Neben dem Gesicht sind auch

betroffen. Doch selbst an den Schleimhäuten können Verhornungen auftreten. Oft kommt es in der warmen Jahreszeit zu einer Verschlechterung des Krankheitsbildes und es entsteht immer wieder ein starker Juckreiz.

Zusätzlich können die betroffenen Hautstellen leicht von Pilzen befallen werden, auch Herpes Simplex kann hier auftreten. Um dies zu vermeiden, sollte ein regelmäßiger Besuch beim Hautarzt eingeplant werden, der sofort reagieren kann, wenn Komplikationen auftreten.

Bei extremen Fällen von Morbus Darier werden neben den erwähnten Salben und Laserbehandlungen auch verschreibungspflichtige Medikamente angewendet, was zu einer deutlichen Besserung führt.

Allerdings treten die Hautveränderungen sofort nach dem Absetzen des Medikamentes wieder auf. Bei Entzündungen kann zusätzlich Antibiotika notwendig werden.