Untersuchungen und Behandlungen in der Allergologie: Funktion, Durchführung sowie Vor- und Nachteile

Es gibt zahlreiche Symptome, die bei einer Allergie auftreten können. Um herauszufinden, welcher Stoff die Allergie ausgelöst hat, stehen dem Allergologen verschiedene Diagnoseverfahren zur Verfügung. Und nachdem der Allergieauslöser identifiziert wurde, kann eine individuelle Behandlung eingeleitet werden.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Wenn das Immunsystem rebelliert

Wenn alljährlich mit dem Erwachen der ersten Blüten die Nase anfängt zu laufen und sich die Augen rot verfärben, dann beginnt die Allergiesaison. Doch so wahrscheinlich eine triefende Nase und tränende Augen die Folge einer allergischen Reaktion sind, so unwahrscheinlich ist es, den Auslöser ohne Diagnose eines Allergologen herauszufinden.

Das Gefährliche an einer Allergie ist, dass der Auslöser nicht zwangsläufig dort eine Reaktion hervorruft, wo er in den Körper gelangt. So muss ein durch die Luft aufgenommenes Allergen nicht unbedingt eine Reaktion in den Atemwegen hervorrufen. Das aufgenommene Allergen kann ebenso gut zu einer Hautreaktion führen.

Daher ist es extrem wichtig, dass der Allergieauslöser genau identifiziert wird.

  • Zunächst einmal deshalb, weil der Patient daraufhin gezielt behandelt werden kann.
  • Darüber hinaus kann eine rechtzeitige Diagnose verhindern, dass sich die Allergie verschlimmert.

Möglichst schnell reagieren

Viele Allergien verlaufen recht harmlos, und sie werden von den Betroffenen als kaum störend empfunden. Dennoch sollte man sich beim Allergologen untersuchen lassen, damit sich die Allergie nicht verschlimmert. So kann sich ein leichter Heuschnupfen im Laufe der Zeit durchaus auf die unteren Atemwege (Asthma) ausbreiten.

Um so einen Verlauf zu vermeiden, sollte also möglichst schnell auf erste Anzeichen einer Allergie reagiert werden. Zudem kann es passieren, dass der Körper, der anfänglich zum Beispiel nur auf eine bestimmte Pollenart reagiert hat, im Laufe der Zeit auf immer mehr Allergene reagiert. Im schlimmsten Fall können sich daraus sogar so genannte Kreuzallergien entwickeln.

Breites Diagnose- und Behandlungsspektrum

Um so etwas zu verhindern, arbeiten die Allergologen mit akribischer Detektivarbeit daran, den Allergieauslöser so exakt wie möglich zu bestimmen. Dies ist mit verschiedenen Diagnoseverfahren, wie zum Beispiel Hauttests oder Lungendiagnostik, möglich. Im Anschluss an die Diagnose kann mit der Behandlung begonnen werden. Relativ erfolgreiche Behandlungen sind unter anderem mit Impfungen möglich.

Übrigens sind Allergietests beim Hautarzt oder beim Allergologen in manchen Fällen auch aus reiner Prophylaxe sinnvoll. Da die Veranlagung für die Entwicklung von Allergien oft auch erblich bedingt ist, kann es hilfreich sein, wenn man sich schon vor dem Auftreten erster Symptome vorbeugend testen lässt.

Auch wenn man einen Beruf ergreifen möchte, bei dem man zum Beispiel mit exotischen Pflanzen, Lebensmitteln oder mit Chemikalien arbeiten muss, kann es im Rahmen einer Berufseignungsuntersuchung sinnvoll sein, sich auf bestimmte Stoffe testen zu lassen.

Im Folgenden erhalten Sie detailliertere Informationen zu den einzelnen Untersuchungen und Behandlungen in der Allergologie.

Allergiediagnostik und Allergieimpfung

Am Anfang einer Allergie stehen häufig ein leichtes Kratzen im Hals und ein Schnupfen. Wird das nicht behandelt, kann sich die Allergie verschlimmern. Deshalb sind eine rechtzeitige Diagnose und eine wirkungsvolle Behandlung enorm wichtig.

Allergiediagnostik

Wer eine leichte Allergie auf die leichte Schulter nimmt, und sich nicht behandeln lässt, der läuft Gefahr, dass sich daraus eine schwere Form entwickelt. Nur wer weiß, auf welche Allergene der Körper mit den typischen Symptomen (zum Beispiel Hautausschlag,Schnupfen, Asthma, tränende Augen) reagiert, der kann etwas dagegen unternehmen.

Und je früher der Patient behandelt wird, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Betroffene nahezu Beschwerdefrei mit seiner Allergie leben kann. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass der Auslöser der Allergie zweifelsfrei identifiziert wird. Und das ist trotz der zahlreichen guten Diagnoseverfahren nicht in jedem Fall möglich.

Dennoch sollte man schon bei den ersten Anzeichen einer Allergie einen Allergologen aufsuchen. Wer das nicht tut, bei dem können sich die Symptome im Laufe der Zeit verschlimmern und auch eine Kreuzallergie ist möglich.

Diagnoseverfahren

Um aus den unzähligen möglichen allergieauslösenden Stoffen den herauszufiltern, der bei dem betroffenen Patienten zu den Symptomen führt, bedienen sich Allergologen verschiedener Testmethoden und Diagnoseverfahren.

Doch bevor mit den spezifischen Tests begonnen wird, führt der Arzt mit dem Patienten zunächst einmal eine Anamnese (Befragung zur Krankengeschichte) durch. Die Befragung des Patienten kann dem Arzt zum Beispiel schon Aufschluss darüber geben, welche Testverfahren im Anschluss sinnvoll sind.

Danach werden verschiedene Tests durchgeführt. Dazu kommen zum Beispiel verschiedene allergologische Hauttests, also

  • Pricktest
  • Reibetest
  • Scratch-Test oder
  • Intrakutantest

infrage. Bei diesen Tests werden die möglichen Allergieauslöser auf die Haut aufgetragen oder unter die Haut gebracht. Zeigt sich nach einer gewissen Zeit eine Reaktion auf der Haut, kann der Allergologe daran ablesen, auf welchen Stoff das Immunsystem reagiert. Zusammen mit den Ergebnissen der Befragung kann der Arzt die Allergie so relativ sicher benennen.

Liefern die Hauttests keine sicheren Ergebnisse, hat der Arzt noch die Möglichkeit,

Bei den Provokationstests werden die möglichen Allergieauslöser zum Beispiel direkt auf die Schleimhäute (wie bei der Rhinomanometrie) aufgetragen und die Reaktion des Körpers beobachtet. Auch ein Lungenfunktionstest kann auf diese Weise durchgeführt werden. Hier inhaliert der Patient die Allergene zunächst, bevor der Arzt einen Lungenfunktionstest durchführt.

Die Vorteile einer frühzeitigen Diagnose liegen klar auf der Hand. Wird das Allergen (oder die Allergene) zweifelsfrei identifiziert, hat der Arzt die Möglichkeit, den Patienten entsprechend zu behandeln. Besonders große Erfolge können dabei mit Impfungen erzielt werden.

Impfungen gegen die Allergie

Bei den Impfungen gegen eine Allergie handelt es sich nicht um eine einmalige Angelegenheit, die eine sofortige und dauerhafte Beschwerdefreiheit garantiert. Vielmehr handelt es sich um eine "Impfkur", die über einen längeren Zeitraum und über mehrere Perioden hinweg durchgeführt werden muss.

Diese Therapie, bei der ein Mittel mit einer Spritze unter die Haut gespritzt wird, kann als Langzeit- oder Kurzzeittherapie durchgeführt werden.

Langzeittherapie

  • Bei der Langzeittherapie sind die Erfolge besonders gut bei Allergien gegen Insektengifte.
  • Die Symptome bei Pollen- und Tierhaarallergien können ebenfalls bis zu 80 Prozent verbessert werden.
  • Und bei Allergien gegen Schimmelpilze und Hausstaubmilben ist eine Linderung der Beschwerden um bis zu 60 Prozent möglich.

Bei der Langzeittherapie findet zunächst eine wöchentliche Injektion über einen Zeitraum zwischen vier und 16 Wochen statt. Danach ist nur eine monatliche Impfung notwendig. Die Langzeittherapie ist besonders gut für Kinder geeignet.

Um den Erfolg der Therapie zu erhalten, sollten die Impfungen nach Möglichkeit über einen Zeitraum von drei Jahren erfolgen. Die ersten Erfolge lassen sich aber schon nach einem Jahr beobachten.

Kurzzeittherapie

Bei der Kurzzeittherapie kommt es schon nach dem ersten Impfzyklus zu einer deutlichen Beschwerdelinderung. Ein Impfzyklus, bei dem eine wöchentliche Impfung stattfindet, ist zwischen drei und sieben Wochen lang.

Damit auch diese Therapie dauerhaft wirkungsvoll ist, sollte auch Kurzzeittherapie drei Jahre lang durchgeführt werden. Es ist zu empfehlen, außerhalb der Pollensaison (bis spätestens zwei Monate vor Beginn der Pollensaison) mit der Therapie zu beginnen.

Risiken und Nebenwirkungen

Die guten Erfolge der Impfungen sprechen für sich. Allerdings gibt es bei den Impfungen auch Risiken und Nebenwirkungen. Denn nach der Impfung kann es in Einzelfällen zu schweren allergischen Reaktionen kommen.

Auch ein lokales Anschwellen rund um die Injektionsstelle ist möglich. Damit der Arzt im Notfall gleich eingreifen kann, muss der Patient daher nach jeder Impfung noch für 30 Minuten in der Praxis bleiben.

Aufgabenbereiche:

  • Allergiediagnostik/-impfung
  • Lungenfunktionstest
  • Rhinomanometrie
  • Berufseignungsuntersuchungen

Der Lungenfunktionstest

Viele Lungenbeschwerden bleiben bis zu einem bestimmten Zeitpunkt von den Betroffenen nahezu unbemerkt. Treten die ersten Symptome auf, ist der Schaden am Lungengewebe oftmals schon so groß, dass er sich nicht mehr rückgängig machen lässt. Um das zu vermeiden, kann man auch vorsorglich einen Lungenfunktionstest machen lassen.

Lungenerkrankungen rechtzeitig erkennen

Es gibt verschiedene Atemwegs- und Lungenerkrankungen (zum Beispiel Asthma oder ein Lungenemphysem). Das Problem mit diesen Erkrankungen ist, dass sie anfänglich meist unbemerkt bleiben.

Dadurch bleiben die Krankheiten oft unbehandelt und können sich somit im Laufe der Zeit verschlimmern. Doch wenn der Patient die ersten Symptome (zum Beispiel Atemnot) bemerkt, ist die Krankheit oft schon soweit vorangeschritten, dass die Erkrankung selber nicht mehr oder nur bedingt behandelt werden kann.

In den meisten Fällen können daher nur noch die Symptome behandelt werden. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, regelmäßig einen vorsorglichen Lungenfunktionstest durchführen zu lassen.

Es gibt verschiedene Testmethoden, mit denen sich unterschiedliche Lungenerkrankungen schon in einem sehr frühen Stadium erkennen lassen. Das sind meist Stadien, in denen die Patienten noch meist völlig beschwerdefrei sind.

Die vorsorglichen Lungenfunktionstests werden leider nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Dennoch ist ein vorsorglicher Lungenfunktionstest, der je nach Art und Umfang etwa zwischen 30 und 70 Euro kostet, in vielen Fällen sinnvoll.

Vor allem dann, wenn es sich um einen Allergiker handelt. Denn bei Patienten, die zum Beispiel unter Heuschnupfen leiden, verlagert sich die Allergie häufig auch auf "die unteren Etagen". Das heißt, dass viele Allergiker im Laufe der Zeit zu ihrem Heuschnupfen auch eine Asthmaerkrankung oder andere Erkrankungen der unteren Atemwege oder der Lunge bekommen.

Um das Risiko für so einen "Etagenwechsel" der Allergie zu mindern, ist es ratsam, die Allergie gut behandeln zu lassen. Dennoch besteht die Gefahr, dass die unteren Atemwege in Mitleidenschaft gezogen werden. Ein Lungenfunktionstest kann darüber Aufschluss geben, ob dieser "Etagenwechsel" bereits stattgefunden hat.

Arten des Tests und Hinweise zum Ablauf

Im Wesentlichen geht es bei allen Lungenfunktionstests darum, festzustellen, ob die Atmung ungehindert abläuft. Es gibt unter anderem die kleine und die große Lungenfunktionsprüfung und die inhalative Provokation.

Kleiner Lungenfunktionstest

Bei der "kleinen Lungenfunktionsprüfung" (Spirometrie) sitzt der Patient auf einem Stuhl. Seine Nase ist mit einer Klemme verschlossen. Der Patient atmet über ein Mundstück in einen Schlauch, der mit einem Messgerät verbunden ist.

Der Patient erhält nun vom Arzt Anweisungen, wie er ein- und auszuatmen hat. Aufgrund der Messergebnisse kann der Arzt nun feststellen,

  • wie hoch das Lungenvolumen ist und
  • wie es um die Atemstromstärke bestellt ist.

Der Vorteil dieser Untersuchungsmethode ist der schnelle Ablauf. Auch kann der Arzt anhand der Aufzeichnungen des Messgeräts sehr gute Aussagen über die Lungenfunktion treffen.

Allerdings können die Messergebnisse bei der Spirometrie auch sehr ungenau sein. Denn wenn der Patient die Anweisungen des Arztes nicht exakt befolgt, dann können keine reellen Messergebnisse erzielt werden. Solche Ungenauigkeiten sind bei der großen Lungenfunktionsprüfung nicht zu befürchten.

Großer Lungenfunktionstest

Die große Lungenfunktionsprüfung (Body-Plethysmographie) findet in einem luftdicht verschlossenen Raum statt. Der Patient atmet auch hier mit verschlossener Nase in ein Mundstück. Die Aufzeichnungen des Messgerätes geben Aufschluss über das Lungenvolumen und den Atemwiderstand.

Der Vorteil dieser Untersuchungsmethode ist, dass es hier keine Ungenauigkeiten bei den Messungen gibt. Denn hier wird durch Sensoren nicht nur die Atmung direkt am Mundstück gemessen, sondern auch die Volumen- und Druckveränderung in der geschlossenen Messkabine.

Mit diesen Messungen lassen sich unter anderem Erkrankungen wie ein Lungenemphysem oder Asthma schon sehr früh erkennen. Dadurch kann der Patient rechtzeitig behandelt werden. Dadurch ist es möglich, eine Verschlimmerung der Erkrankung zu vermeiden.

Inhalative Provokation

Bei der inhalativen Provokation wird vor allem das Bronchialsystem getestet. Bei dieser Untersuchung muss der Patient eine Substanz (meist Metacholin) inhalieren, die in immer stärkerer Konzentration eingeatmet wird.

Nach jedem Durchgang wird die Lungenfunktion geprüft. Die Ergebnisse geben darüber Aufschluss, wie empfindlich das Bronchialsystem auf die inhalierte Substanz reagiert. Auf diese Weise kann ein Bronchialasthma frühzeitig erkannt werden.

Allerdings ist die Untersuchung mit der Substanz Metacholin auch mit Risiken verbunden. Denn das Inhalieren von Metacholin kann Nebenwirkungen haben. So können zum Beispiel in Einzelfällen

auftreten. In seltenen Fällen kann es zu

kommen.

Die Rhinomanometrie

Jeder weiß, wie schlecht es sich mit einer verstopften Nase oder geschwollenen Nasenschleimhäuten atmen lässt. Um den Luftdurchfluss bei der Atmung durch die Nase zu bestimmen, gibt es die Rhinomanometrie. Diese Untersuchung wird unter anderem bei Allergikern angewendet.

Was passiert bei der Rhinomanometrie?

Vereinfacht gesagt, handelt es sich bei der Rhinomanometrie um ein Messverfahren zur Bestimmung des Luftdurchflusses durch die Nase. Diese Diagnostik wird aus unterschiedlichen Anlässen angewandt, so zum Beispiel nach chirurgischen Eingriffen, um die Durchgänge der Nase zu überprüfen. Die Untersuchung wird aber auch bei Allergikern angewendet, um den Effekt bestimmter Allergene auf die Nasenschleimhäute zu überprüfen.

Während der Untersuchung trägt der Patient meist eine Gesichtsmaske. Beim Ein- und Ausatmen entsteht eine Differenz zwischen dem Druck vor der Nase und der Mundhöhle. Dieser Druckunterschied wird mittels eines Sensors gemessen.

Bei der klassischen Rhinomanometrie lässt sich so der Durchfluss der Luft durch die Nase sehr genau bestimmen. Die Untersuchung ist für den Patienten nicht unangenehm und die Ergebnisse weisen kaum Fehler auf.

Eine modernere Variante der Rhinomanometrie ist die akustische Rhinomanometrie. Bei dieser Untersuchung werden akustische Signale in die Nase (jeweils drei Messungen an einem Nasenloch) gesendet. Der reflektierte Schall gibt dann Aufschluss über den nasalen Querschnitt.

Die akustische Untersuchung ergibt sehr genaue und differenzierte Ergebnisse. Zudem dauert die Untersuchung nur wenige Sekunden. Damit diese Untersuchungsform angewendet werden kann, muss der Nasendurchgang größer als 0,05 cm² sein.

Zusätzlich: Nasale Provokation

Um herauszufinden, welche Auswirkungen bestimmte Allergene auf die Nasenschleimhäute eines Allergikers haben, wird die Rhinomanometrie hier oft zusammen mit einem nasalen Provokationstest angewendet.

Bei der nasalen Provokation werden dem Patienten bestimmte Allergene direkt auf die Nasenschleimhäute aufgetragen. Reagiert das Immunsystem des Patienten auf gewisse Allergene allergisch, dann beginnt die Nase zu laufen, es entsteht ein Juck- und Niesreiz und die Nasenschleimhäute beginnen anzuschwellen.

Mithilfe der Rhinomanometrie lässt sich nun genau herausfinden, wie stark die Schleimhäute beim Kontakt mit dem Allergen anschwellen. Alle anderen Symptome (Augentränen, Juckreiz, Niesen oder Husten) werden bei dieser Untersuchung ebenfalls notiert. Sie dienen als so genannter Score-Wert, der zusammen mit den Ergebnissen der Rhinomanometrie Aufschluss über die Ausprägung der Allergie gibt.

Da es dem Arzt bei dieser Untersuchung darum geht, den Auslöser für die allergischen Symptome genau zu bestimmen, sind die Nebenwirkungen (allergische Symptome) hierbei natürlich erwünscht. Für den Patienten ist das selbstverständlich unangenehm.

Allerdings kann durch die exakte Bestimmung des allergieauslösenden Stoffs und die Bestimmung der Stärke der Allergie auch ein sehr individueller Plan zur Behandlung der Allergie erarbeitet werden. Und das verschafft dem Patienten im besten Fall eine starke und dauerhafte Verbesserung der Lebensqualität.

Berufseignungsuntersuchungen

Kein Mensch gleicht dem anderen und auch eine Allergie kann in ihrer Ausprägung, ihrem Verlauf und ihrer Entwicklung sehr unterschiedlich sein. Außerdem können äußere Umstände, wie das berufliche Umfeld, die Ausprägung und den Verlauf einer Allergie entscheidend verändern.

Daher ist es vor allem für Personen mit bekannten Hauterkrankungen sinnvoll, sich vor dem Antritt einer neuen Arbeitsstelle oder vor der Aufnahme einer Berufsausbildung einer allergologischen Berufseignungsuntersuchung zu unterziehen.

Friseure, Maler, Krankenschwestern und Co.

Eine Berufseignungsuntersuchung wird vor allem bei Jugendlichen durchgeführt, die noch minderjährig sind, und sich für eine Ausbildung in einem bestimmten Beruf entschieden haben. Denn nicht jeder Beruf ist uneingeschränkt für jede Person zu empfehlen.

  • So sind zum Beispiel Berufe, die schwere körperliche Arbeit voraussetzen, nicht für Personen mit schlechter körperlicher Fitness oder mit bereits bestehenden Erkrankungen der Wirbelsäule, der Gelenke oder der Hüfte geeignet.
  • Neben der körperlichen Eignung für einen Beruf muss eine Person auch vom Wesen her für die angestrebte Tätigkeit geeignet sein. So wird eine sehr schüchterne und zurückhaltende Person sicherlich überall dort Probleme bekommen, wo es im Beruf darum geht, offensiv auf Menschen zu- und einzugehen.

Um festzustellen, ob eine Person für den "Traumberuf" auch auf dieser Ebene geeignet ist, gibt es neben der körperlichen Berufseignungsuntersuchung auch eine arbeitspsychologische Berufseignungsuntersuchung. Doch es gibt noch weitere Faktoren, die darüber entscheiden können, ob man für den ausgewählten Beruf geeignet ist.

So gibt es zum Beispiel Personen mit sehr empfindlicher Haut oder bestimmten Hauterkrankungen. Aber auch eine sehr trockene Haut, die ständig eingecremt werden will, kann sich in bestimmten Berufen zu einem echten Problem entwickeln.

Denn wer von Natur aus eine anspruchsvolle, empfindliche Haut hat, der hat ein höheres Risiko an einer Allergie zu erkranken. Das kommt vor allem dann besonders häufig vor, wenn der oder die Betroffene im beruflichen Alltag ständig mit Chemikalien oder Feuchtigkeit in Kontakt kommt; Beispiele sind

der Fall. Die ohnehin empfindliche Haut kann bei ständigem Kontakt mit chemischen Substanzen oder dem ständigen Kontakt mit Feuchtigkeit eine Allergie entwickeln, die sich zum Beispiel durch Ekzeme oder Ausschläge äußern. Im schlimmsten Fall kann so eine Allergie zu einer Berufsunfähigkeit führen.

Um das Risiko einer solchen allergiebedingten Berufsunfähigkeit schon vor dem Aufnehmen der Tätigkeit abschätzen zu können, ist es ratsam, sich einer allergologischen Berufseignungsuntersuchung zu unterziehen. Bei dieser Untersuchung wird die Haut mit unterschiedlichen Methoden auf ihre Empfindlichkeit getestet.

Wer braucht die Untersuchung und wer bezahlt?

Bei minderjährigen Jugendlichen ist eine Berufseignungsuntersuchung auf jeden Fall Pflicht, bevor sie die Ausbildung aufnehmen. Im Normalfall werden hierbei die körperliche und psychische Eignung für den gewünschten Beruf getestet. Will der oder die Jugendliche einen Beruf ergreifen, in dem eine erhöhte Gefahr für die Entwicklung von Allergien besteht (wie zum Beispiel Maler oder Friseurin), dann ist auch eine allergologische Berufseignungsuntersuchung angebracht.

Die ist im Übrigen nicht nur für Berufseinsteiger mit bekannten Hautbeschwerden sinnvoll, sondern auch für alle anderen. Denn auch wenn bisher keine bekannte Allergie oder Hauterkrankung vorliegt, können die beruflichen Umstände (zum Beispiel der erste oder dauerhafte Kontakt mit bestimmten Chemikalien) dazu führen.

Die Kosten für eine komplette Berufseignungsuntersuchung werden von den gesetzlichen Krankenkassen in der Regel für alle minderjährigen Berufseinsteiger übernommen. Immerhin müssen die Untersuchungen im Rahmen des Jugendarbeitsschutzgesetzes durchgeführt werden.

Mit dem Erreichen der Volljährigkeit werden die Kosten für eine solche Untersuchung nicht mehr von den gesetzlichen Krankenkassen getragen. Für Erwachsene sind diese Berufseignungsuntersuchungen dann auch nicht mehr unbedingt notwendig. Vor allem für Berufe im Verwaltungswesen sind die Untersuchungen ohnehin wenig sinnvoll.

Bei Berufen, die zum Beispiel eine gute körperliche Fitness erfordern, werden die Bewerber für eine Arbeitsstelle häufig von betriebsinternem medizinischem Personal auf ihre Eignung untersucht. Da die körperliche Eignung eines Bewerbers für den Arbeitgeber von größtem Interesse ist, ist die Untersuchung für den Bewerber (Arbeitnehmer) kostenlos.