Typische Beschwerden und Erkrankungen bei Säuglingen - Was tun, um sie zu lindern?

In den ersten vier Lebenswochen bezeichnet man die Babys als Neugeborene. Leider kann es auch schon bei den Allerkleinsten zu Krankheiten kommen. Doch auch generell treten im Säuglingsalter unterschiedliche Beschwerden und Erkrankungen auf. Sobald die Kleinen mobil werden, lassen auch die ersten kleinen Unfällen mit entsprechenden Blessuren nicht auf sich warten - für alles gibt es Tipps zur Ersten Hilfe. Verschaffen Sie sich einen Überblick über typische Beschwerden und Erkrankungen bei Säuglingen.

Von Claudia Rappold

Babys werden häufiger mal krank - Kein Grund zur Sorge

Wenn der Nachwuchs krank wird, machen sich die Eltern immer Sorgen. Besonders groß sind diese bei der aller ersten Erkrankung des Säuglings - ein Belastungstest, sowohl für die elterlichen Nerven, als auch für die Abwehrkräfte des Babys.

Erkrankungen im Säuglingsalter sind typisch und helfen dem Sprössling dabei, seine Immunkräfte zu stärken. Auf diese Weise kann sich der Körper schon jetzt gegen Keime und Erreger, wie Viren und Bakterien behaupten.

Natürlich ist es am besten, wenn das Baby so lange wie möglich vor Erregern geschützt ist, bestenfalls, bis sein Immunsystem ausgereift ist. Zu diesem Zweck besteht der so genannte Nestschutz: schon einige Wochen, bevor das Kind zur Welt kommt, wird es über den Mutterkuchen mit bestimmten Antikörpern versorgt. Bis zum 6., spätestens bis zum 9. Lebensmonat zeigt dieser Schutz in der Regel Wirkung.

Weitere Unterstützung gibt es durch die Abwehrstoffe, die das Baby über die Muttermilch aufnimmt. Dennoch kommt es häufig vor, dass verschiedene Erreger einen Weg finden und der Säugling erkrankt. Im Folgenden gehen wir auf typische Beschwerden und Krankheiten bei Neugeborenen und Säuglingen ein.

Neugeborenengelbsucht

Am häufigsten kommt die so genannte Neugeborenengelbsucht vor, die man auch Neugeborenenikterus nennt. Man erkennt sie an der Gelbfärbung der Haut. Eine normale Neugeborenengelbsucht braucht oft keine Therapie, während bestimmte Arten zum Beispiel mit einer Lichttherapie (Phototherapie) behandelt werden.

Die Gelbsucht kann mehr oder weniger stark ausgeprägt sein. In den meisten Fällen ist sie völlig harmlos. Bei einer sichtbaren Gelbsucht werden dementsprechende Untersuchungen gemacht, um die Bilirubinwerte zu messen. Andere Erkrankungen muss der Arzt ausschließen.

Ursache

Eine Neugeborenengelbsucht kann unter anderem dadurch entstehen, dass große Mengen Bilirubin im Blut konzentriert sind, die Aufnahme von Bilirubin in die Leber gestört ist oder die Ausscheidung über die Galle nicht funktioniert. Trotzdem muss eine Neugeborenengelbsucht nicht krankhaft sein, nämlich wenn die Werte keine bestimmten Grenzwerte erreichen und sie sich in einigen Tagen wieder normalisieren.

Neugeboreneninfektion

Ursache

Die Neugeboreneninfektion oder auch Neugeborenensepsis genannt entsteht durch Erreger, die vor, während und nach der Geburt in den kindlichen Organismus dringen. Da das Immunsystem des Neugeborenen noch nicht ausgereift ist, können sich die Erreger schnell verbreiten und unter anderem die Organe befallen.

Das kindliche Abwehrsystem kann die Erreger noch nicht erfolgreich bekämpfen.

können aus der Vaginalflora in die Gebärmutter wandern und dort das Kind infizieren. Während der Geburt kann der Geburtskanal eine Infektionsquelle sein. Nach der Entbindung ist oft der Nabel eine Eintrittspforte für schädliche Keime.

Symptome

Man spricht von Infektzeichen bei dem Kind, diese können sein:

  • Veränderungen der Atmung
  • Veränderungen der Haut
  • Veränderungen des Kreislaufs
  • Veränderungen des Nervensystems
  • Veränderungen des Vertrauungstraktes
  • weitere allgemeine Veränderungen

Dabei kann das Baby Fieber oder aber eine niedrige Körpertemperatur haben, in einem allgemein schlechten Zustand sein, eine Trinkschwäche aufweisen und andere Infektzeichen haben.

Behandlung

Wird eine Neugeborenensepsis vermutet, wird normalerweise sofort mit einer Antibiotikabehandlung begonnen. Blut-, Urin- oder auch Hirnflüssigkeitsuntersuchungen bestätigen die Diagnose.

Neugeborenensepsis und Neugeborenenkrämpfe

Die Neugeborenensepsis kann sofort nach der Entbindung und auch einige Tage später auftreten. Die Neugeborenenkrämpfe treten eher selten auf, dabei handelt es sich zumeist um eine akute und symptomatische Epilepsie. Diese Krämpfe treten unmittelbar nach der Geburt oder in den ersten Lebenstagen des Kindes auf.

Erkältung und Grippe bei Säuglingen

Eine Erkältung trifft jeden Menschen ab und zu - und schon die kleinsten sind davon betroffen. Nach ein bis zwei Wochen verschwinden die typischen Symptome, wie etwa

in der Regel von selbst wieder. Bessert sich der Zustand jedoch nicht oder haben Eltern ein ungutes Gefühl, sollten sie mit ihrem Baby zum Kinderarzt gehen.

Bei starken Beschwerden und hohem Fieber sollte man das Kind zum Arzt bringen
Bei starken Beschwerden und hohem Fieber sollte man das Kind zum Arzt bringen

Generell jedoch ist es möglich, die Erkältung mit einfachen Mitteln wieder loszuwerden. Frische Luft ist gut für die Schleimhäute und generell ist es wichtig, dass das Kind viel trinkt. Wenn das Baby bereits Tee trinkt, wird Fencheltee empfohlen; dieser hilft bei der Verflüssigung von Nasen- und Rachensekret und der Befeuchtung der Schleimhäute.

Einen deutlich schwereren Verlauf nimmt die Grippe ein. Die Infektion mit Influenzaviren führt zusätzlich zu

Gleichzeitig haben viele Säuglinge ein erhöhtes Schlafbedürfnis; der kleine Organismus ist bei einer Grippe massiv geschwächt. Ruhe und eine hohe Flüssigkeitszufuhr sind enorm wichtig. Bei starken Beschwerden und hohem Fieber sollte man das Kind zum Arzt bringen.

Mittelohrentzündung bei Säuglingen

Gleiches gilt bei Verdacht auf eine Mittelohrentzündung, denn bleibt diese unbehandelt, kann es zu bleibenden Schäden im Bereich des Trommelfells und Innenohrs kommen. Ob ein Baby Schmerzen im Bereich der Ohren hat, zeigt es mitunter durch

  • Hin- und Herwerfen des Kopfes
  • häufige Bewegungen zum Ohr hin
  • Fieber
  • besondere Ruhe oder auch Unruhe

Liegt eine Infektion vor, verschreibt der Arzt in der Regel Antibiotika.

Eine Otitis ist sehr schmerzhalft und ein Anzeichen dafür ist wenn sich das Baby oft ans Ohr fasst
Eine Otitis ist sehr schmerzhalft und ein Anzeichen dafür ist wenn sich das Baby oft ans Ohr fasst

Magen-Darm-Erkrankungen bei Säuglingen

Auch die Darmflora eines Kindes muss sich im ersten Lebensabschnitt erst noch ausbilden. Dass es bis dahin zu Infekten im Bereich des Magen-Darm-Trakts kommt, ist ebenfalls typisch.

Diese äußern sich mitunter durch Erbrechen und Durchfälle, die wiederum zu einem höheren Flüssigkeitsverlust führen. Es gilt, diesen durch Muttermilch, Wasser oder Tee auszugleichen.

Wunde Stellen am Po können mit Wundcremes behandelt werden. Generell sollte man die Beschwerden stets im Auge behandeln; tritt hohes Fieber auf, ist der Gang zum Arzt zu empfehlen.

Dreimonatskoliken

Bei Dreimonatskoliken leiden die Babys besonders an Krämpfen und Blähungen
Bei Dreimonatskoliken leiden die Babys besonders an Krämpfen und Blähungen

Auch die Dreimonatskoliken zählen zu den häufigen Problemen im Säuglingsalter. Hierbei kommt es zu schmerzhaften Verkrampfungen im Bauchbereich sowie Blähungen, die das Baby besonders leiden lassen.

Hier die richtige Behandlungsmaßnahme zu finden, ist nicht leicht; die eine effektive Behandlungsmethode gibt es nicht. So helfen Bauchmassagen und spezielle Tragetechniken bei manchen Säuglingen, während andere Stillbabys besonders gut auf eine Ernährungsumstellung der Mutter ansprechen. Ausführliche Informationen mit unterschiedlichen Tipps zur Linderung der Beschwerden erhalten Sie hier in unserem Artikel zum Thema.

Dreitagefieber

Bis zum zweiten Lebensjahr kann es zum Auftreten des Dreitagefiebers kommen. Der Name sagt eigentlich alles aus: es kommt zu einem plötzlichen, rasch ansteigenden Fieber, welches nach drei bis vier Tagen wieder sinkt. Ansonsten gibt es keine typischen Symptome, die darauf schließen könnten, bis auf einen rötlichen Hautausschlag, der sich allerdings erst nach Abklingen der hohen Körpertemperatur zeigt.

Eltern sollten möglichst ruhig bleiben und wie bei einer Erkältung oder einer Grippe für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Kommt es zu Fieberkrämpfen, gilt es, einen Arzt zu konsultieren. Informieren Sie sich hier im Detail über das Dreitagefieber.

Pseudo-Krupp

Zwischen dem 6. Monat und 3. Jahr leiden einige Kind unter Pseudo-Krupp, einer Entzündung im Bereich der oberen Atemwege, die sich durch einen bellenden Husten sowie manchmal auch Atemnot und Fieber zeigt. Die teils sehr starken Hustenanfälle können bei manchen Eltern große Panik auslösen; doch auch hier gilt es, Ruhe zu bewahren.

Frische, kühle Luft wirkt lindernd und bei heftigen Beschwerden verschreibt der Kinderarzt mitunter auch kortisonhaltige Medikamente. Nähere Informationen zu dieser Erkrankunge erhalten Sie hier.

Reflux bei Säuglingen

Beinahe täglich kommt es bei Babys zum Reflux; dabei fließt Magensaft zurückin die Speiseröhre. Besonders nach dem Stillen überstreckt sich das Kind oft; dies ist ein typisches Anzeichen, ebenso das vermehrte Spucken oder Weinen nach dem Füttern.

Bis zum Erreichen des ersten Lebensjahres bildet sich der Muskel, welcher den Rückfluss blockieren soll, in der Regel aus, sodass auch das Problem damit gelöst wird. Lindern kann man die Beschwerden durch das Füttern in aufrechter Position sowie das berühmte "Bäuerchen".

Tränenkanalverstopfung

Ebenfalls typisch ist die Tränenkanalverstopfung, die sich durch tränende und entzündete, teils verklebte Augen zeigt. Durch die Verengung des Kanals läuft die Tränenflüssigkeit über, was zu einem optimalen Klima für Erreger führt, sodass sich häufig Infektionen bilden.

Um diese zu vermeiden, sollte man die Augen regelmäßig mit einem weichen, in lauwarmem, abgekochtem Wasser getränkten Tuch abwischen. Hilfreich kann auch eine spezielle Massage sein, die wir Ihnen hier erklären.

Babyakne

Von Babyakne sind viele Säuglinge betroffen. Von der Neugeborenen-Akne spricht man, wenn diese sich bis zur dritten Lebenswoche des Babys entwickelt; die Säuglings-Akne entsteht, wenn das Kind zwischen drei und sechs Monate alt ist.

Wie lange die Akne anhält, ist unterschiedlich; in der Regel verläuft sie wenige Tage bis einige Wochen lang. Dabei ist das Baby mit roten, kleinen Punkten übersät; auch Eiter ist teils sichtbar. Zunächst ist nur das Gesicht betroffen und im weiteren Verlauf breitet sich die Babyakne auch auf den restlichen Körper aus.

Die Entwicklung der Neugeborenen-Akne basiert auf der Hormonausschüttung bei der Mutter in der letzten Schwangerschaftsphase - diese Hormone wirken sich auch auf die Talgdrüsen des Kindes aus. Zu Beschwerden kommt es nicht und eine ärztliche Behandlung ist auch nicht nötig.

Anders sieht es bei der Säuglings-Akne aus: hinter ihrer Entstehung werden erbliche Faktoren vermutet. Die Akne führt zu starkem Juckreiz und hält in der Regel länger an, also die Neugeborenen-Form. Eine ärztliche Behandlung ist hier sehr wichtig, um unschöne Narben zu vermeiden. Es werden entzündungshemmende Mittel oder Antibiotika verschrieben.

Zahnungsprobleme

Die Zeit, in der Babys ihre ersten Zähne bekommen, kann sehr anstrengend sein - sowohl für den Nachwuchs, als auch für die Eltern. Die Säuglinge schreien sehr viel und werden nachts häufiger wach. Die Zahnungszeit beläuft sich im Durchschnitt auf den fünften bis achten Lebensmonat.

Zu den weiteren Symptomen zählen Kauen auf harten Gegenständen, Unruhe und vermehrter Speichelfluss. Um dem Kind die Schmerzen zu nehmen, kann man es auf kühlen, harten Gegenständen beißen lassen - spezielle Beißringe erhält man im Handel. Zudem gibt es auch natürliche Alternativen, die die Beschwerden lindern können - alle nötigen Informationen rund um die Zahnungshilfe erhalten Sie hier in unserem Artikel zum Thema.

Wenn die Zähnchen durchbrechen kann das sehr schmerzhaft für die Kleinen sein
Wenn die Zähnchen durchbrechen kann das sehr schmerzhaft für die Kleinen sein

Windelausschlag

Zu den typischen Baby-Beschwerden gehört Windelausschlag, auch Windeldermatitis genannt. Dabei kommt es im Bereich der Windel zu einer geröteten und entzündeten Haut sowie zur Bildung von Papeln.

Verursacht werden diese Symptome in der Regel durch eine Kombination aus

  • Kot
  • Urin
  • Wärme und
  • hoher Feuchtigkeit,

was zu einer unangenehmen Reizung der zarten Babyhaut führt. Manchmal kommt es auch zu einer Infektion mit Bakterien oder Hefepilzen.

Behandlung

Abhilfe gegen diese Beschwerden schafft die Reinigung der betroffenen Stellen mit Wasser. Auch das Auftragen von Zinkpaste gilt als hilfreich. Wichtig ist zudem das häufige Wechseln der Windeln. Außerdem sollte die Haut regelmäßig belüftet werden. Liegt ein Hefepilz vor, muss ein Kinderarzt zu Rate gezogen werden.

Blähungen bei Säuglingen

Ein weiteres häufiges Baby-Leiden sind Blähungen (Flatulenz). Vor allem in den ersten drei Lebensmonaten treten bei Babys immer wieder unangenehme Blähungen auf.

Durch Gase oder Luft kommt es dabei zur Aufblähung von Magen oder Darm. Starke Blähungen, die regelmäßig in den ersten drei Monaten auftreten, werden auch Dreimonatskoliken genannt. Hier gehen wir näher auf Blähungen im Babyalter ein.

Appetitlosigkeit bei Säuglingen

Manche Babys leiden in den ersten Monaten unter Appetitlosigkeit. Dies kann sowohl seelische als auch körperliche Gründe haben. Als physische Ursachen kommen zum Beispiel

infrage.

Hat das Baby Fieber, nimmt es lieber Tee oder Wasser zu sich. Manchmal wird die Appetitlosigkeit auch durch Überernährung hervorgerufen.

Behandlung

Wichtig ist, dass man das Kind nicht zum Essen zwingt. Außerdem sollte man ihm Ruhe bei seinen Mahlzeiten gönnen. Hält die Appetitlosigkeit über einen längeren Zeitraum an und kommt es deswegen zum Verlust von Gewicht, sollte unbedingt ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Allergien bei Säuglingen

Auch Allergien zählen zu den typischen Beschwerden bzw. Erkrankungen, die schon im Säuglingsalter auftreten können. Meist sind bestimmte Lebensmittel der Auslöser, wie etwa

  • Kuhmilch
  • Nüsse
  • Soja
  • Fisch
  • Weizen oder
  • Hühnerei.

Es kommt zu Symptomen wie Übelkeit und Erbrechen oder Durchfall; auch ein Hautausschlag ist möglich. In diesen Fällen sollte eine ärztliche Behandlung erfolgen. Lesen Sie hier mehr zum Thema Allergien bei Babys.

Neben diesen typischen Wehwehchen im Säuglingsalter kommt es auch des Öfteren zu kleineren Blessuren, sobald die Kinder etwas mobiler werden und anfangen, ihre Umgebung zu erkunden...

Beulen und Schwellungen bei Säuglingen

Sobald die ersten Krabbel- und/oder Stehversuche gemacht werden, sind kleinere Unfälle in Form von Stürzen oder Stößen nicht fern. Schnell hat sich das Kind in dem Fall eine Beule zugezogen, die sich durch blaue Flecken und manchmal auch starke Schwellungen bemerkbar macht. Das Geschrei ist in dem Fall in der Regel groß, doch meist sieht so eine Beule schlimmer aus, als sie ist.

Zur Behandlung eignet sich Kälte am besten; man sollte möglichst zügig mit dem Kühlen beginnen, um die Schwellung auf diese Weise zu reduzieren. Gleichzeitig nimmt sie dem Baby die Schmerzen.

Geeignet ist beispielsweise ein kühles, feuchtes Tuch, welches man auf die entsprechende Stelle legt. Ebenso hilfreich ist ein Eisbeutel, allerdings sollte man auch diesen in ein Tuch legen und direkten Hautkontakt vermeiden, um Erfrierungen zu verhindern.

Arnika eignet sich ebenfalls sehr gut zur Behandlung solcher Blessuren. Diesen Wirkstoff kann man in Form von Salben oder einem Wundtuch anwenden; möglich ist auch die Einnahme als homöopathisches Mittel. Traumeel zählt ebenso zu den Homöopathika; man kann das Mittel als Tablette oder Salbe anwenden.

Schürfwunden bei Säuglingen

Auch Schürfwunden hat man sich im Säuglingsalter schnell zugezogen. Diese machen ebenfalls einen meist schlimmeren Eindruck; sie bereiten Schmerzen und bluten mitunter stark. Wichtig ist, die Wunde gründlich zu reinigen, damit keine Keime hineingelangen können.

Zu diesem Zweck spült man sie mit klarem Wasser. Anschließend wird die Wunde mit einem feuchten Tuch abgetupft, um zu überprüfen, ob sich beispielsweise noch Steinchen darin befinden. Ist die Wunde sichtbar tief und befindet sich darin noch Schmutz, sollte man mit seinem Kind zum Arzt gehen, ebenso bei Blutungen, die man nicht stillen kann.

Nach der Reinigung sollte die Wunde am besten an der Luft trocknen. Anschließend legt man Gaze darüber und klebt diese mit Heftpflastern fest.

Generell sollten Kinder gegen Tetanus geimpft werden. Gerade vor einer Urlaubsreise sollte man den Impfstatus noch mal überprüfen und gegebenenfalls auffrischen.

Splitter bei Säuglingen

Gerade im Sommer, wenn die Kleinen auch mal den Garten erkunden, können sie sich schnell einen Splitter zuziehen. Es gilt, diesen mit einer Pinzette aus der Haut zu ziehen; gelingt dies nicht, nimmt man eine Nähnadel, die man zuvor in 70 prozentigem Alkohol desinfziert. Mit dieser versucht man nun, den Splitter aufzurichten, sodass man ihn dann mit der Pinzette gegriffen bekommt.

Als Alternative eignet sich das zehnminütige Aufweichen der Haut in warmer Saugenlauge. Anschließend lässt sich der Splitter oftmals einfach herausdrücken.

Wenn das auch nicht klappt, kann man ihn auch herauseitern lassen; dies führt jedoch zu weiteren Schmerzen. Tief sitzende Splitter sollten stets von einem Arzt entfernt werden.

Verbrennungen und Verbrühungen bei Säuglingen

Babys sind neugierig und möchten ihre Umwelt möglichst genau erkunden. Besonders das Greifen nach verschiedenen Dingen gehört dazu.

Schnell ist es passiert, dass dabei zum Beispiel eine Tasse mit einem heißen Getränk darin umkippt. Bei seinen ersten Gehversuchen hält man sich an der Küchenzeile fest und schon landet das Händchen auf der Herdplatte - es braucht nur einen kurzen Augenblick, in dem Mutter oder Vater nicht hinsehen.

Verbrennungen und Verbrühungen zählen zu den häufgisten Verletzungen im Haushalt, gerade bei kleinen Kindern. Diese können besonders gefährlich werden, da die Haut der Kleinen deutlich dünner ist als die von Erwachsenen.

Hat sich das Kind verbrannt oder verbrüht, kann man es nur dann selbst behandeln, wenn man sicher ist, dass es sich um eine kleine Blessur handelt; anderenfalls ist der sofortige Gang zum Arzt notwendig. Kleine Verbrennungen kühlt man, indem man zehn Minuten lang Wasser - nicht zu kalt - über die betroffene Stelle laufen lässt.

Babys kühlen schnell aus; es ist also wichtig, sie warm zu halten. Auf Hausmittel wie Mehl, Butter oder Quark sollte man verzichten; sie können zu Infektionen führen. Stattdessen bedeckt man die Wunde nach der Kühlung mit einer sterilen Kompresse. Brandsalben sollten nur in Absprache mit einem Arzt angewandt werden.

Fazit

Kleinere Beschwerden und Verletzungen sind im Babyalter keine Seltenheit; in den meisten Fällen sind sie aber harmlos. Neben bzw. vor allen erwähnten Behandlungsschritten sollte man dem Kind viel Trost und Zuwendung spenden.

Ein Arztbesuch sollte erfolgen, wenn

  • Ausschläge sich mit Erste-Hilfe-Maßnahmen nicht behandeln lassen
  • das Baby nicht aufhört zu schreien
  • Fieber auftritt, das man nicht senken kann
  • das Baby an Gewicht verliert
  • das Baby auf den Kopf gefallen ist
  • eine Wunde besonders tief erscheint
  • man eine Blutung nicht stoppen kann
  • ein Splitter besonders tief sitzt
  • die Bewegungsfähigkeit eines Körperteils eingeschränkt ist
  • große, sich ausbreitende Hämatome entstehen
  • sich das Baby großflächig verbrannt hat