Beikost Speiseplan und Nahrungsmittel

Etwa bis zu dem sechsten Lebensmonat wird das Baby voll gestillt oder mit Flaschennahrung gefüttert. Dann kann man Beikost einführen, diese muss aber kind- und altersgerecht sein. In Sachen Speiseplan und geeignete Nahrungsmitel bei der Beikost gilt es somit, einige Punkte zu beachten. Dabei gibt es auch Lebensmittel, die man besser vermeiden sollte. Holen Sie sich Tipps für einen geeigneten Beikost-Speiseplan.

Von Claudia Rappold

Für das Füttern von Beikost gilt generell: Erzwingen Sie nichts. Kinder entwickeln auch schnell Vorlieben und Abneigungen, diese sollte man bei der Ernährung berücksichtigen.

Die Kleinen haben noch ein ganz sicheres Gespür dafür, was ihnen bekommt und was sie weniger gut vertragen. Deshalb sollte man die Lebensmittel, die abgelehnt werden, meiden und auf keinen Fall dem Kind aufzwingen. Man darf sich guten Gewissens nach dem Geschmack des Kindes richten.

Der ganze Organismus des Kindes muss sich umstellen, um die neue Nahrung richtig verwerten zu können. Daher ist nicht jedes Lebensmittel als Anfangsnahrung geeignet.

Es gibt zudem bestimmte Zeitfenster, wie und wann entsprechende Nahrungsmittel gegeben werden sollen. Die Hersteller von Fertigprodukten haben auf ihren Fertigbreien und auf der Gläschennahrung Altersangaben, nach denen man sich richten kann.

Das Baby muss sich erst an die Beikost gewöhnen und es sollte mit der Zunge schon die Nahrung formen können. Generell gilt: pro Woche nicht mehr als ein neues Nahrungsmittel hinzufügen.

Hier geben wir weitere Tipps zur Einführung von Beikost.

Geeignete Nahrungsmittel bei der Beikost

Was die geeigneten Nahrungsmittel angeht, sollten Menge und Vielfalt langsam gesteigert werden.

Welche Lebensmittel ab welchem Alter?

Das erste, was das Kind in der Regel gut verträgt und zu essen bekommt, sind:

Fünfter bis siebter Monat

Ab dem 5. Monat eignet sich ein Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei. Zu den geeigneten Gemüsesorten zählen der Kürbis und die Möhrrübe, des Weiteren auch Pastinake oder Fenchel.

Wird das Gemüse gut vertragen, kann man nach einer Woche Kartoffeln hinzufügen und nach einer weiteren Woche mageres Fleisch von Geflügel, Schwein, Rind oder Kalb.

Ab dem 6. Monat kann man dem Baby einen Milch-Getreide-Brei geben; an Getreidesorten eignen sich glutenfreie Getreide-Flocken wie Reis, Mais oder Hirse. Diese Flocken werden mit dem Milchpulver vermischt.

Ab dem 7. Monat kann man einen Getreide-Obst-Brei zubereiten; hier eignen sich die Obstsorten Banane, Birne und Apfel.

Achter bis zehnter Lebensmonat

Vom achten bis zum zehnten Lebensmonat kann man so nach und nach hinzufügen:

Ab dem 8. Monat kann man das Kind langsam an feste Nahrung gewöhnen: hier startet man am besten mit Brot (auf Körner verzichten!). Etwas Butter oder Margarine eignen sich als Aufstrich und auch ein bisschen fettarme Wurst ist erlaubt.

Geeignete Fruchtsorten

Als Obst eignen sich:

Fruchtsorten mit einem hohen Gehalt an Fruchtsäure, wie etwa Zitrusfrüchte, sollten gemieden werden. Diese sind nicht so bekömmlich und sorgen oft für einen wunden Po.

Auf Gewürze und Fette verzichten

Als Breinahrung eignet sich zu Anfang ein Reisbrei, so etwa ab dem achten Lebensmonat kann man auch Hafer- Hirse- Mais- und Dinkelbrei einführen. Auf Gewürze und Fett soll man bei einer altersgerechten Ernährung verzichten, lediglich bei Gemüsezubereitungen kann man zur besseren Verwertbarkeit ein bisschen Öl hinzugeben.

Lebensmittel, die man bei der Beikost vermeiden sollte

Hülsenfrüchte sind schwer verdaulich und sollten nicht vor dem zweiten Lebensjahr gegeben werden, auch Kohlsorten werden oft nicht gut vertragen. Ebenso gehören Zwiebeln und Knoblauch nicht auf den Speiseplan eines Kleinkindes, diese sorgen unter Umständen für Blähungen und Bauchschmerzen.

Bestimmte Lebensmittel können einen Auslösefaktor für eine erhöhte Allergiebereitschaft haben, dazu gehören unter anderem:

Deshalb sollten diese Lebensmittel möglichst spät in den Ernährungsplan aufgenommen werden.

Vegetarisch, vegan, Bio? - Was in diesen Fällen bei der Beikost beachtet werden sollte

Ernährt man sich selbst mit Bio-Produkten, vegan oder vegetarisch, so möchten viele Eltern auch ihre Babys und Kleinkinder mit diesen Lebensmitteln großziehen. Was man dabei beachten sollte, erfahren Sie im Folgenden.

Vorteile von Bio-Brei

Sein Baby mit Bio-Produkten zu ernähren, ist relativ einfach. Kauft man fertige Babygläschen, so sind diese, zumindest von den namhaften Herstellern, komplett aus Bioprodukten gefertigt.

Kocht man selbst für sein Kind, so ist es auch nicht besonders schwierig, ausschließlich Bio-Obst, Bio-Gemüse und Bio-Fleisch zu verwenden. Das Füttern von Bio-Brei ist sicher empfehlenswert.

So hat man die Gewissheit, dass man seinem Kind keine Lebensmittel füttert, die gentechnisch verändert wurden oder mit Pestiziden belastet sind. Außerdem sind auch in den fertigen Gläschen keine Zusatzstoffe oder gar Geschmacksverstärker enthalten.

Bio-Produkte enthalten nicht unbedingt mehr Vitamine und Mineralstoffe als die Babynahrung, die aus herkömmlich angebauten bzw. erzeugten Lebensmitteln besteht. Mit Bio-Nahrung kann man sein Baby aber in jedem Fall mit allen notwendigen gesunden Inhaltsstoffen versorgen, die es für seine Entwicklung und Gesundheit benötigt.

Nachteile einer vegetarischen Beikost

Im Gegensatz zur Ernährung mit Bio-Lebensmitteln sind eine vegane und vegetarische Ernährung für ein Baby deutlich einseitiger. Bei einer vegetarischen Ernährung verzichten die Eltern bewusst auf das Füttern von Fleisch und Fisch, und bei einer veganen Ernährung bekommt das Baby zusätzlich dazu auch keine tierischen Erzeugnisse wie zum Beispiel Eier.

Eltern, die selbst überzeugte Vegetarier oder Veganer sind, fällt es natürlich schwer, ihrem Baby plötzlich Fleisch oder Fisch zu füttern. Schließlich ernähren sie sich selbst aus guten Gründen ohne gewisse tierische Produkte.

Mangelerscheinung beim Baby durch zu einseitige Ernährung

Grundsätzlich empfehlen Kinderärzte und Hebammen, den Speiseplan eines Babys so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. So lernt das Baby viele unterschiedliche Speisen kennen und wird mit allen Vitaminen und Mineralstoffen versorgt. Füttert man gewisse Lebensmittel nicht, so entsteht hier früher oder später ein Nährstoffmangel, so auch bei einer vegetarischen, vor allem aber bei einer veganen Ernährung.

Eisenreiche Lebensmittel füttern

Trotzdem kann man ein Baby auch fleischfrei gesund ernähren. Dazu muss man jedoch wissen, welche gesunden Bestandteile Fleisch und Fisch haben. Diese Bestandteile muss man dem Baby durch andere Lebensmittel zuführen, damit kein Mangel entsteht.

Da Fleisch besonders viel Eisen enthält, muss man den Babys bei einer vegetarischen Ernährung unbedingt Lebensmittel füttern, die eisenreich sind. Dazu zählt zum Beispiel Vollkorngetreide, das man sehr gut in Kombination mit Obst oder Vitamin C-reichem Gemüse füttern kann. Auf diese Weise kann auch eine vegetarische Ernährung gesund für das Baby sein.

Babys vegan ernähren?

Nicht empfehlenswert ist hingegen eine vegane Ernährung. Die Babys erhalten dann nicht nur eine fleisch- und fischfreie Nahrung, sondern auch keine tierischen Produkte wie:

Natürlich kann man ein Baby vegan ernähren, doch dann fehlen ihm sehr viele wichtige Nährstoffe für seine Entwicklung, so die Ernährungswissenschaftler. Eine vegane Ernährung hat beispielsweise zur Folge, dass die Babys nicht nur unter einem Jod- und Eisenmangel leiden werden, sondern auch zu wenig Vitamin D oder Kalzium erhalten.

Selbst beim Stillen werden die Babys von Müttern, die sich in der Stillzeit vegan ernähren, unterversorgt. Natürlich kann man bei einer veganen Ernährung die Kuhmilch zum Beispiel durch Sojamilch ersetzen. Doch laut den Experten versorgt man die Babys damit nicht mit den Nährstoffen, die normale Milchprodukte enthalten.

Fazit

Eine vegetarische Ernährung kann das Baby mit allen Nährstoffen versorgen, die es für seine Entwicklung benötigt. Dann muss der Speiseplan jedoch so ausgelegt sein, dass das Baby regelmäßig mit Lebensmitteln gefüttert wird, die den Nährstoffmangel, der durch den Verzicht von Fleisch und Fisch entsteht, ausgleichen.

Durch eine vegane Ernährung im Babyalter hingegen riskiert man aufgrund der einseitigen Ernährung Entwicklungsverzögerungen. Beide Ernährungsformen sowie die normale Ernährung mit Fleisch und Fisch kann und sollte im Babyalter mit biologisch angebauten und hergestellten Produkten erfolgen.

Beikost-Speiseplan für die Einführung von Familienkost

Richtung Ende des ersten Lebensjahres wechselt man von Brei- und Milchmahlzeiten zu drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten: die Babys bekommen Frühstück, Mittagessen und Abendbrot sowie zwei Zwischenmahlzeiten.

Fürs Frühstück eignen sich

  • eine halbe Scheibe Brot (es sollte fein gemahlenes Vollkornmehl sein
  • ein Teelöffel Butter oder Margarine sowie
  • 150 ml Vollmilch (3,5 Prozent Fett)

Alternativ ist ein Frühstück aus Milch, Obst und Getreideflocken möglich, ebenso eine Milchmahlzeit mit 250 ml Mutter- oder Säuglingsmilch.

Das Mittagessen kann aus einer Kartoffel-Gemüse-Fleisch-Mahlzeit oder aber dem Familienessen bestehen, sofern die entsprechenden Lebensmittel sich eignen. Es darf nicht zu fettig, scharf gewürzt oder schwer verdaulich sein.

Auf Pürieren kann man beim Mittagessen verzichten; stattdessen zerdrückt man die Speise ein wenig. Auf diese Weise lernt das Kind zu kauen.

Das Abendessen könnte wie folgt aussehen:

  • 25 Gramm Brot oder Brötchen
  • Zwei Teelöffel Frischkäse oder ein Teelöffel Butter/Margarine
  • 50 Gramm geriebenes Gemüse oder OBs
  • 150 ml Vollmilch (3,5 % Fett)

Zwischendurch kann man dem Kind Obst sowie Getreideprodukte anbieten. Sie können als zweites Frühstück oder am Nachmittag gegeben werden.

Wichtig ist auch, zwischen und zu den Mahlzeiten ausreichend zu trinken. Hier geben wir diesbezüglich Tipps.

Beikost selbst kochen oder fertig kaufen?

Ob man Beikost selbst kochen will oder schon fertig kauft, liegt letztendlich an der Einstellung der Eltern. Bbeide Varianten haben Vor- und Nachteile.

Gläschenkost überzeugt durch seine Praxistauglichkeit

Die Gläschenkost unterliegt laut Hersteller strengsten Kontrollen und soll frei von Schadstoffen sein. Und natürlich sind sie einfach praktisch: Im Vorrat eingekauft, sind sie immer griffbereit und ruckzuck im Babykostwärmer erwärmt. So hat das Baby schnell etwas zu essen; manchmal muss es ja schnell gehen, denn wenn die Kleinen Hunger haben können sie quengelig und weinerlich werden. Ideal ist die Gläschenkost natürlich auch für unterwegs.

Die Inhaltsstoffe der Gläschenkost überprüfen

Die Gläschenkost ist nach Altersstufen klassifiziert, dies gibt eine leicht überschaubare Richtlinie vor. Allerdings sollte man trotzdem auf dem Etikett die Inhaltsstoffe genau überprüfen.

  • Auf Gewürze und Zucker, auch in Form von Honig oder Fruchtzucker, kann verzichtet werden.

Die kleinen Kinder sind noch mit einfachen Geschmacksrichtungen zufrieden und außerdem ist es für sie ungesund.

Nichts geht über das eigenständige Kochen

Die Gläschenkost garantiert zwar eine immer gleich bleibende Qualität, aber auch eine immer gleich bleibende Geschmacksnote. Das abwechslungsreiche Geschmackserlebnis, welches das eigenständige Kochen bietet, bleibt da vorenthalten.

Allerdings können die Gläschen, gerade in den Wintermonaten, wenn man nicht auf saisonales günstiges Obst und Gemüse zurückgreifen kann, unter Umständen billiger sein. Die industriell gefertigte Nahrung hat natürlich einen langen Weg hinter sich, bis sie zum Baby gelangt, und kann deshalb nie so wertvolle Nährstoffe haben wie eine frisch zubereitete Mahlzeit.

Nicht zuletzt kann die Mama all ihre Liebe in die Auswahl der Zutaten und die Zubereitung stecken und schließlich weiß man dann auch erst, was wirklich drin ist. Bei der frischen und eigenen Herstellung bleiben die Nährstoffe besser erhalten und das Kind hat immer neue und andere Geschmackserlebnisse.

Die Babykost selbst zuzubereiten, ist natürlich viel arbeitsintensiver und je nach verwendeten Zutaten unter Umständen auch kostspieliger. Nichtsdestotrotz schmeckt selbstgekocht letztendlich immer noch am besten und ist qualitativ hochwertiger als ein vorgefertigtes Produkt.

Eine geeignete Beikost für mein Kind selbst herstellen

Für die Eigenherstellung von Babykost gilt generell:

  • Man sollte selbstverständlich nur Obst und Gemüse aus kontrolliert biologischem Anbau verwenden, welches nicht chemisch behandelt wurde und relativ frei von Schadstoffen ist.
  • Wenn man in den Sommermonaten und saisonales Obst und Gemüse kauft, kann man auch bei der eigenen Herstellung, vor allem, wenn man auf Vorrat kocht und kleine Portionen einfriert, dann doch Geld sparen.
  • Eine schonende Zubereitung garantiert die Bekömmlichkeit und, dass wichtige Nährstoffe erhalten bleiben.

Tipps zur Eigenherstellung aus Gemüse

Als Anfangsgemüse werden meistens Karotten und Kürbis empfohlen; diese sollte man in Bio-Qualität kaufen, damit das Gemüse nicht chemisch behandelt wurde und relativ unbelastet von Schadstoffen ist. Das Gemüse wird fein säuberlich gewaschen, geschält und in Würfel geschnitten und dann in Wasser weich gedünstet.

In jedem Fall sollte man auf eine schonende Zubereitung achten, damit möglichst viele Nährstoffe erhalten bleiben. Dann kann man das Gemüse pürieren und schon ist es servierfertig. Wer auf Vorrat kochen will, kann einzelne kleine Portionen einfrieren.

Auf Gewürze verzichten

Gewürze, auch Salz, sind nicht nötig, die Kleinen sind noch mit einfachen Geschmacksrichtungen zufrieden und müssen sich auch erst an die neue Kost gewöhnen. Gewürze gelten als eher ungesund.

Tipps zur Eigenherstellung aus Obst

Als Beikost eignen sich auch Obstsorten wie Apfel und Banane. Die Äpfel werden geschält und entkernt, in kleine Stücke geschnitten und in Wasser gedünstet, dann püriert. Die Banane werden einfach zerdrückt und unter das Apfelmus gehoben.

Man kann Apfel auch mit Karotten oder mit Kürbis mischen. Auch Banane mit Karotten oder Kürbis ist schmackhaft.

Angebot langsam erweitern

Das Baby braucht nur eine begrenzte Lebensmittelauswahl und nicht so ein vielfältiges Angebot, wie wir glauben. Wenn Kürbis und Karotte gut vertragen werden, kann man nach einer Woche das Angebot auf Kartoffeln erweitern.

Zur besseren Verträglichkeit gibt man dann auch dem pürierten Gemüse ein bisschen Pflanzenöl dazu. Nach und nach kann man weitere Gemüsesorten hinzufügen, die am besten aus der Region stammen und saisonal gekauft werden.

Mischen und mixen

Alle Gemüsesorten lassen sich gut untereinander mischen. Um die Mahlzeit gehaltvoller zu gestalten, kann man etwa ab dem siebten Lebensmonat auch mageres Geflügelfleisch abkochen und pürieren - aber bitte nicht braten, denn dies wird nicht so gut vertragen.

Auch Reisflocken können schon unter die ersten Breie gemischt werden. Später dann auch Hirse-, Mais-, Hafer- oder Dinkelflocken, die den Brei vollwertiger machen.