Allgemeines über Jod - Merkmale, Vorkommen und mögliche Probleme durch Jodmangel
Als Jod wird ein Spurenelement bezeichnet. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Schilddrüsenhormone.
Funktion
Bei Jod oder Iod handelt es sich um ein Spurenelement. Es ist von großer Wichtigkeit für den menschlichen Organismus. Jod gehört zu den Bestandteilen der Schilddrüsenhormone. Diese sind für das Wachstum und die Zellteilung von größter Bedeutung. Ungefähr 70 bis 80 Prozent des Jodverbrauchs erfolgt in der Schilddrüse.
Die wichtigsten Hormone der Schilddrüse sind Trijodthyronin (T3) und Tetrajodthyronin (T4), das man auch als Thyroxin bezeichnet. Aus dem Magen-Darmtrakt gelangt das Jod in die Schilddrüse, wo der Einbau in die Schilddrüsenhormone erfolgt. Bei Bedarf kommt es zur Abgabe der gespeicherten Hormone an das Blut.
Aufnahme und Bedarf
Die Aufnahme von Jod erfolgt durch die Nahrung, da der Mensch das Spurenelement nicht selbst bilden kann. In manchen Fällen lässt sich der Bedarf dadurch jedoch nicht decken, sodass die Verwendung von jodiertem Salz empfohlen wird.
Auch für schwangere Frauen ist eine zusätzliche Einnahme des Spurenelements durchaus sinnvoll, damit es nicht zu Mangelerscheinungen kommt. Die benötigte Menge an Jod ist nur sehr gering und liegt bei etwa 0,1 bis 0,2 Milligramm pro Tag.
Vorkommen von Jod in der Nahrung
Reich an Jod ist vor allem Seefisch. So findet man es im:
Auch in Meeresfrüchten wie der Auster oder der Miesmuschel kommt das Spurenelement vor.
Weitere jodhaltige Lebensmittel sind:
- Spinat
- Roggenbrot
- Eier
- Milch
- Milchprodukte
- Mineralwasser
Wer sich fischarm ernährt, sollte auf jodiertes Speisesalz zurückgreifen, um eine Minimalversorgung zu gewährleisten. Auch Lebensmittel, die mit Jodsalz hergestellt werden, gelten als hilfreich.
Deutschland als Jodmangelland
Da die Viehweiden und Ackerböden hierzulande kaum mehr Jod aufweisen, gilt Deutschland als Jodmangelland. Aufgrund des vermehrten Verbrauchs von Jodsalz wurde die Jodversorgung der deutschen Bevölkerung in den letzten Jahren jedoch verbessert.
Gesundheitliche Probleme durch Jodmangel
Ein Mangel an Jod kann sich durch gesundheitliche Probleme bemerkbar machen. Dazu gehört vor allem die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Die Auswirkungen sind jedoch in der Regel schleichend, wodurch zunächst keine Beschwerden bemerkt werden.
Erst im Verlauf einer stärkeren Unterfunktion kann es zu Symptomen kommen wie:
- Antriebslosigkeit
- Müdigkeit
- Konzentrationsstörungen
- Kälteempfindlichkeit
- gesteigertem Schlafbedürfnis
- Kropfbildung
Bei Kindern besteht die Gefahr von Wachstums- und Entwicklungsstörungen. Außerdem ist bei einem Jodmangel die Haut oft blass, trocken und teigig aufgetrieben.
Auch auf die Stimmbänder können sich die Mangelerscheinungen auswirken, sodass sich die Stimme heiser und rau anhört.
Zu wenig Fisch: Jodmangel bei Kindern
Gerade in frühen Jahren ist eine ausreichende Jodversorgung wichtig. Denn das Spurenelement sorgt für einen kühlen Kopf und eine bessere Hirnleistung.
Die wenigsten Kinder werden einen Freudenschrei loslassen, wenn
- Seefisch
- Algen und
- Meeresfrüchten
auf dem Teller landen. Dabei steckt in den Meeresbewohner nicht nur jede Menge Eiweiß und wertvolle Omega-3-Fettsäuren, sondern zudem das wichtige Spurenelement Jod. Unser Körper braucht Jod für die Bildung von Schilddrüsenhormonen. Diese Hormone steuern zahlreiche Vorgänge im Körper und sind das A und O für die optimale geistige und körperliche Entwicklung der Kleinen.
Symptome
Nehmen Kinder über längere Zeit unzureichend Jod zu sich, geht die Produktion der Schilddrüsenhormone zurück. Aus diesem Mangel können
- Müdigkeit
- Lernschwierigkeiten
- Gereiztheit und
- Konzentrationsschwäche
bis hin zu einer verminderten Hirnleistung resultieren. Doch mit einer Umstellung des Speiseplans und mit guten Rezeptvorschlägen bewaffnet, können Sie die Jodversorgung Ihrer Kinder sicherstellen.
Jodbedarf
Zu den Fakten: Etwa ein Drittel der Kinder im Grundschulalter haben einen leichten Jodmangel. Ein Grund dafür ist, dass Lebensmittel, die auf deutschen Böden sprießen und gedeihen, von Natur aus sehr arm an Jod sind. Auf diesem Wege kann die empfohlene Jodmenge von
- 140 Mikrogramm bei Sieben- bis Neunjährigen
- 180 Mikrogramm bei Zehn- bis Zwölfjährigen und
- 200 Mikrogramm bei allen Kindern über 13
kaum gedeckt werden. Dazu kommt, dass Kinder gern einen weiten Bogen um Fischprodukte machen und sich lieber an Fastfood vergreifen, das in der Regel frei von Jodsalz ist.
Geeignete Produkte
Um den täglichen Bedarf dennoch sicherzustellen, raten Experten zu geschickten Überzeugungsversuchen- denn es geht in Sachen Jod nichts über den regelmäßigen Verzehr von Seefisch. Da es jedoch auch Kinder gibt, die sogar Fischstäbchen verschmähen, müssen Eltern gelegentlich auf andere Jodquellen zurückgreifen.
Eine gute Alternative zu den Meeresbewohnern sind Milchprodukte und mageres Fleisch. Den wichtigsten Beitrag zur Jodversorgung leistet das Jodsalz, das generell zum Würzen der Speisen verwendet werden sollte.
Jodmangel vorbeugen und behandeln
Um keinen Jodmangel zu bekommen, muss man wissen, welche Lebensmittel viel Jod enthalten. Diese sollte man ganz bewusst essen und das nicht nur hin und wieder, sondern regelmäßig jede Woche.
Jodmangel vorbeugen
Im Gegensatz zu anderen Nährstoffen kann unser Körper das lebensnotwendige Jod nicht selbst produzieren. Wir müssen es also über die Nahrung aufnehmen. Wie viel Jod der Mensch braucht, ist unterschiedlich. Kinder brauchen andere Mengen als Erwachsene, und schwangere und stillende Frauen benötigen besonders viel Jod.
Sehr viel Jod enthält Seefisch wie zum Beispiel Seelachs oder Scholle, aber auch Meerestiere sind ein guter Jodlieferant. Zweimal jede Woche sollte daher Fisch auf dem Speiseplan stehen, wenn man seinen Körper optimal versorgen möchte.
Daneben ist es ganz wichtig, zu Hause Speisesalz mit Jod zu verwenden. Dieses ist in jedem Supermarkt erhältlich.
Auch Milchprodukte sind noch recht gute Jodlieferanten, allerdings enthalten sie bei weitem nicht die Menge an Jod wie zum Beispiel Seelachs. Um Jodmangel vorzubeugen, sollten also diese Produkte regelmäßig gegessen werden.
Jodmangel behandeln
Kann der Jodmangel nicht alleine über die Nahrung wieder ausgeglichen werden, muss der Arzt Jodtabletten verschreiben. Diese können natürlich Nebenwirkungen verursachen, so dass das Ziel immer ist, den Körper über die Nahrung mit ausreichend Jod zu versorgen. Nicht immer entsteht der Jodmangel jedoch durch eine falsche Ernährung. Auch Krankheiten zum Beispiel aus dem Magen-Darm-Bereich können die Ursache sein.
In diesem Fall hilft es natürlich nicht, wenn nur Jodtabletten eingenommen werden. Hier muss die Ursache, nämlich die Magen-Darm-Erkrankung, beseitigt werden, damit der Körper wieder ausreichend mit Jod versorgt werden kann.
Tipps zur richtigen Dosierung
Eine Überdosierung an Jod ist beinahe so gut wie ausgeschlossen. Besteht eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), sollte man größere Jodmengen besser vermeiden. Jodzusätze in Nahrungsergänzungsmitteln oder Jodtabletten gelten nicht als gefährlich für die Gesundheit, sofern sie korrekt dosiert werden.
Empfohlen wird die Einnahme von Jodpräparaten vor allem für schwangere und stillende Frauen oder für Frauen, die einen Kinderwunsch hegen.
Gelegentlich kann es jedoch bei der Einnahme solcher Präparate zu Nebenwirkungen wie Jodschnupfen, Akne oder Fieber kommen.
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