Richtig Trinken während der Beikost

Solange ein Baby voll gestillt wird oder Milch aus dem Fläschchen trinkt, braucht es normalerweise keine zusätzliche Flüssigkeit. Sobald man jedoch mit Beikost beginnt, sollte man dem Baby etwas zu trinken anbieten. Richtig Trinken während der Beikost - ein Thema, mit dem sich Eltern beschäftigen sollten, um ihrem Kind eine bestmögliche Entwicklung zu ermöglichen. Holen Sie sich Tipps in Sachen richtig Trinken während der Beikost.

Von Claudia Haut

Beikost - Der richtige Moment für zusätzliche Flüssigkeit

In der Muttermilch bzw. in der gekauften Babymilch ist alles enthalten, was ein Baby in den ersten Lebensmonaten benötigt. Nur wenn es hohes Fieber hat oder draußen hochsommerliche Temperaturen herrschen, sollte man zusätzlich etwas zu trinken geben. Anderenfalls erhalten die Babys die nötige Flüssigkeit durch die Brust bzw. die Flasche.

Etwa mit einem halben Jahr bekommen die meisten Babys zum ersten Mal etwas anderes als Milch. Meist fängt man mittags mit einem Karotten- oder Pastinakenbrei an. Dieser ersetzt dann die Milchmahlzeit.

Nach und nach werden auch die anderen Milchmahlzeiten durch feste Nahrung wie einen Obstbrei und einen Milchbrei ersetzt. Je mehr Milchnahrungen ersetzt werden, desto größer wird das Verlangen des Babys nach Flüssigkeit sein. Wenn es dann weint, so hat es in der Regel keinen Hunger, sondern einfach Durst.

Flüssigkeit in einer Trinklernflasche anbieten

Das Trinken sollte man den Babys von Anfang an in einem Becher oder einer Trinklernflasche anbieten. Sicher geht es mit dem Sauger einfacher, doch so erspart man sich einige Monate später die Umstellung. Außerdem sind die Sauger auf Dauer schlecht für Babys Zähnchen, auch wenn viele Babys mit einem halben Jahr noch ein zahnloses Lächeln haben.

Anfangs wird das Baby nur wenig trinken, wenn man es auf Beikost umgestellt hat. Immer wieder sollte man ihm jedoch den Becher bzw. die Trinklernflasche anbieten, und zwar nicht nur zu den Mahlzeiten, sondern auch dazwischen.

Lediglich kurz vor einer Mahlzeit sollte ein Baby nichts trinken. Die Flüssigkeit füllt nämlich den Magen, und dies verringert das Hungergefühl des Babys.

Geeignete Getränke für die Beikost

Als Getränke bieten sich an:

Mineralwasser mit Kohlensäure ist im Babyalter noch ungeeignet. Verwendet man Leitungswasser, so braucht man es nicht abzukochen. Man sollte lediglich darauf achten, dass Leitungswasser aus Bleileitungen, wie sie häufig noch in älteren Häusern verlegt sind, für Babys ungeeignet ist.

Kauft man Babytee, so sollte man unbedingt die Zutatenliste lesen. Leider gibt es immer noch viele Hersteller, die dem Babytee Zucker zufügen. Dies ist jedoch absolut überflüssig.

Gewöhnt man die Babys schon von Anfang an an diesen süßen Geschmack, so werden sie auch später keine ungesüßten Getränke trinken wollen.

Bezüglich der Art des Tees darf der Geschmackssinn des Babys entscheiden. Es gibt hier eine große Auswahl an Kräuter- und Früchtetees.

Spezielles Babywasser nicht nötig

Im Handel findet man auch spezielles Wasser für Babys. Dies zu kaufen ist unnötig; es ist in der Regel auch teurer als herkömmliches Wasser. Am besten ist ohnehin, Leitungswasser zu nutzen.

Eignet sich Kuhmilch als Getränk für Babys?

Milch ist als Durstlöscher für Babys nicht geeignet. Es sollte sich immer um Getränke handeln, die keinen Sättigungseffekt haben.

Stattdessen sollen der Durst gestillt und der Flüssigkeitshaushalt ausgeglichen werden. Im ersten Lebensjahr sollten generell am besten, wenn das Kind nur kleine Mengen an Kuhmilch zu sich nimmt. Ab einem halben Jahr eignen sich 200 ml pro Tag, die man in den Abendbrei dazugibt.

Was, wenn das Baby kein Wasser trinken möchte?

Jedes Kind hat bei jedem Entwicklungsschritt sein individuelles Tempo. Viele Kinder trinken Wasser von Beginn an gerne, während man bei anderen einfach mehr Geduld benötigt.

Auch wenn dies nervenaufreibend sein kann, sollte man nicht den Fehler machen und seinem Kind dann Saft anbieten. Früher oder später wird es lernen, Wasser zu trinken.

Die richtige Trinkmenge während der Beikost

Anfangs wird das Baby nur etwa 200 ml Flüssigkeit trinken, doch später, wenn alle Fläschchen durch feste Nahrung ersetzt wurden, steigert sich die nötige Flüssigkeitsmenge auf etwa 700 ml im ersten Lebensjahr.

Worauf sollte in Sachen Trinken während der Beikost verzichtet werden?

Was man jedoch nicht machen sollte, ist dem Baby ohne Grund regelmäßig Kamillen- oder Fencheltees anzubieten. Diese haben eine Heilwirkung und sollten auch nur dann getrunken werden, wenn man sie benötigt.

Viele Kinder trinken auch gerne Saftschorlen. Hierbei sollte man bedenken, dass auch Obstsäfte Fruchtzucker enthalten.

Man sollte sie den Babys also niemals pur, sondern im Verhältnis Saft zu Wasser 1:3 geben. Auch in diesem Verhältnis sollte ein Baby aber nicht ausschließlich Saftschorlen trinken. Diese sollten im Babyalter noch eine Ausnahme sein.

Saft vermeiden

Noch besser ist es, gänzlich auf Saft zu verzichten. Unbedingt gilt dies für puren Saft. Durch den Fruchtzucker würde es an Karies erkranken. Zudem kommt es recht schnell zum Gewöhnungseffekt.

Wenn sich das Baby einmal an den süßen Geschmack gewöhnt hat, wird es Wasser mehr und mehr ablehnen. Bleibt man konsequent und gibt Kindern von kleinauf nur Wasser, wird es ihm an nichts anderem fehlen.