Fischvergiftung - Vergiftung durch den Verzehr von Fisch oder Meeresfrüchten

Bei der Fischvergiftung handelt es sich um eine spezielle Form von Lebensmittelvergiftung. In den meisten Fällen wird sie durch bakterielle oder virale Verunreinigungen hervorgerufen.

Von Jens Hirseland

Von einer Fischvergiftung spricht man, wenn es nach dem Verzehr von Fisch oder Meeresfrüchten zu einer Lebensmittelvergiftung kommt. Meistens sind Verunreinigungen mit Viren oder Bakterien dafür verantwortlich. Aber auch Toxine (Giftstoffe) kommen als Auslöser infrage.

In den meisten Fällen verlaufen die Beschwerden bei einer Fischvergiftung eher harmlos und beschränken sich auf den Magen-Darmbereich.

Bakterielle Fischvergiftung

Die am häufigsten vorkommende Form ist die bakterielle Fischvergiftung. Zu den typischen Symptomen, die sich zumeist nach 10 bis 20 Stunden bemerkbar machen, gehören

Bei gesunden Menschen genügt in der Regel eine lindernde Behandlung der Symptome. Anders sieht es jedoch bei Personen aus, die unter chronischen Krankheiten oder Immunschwäche leiden, denn bei diesen besteht das erhöhte Risiko für Kreislaufprobleme und Komplikationen. Mediziner empfehlen daher den Betroffenen, einen Arzt zu konsultieren, da in manchen Fällen eine Infusionsbehandlung erforderlich sein kann.

Virale Fischvergiftung

Harmloser als die bakterielle Fischvergiftung ist die virale Fischvergiftung. Die Beschwerden, die dabei auftreten, sind der bakteriellen Form sehr ähnlich. So leiden die Betroffenen rund 20 Stunden nach dem Verzehr des Fisches an Magen- und Darmbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Die unangenehmen Symptome klingen jedoch nach drei bis vier Tagen von selbst wieder ab.

Aufgrund des Durchfalls besteht allerdings die Gefahr von akutem Flüssigkeitsmangel, der sich durch Kopfschmerzen und Schwindelgefühle bemerkbar macht. Um dem Verlust von Flüssigkeit entgegenzuwirken, wird empfohlen, ausreichend Tee oder Wasser zu sich zu nehmen. Hilfreich kann auch ein Elektrolyt-Präparat sein.

Vergiftung durch spezielle Fischtoxine

Eher selten wird eine Fischvergiftung durch spezielle Fischtoxine ausgelöst. Diese schwer verlaufende Form tritt bei ca. 8,5 Prozent aller Fischvergiftungen auf. Insgesamt sind mehr als 50 Fischgifte bekannt, die zu teils schweren Vergiftungserscheinungen führen können.

Dazu gehören unter anderem

  • Ciguatoxin, das vor allem bei Raubfischen vorkommt,
  • Scrombotoxin, das durch die unsachgemäße Lagerung von Fischsorten wie Sardellen, Makrelen, Thunfisch oder Heringen entsteht, und
  • Saxitoxin, das in Meeresfrüchten wie Austern, Schnecken und Muscheln zu finden ist und sogar eine tödliche Atemlähmung hervorrufen kann.

Besonders gefährlich ist Tetrodotoxin, das Gift des Kugelfisches. Diese Vergiftungsform, bei der es zu Symptomen wie

kommt, kann ebenfalls einen tödlichen Verlauf nehmen. Vor allem im fernen Osten besteht ein erhöhtes Risiko für eine Kugelfischvergiftung, da es dort üblich ist, ungiftige Teile des Kugelfisches wie das Muskelfleisch (Fugu) zu verzehren.

Erfolgt die Zubereitung jedoch unsachgemäß, besteht die Gefahr einer Vergiftung, die umgehend im Krankenhaus durch Auspumpen des Magens behandelt werden muss.

Botulismus

Als gefährlichste Form der Fischvergiftung gilt jedoch Botulismus. Botulinumtoxine sind Gifte von speziellen Bakterien, die sich in verdorbenen Lebensmitteln wie zum Beispiel Fischkonserven bilden und schwere Symptome auslösen, die bis zum Tode führen können.

So kommt es rasch nach dem Verzehr des vergifteten Fischs bei den Betroffenen zu

Ohne eine schnelle Behandlung im Krankenhaus und die Gabe eines Gegengiftes besteht akute Lebensgefahr. Die Sterblichkeitsrate bei Vergiftungen durch Botulinumtoxine liegt jedoch nur bei einem Prozent, da aufgrund der starken Beschwerden rasch ein Arzt verständigt wird.