Refraktive Chirurgie - Bereiche, Anwendungsgebiete und Ablauf

Die refraktive Chirurgie umfasst unterschiedliche operative Methoden zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten. Dazu gehören beispielsweise LASEK, LASIK und die photorefraktive Keratektomie. Es handelt sich um Operationen, die der Veränderung der Brechkraft der Augen dienen. Entweder Linse oder die Hornhaut des Auges werden dabei behandelt. Lesen Sie alles Wissenswerte über die frefraktive Chirurgie.

Von Jens Hirseland

Refraktive Chirurgie - Merkmale und Funktion

Bei der refraktiven Chirurgie handelt es sich um einen Überbegriff, der alle chirurgische Verfahren am Auge beschreibt, welche dessen Brechkraft verändern. Dabei konzentriert man sich auf die Hornhaut oder die Linse des Auges. Da Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit verbessert bzw. behandelt werden können, stellt die refraktive Chirurgie eine Alternative zu Sehhilfen wie Brille oder Kontaktlinse dar.

Anwendungsgebiete der refraktiven Chirurgie: Fehlsichtigkeit als Volkskrankheit

Millionen von Menschen leiden unter Fehlsichtigkeiten der Augen wie:

Kurzsichtige Menschen können Dinge, die in der Ferne liegen, nicht gut erkennen, während weitsichtige Menschen Probleme damit haben, in der Nähe befindliche Dinge scharf zu sehen. Aber auch Erkrankungen der Hornhaut oder Alterssichtigkeit können Fehlsichtigkeiten hervorrufen. Diese werden zumeist durch das Tragen von Brillen oder Kontaktlinsen korrigiert.

Allein in Deutschland sind rund zwei Drittel aller Bundesbürger auf eine Sehhilfe wie eine Brille oder Kontaktlinsen angewiesen.

Doch nicht jeder ist mit diesen Sehhilfen zufrieden, weil sie ihn bei Sport- oder Freizeitaktivitäten beeinträchtigen. Es ist jedoch möglich, zahlreiche Fehlsichtigkeiten im Rahmen der refraktiven Chirurgie korrigieren zu lassen.

Ziel und Zweck einer Augenkorrektur

Viele Betroffene wünschen sich, auch ohne solche Hilfsmittel wieder gut sehen zu können. In diesem Fall besteht die Möglichkeit einer Augenoperation, um die Fehlsichtigkeit nachhaltig zu beheben. Zusammengefasst werden die verschiedenen Augenoperationen unter dem Begriff Refraktive Chirurgie.

Die unterschiedlichen Methoden haben gemeinsam, dass sie die Gesamtbrechkraft des Auges verändern, um konventionelle Korrekturen wie eine Brille oder Kontaktlinsen zu ersetzen. Die meisten dieser Verfahren führt man mithilfe eines Lasers durch, aber auch eine Implantation kommt in Frage.

Neben der Lasik-Methode zählen die Lasek-Methode und die PRK-Methode zu den klassischen Augenlaserbehandlungen. Eine weitere Option ist das Implantieren einer Artisan-Linse.

Bestandteile der refraktiven Chirurgie

Je nach Anwendungsgebiet können folgende Techniken angewandt werden:

  • die Spaltung der Hornhaut (Astigmatische Keratotomie)
  • Photorefraktive Keratektomie
  • Laserthermokeratoplastik
  • Austausch der natürlichen Linse gegen eine künstliche Linse
  • Einsatz eines intracornealen Rings
  • Einsatz einer phaken Intraokularlinse
  • Laser in situ Keratomileusis

Medizinische Voraussetzungen für die refraktive Chirurgie

Durch eine Augenlaser-Behandlung können Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit und Hornhautverkrümmungen korrigiert werden, wobei nicht jedes Auge oder Augenleiden für eine Laserbehandlung infrage kommt. In der Regel erfolgt die Behandlung ambulant, dauert nur wenige Minuten und kann das Leben grundlegend verändern.

Bevor es an das Lasern der Augen geht, sollte man sich eingehend vom behandelnden Augenarzt untersuchen lassen, nur er kann entscheiden, ob eine Laserbehandlung erfolgversprechend ist.

Behandelbare Dioptrienbereiche

Als Grundvoraussetzung einer Laserbehandlung ist der Dioptrienbereich, des zu behandelnden Auges. Behandelt werden kann

  • eine Sehschwäche von -10,0 Dioptrien bei Kurzsichtigkeit (Myopie),
  • bis zu +4 Dioptrien bei Weitsichtigkeit (Hyperopie) und
  • bei Stabsichtigkeit (Astigmatismus) bis -4 Dioptrien.

Alles außerhalb dieser Dioptrienbereiche, kann nicht mit einer Augenlaser-Behandlung behoben werden. In diesem Fall muss weiterhin zu einer Brille oder zu Kontaktlinsen gegriffen werden.

Kontraindikation: Wann ist eine solche Augenkorrektur nicht möglich?

  • Das Lasern der Augen ist bei Menschen unter 18 Jahren, in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie

  • bei Änderung der Brechkraft in den letzten ein bis zwei Jahren nicht möglich.

  • Bei Patienten mit Diabetes mellitus oder systemischen Immunerkrankungen und bei Krankheiten im Auge wie Glaukom, Grauer Star oder chronischer Hornhauterkrankung ist dringend von einer Augenlaser-Behandlung abzuraten.

  • Auch Patienten mit einer sehr dünnen Hornhautschicht oder einer Hornhautentzündung sollten nicht gelasert werden, die Gefahr einer Beschädigung des Auges ist zu groß.

  • Ebenfalls sehr bedenklich, ist das Lasern einer entzündeten Netzhaut, eine Verletzung des Auges, die bis zur Erblindung führen kann, könnte die Folge sein.

Unterschiedliche Bereiche der refraktiven Chirurgie

Unter Refraktion versteht man die Brechung der Strahlen an den Grenzflächen von zwei Medien. Mithilfe der refraktiven Chirurgie ist es möglich, Fehlsichtigkeiten so zu korrigieren, dass danach meist auf eine Brille oder Kontaktlinsen verzichtet werden kann.

Dabei setzt die refraktive Chirurgie vor allem auf Augenlaserbehandlungen.

In der refraktiven Chirurgie kommen zahlreiche unterschiedliche Verfahren zur Anwendung. Dabei handelt sich u.a. um:

  • die Epi-LASIK
  • den Excimer-Laser
  • die Femto-LASIK
  • die photorefraktive Keratektomie (PRK)
  • die Bioptik
  • den Linsenaustausch (CLE)
  • die implantierbare Kontaktlinse (ICL)
  • den Hornhautring (ICR)
  • die Intraokularlinse (phake IOL)

Im Folgenden stellen wir Ihnen die unterschiedlichen Bereiche der refraktiven Chirurgie im Detail vor.

Epi-LASIK

Epi-LASIK steht für epitheliale laserassistierte In-situ-Keratomileusis. Das Verfahren stellt eine Weiterentwicklung der photorefraktiven Keratektomie (PRK) dar und ist eine Variante der LASIK (Laser Epithelial Keratomileusis). Gemeint ist damit eine Laserbehandlung der Augenhornhaut zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten.

Der Unterschied zur LASIK besteht vor allem darin, dass man dabei lediglich die oberste Zellschicht von der Hornhaut ablöst. Dann wird die eigentliche Lasertherapie an der mittleren Schicht der Hornhaut, der Stroma, vorgenommen.

Einsatzgebiete der Epi-LASIK

Zur Anwendung kommt die Epi-LASIK, um unterschiedliche Fehlsichtigkeiten zu beheben. Dabei handelt es sich um:

  • Weitsichtigkeit
  • Kurzsichtigkeit
  • Astigmatismus (Stabsichtigkeit)

Unter Umständen lassen sich auch Unregelmäßigkeiten der Hornhaut mit dem refraktiven Verfahren beheben.

Bevor eine Epi-LASIK durchgeführt wird, sind jedoch zunächst einige Augenuntersuchungen nötig, um eventuelle Augenerkrankungen auszuschließen.

Ablauf der Epi-LASIK

Vor dem Beginn der Epi-LASIK erhält der Patient betäubende Augentropfen. Mithilfe eines so genannten Lidsperrers lässt sich das Auge während des Eingriffes offen halten. Dann hobelt man mit einem feinen Schneideinstrument das Epithel der Hornhaut von der darunter befindlichen Schicht ab.

Um die Stroma der Hornhaut freizulegen, klappt der Operateur die Epithelschicht zur Seite. Nun kann die eigentliche Laserbehandlung beginnen. Zur Anwendung kommt dabei ein spezieller Excimer-Laser. Mit diesem Laser wird die Fehlsichtigkeit durch das Bearbeiten der Hornhaut behandelt.

Zum Schluss schiebt der Augenarzt die Epithelschicht wieder über die Hornhaut. Bis sich das Epithel erholt hat, dauert es nur ein paar Tage.

Komplikationen der Epi-LASIK

Häufig auftretende Nebenwirkungen nach der Epi-LASIK sind vor allem Augentränen und Augenbrennen. Diese Beschwerden verschwinden in der Regel jedoch rasch von selbst wieder. Nur selten kommt es zu Komplikationen wie Infektionen an der Hornhaut oder überschießende Narbenbildung. Möglich ist auch eine erhöhte Blendungsempfindlichkeit.

Wichtig ist, dass sich der Patient unmittelbar nach dem Eingriff ruhig verhält und seine Augen schont. Außerdem darf er die Augen in den ersten Tagen nicht reiben.

Excimer-Laser

Unter einem Excimer-Laser versteht man einen speziellen Gaslaser. Er ist in der Lage, elektromagnetische Strahlung im ultravioletten Längenbereich zu erzeugen. In der Augenheilkunde verwendet man ihn zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten.

Funktionsweise des Excimer-Laser

Laser verfügen über die Eigenschaft, stark gebündelte Lichtstrahlen auszusenden. Diese Strahlen lassen sich mit hoher Energie auf eine bestimmte Stelle richten, wodurch beispielsweise Gewebe entweder verschlossen oder aufgetrennt wird.

Bei einem Excimer-Laser entsteht der Laserstrahl, indem eine Zweierverbindung von bestimmten Atomen zerfällt. Experten bezeichnen diese Verbindungen als Dimer.

Die englische Bezeichnung Excimer kommt daher, weil die Laserverbindungen sehr kurz sein müssen und durch elektronische Stimulation zustande kommen. So steht Excimer für excited dimer, was soviel wie "angeregtes Dimer" bedeutet.

In der Augenheilkunde greift man für Excimer-Laser in der Regel auf Verbindungen aus Fluor (ArF) und Argon zurück. Zu den typischen Merkmalen eines Excimer-Lasers gehört, dass er ultraviolettes Licht anstelle von sichtbarem Licht aussendet. Die Wellenlänge eines Excimer-Lasers beträgt 193 Nanometer. Damit lässt sich Gewebe präzise bearbeiten.

Da Excimer-Laser aufgrund des Einsatzes von UV-Strahlen kaum Wärme entstehen lassen, bezeichnet man sie auch als Kaltlicht-Laser.

Anwendungsgebiete des Excimer-Lasers

Excimer-Laser kommen zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit, Stabsichtigkeit und Astigmatismus zum Einsatz. Dabei trägt der Laser gezielt Gewebe von der Hornhaut ab.

Durch die Behandlung mit einem Excimer-Laser kann der Patient in der Regel anschließend auf das Tragen einer Brille oder von Kontaktlinsen verzichten. Eingesetzt werden Excimer-Laser vor allem bei refraktiven Verfahren wie:

  • LASEK
  • LASIK
  • PRK

Darüber hinaus kommen die speziellen Kaltlicht-Laser zur Entfernung von Hornhautnarben sowie im Rahmen einer Hornhaut-Transplantation zur Anwendung. Auch außerhalb der Augenheilkunde eignet sich der Excimer-Laser zur Behandlung von Schuppenflechte oder verengten Blutgefäßen.

Femto-LASIK

Eine moderne Variante der LASIK stellt die Femto-LASIK dar. Der Unterschied zur LASIK besteht darin, dass man zum Excimer-Laser zusätzlich einen Femtosekunden-Laser einsetzt. Augenärzte bezeichnen die Femto-LASIK mitunter auch als Intra-LASIK oder Laser-LASIK.

Einsatzgebiete der Femto-LASIK

  • Verwendet wird die Femto-LASIK zum operativen Ausgleich der typischen Fehlsichtigkeiten, bei denen die Betroffenen ein unscharfes Bild vor Augen haben.
  • Außerdem lassen sich Unregelmäßigkeiten der Hornhaut beheben.

Vor der Anwendung der Femto-LASIK muss der Augenarzt feststellen, ob die Augen des Patienten auch wirklich geeignet sind, um mit einem Femtosekunden-Laser behandelt zu werden. Dabei gilt es, nicht mehr behandelbare Fehlsichtigkeiten oder bestimmte Augenerkrankungen auszuschließen.

Zu den Voruntersuchungen gehören unter anderem

  • ein Sehtest
  • die Untersuchung der Netzhaut sowie
  • die Messung der Hornhautdicke.

Letztere ist wichtig, weil es durch das LASIK-Verfahren zu einem zu starken Verlust von Gewebe kommen kann.

Ablauf der Femto-LASIK

Vor der Behandlung verabreicht man dem Patienten betäubende Augentropfen und gegebenenfalls auch ein Beruhigungsmittel. Die Augenlider lassen sich mithilfe eines Lidspanners offen halten.

Erster Schritt der Femto-LASIK ist das Aufsetzen eines Kontaktglases und eines Fixationsringes auf das Auge. Anschließend trennt der Operateur mit dem Femtosekunden-Laser einen Deckel von der Hornhaut ab.

Der Femtosekunden-Laser verfügt über die Fähigkeit, sehr kurz aufeinanderfolgende Impulse abzugeben. So versteht man unter einer Femtosekunde eine Billiardstel Sekunde. Ein einziger Laserimpuls nimmt etwa 100 Femtosekunden in Anspruch.

Durch die Verdampfung von Gewebe ist es möglich, Hornhautscheibchen absolut präzise abzutrennen. Die Steuerung des Femto-Lasers erfolgt durch einen angeschlossenen Computer.

Nach der Abtrennung des Hornhautscheibchens entfernt man den Fixationsring und das Kontaktglas. Danach klappt der Operateur den Deckel behutsam zur Seite. Nächster Schritt ist die eigentliche LASIK-Behandlung mit einem Excimer-Laser.

Dieser trägt die Hornhaut teilweise ab und bewirkt auf diese Weise die Korrektur der Fehlsichtigkeit. Ist die Laserbehandlung abgeschlossen, kann der Deckel wieder in seine ursprüngliche Position zurückgebracht werden. Dort heilt er dann von selbst wieder ab.

Komplikationen der Femto-LASIK

Zu den Nebenwirkungen der Femto-LASIK gehören:

  • Augenbrennen
  • Augentränen
  • Schmerzen an den Augen

Diese Probleme vergehen jedoch normalerweise von selbst wieder. In seltenen Fällen ist auch eine Infektion der Hornhaut möglich. Gelegentlich kommt es zum Ablösen des behandelten Hornhautdeckels.

Um mögliche Komplikationen rechtzeitig erkennen und behandeln zu können, ist es wichtig, nach dem Eingriff regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchzuführen.

Vorteile der Femto-LASIK

Die Femto-LASIK hat den Vorteil, dass sich mit ihr präzisere und glattere Schnitte vornehmen lassen als bei der Verwendung von mechanischen Instrumenten wie einem Mikrokeratom. Auf diese Weise fällt auch das Behandlungsresultat meist besser aus.

Außerdem lassen sich auch Augen mit einer geringeren Hornhautdicke mit einem Femto-Sekundenlaser behandeln. Des Weiteren gilt das Risiko von Komplikationen als geringer als bei anderen Verfahren.

LASEK

LASEK ist die Abkürzung von Laser-epithelial-Keratomileusis. Dabei handelt es sich um eine leichte Abwandlung des LASIK-Verfahrens. Bei dieser Methode wird die Hornhaut des Auges mit einem Laser behandelt, wobei man im Gegensatz zur LASIK-Methode nur die oberste Zellschicht, also das Epithel der Hornhaut, ablöst.

Anschließend erfolgt die eigentliche Behandlung an der mittleren Hornhautschicht.

Indikationen für LASEK

Zu den Anwendungsgebieten der LASEK-Methode zählen:

  • Weitsichtigkeit
  • Stabsichtigkeit (Hornhautverkrümmung)
  • Kurzsichtigkeit

Außerdem lassen sich auf diese Weise auch Unregelmäßigkeiten der Hornhaut behandeln.

Vor dem Eingriff erfolgen zunächst einige Augenuntersuchungen wie ein Sehtest oder die Beurteilung der Netzhaut (Retina). Wichtig ist zudem die Vermessung von Hornhautdicke und Hornhautoberfläche.

Ablauf von LASEK

Während der Behandlung nimmt der Patient auf einer Liege Platz. Nach der Betäubung des Auges mit speziellen Augentropfen, setzt man eine Lidsperre ein, die dazu dient, das Auge während des Eingriffs offen zu halten.

Zu Beginn der Operation löst der Augenarzt das Epithel der Hornhaut von der Stroma, der mittleren Hornhautschicht, ab. Zu diesem Zweck wird eine alkoholische Lösung verwendet.

Mithilfe eines Instruments schiebt der Operateur das Epithel zur Seite und beginnt mit der Laserbehandlung. Anhand der Werte, die bei den Voruntersuchungen ermittelt werden, bearbeitet der Augenarzt die Hornhaut solange, bis die Fehlsichtigkeit korrigiert ist.

Letzter Schritt ist das Zurückklappen der Epithelzellschicht auf die Hornhaut. Auf diese Weise entsteht gewissermaßen ein natürlicher Wundverband. Durch das Tragen einer medizinischen Kontaktlinse lässt sich der Heilungsprozess beschleunigen.

Bis sich die oberste Hornhautschicht wieder regeneriert hat, dauert es etwa 3-4 Wochen. Das heißt, dass der Patient die therapeutische Kontaktlinse solange tragen muss.

Nach ca. 4-6 Wochen hat sich das Auge von der Operation erholt. In dieser Zeit bildet sich auch eine neue Hornhautschicht und das Hornhautdeckelchen wächst wieder an.

Risiken der LASEK-Methode

Die LASEK-Methode gilt als risikoarmes Verfahren. Mögliche Nachwirkungen der Operation können tränende und brennende Augen sein, die jedoch nur vorübergehend auftreten.

Selten sind auch Hornhauttrübungen, Infektionen oder Narbenbildung möglich. Nicht selten leiden die Patienten nach einer LASEK-Operation unter Blendungsempfindlichkeit.

Um Komplikationen zu vermeiden, wird empfohlen, die Augen nach dem Eingriff noch einige Stunden lang geschlossen zu halten und sie ein paar Tage lang nicht zu reiben.

Da durch das LASEK-Verfahren Veränderungen an der Hornhaut hervorgerufen werden, kann dies zu Messfehlern bei bestimmten augenärztlichen Untersuchungen wie einer Augendruckmessung führen. Aus diesem Grund sollte der Augenarzt über zurückliegende LASEK-Operationen Bescheid wissen.

Epi-Lasek-Methode

Eine Variante zur Lasek-Methode ist die Epi-Lasek-Methode (Epitheliale Laser in situ Keratomileusis). Im Unterschied zum Lasek-Verfahren wird der Hornhautdeckel dabei mit einem stumpfen Präzisionshebel, den man auch Mikrokeratom nennt, präpariert. Nach der anschließenden Laserbehandlung legt der Chirurg den Hornhautdeckel wieder auf und fixiert ihn.

LASIK

Das am häufigsten durchgeführte Verfahren der refraktiven Chirurgie ist LASIK (Laser-in-situ-Keratomileusis). Grundlage der Methode ist die Veränderung der Brechkraft der Hornhaut zur Beseitigung von Fehlsichtigkeiten wie Astigmatismus, Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit. Des Weiteren lassen sich in gewissem Rahmen auch Unregelmäßigkeiten der Hornhaut behandeln, die man als irregulären Astigmatismus bezeichnet.

Vor der Durchführung der LASIK-Methode finden mehrere Voruntersuchungen statt, um festzustellen, ob das Verfahren für den Patienten geeignet ist. Außerdem erfolgt eine Messung der Hornhautoberfläche. Die dabei ermittelten Daten sind wichtig für die Korrektur der Fehlsichtigkeit.

Durchführung des LASIK-Verfahrens

Vor dem Eingriff betäubt man das Auge des Patienten mit speziellen Augentropfen und setzt einen Augenlidspanner zum Offenhalten des Auges ein. Die Operation beginnt mit dem Abschneiden eines flachen Hornhautdeckels, der dann zur Seite geklappt wird.

Als Instrumente dienen ein spezieller Femto-Sekundenlaser oder ein mechanisches Instrument wie ein Mikrokeratom. Nach dem Abschneiden des Deckels trägt der Operateur mit einem Excimer-Laser die Hornhaut ab, um die vorliegende Fehlsichtigkeit zu beheben.

Das Verfahren dauert zumeist nur etwa eine Minute. Danach legt man den Hornhautdeckel wieder auf die verbliebene Hornhaut, wo er sich festsetzt und allmählich abheilt.

Risiken des LASIK-Verfahrens

Bei LASIK kommt es nur selten zu schwerwiegenden Komplikationen.

  • Typische Nachwirkungen sind tränende, schmerzende oder brennende Augen.
  • Gelegentlich besteht die Gefahr von Infektionen und Schädigungen der Hornhaut.
  • Auch ein Ablösen des Hornhautdeckels ist im Bereich des Möglichen.
  • Nicht selten tritt bei den Patienten eine Blendungsempfindlichkeit auf.

In den meisten Fällen dauert es jedoch nicht lange, bis sich die Korrektur der Fehlsichtigkeit positiv bemerkbar macht. Wichtig ist, dass der Patient sein Auge nach dem Eingriff schont und regelmäßig die Kontrolluntersuchungen wahrnimmt.

Vorteile und Nachteile des LASIK-Verfahrens

Die LASIK-Methode hat sowohl Vorteile als auch Nachteile. Zu den Pluspunkten des Verfahrens gehören

  • das rasche Einsetzen des besseren Sehvermögens
  • die weitgehende Schmerzfreiheit sowie
  • das relativ geringe Infektionsrisiko.

In der Regel haben die Patienten bei dem LASIK-Verfahren keine Schmerzen. Durch den schonenden Lasereingriff wächst die Hornhaut schnell wieder an, ohne Narben zu hinterlassen. Bis die endgültige Sehschärfe erreicht ist, vergehen nur wenige Tage bis Wochen.

Viele Patienten können nach einer LASIK-Operation auf ihre Sehhilfe komplett verzichten. Bei einigen Patienten, die eine sehr schwere Sehstörung hatten, kann mit dem Eingriff die Sehkraft zumindest deutlich verbessert werden.

Als Nachteile gelten

  • die Destabilisierung der Hornhaut und
  • die Risiken, die durch das Abklappen des Hornhautepithels entstehen.
  • Darüber hinaus leiden die Patienten häufig unter trockenen Augen.

Ein weiterer Minuspunkt ist, dass die bestmögliche Korrektur von der Dicke der Hornhaut und der Größe der Pupille abhängt.

Kostenpunkt der LASIK-Methode

Da die meisten Krankenkassen die Kosten für die LASIK-Operation nicht übernehmen, muss der Patient diese selbst bezahlen. Je nach Art des Sehfehlers entstehen unterschiedliche Kosten, die sich etwa zwischen 1.200 und 2.500 Euro je Auge bewegen.

Preise vergleichen lohnt sich hier in jedem Fall, da jede Augenklinik andere Beträge verlangt. Man sollte jedoch nicht nur den Preis sondern auch die Qualität des Operationsergebnisses vergleichen.

Linsenaustausch

In der Augenheilkunde wird der Austausch der natürlichen Augenlinse gegen eine künstliche Linse als Refraktiver Linsenaustausch oder Clear Lens Extraction (CLE) bezeichnet.

Grundsätzlich ähnelt das Verfahren der Katarakt-Operation bei einem Grauen Star. Allerdings leiden die Patienten in diesem Fall nicht unter einer Linsentrübung. So dient die CLE-Methode zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten.

Indikationen für einen Linsenaustausch

Vorgenommen werden kann ein Linsenaustausch, um Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder eine Hornhautverkrümmung zu korrigieren. So lässt sich die CLE-Methode auch dann durchführen, wenn eine Behandlung mit der LASIK-Methode nicht mehr möglich ist.

Durchführung des Linsenaustauschs

Vor dem operativen Eingriff muss der Patient gegebenenfalls blutgerinnungshemmende Arzneimittel wie beispielsweise Aspirin oder Marcumar absetzen. Die Betäubung des Auges erfolgt entweder mit speziellen Augentropfen oder per Spritze, was man als Retrobulbäranästhesie bezeichnet.

Eine Vollnarkose wird nur in seltenen Fällen vorgenommen. Darüber hinaus erweitert der Augenarzt mit Augentropfen die Pupillen.

Während der Operation greift der Chirurg auf ein spezielles Operationsmikroskop zurück.

  1. Erster Schritt ist ein Schnitt am äußeren Hornhautrand.
  2. Danach kommt ein spezielles Ultraschallgerät zum Einsatz, um die natürliche Linse zu erweichen. Auf diese Weise lässt sie sich problemlos absaugen. Lediglich der hintere Kapselsack verbleibt im Auge.
  3. In den Kapselsack setzt der Augenarzt dann die Intraokularlinse.

Da die Kunstlinse normalerweise von allein hält, muss sie nicht extra fixiert werden. Auch ein Vernähen des Hornhautschnittes ist in der Regel nicht nötig. Beendet wird der Eingriff durch das Anlegen eines Augenverbandes. Die ganze Prozedur dauert ungefähr 15 bis 20 Minuten.

Komplikationen beim Linsenaustauschs

Die Komplikationen, die bei einem Linsenaustausch auftreten können, sind die gleichen wie bei einer Katarakt-Operation. So besteht die Möglichkeit von:

  • Blutungen
  • Verletzungen der angrenzenden Strukturen
  • Rissen der Hinterkapsel

Auch starke Schmerzen durch Abschürfungen der Hornhaut sind möglich. Als gefürchtete Komplikationen gelten ein Anstieg des Augeninnendrucks und eine Netzhautablösung. In sehr seltenen Fällen stößt der Körper die Kunstlinse ab.

Implantierbare Kontaktlinse

Bei einer implantierbaren Kontaktlinse (ICL) handelt es sich um eine spezielle Linse, die dazu dient, Fehlsichtigkeiten wie Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit oder Stabsichtigkeit zu beheben.

Mit einem kleinen Eingriff wird die Kontaktlinse ins Auge eingebracht und zwischen der natürlichen Linse und der Iris (Regenbogenhaut) platziert. Vor dem Einsetzen der Linse erfolgen verschiedene Augenuntersuchungen wie das Vermessen der Augenstrukturen, um die erforderliche Linsenstärke zu ermitteln.

Durchführung der Implantation der Kontaktlinse

Der Eingriff beginnt damit, dass das Auge des Patienten betäubt wird. Mitunter erfolgt auch eine Vollnarkose. Zunächst nimmt der Operateur einen Einschnitt am Rand der Hornhaut vor und entfernt einen kleinen Teil der Regenbogenhaut. Dadurch stellt man sicher, dass das Kammerwasser weiterhin ungehindert abfließen kann.

Nächster Schritt der Operation ist das Einsetzen der implantierbaren Kontaktlinse, die hinter der Iris und vor der natürlichen Augenlinse platziert wird. Da die Hornhaut von alleine wieder abheilt, muss der Augenarzt sie in der Regel nicht vernähen.

Komplikationen bei der Implantation der Kontaktlinse

Zu den möglichen Komplikationen, die nach dem Einsetzen einer implantierbaren Kontaktlinse auftreten können, gehören vor allem:

  • Schmerzen
  • Nachblutungen
  • Infektionen

Mitunter kann es vorkommen, dass die Kontaktlinse verrutscht oder vom Organismus abgestoßen wird. Ebenso ist ein Anstieg des Augendrucks möglich.

Einsetzen eines Hornhautrings

Das Einsetzen eines Hornhautringes oder intracornealen Ringes (ICR) zählt zu den noch neuen Verfahren der refraktiven Chirurgie. Dabei setzt man im Rahmen einer Operation zwei Ringe in die Augenhornhaut ein.

Zusammen bilden die beiden Ringe einen geschlossenen Ring. In manchen Fällen genügt es auch, nur einen Halbring einzusetzen.

Anwendungsgebiete des Hornhautrings

Zur Anwendung kommt ein Hornhautring zur Korrektur von Kurzsichtigkeit bis zu -4 Dioptrien. Darüber hinaus lässt sich der Eingriff auch bei einem leichten Keratokonus durchführen. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung der Hornhaut, bei der diese sich stark wölbt.

Ablauf

Der Patient liegt während des Eingriffs auf einer Liege und erhält lokal betäubende Augentropfen. Zuerst führt der Operateur einen Schnitt an der oberen Hornhaut durch. Anschließend bringt er einen Saugring am Auge an und nimmt weitere Schnitte vor.

Danach lassen sich die Hornhautringe, die aus PMMA bestehen, ins Auge einbringen und werden an der richtigen Stelle positioniert. Zum Schluss vernäht der Chirurg die Hornhautschnitte wieder. Außerdem erhält der Patient eine Augensalbe und einen Augenverband.

Bis die Fäden der Hornhautnaht wieder gezogen werden, dauert es etwa einen Monat.

Risiken, die beim Einsetzen eines Hornhautrings auftreten können

Zu Komplikationen kommt es nach dem Einsetzen eines Hornhautringes nur selten. In manchen Fällen sind

  • Schmerzen
  • Trübungen der Hornhaut
  • Infektionen oder
  • Narbenbildung

möglich. Denkbar ist auch ein Abstoßen des Hornhautringes durch den Organismus.

Einsetzen einer Intraokularlinse

Eine Intraokularlinse (phake IOL) ist eine künstliche Augenlinse, die zusätzlich zur natürlichen Linse ins Auge eingesetzt wird. Sie lässt sich sowohl in die Vorderkammer als auch in die Hinterkammer einpflanzen.

Indikationen für eine Intraokularlinse

  • Als sinnvoll gilt das Einsetzen einer Intraokularlinse bei hoher Kurzsichtigkeit zwischen -6 und -20 Dioptrien.
  • Das Gleiche gilt für eine hohe Weitsichtigkeit zwischen +4 und +8 Dioptrien.

Vor dem Einsetzen der künstlichen Linse sind verschiedene Augenuntersuchungen sowie eine Biometrie des Auges erforderlich.

Durchführung

In den meisten Fällen erhält der Patient vor der Implantation der Intraokularlinse eine lokale Betäubung. In manchen Fällen kann auch eine Vollnarkose sinnvoll sein.

Erster Schritt des Eingriffs ist ein Schnitt am äußeren Hornhautbereich. Durch diesen Schnitt schiebt der Operateur die Intraokularlinse in die Vorderkammer des Auges ein. Dort fixiert man sie

  • entweder an der Iris
  • oder am Übergang zwischen Iris und Hornhaut im Kammerwinkel.

Wird die Intraokularlinse in die Hinterkammer des Auges implantiert, positioniert sie sich zwischen der natürlichen Linse und der Iris. Nicht immer ist es nötig, sie dort zu befestigen.

Risiken, die mit einer Intraokularlinse einhergehen

Mögliche Risiken nach der Implantation einer Intraokularlinse können

  • Schmerzen
  • Infektionen
  • Blutungen oder
  • die Eintrübung der natürlichen Linse

sein. Bei Vorderkammerlinsen besteht die Gefahr, dass der Augeninnendruck steigt und es zu einem Glaukom (Grüner Star) kommt. Außerdem ist es möglich, dass sich die Iris durch die Intraokularlinse verzieht. Verrutscht die künstliche Linse, kann ein Austausch erforderlich sein.

Implantation einer Artisanlinse

Eine Alternative zu den Augenlaserbehandlungen stellt die Artisan-Linse dar. Diese wird in der Nähe der Augenlinse eingesetzt.

Anwendung der Artisan-Linse

Zu den modernsten Verfahren der Refraktiven Chirurgie zählt die so genannte Artisan-Linse, die zumeist bei hoher Kurzsichtigkeit zur Anwendung kommt. Bei der Artisan-Linse handelt es sich um ein Linsenimplantat, das man direkt ins Auge einsetzt. Durch das dauerhafte Verbleiben der Linse im Auge gewinnt der Patient wieder an Sehkraft und kann auf störende Brillen oder Kontaktlinsen verzichten.

Zu den größten Vorteilen der Artisan-Linse gehört, dass sie für den Rest des Lebens im Auge bleiben kann und keine spezielle Pflege erfordert. Falls nötig, lässt sich die Linse meist problemlos ersetzen oder wieder entfernen. Ein weiterer Pluspunkt besteht darin, dass im Gegensatz zu den Laseroperationen, der zentrale Hornhautbereich von nicht rückgängig zu machenden Veränderungen verschont bleibt.

Voraussetzungen für das Einsetzen einer Artisan-Linse

Das Einsetzen einer Artisan-Linse eignet sich für Personen zwischen und 18 und 60 Jahren, die unter Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Stabsichtigkeit leiden. Nicht sinnvoll ist das Linsen-Implantat bei Altersweitsichtigkeit. Für das Einsetzen einer Artisan-Linse müssen allerdings einige Voraussetzungen erfüllt werden:

  • So sollte der Patient bei guter Gesundheit sein,
  • nicht unter Augenkrankheiten leiden,
  • nicht schwanger sein und
  • über eine stabile Glasstärke verfügen.

Mit der Artisan-Linse lässt sich Kurzsichtigkeit bis zu -23,5 Dioptrien und Weitsichtigkeit bis zu +12 Dioptrien korrigieren.

Durchführung der Implantation einer Artisan-Linse

Durchgeführt wird die Implantation der Artisan-Linse in einer geeigneten Klinik. Die Befestigung der Linse ähnelt den Scheren eines Hummers. Aus diesem Grund wurde die Artisan-Linse früher auch Iris-Claw-Lens genannt.

  1. Bei dem Einsetzen der Linse wird eine Irisfalte von den zwei klauenähnlichen Enden des Befestigungsteils gegriffen. Zu Schäden an der Irisfalte kommt es dabei nicht. Die Klauenenden halten die Artisan-Linse an ihrem Platz.

  2. Die Befestigung der Linse erfolgt an der vorderen Fläche der Iris (Regenbogenhaut), wodurch ein sicherer Abstand zur Hornhaut und der eigentlichen Augenlinse besteht.

Aus Sicherheitsgründen sollten nicht beide Augen am gleichen Tag operiert werden. Normalerweise lässt man eine Woche bis zur nächsten Implantation vergehen.

Risiken de Implantation einer Artisan-Linse

Ebenso wie bei den Augenlaserbehandlungen bestehen auch bei der Implantation einer Artisan-Linse gewisse Risiken. Dazu gehören vor allem ein vorübergehender erhöhter Augeninnendruck oder Augeninfektionen. Normalerweise kann eine Nachbehandlung durchgeführt werden. In manchen Fällen ist es allerdings möglich, dass es zu einer Verschlechterung des Sehvermögens kommt.

Photorefraktive Keratektomie

Mit der photorefraktiven Keratektomie (PRK) ist es möglich, die Hornhautkrümmung zu verändern. Auf diese Weise lassen sich Fehlsichtigkeiten beheben, sodass der Patient keine Sehhilfen wie eine Brille oder Kontaktlinsen mehr benötigt. Bei der photorefraktiven Keratektomie handelt es sich um das älteste Laserverfahren.

Die Methode weist Ähnlichkeiten zum LASIK-Verfahren auf. Allerdings schabt man bei der PRK vor dem Einsatz des Lasers die Oberflächenschicht der Hornhaut mechanisch ab. Das neueste Laserverfahren ist die Kombination von Lasik und PRK.

Eine sich ablösende Netzhaut beziehungsweise Löcher oder Risse in ihr, lassen sich mit Laserphotokoagulation behandeln. Dabei wird die geschädigte Netzhaut mit ihrer Unterlage regelrecht verschweißt. Löcher und Risse werden so abgeriegelt, die Netzhaut kann sich nicht weiter ablösen.

Indikationen für eine photorefraktive Keratektomie

Angewandt wird die photorefraktive Keratektomie zur Behandlung von Kurzsichtigkeit (Myopie). Von Kurzsichtigkeit spricht man, wenn die betroffene Person aus der Nähe deutlich sieht, aus der Ferne jedoch unscharf.

Teilweise eignet sich die photorefraktive Keratektomie auch zum Ausgleich einer Hornhautverkrümmung (Stabsichtigkeit) sowie zur Behandlung eines irregulären Astigmatismus.

Methoden der photorefraktiven Keratektomie

Die photorefraktive Keratektomie umfasst mehrere Verfahren. Dazu gehören PRK, LASEK, LASIK, Epi-LASIK und Trans-PRK.

PRK

Der Begriff "photorefraktive Keratektomie" diente ursprünglich für sämtliche refraktiven Laserbehandlungen. Heutzutage verwendet man ihn jedoch nur noch für ein spezielles Verfahren, bei dem man die Epithelschicht auf der Hornhaut mithilfe eines so genannten Hockey-Messers entfernt.

Die Epithelschicht wird nicht wiederverwendet. Der Laserabtrag erfolgt auf der Oberfläche der Hornhaut.

LASEK

Beim LASEK-Verfahren löst der Operateur das Epithel vor der Laserbehandlung mit einer Alkohollösung an. Anschließend schiebt er es mit einem Instrument zur Seite.

Im Unterschied zur PRK lässt sich das Epithel erneut verwenden. So schiebt man es über das Hornhautareal wieder zurück.

LASIK

LASIK steht für Laser-in-situ-Keratomileusis. Diese Methode zählt zu den gängigsten Verfahren der refraktiven Chirurgie. So können mit LASIK Fehlsichtigkeiten wie

  • Weitsichtigkeit
  • Kurzsichtigkeit und
  • Astigmatismus

korrigiert werden.

Beim LASIK-Verfahren schneidet der Operateur zunächst mithilfe eines Hornhauthobels oder eines speziellen Lasers eine schmale Lamelle in die Hornhaut. Die Lamelle trennt er jedoch nicht komplett ab, sodass eine Verbindung zur Hornhaut bestehen bleibt.

Nach dem Schnitt erfolgt das Öffnen der Lamelle mit einem Excimer-Laser. Im Anschluss an den Laserabtrag spült man die behandelte Fläche und klappt die Lamelle wieder zurück, die außerdem glattgestrichen wird.

Epi-LASIK

Im Rahmen einer Epi-LASIK trägt der Operateur das Epithel mit einem Epi-Keratom ab. Dabei handelt es sich um ein Instrument, das dem Mikrokeratom sehr ähnlich ist.

Allerdings ist es nicht mit einer Metallklinge, sondern einer Klinge aus Kunststoff ausgestattet. Mit dieser Spezialklinge lässt sich das Epithel kreisförmig abheben. Die Hornhaut bleibt jedoch unbeschädigt. Auf diese Weise entsteht ein Epithel-Lappen, den man zur Seite klappt.

Anschließend erfolgt die Behandlung der Hornhautoberfläche. Im Anschluss an die Behandlung klappt man den Epithel-Lappen wieder zurück.

Trans-PRK

Bei der Trans-PRK trägt der Operateur das Epithel mit einem Laser ab. Dies kann entweder zusammen mit dem refraktiven Abtrag oder in zwei Einzelschritten erfolgen.

Durchführung der photorefraktiven Keratektomie

Vor der Durchführung einer photorefraktiven Keratektomie müssen zuvor erst einige Augenuntersuchungen wie ein Sehtest oder eine Netzhautuntersuchung erfolgen. Außerdem vermisst der Augenarzt die Oberfläche und die Dicke der Hornhaut.

Wie bei den anderen refraktiven Verfahren auch, betäubt man das Auge vor der Operation mit speziellen Augentropfen. Bei manchen Patienten kann auch die Einnahme eines Beruhigungsmittels sinnvoll sein.

Vor dem Einsatz des Lasers ist es erforderlich, das Hornhautepithel, das die oberflächliche Zellschicht der Hornhaut bildet, zu entfernen. Zu diesem Zweck greift der Augenarzt auf ein mechanisches Schabinstrument zurück. Erst danach findet die Behandlung mit dem Laser statt, bei dem es sich um einen Excimer-Laser handelt.

Mithilfe des Lasers bearbeitet der Operateur die Hornhaut durch das Abtragen von Gewebe solange, bis die Fehlsichtigkeit ausgeglichen ist. Zuletzt erhält der Patient eine spezielle therapeutische Augenlinse.

Risiken der photorefraktiven Keratektomie

Zu den Nachwirkungen der photorefraktiven Keratektomie gehören vor allem Schmerzen am Auge. Diese sind auf die offene Hornhautoberfläche zurückzuführen, gehen jedoch nach ein paar Tagen wieder zurück.

Als Risiken gelten:

  • Infektionen
  • ein postoperatives Fremdkörpergefühl
  • Hornhauttrübungen
  • Augenbrennen
  • Narben
  • Schwellungen
  • eine verstärkte Blendungsempfindlichkeit
  • vermehrter Tränenfluss

Bis der Patient wieder in der Lage ist, scharf zu sehen, vergehen einige Tage. Etwa 5 bis 10 Prozent aller Patienten müssen nach dem Eingriff auch weiterhin auf eine Sehhilfe zurückgreifen. In manchen Fällen kann auch eine Operation notwendig sein.

Bioptik

Bei der so genannten Bioptik handelt es sich um eine Kombination aus Laserbehandlung und dem Einpflanzen einer künstlichen Linse. Die Bioptik ist zur Behandlung sämtlicher Fehlsichtigkeiten geeignet. In unserem separaten Artikel gehen wir im Detail auf die Biotpik ein.

Allgemeine Komplikationen und Risiken der refraktiven Chirurgie

Wie bei vielen anderen Eingriffen auch, so gibt es auch beim Augenlasern diverse Risiken und Nebenwirkungen.

Weitere Operationen oder unzufriedenstellende Ergebnisse

Nicht immer kann der Sehfehler mit dem ersten Eingriff vollständig behoben werden. Teilweise ist ein zweites Lasern notwendig oder die Sehkraft kann durch das Lasern nicht zu 100 Prozent wiederhergestellt werden. So kann der Patient z.B. im Alltag fast normal sehen, zum Autofahren kann es jedoch notwendig sein, dass eine leichte Sehhilfe getragen wird.

Wird die Augenlaserbehandlung bei jüngeren Patienten durchgeführt, so kann die abgetragene Hornhaut wieder nachwachsen und ein weiterer Eingriff notwendig werden, um die Sehschwäche erneut zu korrigieren.

Empfindliche und trockene Augen nach der Augenkorrektur

Direkt nach dem Augenlasern sind die Augen lichtempfindlich. Den Patienten wird daher meist geraten, kurzzeitig eine Sonnenbrille zu tragen. Nachts fühlen sich die Patienten durch z.B. entgegenkommende Fahrzeuge unangenehm geblendet. Beides verschwindet jedoch nach einigen Tagen von selbst wieder.

Nach dem Eingriff haben die Patienten oftmals ein trockenes Auge und das Gefühl, als würde sich ein Fremdkörper darin befinden.

Narbenbildung nach der Augenkorrektur

Tritt eine Entzündung auf, die nicht sofort erkannt und behandelt wird, so können sich Narben bilden, die zu schweren Sehstörungen führen können. Seriöse Augenzentren kontrollieren das Operationsergebnis jedoch mehrere Tage lang regelmäßig, so dass dies praktisch kaum vorkommt.

Keine Langzeitstudien zur refraktiven Chirurgie

Da das Augenlasern ein relativ neues Verfahren ist und erst seit ca. zwanzig Jahren angewendet wird, bestehen noch keine Langzeiterfahrungen über diesen Zeitraum hinaus.

Kosten der Behandlungen der refraktiven Chirurgie

Die Kosten einer Augenlaser-Behandlung zur Verbesserung der Sehstärke werden grundsätzlich nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Teilweise übernehmen einige private Krankenkasse die Kosten, andere sogar vollständig.

Die Augenlaser-Behandlung kostet zwischen 1500 und 3000 Euro pro Auge. Bei krankhaften Veränderungen des Auges, wie eine Hornhautablösung, zahlt die Krankenkasse unter bestimmten Voraussetzungen alle Behandlungskosten.

Augenkorrektur im Ausland - Ersparnis oder Gefahr?

Einige Websites haben sich auf das Augenlasern im Ausland spezialisiert und organisieren den Hinflug, die Behandlung und auch den Rückflug. Oftmals wird das Augenlasern auch mit einem kurzen oder längeren Urlaub im Land kombiniert.

Ausländische Kliniken werben in Sachen Augenlasern mit deutlich günstigeren Preisen. Fast in allen Ländern besteht die Möglichkeit, den Sehfehler per Laser korrigieren zu lassen. Meist sind Eingriffe in anderen Ländern wesentlich günstiger, teilweise wird hier nur die Hälfte wie in Deutschland verlangt.

Wer sich für eine Behandlung im Ausland entscheidet, fliegt an einem Tag dorthin und erhält meist am nächsten Tag diverse Voruntersuchungen. Das Ergebnis dieser Untersuchungen ist ausschlaggebend, ob die Laserbehandlung durchgeführt werden kann oder nicht.

Die Lasergeräte sind oftmals aus Deutschland importiert, so dass ausländische Ärzte in vielen Fällen mit den gleichen Geräten arbeiten wie deutsche Ärzte. Die Personalkosten sind jedoch im Ausland deutlich günstiger, so dass sich daraus der reduzierte Preis im Vergleich zu Deutschland ergibt.

Einige Untersuchungen zeigen, dass nicht immer hygienische Bedingungen im Ausland herrschen. Dies kann im schlimmsten Fall den Verlust der Sehkraft für den Patienten bedeuten.

Teilweise bestehen auch Verständigungsschwierigkeit zwischen Arzt und Patient. Die Reiseleiter dolmetschen dann oftmals.

Risiken bestehen überall

Bei jedem operativen Eingriff bestehen Risiken und Nebenwirkungen. Sowohl bei einem Lasereingriff in Deutschland können diese auftreten als auch bei einem Eingriff in anderen Ländern.

Grundsätzlich kann man im Ausland viel Geld sparen, wenn man eine Augenlaserbehandlung plant. Risiken bestehen überall, so dass jeder Patient für sich selbst abwägen muss, welche Punkte für ihn persönlich wichtig sind und überwiegen. Somit gilt weltweit: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser