Bioptik - Funktion, Anwendungsgebiete und Risiken

Bei der Bioptik handelt es sich um ein Verfahren zum Einsetzen einer Kunstlinse. Gleichzeitig erfolgt eine Laserbehandlung der Hornhaut, sodass eine bestehende Fehlsichtigkeit so behandelt werden kann, dass anschließend keinerlei Sehhilfe mehr benötigt wird. Sowohl Kurz-, Weit- als auch Stabsichtigkeit können dadurch behoben werden. Informieren Sie sich über Funktion, Anwendungsgebiete und Risiken der Bioptik.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Was ist eine Bioptik und wann kommt sie zum Einsatz?

Die Bioptik beschreibt ein chirurgisches Verfahren, bei dem zum einen eine Kunstlinse eingesetzt wird und zum anderen eine Laserbehandlung der Hornhaut erfolgt. Auf diese Weise sollen starke Fehlsichtigkeiten korrigiert werden. Dieses Verfahren ermöglicht die Behandlung schwerwiegenderer Fehlsichtigkeiten, als mit Einzelverfahren möglich wäre.

Anwendungsgebiete der Bioptik

Zur Anwendung kommt die Bioptik, um Fehlsichtigkeiten des Auges zu behandeln. Dazu gehören:

Voruntersuchungen und Durchführung der Bioptik

Vor der Durchführung der Bioptik sind einige Voruntersuchungen wie ein Sehtest oder eine Messung des Augendrucks erforderlich. Außerdem gilt es, das Auge sowie seine einzelnen Abschnitte sorgfältig zu vermessen, was mithilfe von speziellen Geräten geschieht. Auf diese Weise ist es möglich, die Linsenbrechkraft und die präzise Laserkorrektur zu bestimmen.

Anschließend kann die Bioptik durchgeführt werden. Diese beginnt zunächst mit dem Einpflanzen einer Kunstlinse. Danach wird dann die Laserbehandlung vorgenommen.

Zu Beginn des Eingriffs betäubt man die Augen des Patienten mit speziellen Augentropfen. Erster Schritt der Bioptik ist das Bearbeiten der Hornhaut. Durch die Bearbeitung kann dann später problemlos eine Augenlaserbehandlung wie das LASIK-Verfahren erfolgen.

Mithilfe eines Femtosekunden-Lasers oder eines mechanischen Mikrokeratoms schneidet der Augenarzt einen oberflächlichen Deckel aus der Hornhaut. Dieser Deckel bleibt dann seitlich am Auge hängen. Später klappt man den Deckel wieder zurück.

Nächster Schritt ist die Implantation der künstlichen Linse, die entweder in die vordere oder hintere Augenkammer eingesetzt wird. Die natürliche Linse bleibt jedoch weiterhin im Auge.

Augenärzte unterscheiden zwischen einer Vorderkammerlinse (VKL) und einer Hinterkammerlinse (HKL). Für die Vorderkammerlinse nimmt der Operateur einen kleinen Einschnitt am Hornhautrand vor und setzt die Linse in die Vorderkammer des Auges ein. Während man einige Linsen unmittelbar an der Regenbogenhaut anbringt, werden andere am Übergang zwischen Regenbogenhaut und Hornhaut befestigt.

Als Hinterkammerlinsen bezeichnet man die Phakic Refractive Lens (PRL) und die implantierbare Kontaktlinse (ICL). Zum Einbringen der Hinterkammerlinse entfernt der Operateur etwas von der Regenbogenhaut. Dadurch stellt er den ungehinderten Abfluss des Kammerwassers aus der Hinterkammer sicher.

Nächster Schritt ist das Einbringen der Kunstlinse zwischen der natürlichen Linse und der Regenbogenhaut. Ein Vernähen des Hornhautschnittes ist normalerweise nicht erforderlich.

Behandlung mit dem Laser

Bis zum zweiten Teil der Bioptik dauert es einige Wochen, mitunter sogar Monate. Dann wird eine LASIK-Behandlung durchgeführt, bei der der Augenarzt den Hornhautdeckel erneut abklappt.

ur Korrektur der Fehlsichtigkeit kommt ein Excimer-Laser zur Anwendung, der die tiefere Schicht der Hornhaut abträgt. Nach dem Zurückklappen des Hornhautdeckels ist der Eingriff abgeschlossen.

Risiken und Komplikationen der Bioptik

Mögliche Risiken im Rahmen der Bioptik sind:

  • Blutungen
  • ein erhöhter Augeninnendruck
  • Infektionen
  • Schädigungen der Hornhaut

Weiterhin besteht die Gefahr, dass sich die Regenbogenhaut verzieht und die Kunstlinse zur Trübung der natürlichen Linse führt. Außerdem ist es möglich, dass die künstliche Linse abgestoßen wird oder verrutscht und eine erneute Operation erfolgen muss.

Verrutscht die Linse, muss eine erneute Operation durchgeführt werden. Weitere mögliche Komplikationen können

  • eine erhöhte Blendungsempfindlichkeit
  • das Ablösen des Hornhautdeckels oder
  • eine dauerhafte Sehverschlechterung

sein. Die Kosten für die Bioptik werden von den Krankenkassen nicht übernommen, da der Eingriff medizinisch nicht notwendig ist.