Babyschwimmen - Vor- und Nachteile, Hinweise und die Suche nach passenden Kursen

Babyschwimmen hat nicht wirklich etwas mit Schwimmen zu tun, vielmehr geht es um Spielen und Spaß haben sowie die Freude an dem nassen Element.

Von Claudia Rappold

Babyschwimmen - was ist das eigentlich?

Die meisten Babys lieben das Wasser, denn sie kennen das Element aus dem Mutterleib. Sie experimentieren selbst damit, welche Bewegungen Spaß machen und genießen es, von den Eltern sicher wieder gehalten zu werden. Gerade in den ersten Lebensmonaten tun Kinder instinktiv Dinge, die ihnen gut tun und gefallen.

Das Konzept des Babyschwimmens ist schon so alt, dass sich bereits zum Ausgang des 19. Jahrhunderts die ersten europäischen Forscher damit beschäftigten. Denn in vielen Kulturen gehen Mütter mit ihren Neugeborenen zusammen ins Wasser.

Das hat viele Gründe. Zum einen natürlich die Körperreinigung, zum anderen aber profitieren Mutter und Kind von diesem Erlebnis.

Ziel und Zweck

Beim Babyschwimmen geht es nicht darum, Schwimmen zu lernen; dies ist bei Kindern erst ab vier oder fünf Jahren möglich. Stattdessen steht der Wohlfühlaspekt sowie die Bewegung im Wasser im Vordergrund. Die Kleinen können sich im kühlen Nass leichter bewegen; sie werden in ihrer Selbstwahrnehmung gestärkt und entwickelt ein besseres Körpergefühl.

Ein weiteres Plus: durch die Übungen, die in den Kursen angeboten werden, kann etwas für die Fitness der Babys getan werden: sie trainieren ihre Koordination sowie gezielt bestimmte Reflexe. Dabei geht es immer darum, den Säugling zu fördern, niemals jedoch zu überfordern.

Die Vorzüge des Babyschwimmens

Babyschwimmen wird in der Regel in mehrwöchigen Kursen angeboten und von erfahrenen Kursleitern begleitet. In der Regel sollte man mit dem Babyschwimmen etwa ab dem vierten Lebensmonat des Kindes beginnen.

Babyschwimmen stärkt:

  • Herz und Kreislauf
  • Koordination
  • Atemwege und Lunge
  • Grob- und Feinmotorik
  • Soziale Kompetenz
  • Bewegungsfähigkeit
  • Wahrnehmungsfähigkeit

bieten schon für die Kleinsten das Babyschwimmen an. Schwimmen ist allerdings falsch ausgedrückt, denn vielmehr handelt es sich um ein spielerisches Bewegen in dem Element Wasser.

Studien haben ergeben, dass Kinder, die in den ersten 22 Monaten regelmäßig schwimmen gehen, in ihrer Entwicklung gefördert werden. Die Kinder können in dem warmen Wasser ihre Bewegungsfreude ausüben. Dies wirkt sich positiv auf die gesamte Entwicklung des Kindes aus

  • Herz und Kreislauf werden gestärkt.
  • Die Atemtätigkeit und die Lungenfunktion werden verbessert.
  • Die Grob- und die Feinmotorik werden geschult und verbessert.
  • Die Koordination und das Körpergefühl werden günstig beeinflusst.
  • Das Kind erfährt durch die Aktivität im Wasser eine Beanspruchung, wie es sie sonst nicht hat, dies macht müde und sorgt für einen erholsamen Schlaf.
  • Durch den engen Kontakt auch zu anderen Kindern erlernt das Baby soziale Kompetenz.
  • Der Aufenthalt im Wasser steigert in der Regel das Wohlbefinden und schult die Konzentrationsfähigkeit.
  • Das Wasser regt die Sinne an und stimuliert die Bewegungsfähigkeit.
  • Das Wasser wirkt sich zudem günstig auf die Organsysteme aus.
  • Das Wassererleben schult die Wahrnehmungsfähigkeit und stärkt das Immunsystem.
  • Eltern und Kind erleben im Wasser einen intensiven Körperkontakt, dieser stärkt die Bindung und gibt dem Kind Vertrauen.
  • Das Kind lernt Anpassungsfähigkeit und Selbständigkeit, es kann entspannen und aktiv sein.

Alles in allem fördert das Babyschwimmen die kindliche Entwicklung und schafft zwischen Eltern und Kind eine tiefe, innige Beziehung.

Zwischen Eltern und Kind wird eine tiefe, innige Bindung geschaffen
Zwischen Eltern und Kind wird eine tiefe, innige Bindung geschaffen

Schwimmreflex und Motorik von Babys fördern

Wenn die Babys in Bauchlage sanft auf das Wasser gelegt werden, führen sie automatisch Schwimmbewegungen aus. Dieser Reflex verliert sich später wieder.

Die Eltern erlernen Griffe und Haltetechniken und begleiten ihr Kind im Wasser. Durch das Fehlen der Schwerkraft im Wasser kann das Kind sich wesentlich leichter bewegen und schult so die Motorik und verbessert die Körperkontrolle.

Die Kurse setzen sich in der Regel aus kleinen und überschaubaren Gruppen zusammen. So sind weder Baby noch Eltern überfordert. Aber auch die Tageskondition des Kindes spielt eine Rolle, je nach dem wird es signalisieren, ob es sich wohl fühlt oder sein Unbehagen zum Ausdruck bringen.

Die Bindung stärken

Das Babyschwimmen dient auch dazu, das Vertrauen zwischen Eltern und Kind zu stärken und eine innige Bindung zu schaffen. Wenn das Kind sich im Wasser nicht mehr wohl fühlt, sollte man das Becken umgehend verlassen. Das ist aber eher die Ausnahme, die meisten Kinder genießen das nasse Element.

Gleichgewicht und Immunsystem stärken

Gleichgewicht und Immunsystem werden im Wasser trainiert
Gleichgewicht und Immunsystem werden im Wasser trainiert

Die Eigenschaften des Wassers fördern ganz unterschiedliche Funktionen. Babys nehmen viel über den Tastsinn der Haut wahr; das Umspülen des Wassers schult die taktile Wahrnehmung. Auf den tragenden Händen der Eltern balanciert das Baby sein Gleichgewicht aus. Außerdem werden Atemfunktion und das Immunsystem gestärkt.

Tauchen schädlich oder gesund?

Bei dem Wort Babyschwimmen haben wir meistens Bilder vor Augen, die wir schon einmal gesehen haben: die von quietschvergnügt tauchenden Babys. Das Tauchen ist aber eher umstritten und es gibt nicht nur Befürworter.

Oft tauchen die Babys aber dann von ganz alleine und genießen es sichtlich, nachdem die Eltern es mit ihnen zusammen probiert haben. Das Tauchen geschieht immer unter Anleitung eines erfahrenen Kursleiters und die meisten Babys genießen es, denn es stärkt das Urvertrauen.

Die Babys verfügen über einen Atemschutzreflex, den man auch als Tauchreflex bezeichnet; dieser verhindert, dass Wasser in die Lunge dringen kann und die Babys damit völlig gefahrlos tauchen können. Dieser Reflex verliert sich aber wieder zwischen dem sechsten und neunten Lebensmonat; deshalb muss man vorher mit dem Babyschwimmen anfangen.

Studie über langfristigen Folgen des Babyschwimmens

Wer als Elternteil das Babyschwimmen bisher als nettes Planschen mit infantilen Spaßfaktor abgetan hat, sollte seine Einstellung überdenken. Ein skandinavisches Forscherteam beschäftigte sich mit den langfristigen Folgen des Babyschwimmens und kam auf erstaunliche Ergebnisse, die dem Aqua-Training für Säuglinge und Kleinkinder einen Popularitätszuwachs bescheren dürfte.

Hermundur Sigmundsson, ein Professor für Psychologie an der "Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technik" führte diese Studie mit seinem Team in Island durch, wo Schwimmen ein äußerst populärer Volkssport ist. Durchschnittlich geht jeder Isländer mindestens einmal pro Woche in ein Schwimmbad - inklusive Babys.

Durchführung

Bei ihrer Studie untersuchten sie 19 sogenannte Babyschwimmer und 19 Kinder, die nicht regelmäßig ins kalte Nass sprangen. Letztere dienten als Kontrollgruppe. Die zwei bis drei Monate alten Babys haben Schwimmunterricht bis zum Alter von sieben Monaten erhalten. Den Kleinkinder wurde beigbracht:

  • unter Wasser zu tauchen
  • vom Schwimmbeckenrand ins Wasser zu springen
  • schwimmende Objekte im Wasser aufzusammeln

Im Alter von fünf Jahren wurden beide Gruppen, also die Babyschwimmer und die Nichtschwimmer von den skandinavischen Wissenschaftlern hinsichtlich ihrer motorischen Fähigkeiten getestet. So mussten sie:

Ergebnis

Die Studie, die in der Mai-Ausgabe der Fachzeitschrift "Child: Care Health and Development" veröffentlicht wird, zeigt auf, dass jene Kinder, die im Baby-Alter Schwimmunterricht erhalten haben, deutlich besser in den motorischen Tests abschnitten, als die Nichtschwimmer. Professor Sigmundsson bezeichnete es als unglaublich spannend, dass das Training in den ersten Lebensmonaten zu einer deutlich erhöhten körperlichen Fitness im späteren Alter führe. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen auch, wie wichtig und notwendig es für die langfristige Gesundheit des Nachwuchses ist, möglichst früh die motorischen Fertigkeiten des Kindes auszubilden.

Nicht für jedes Baby geeignet

Natürlich sollte das Kind vorher ärztlich untersucht und auf die Eignung zum Babyschwimmen hin überprüft werden. Das Baby sollte das Babyschwimmen genießen und sich dem nassen Element vertrauensvoll übergeben. Wenn man merkt, dass das Kind Angst hat oder sich wehrt, darf man es auf keinen Fall überfordern oder zwingen.

Babyschwimmen sollte mit einer spielerischen Leichtigkeit geschehen und dem Wohle und der Gesundheit des Kindes dienen. Auch eine falsch verstandene Ansicht der Frühförderung kommt dem Kind nicht zugute. Das Babyschwimmen soll zwischen Eltern und Kind vor allen Dingen auch das Vertrauen fördern und deshalb haben Druck und Zwang dort keinen Platz.

Individuelle Entwicklung

Kinder sind unterschiedlich und haben ihren eigenen Charakter; was für das eine Kind gut ist, muss noch lange nicht für ein anderes Kind stimmen. Akzeptiert man die Einmaligkeit des Babys und seine Vorlieben und Abneigungen, kommt man seiner Persönlichkeitsentwicklung entgegen.

Manche Babys lieben Babyschwimmen und für andere hingegen ist es eher eine Qual. Dann sollte man auf das Babyschwimmen besser verzichten und andere Alternativen des gemeinsamen Erlebens und Aktivitäten suchen, die beiden, Eltern und Baby, Spaß machen.

Wenn das Kind nicht gleich ins Wasser will, hilft es manchmal auch, sich an den Beckenrand zu setzen und ihm die Zeit geben, die es bis zum Vertrauenfassen braucht. Die innere Haltung ist für das Kind ganz wichtig und diese sollte immer darauf ausgerichtet sein, dem Kind eine schöne Erfahrung zu bescheren und nicht ausgerichtet sein auf Leistung und falsch verstandene Frühförderung.

Das Babyschwimmen sollte entspannt und fröhlich sein und kein Zwang fürs Kind
Das Babyschwimmen sollte entspannt und fröhlich sein und kein Zwang fürs Kind

Die Rahmenbedingungen

Generell gilt: Babyschwimmen sollte immer spielerisch stattfinden und dem Baby kind- und altersgerechte Übungen beibringen. Die Eltern sollten immer ganz aufmerksam bei dem Kind bleiben, um sein Befinden kontrollieren zu können.

Die richtige Badezeit

In der Regel wird eine Badezeit von ungefähr dreißig Minuten empfohlen. Aber manche Babys haben auch schon nach kürzerer Zeit genug vom Babyschwimmen.

  • Wenn das Kind zu zittern und zu frieren beginnt
  • wenn die Lippen blau werden oder
  • es anfängt unruhig und quengelig zu werden,

sollte man das Wasser verlassen.

Die richtige Ausrüstung und Badetemperatur

Für das Baden benötigen die Babys eine Aquawindel oder eine Badehose. Am besten findet das Schwimmen zwischen den Mahlzeiten statt, dann hat das Kind keinen Hunger und der Bauch ist nicht zu voll. Damit die Eltern bequem im Becken stehen können, darf das Wasser nicht tiefer als 1,40 Meter sein.

Die Badetemperatur liegt zwischen 32°C und 34°C; dies ist in der Regel kälter als die Badetemperatur zu Hause. Da kann man schon einmal trainieren und zu Hause die Badetemperatur etwas senken, damit sich das Kind daran gewöhnt.

Auch die Raumtemperatur muss für die Babys angenehm warm sein, mindestens 30°C. Ebenso sollten die Umkleideräume für die Kleinen ausreichend beheizt sein, damit das Kind nicht auskühlt.

Nach dem Baden sind Bademantel und Kapuzenhandtücher wichtig. Das Kind muss auch abgeduscht werden; dafür braucht man ein Babyduschgel und anschließend gute Pflegeprodukte.

Geeignete Kurse zum Babyschwimmen finden

Beim Babyschwimmen geht es in erster Linie darum,

  • den Wasserwiderstand zu spüren
  • sich im warmen Wasser zu entspannen und
  • in dieser Zeit intensiven Kontakt zwischen Mutter/Vater und Baby herzustellen.

Später lernen die Kinder ganz spielerisch

  • das Greifen nach Gegenständen
  • das Herausklettern aus dem Becken oder
  • das Sitzen auf einer schwimmenden Matte.

Auf der Suche nach einem derartigen Babyschwimmkurs sind sowohl Internet als auch Empfehlungen anderer Eltern äußerst hilfreich. Die Website ist nämlich das Eine, die persönliche Erfahrung anderer Eltern das Andere.

Auswahlkriterien

In jedem Fall sollte man Wert darauf legen, dass der Babyschwimmkurs in kleinen Gruppen abgehalten wird. Die Wassertemperatur sollte besonders hoch sein, da die Babys sonst sehr schnell zu frieren beginnen.

Und natürlich spielt auch die Uhrzeit eine Rolle bei der Auswahl des Babyschwimmkurses. Beginnt dieser beispielsweise immer vormittags um 9, obwohl dies die Schlafenszeit des Babys ist, so sollte man lieber auf einen anderen Kurs ausweichen. Ein übermüdetes Kind wird keinen Spaß am Schwimmen haben.

In der Regel bieten die Schwimmschulen aber viele unterschiedliche Termine an allen Tagen der Woche und zu verschiedenen Uhrzeiten an.

Probeschwimmstunde vereinbaren

Meist findet das Babyschwimmen einmal wöchentlich statt. Bevor man den Vertrag mit der Schwimmschule schließt, sollte man eine Probeschwimmstunde vereinbaren. Hier kann man sehen,

  • ob es dem Baby überhaupt gefällt
  • wie warm das Wasser ist
  • wie die Räumlichkeiten aussehen und
  • wie sympathisch der/die Schwimmlehrer(in) ist.

Chlorgehalt checken und Kontakte knüpfen

Bei dieser Probeschwimmstunde sollte man zudem darauf achten, ob das Wasser gechlort ist. Dies ist wichtig, um die Keimzahl zu reduzieren.

Dauer der Schwimmstunde

In der Regel fühlen die Babys sich äußerst wohl im warmen Wasser und werden hier schnell müde. Daher dauert eine Schwimmstunde in der Regel nicht länger als eine halbe Stunde. Danach sind die meisten Babys so müde, dass sie zufrieden einschlafen.

Umkleidemöglichkeiten

Worauf man bei der Auswahl des Babyschwimmkurses noch achten sollte, sind die Umkleidemöglichkeiten. Gibt es hier genügend? Schließlich benötigt man für das Abtrocknen und Anziehen eines Babys deutlich mehr Platz als man selbst als Erwachsener benötigt.

Ist nur so wenig Platz vorhanden, dass einige Eltern warten müssen, bis sie ihr Kind anziehen können, so sollte man lieber nach einer anderen Schwimmschule Ausschau halten.

Wer mit seinen Kleinen regelmäßig ins Wasser steigt, sollte auch auf die richtige Hautpflege achten...

Eincremen schützt die empfindliche Haut

Babys lieben warmes Wasser, vor allem, wenn Mama oder Papa gemeinsam mit ihnen zum Schwimmkurs gehen. Viele Eltern fragen sich aber, ob der intensive Kontakt mit chlorhaltigem Wasser der Babyhaut schadet. Eine klinische Studie gibt Entwarnung: wenn der Säugling nach dem Schwimmen eingecremt wird, hat das Baden keinen Nachteil.

Gesunde Haut, gesundes Baby

Die Haut hat eine wichtige Barrierefunktion für den menschlichen Organismus. Sie schützt vor Schadstoffen und infektiösen Erregern. Mit der Geburt ist diese Schutzfunktion allerdings noch nicht ausgereift. Forschungsergebnisse belegen, dass die Reifung der Hautbarriere noch das ganze erste Lebensjahr fortdauert.

Mit einer guten Hautpflege können Eltern diesen Prozess unterstützen. Bei längerem Aufenthalt im Wasser verliert die Haut Feuchtigkeit. Gerade die dünne Babyhaut besitzt wenig eigene Hautfette, sodass sie schnell austrocknet.

Chlor verstärkt diesen Effekt. Wie Ärzte der Berliner Charité in einer Untersuchung zeigen konnten, verhindert Eincremen aber das Austrocknen der Haut und schützt so vor dem Eindringen von Schadstoffen.

Kleine Wasserratten im Test

Für ihre Studie luden die Wissenschaftler 44 Babys zu einem vierwöchigen Schwimmkurs ein. Einmal pro Woche durften die drei bis sechs Monate alten Säuglinge im Therapiebecken der Klinik ausgiebig planschen. Anschließend wurde die Hälfte der Kinder mit einer Pflegelotion eingecremt, die andere Hälfte nicht.

Fazit: Die Haut aller untersuchten Teilnehmer überstand den Schwimmkurs ohne Auffälligkeiten. Diejenigen Babys, die gleich nach dem Schwimmen eingecremt wurden, wiesen jedoch einen stabileren pH-Wert und mehr Fette in der Hautoberfläche auf. Ihre Hautbarriere konnte sie somit besser schützen als bei den kleinen Altersgenossen ohne Pflegelotion.

Die Haut sollte nach dem Schwimmen gründlich gepflegt werden
Die Haut sollte nach dem Schwimmen gründlich gepflegt werden

Tipps für die Hautpflege

Damit der Säureschutzmantel der Haut erhalten bleibt, solle das Badewasser für Babys möglichst wenig Chlor enthalten. Statt im Schwimmbecken für die Großen zu baden, finden die Kurse für Säuglinge deshalb meist in speziellen Therapiebecken statt. Hier ist nicht nur das Wasser wärmer, es wird auch öfter ausgetauscht und weniger stark gechlort.

Der zweite Schutz für die Hautbarriere ist das Eincremen. Die richtige Pflegelotion stabilisiert den pH-Wert der Haut und die schützenden Oberflächenlipide.

Eltern sollten ihr Baby gleich nach dem Schwimmen unter der Dusche abspülen und es anschließend in ein weiches Handtuch wickeln. Tupfen Sie Ihr Baby behutsam trocken, statt die empfindliche Haut zu rubbeln.

Unmittelbar danach cremen Sie Ihr Kind ein - die Haut kann jetzt Pflegestoffe am besten aufnehmen. Wirkstoffe wie Calendula oder Kamille tragen dazu bei, dass sich die Haut schnell beruhigt. Konservierungsmittel, Duft- und Farbstoffe können die Haut dagegen reizen.

Neben den zahlreichen Vorzügen des Babyschwimmens sollten aber auch mögliche Risiken thematisiert werden...

Risiken beim Babyschwimmen - Asthma und Infektionen

Babyschwimmkurse werden in ganz Deutschland angeboten. Wie bereits erwähnt, stärkt Säuglingsschwimmen die Eltern-Kind-Bindung und fördert die motorischen Fähigkeiten. Allerdings kann das Element Wasser auch Risiken bergen. Neben einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen, kann auch die Asthma-Gefahr steigen.

Asthmaverdächtige Substanzen in kommunalen Schwimmmbadanlagen

Mütter und Väter wollen ihren Kindern etwas Gutes tun, wenn sie sie zum Babyschwimmen anmelden. Umso paradoxer ist die Tatsache, dass Eltern ihren Nachwuchs unter Umständen einem hohen Allergierisiko aussetzen. Vor allem in kommunalen Schwimmbadanlagen wurden bei Messungen asthmaverdächtige Substanzen gefunden.

Neben aluminium-basierten Desinfektionsmitteln und Soda enthält Badebeckenwasser Chlor. Kommt dieses chemische Element mit Urin oder Schweiß in Kontakt, bildet sie Trichloramin.

Das Abfallprodukt verströmt dann den typischen Chlorgeruch. Verschiedene wissenschaftliche Studien belegen jetzt, dass die Ausgasungen das Asthma-Risikio erhöhen.

Vorsicht bei allergiegefährdeten Kindern

Gerade allergiegefährdete Babys und Kleinkinder sind einer besonders hohen Gefahr für eine Asthmaerkrankung ausgesetzt. Das Bundesumweltamt kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass empfindliche Personen ein höheres Asthma-Risiko haben, wenn sie allergieverdächtige Stoffe im Schwimmbad einatmen.

Zwar konnte bisher nicht eindeutig geklärt werden, wie hoch die Konzentration der Stoffe sein muss, um Asthma auszulösen, dennoch sind die gemessenen Werte mit einer bis zu 37 Mal höheren Konzentration alarmierend. Familien mit Neigung zu Allergien wie Heuschnupfen oder Neurodermitis sollten deshalb auf das Babyschwimmen in Hallenbädern verzichten.

Auch in Kinderbecken lauert eine große Gefahr. Kleine Kinder haben noch ein sehr empfindliches Lungengewebe und sind daher besonders anfällig für Asthma-Erkrankungen. In einem Kinderbecken werden chemische Reaktionen außerdem durch höhere Wassertemperaturen und größere Urinmengen begünstigt.

Höheres Infektionsrisiko im ersten Lebensjahr

Auch das Infektionsrisiko beim Babyschwimmen ist, insbesondere im ersten Lebensjahr, besonders hoch. Messungen haben ergeben, dass die Gefahr für

leicht erhöht ist. Allerdings ist beim Magen-und Darminfektionsrisiko ein deutlicher Unterschied erkennbar, denn es erkranken erheblich mehr Säuglinge, die am Babyschwimmen teilnehmen als Nicht-Babyschwimmer. Experten warnen, dass gerade das Babytauchen das Infektionsrisiko steigert.

Bei vielen Säuglingen ist der Atemanhaltereflex bereits einen Monat nach der Geburt nicht mehr vorhanden. Doch auch ohne Tauchübungen schlucken Babys Wasser, das mit Bakterien oder Viren belastet ist. Rotaviren gehören zu den häufigsten Auslösern für Magen- und Darminfektionen.

Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Eltern, Säuglinge ab der 7. Lebenswoche impfen zu lassen. Es ist ratsam, nach einer Rotaviren-Impfung etwa 14 Tage mit einer Anmeldung zum Babyschwimmen zu warten, da rund 50 Prozent der Kinder in dieser Zeit über den Stuhlgang noch Impfviren verlieren.

Tipps zum Säuglingsschwimmen

Zahlreiche Babyschwimmkurse werden schon für Säuglinge ab einem Lebensalter von 6 Wochen angeboten. Doch Experten raten, nicht unter einem Alter von 6 Monaten zu beginnen, bei allergiegefährdeten Kindern nicht unter zwei Jahren.

Wenn der Chlorgeruch in einem Schwimmbad besonders intensiv ist, sollten Eltern sich vorsichtshalber nicht anmelden. Die Kursleiter für Säuglingsschwimmen müssen keine gesonderte Zertifizierung vorweisen. Kann ein Kursanbieter eine Ausbildung beim Deutschen Schwimm-Verband (DSV) oder bei der DLRG nachweisen, ist das ein Hinweis auf eine gute Qualifikation.

Nach einem Babyschwimmkurs sollten Kinder nicht den Kontakt zum Wasser verlieren, da sonst die Vertrautheit schnell verloren geht. Mit fünf Jahren ist die Motorik von Kindern soweit ausgebildet, dass sie schwimmen lernen können. Manche Kinder sind bereits mit vier Jahren schwimmfähig, andere erst mit sechs Jahren oder später.