Lungenheilkunde (Pulmologie) - Bereiche, Untersuchungen und Behandlungen

Die Lungenheilkunde oder auch Pulmologie befasst sich mit Erkrankungen der Lunge und Bronchien. Sie stellt ein Teilgebiet der Inneren Medizin dar. In entsprechenden Lungenkliniken werden z.B. Patienten behandelt, die unter chronischem Asthma, unter Allergien, einer chronischen Bronchitis oder sonstigen Lungenerkrankungen leiden. Lesen Sie über Bereiche, Untersuchung und Behandlungen der Lungenheilkunde.

Von Claudia Haut

Womit beschäftigt sich die Lungenheilkunde?

Unter der Lungenheilkunde oder auch Pulmologie versteht man ein Teilgebiet der Inneren Medizin, das sich mit Erkrankungen der Lunge und Bronchien sowie des Rippenfells befasst. Dabei werden Vorsorge, Diagnose und Behandlung mit eingefasst.

Zu den Erkrankungen, mit denen sich die Lungenheilkunde beschäftigt, zählen:

Patienten werden häufig in speziellen Lungenkliniken behandelt. Neben Untersuchungs- und Behandlungsräumen verfügen diese Kliniken auch über eine Intensivstation mit Beatmungsplätzen. Auch

  • Schulungsräume
  • Physiotherapiebereiche
  • ein Labor sowie teilweise auch
  • ein Schlaflabor

befindet sich in den Lungenkliniken.

Im Schlaflabor werden Patienten abends aufgenommen und die Kreislauffunktionen sowie verschiedene weitere Werte während des Nachtschlafes über Elektroden überwacht. Für Patienten mit hochansteckenden Krankheiten können einige Zimmer auch zu Isolierzimmer umgebaut werden.

Fachpersonal im Bereich der Lungenheilkunde

In den Lungenkliniken arbeiten unter anderem

Auch viele nicht-medizinische Mitarbeiter sind in den Lungenkliniken beschäftigt. Dazu zählen zum Beispiel

Mögliche Untersuchungen der Lungenheilkunde

Je nach Art der Beschwerden führen die Ärzte in den Lungenkliniken unterschiedliche (weitere) Untersuchungen durch. Ein Teil der Diagnostik wurde in der Regel bereits ambulant beim Hausarzt oder bei Fachärzten durchgeführt.

Allergietests

Patienten, bei denen der behandelnde Arzt der Lungenklinik eine allergische Erkrankung vermutet, werden auf verschiedene mögliche Allergie auslösende Substanzen getestet.

Beim so genannten Prick-Test werden diese Lösungen auf den Arm getropft und die Hautstelle dabei leicht eingeritzt. Die Lösung gelangt auf diese Weise unter die Haut und löst eine leichte Rötung aus, wenn der Patient darauf allergisch reagiert.

Zusätzlich zu diesem Allergietest werden in den Lungenkliniken weitere durchgeführt. Der Stoff, auf den der Patient möglicherweise allergisch reagiert, kann hier zum Beispiel auch durch Inhalieren eingeatmet werden und dann eine allergische Reaktion auslösen. Zusätzlich wird den Patienten auch Blut abgenommen und ein spezieller Wert ermittelt, der bei einer vorliegenden Allergie auffällig ist.

Bildgebende Untersuchungen der Lunge und Bronchien

In Lungenkliniken werden auch

der Lunge und/oder der Nebenhöhlen angefertigt. Auch eine Lungenfunktionsprüfung wird meist im Rahmen der Diagnostik durchgeführt. Ultraschalluntersuchungen gehören ebenfalls zur Diagnostik in den Lungenkliniken.

Auch eine Bronchoskopie wird in den Lungenkliniken durchgeführt. Bei dieser Untersuchung kann der Arzt die Bronchien, den Kehlkopf sowie die Luftröhre und die Schleimhäute begutachten.

Die Untersuchung wird meist in Betäubung durchgeführt. Der Arzt führt das Bronchoskop, das je nach Art der Untersuchung biegsam oder starr ist, durch den Mund oder die Nase ein.

Mögliche Behandlungen der Lungeheilkunde

Ist die Diagnostik abgeschlossen, so plant der behandelnde Arzt der Lungenklinik die individuelle Therapie für den Patienten.

Inhalation

Patienten, die zum Beispiel unter Asthma leiden, erhalten ein spezielles Medikament, das sie inhalieren und dadurch die Bronchien erweitert und die Entzündung minimiert.

Physiotherapie

Bei vielen Erkrankungen, die in den Lungenkliniken behandelt werden, hilft auch Physiotherapie. Die Patienten erlernen hier beispielsweise verschiedene Atemübungen oder lernen krankengymnastische Übungen, wenn sie lange Zeit im Bett verbringen müssen.

Künstliche Beatmung

Schwerkranke Patienten, die nur noch schlecht oder gar nicht mehr selbstständig atmen können, werden künstlich beatmet. Dazu wird dem Patienten meist ein Schlauch in den Hals gelegt, durch den ihn eine Maschine beatmet. Patienten, die noch unregelmäßig selbstständig atmen können, werden über eine Maske (CPAP) beatmet, die lediglich eine Atemunterstützung darstellt.

Behandlung von Krebspatienten

Patienten, bei denen ein bösartiger Tumor vermutet wird, wird meist eine Gewebeprobe des Tumors entnommen und im Labor unter dem Mikroskop auf Krebszellen untersucht. Häufig wird diese Untersuchung noch während des operativen Eingriffes durchgeführt, so dass der operierende Arzt sofort Bescheid weiß und gegebenenfalls den gesamten Tumor entfernen kann.

Patienten mit einer Krebserkrankung werden meist nach der Operation durch eine Chemo- und/oder Strahlentherapie weiterbehandelt. Ist der bösartige Tumor schon sehr groß gewachsen, so wird oftmals auch zuerst eine dieser Behandlungen durchgeführt, um den Tumor zu verkleinern und dann anschließend leichter operieren zu können.

Krebspatienten werden in den Lungenkliniken nicht nur in der Akutphase behandelt, sondern auch im Rahmen der Nachsorge weiter betreut. Hier wird dann regelmäßig untersucht, ob der Tumor erneut gewachsen ist oder Metastasen (Tochtergeschwülste) gebildet hat. Die Untersuchungen und Behandlungen werden in den Lungenkliniken ambulant sowie voll- und teilstationär durchgeführt.

Raucherentwöhnung

Viele Lungenerkrankungen entstehen als Folge des Rauchens. Die Lungenkliniken bieten daher diverse Kurse und Schulungen zur Raucherentwöhnung für betroffene Patienten an. Während des Entzuges verordnen die Ärzte Nikotinersatzpräparate, um die Entzugserscheinungen so gering wie möglich zu halten.

Palliativmedizin

Patienten, die unheilbar krank sind, werden in den Lungenkliniken umfassend betreut und palliativ behandelt. In Palliativmedizin speziell ausgebildete Ärzte verabreichen den schwerkranken Patienten Medikamente zur Linderung ihrer Beschwerden.

Teilweise wird auch ein operativer Eingriff vorgenommen, wenn dies dem Patienten die Beschwerden erleichtert. Eine Heilung ist durch die Palliativmedizin jedoch nicht mehr möglich.

Sauerstoffgabe

Patienten mit einer schweren Lungenerkrankung benötigen oftmals dauerhaft Sauerstoff, um überleben zu können. Diese Patienten erhalten in den Lungenkliniken eine Einweisung, wie das entsprechende Gerät bedient wird und wie wichtig die Sauerstoffgabe für kranke Lunge ist.

Auch Patienten, die nachts krankhaft stark schnarchen, erhalten in den Lungenkliniken ein so genanntes CPAP-Atemtherapiegerät für die Benutzung zu Hause. Die Patienten legen während des Schlafens die Maske dieses Gerätes über Mund und Nase und erhalten dadurch eine Atemunterstützung.

Behandlung auf der Isolierstation

Tuberkulosepatienten, die noch hochansteckend sind, werden auf der Isolierstation der Lungenkliniken behandelt. Klinikmitarbeiter und Angehörige müssen sich hier Schutzkleidung überziehen sowie einen Mundschutz verwenden, um eine Ansteckung durch Tröpfcheninfektion zu vermeiden.

Da diese Krankheit meldepflichtig ist, müssen die Ärzte bei einer Neuinfektion den Patienten an das zuständige Gesundheitsamt melden.