Eberesche in der Natur, Heilkunde und Küche

Die Eberesche ist ein Laubbaum und gehört zu der Familie der Rosengewächse. Schon von weitem ist sie gut durch ihre leuchtend rote Früchte zu erkennen. Beheimatet ist sie fast in ganz Europa.

Von Claudia Rappold

Die Eberesche ist auch als Vogelbeerbaum bekannt und wie der Name schon sagt, sind seine Beeren ein beliebtes Futter für viele Vogelarten. Man kennt die Eberesche auch unter den Namen

  • Quitsche
  • Drosselbeere
  • Zwergesche
  • Blumenesche
  • Queckbeere und
  • Krametsbeerbaum.

Merkmale

Der Baum hat eine glatte Borke; er wird bis zu 15 m hoch und kann über hundert Jahre alt werden. Die unpaarig gefiederten Blätter sind länglich und oval. Der weiße Blütenstand verströmt einen eher unangenehmen Geruch.

Die Beeren der Eberesche reifen im Hochsommer und entgegen einer weit verbreiteten Meinung sind sie nicht giftig, sondern auch vom Menschen genießbar, allerdings sind sie im rohen Zustand nicht so gut verträglich.

Im Winter trägt die Eberesche filzig behaarte Knospen. Die roten Früchte, die oft bis in den Winter hängen, enthalten viel Vitamin C und Provitamin A. Die rispenartigen weißen Blüten blühen von Mai bis Juli, die korallenroten Früchte sind etwa erbsengroß und reifen dann von August bis September. Im botanischen Sinne sind es Apfelfrüchte.

Standorte

Als Garten- und Landschaftsbaum wird die Eberesche gerne angepflanzt, weshalb man sie oft im Stadtbild sieht. Aber auch in privaten Gärten ist sie als beliebtes Ziergehölz oft zu finden.

Die Eberesche wächst auf fast jedem Boden und stellt keine großen Ansprüche. Sie gehört eher zu den kleinwüchsigen Bäumen und hat eine zierliche Gestalt, damit fügt sie sich in jedes Landschaftsbild harmonisch ein.

Verwendungsmöglichkeiten

Die Eberesche ist besonders winterhart und

  • eine ausgezeichnete Futterpflanze für Tiere.

Die Eberesche wächst sogar noch in Höhen der Mittelgebirge, wo kein anderer Baum mehr gedeiht, deswegen und wegen ihres starken Wurzelaustriebs wird sie zum

  • Lawinenschutz

eingesetzt. Das Holz der Eberesche eignet sich hervorragend für

  • Schnitz- und Drechselarbeiben

und die Borke findet Verwendung beim

Inhaltsstoffe

Neben

  • Vitamin C

enthält die Eberesche unter anderem

Medizinische Verwendung

Als Arzneipflanze hat die Eberesche eine ausgesprochene Heilwirkung und wirkt sich besonders günstig auf das Verdauungssystem aus. Damit ist ihr Einsatz in der Phytotherapie aber noch nicht erschöpft.

Eberesche in der Naturheilkunde
Eberesche hilft gut bei Verdauungsproblemen

Wirkung und Anwendungsgebiete

Die Eberesche wirkt

  • harntreibend

und hat

Sie

  • stärkt das Immunsystem und die körpereigene Abwehr,

auch bei

wird sie erfolgreich eingesetzt. Sie hilft sowohl bei

als auch bei

Karl der Große unterstützte die Anpflanzung von Ebereschen, in dieser Zeit galt sie als Heilmittel für Skorbut.

Mögliche Nebenwirkungen

Die enthaltene Parasorbinsäure kann für

sorgen, wenn man die Früchte roh verzehrt. Beim Einfrieren, Trocknen und Kochen wird der Stoff unwirksam.

Verwendung beim Kochen

Vogelbeeren in der Küche
Vogelbeeren-Marmelade und Gelee als Frühstücksaufstrich

Auch wenn die meisten Menschen dies nicht vermuten würden, hat die Eberesche mit ihren roten Früchten als Lebensmittel einen Platz.

In manchen Regionen Deutschlands wird aus den Vogelbeeren

gekocht. Nach dem ersten Frost verlieren die Früchte ihren bitteren Geschmack, dann werden sie eingekocht und wie Preiselbeeren

Verwendung bei der Herstellung von Getränken

Auch

  • der Saft wird getrunken und
  • aus den getrockneten Beeren lässt sich eine Teemischung herstellen.

Der bekannte Sechsämtertropfen, der als besonders magenfreundlich gilt, enthält Vogelbeeren. Auch in Bayern bereitet man aus den Vogelbeeren einen bekannten und berühmten Magenbitter. In anderen Gebieten genießt man den Ebereschenlikör, hauptsächlich in Österreich kennt man den Vogelbeerschnaps.

  • Andrew Chevallier Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2017, ISBN 3831032327
  • Ingrid Schönfelder, Peter Schönfelder Das neue Handbuch der Heilpflanzen: Botanik, Drogen, Wirkstoffe, Anwendungen, Kosmos, 2004, ISBN 3440093875
  • Mannfried Pahlow Das große Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur, Nikol Verlagsgesellschaft, 2013, ISBN 3868201912
  • Karin Buchart, Miriam Wiegele, Andreas Leitner Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen, Servus, 2019, ISBN 9783710401718
  • Vital Experts HEILPFLANZEN - Das Naturheilkunde Buch, 2019, ISBN 1713160064
  • Ursel Bühring Alles über Heilpflanzen: Erkennen, anwenden und gesund bleiben Kindle Ausgabe, Verlag Eugen Ulmer, 2007, ISBN 3800149796
  • Ursel Bühring Heilpflanzenrezepte: Die besten aus der Freiburger Heilpflanzenschule, Verlag Eugen Ulmer, 2014, ISBN 3800179962
  • Siegrid Hirsch Kräuter-Rezeptbuch: Hausmittel & Salben, Säfte & Marmeladen, Kräuterwein & Liköre, Essig & Öl, Freya, 2014, ISBN 3902540001
  • Peter Emmrich Kurzcharakteristik Die Kraft der Heilpflanzen, Weg zur Gesundheit, 2017, ISBN 3925207317
  • Bernhard Uehleke, Johannes Mayer, Kilian Saum Handbuch der Klosterheilkunde: Neues Wissen über die Wirkung der Heilpflanzen. Vorbeugen, behandeln und heilen, Zabert Sandmann, 2008, ISBN 3898832260
  • Peter Spiegel Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751

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