Borretsch in der Natur und Heilkunde als bewährte Gewürz- und Heilpflanze

Den Borretsch findet man hauptsächlich in den Bauern- und Kräutergärten. Borretsch ist eine bekannte und bewährte Gewürz- und Heilpflanze mit einem ganz charakteristischen Geschmack. Sie kann bei zahlreichen Beschwerden eingesetzt werden und findet auch in der Küche Anwendung. Lesen Sie über die Wirkung und Verwendungsmöglichkeiten von Borretsch.

Von Claudia Rappold

Borretsch - Wirkung und Inhaltsstoffe

Borretsch heißt mit botanischem Namen Borago officinalis und er gehört zu der Familie der Raublattgewächse. Volkstümlich kennt man ihn auch unter den Namen

  • Biretsch
  • Boraken
  • Borgel
  • Borungen
  • Blauhimmelstern
  • Gurkenkraut
  • Herzblumen
  • Herzfreude
  • Liebäuglein
  • Wohlgemutsblume und
  • Wohlmutsblumen.

Zu seinen Hauptbestandteilen gehören unter anderem

  • Alantoin
  • Alkaloid
  • Flavonoide
  • Gerbstoff
  • Gerbsäure
  • Saponine und
  • Schleim.

Gesundheitliche Vorzüge von Borretsch

Zur medizinischen Verwendung kommen die Blätter und die Blüten. Der Borretsch wirkt

  • beruhigend
  • stimmungsaufhellend
  • entgiftend
  • entzündungshemmend
  • schleimlösend und
  • schweißtreibend.

Borretsch

Borretsch lindert melancholische Zustände und Herzschwäche
Borretsch hilft unter anderem bei melancholischen Zuständen

Seine Hauptanwendungsgebiete sind Herzschwäche und melancholische Zustände, er lindert einen trockenen Husten, senkt Fieber, hilft bei

Äußerliche Anwendung findet er bei Hautausschlägen und schlecht heilenden Wunden.

Anwendungsform von Borretsch

Am häufigsten Anwendung findet der Borretsch frisch als Zutat für Salate, er kann aber auch als Teezubereitung eingenommen werden. Weitere äußerliche Anwendung findet er in Form von

Borretsch sollte nicht hoch dosiert und nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, da er dann leberschädigende Eigenschaften entwickeln kann. In kleinen Mengen ist er jedoch unbedenklich.

Verwendung von Borretsch in der Küche

Getrockneter Borretsch schmeckt wesentlich weniger aromatisch wie frischer. Borretsch sollte erst kurz vor Ende der Kochzeit zum Essen gegeben werden. Doch dieses Kraut schmeckt nicht nur gut, es ist auch gesund.

Von Borretsch wird nicht nur das Kraut zum Würzen verwendet, sondern auch die Blüten dienen als Dekoration. Junge Blätter sind behaart und schmecken ganz ähnlich wie Gurken. Ältere Blätter können ebenfalls zum Würzen verwendet werden, jedoch schmecken diese aufgrund der immer dicker werdenden Härchen nicht mehr so gut.

Borretsch kann man zum Würzen von Salaten verwenden. Genauso eignet sich dieses Küchenkraut aber auch zum Verfeinern von Soßen oder Meeresfrüchten. In Italien werden Nudeln gerne mit einer Füllung aus Borretsch zubereitet.

Borretsch wird auch als Suppeneinlage verwendet. Das frische Kraut eignet sich auch für Dips und Mayonnaisen sowie als Zutat für Kräuterbutter.

Es verfeinert

Im getrockneten Zustand allerdings verliert es schnell an Aroma.

Borretsch ist Bestandteil der Kräuter der im Frankfurter Raum beliebten Grünen Soße, die zu Goethes Lieblingsspeisen zählte. Aus seinen Samen wird das so genannte Borretschsamenöl hergestellt, welches reich an Gamma-Linolensäure ist, deshalb wird es unter anderem als Nahrungsergänzung verwendet.

Die Blüten eignen sich auch zum Dekorieren. Für seine Namensherkunft gibt es verschieden Quellen und Vermutungen, so glaubt man etwa an einen keltischen Ursprung in dem Wort borrach, welches Mut bedeutet.

Merkmale und Standorte des Borretsch

Die einjährige krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von bis zu siebzig Zentimetern. Im zeitigen Frühjahr wachsen dicke, eiförmige und stark behaarte, gestielte Blätter. Die oberen wechselständigen Blätter sind deutlich kleiner. Die Ränder der Blätter sind wellig und unregelmäßig gezähnt. Auch der zumeist aufrecht wachsende und kräftige Stängel ist borstig behaart, im oberen Bereich ist er verzweigt.

Zwischen Juni und August erscheinen die kleinen blauen, gestielten und eher zarten Blüten, sie wachsen endständig und nickend und bilden lockere Rispen. Die Blüten haben eine sternenähnliche Form. Später bilden sich kleine dunkelbraune Nussfrüchtchen.

Der Borretsch ist ursprünglich in Kleinasien beheimatet, schon im Altertum hielt er Einzug in unsere Klostergärten und kam über Griechenland und Südeuropa dann auch nach Mitteleuropa. Vorwiegend wird der Borretsch in Kräutergärten kultiviert, ganz selten findet man ihn wild wachsend.

Der Borretsch gedeiht besonders gut auf einem humosen Boden mit ausreichend Feuchte. Er mag die Sonne und den Halbschatten und gehört zu den eher anspruchslosen Pflanzen.

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