Wissenswertes zu Weißem Tee - Geschichte, Herstellung, Inhaltsstoffe und Gesundheitswert

Tee ist ein altehrwürdiges Getränk, welches eng mit den Traditionen zahlreicher Kulturkreise verknüpft ist. Die weiße Sorte erfreut sich zunehmender Beliebtheit und kann auch als Abnehm- und Schönheitshelfer fungieren.

Maria Perez
Von Maria Perez

Geschichte

Der genaue Beginn der Nutzung weißen Tees kann heute nicht mehr sicher datiert werden. Es gibt aber Hinweise, welche auf den Produktionsbeginn dieser Teesorte vor etwa 1.500 Jahren hindeuten.

Dies ist Aufzeichnungen eines Kaisers einige Jahrhunderte später zu entnehmen, welcher ein Teeprodukt lobt, welches es seit geraumer Zeit gebe und dessen Beschreibung auf den weißen Tees zutrifft. Der weiße Tee sollte von da an bis ins 19. Jahrhundert nur in einer relativ kleinen Region Chinas angebaut und hergestellt werden, ohne dass es zu einer größeren Verbreitung kam.

Export nach Europa und weitere Verbreitung

Dies änderte sich schlagartig, als dieses Edelprodukt das erste mal nach Europa exportiert wurde und dort sofort auf eine positive Resonanz seitens der Adelshäuser stieß. Von da an stieg der Bekanntheitsgrad weißen Tees stetig.

Jedoch kam es bis heute zu keiner Eroberung des Massenmarktes. Diese Tatsache dürfte aber weniger in den geschmacklichen oder qualitativen Eigenschaften dieser Teesorte zu suchen sein, sondern schlicht im hohen Preis dieses Tees. Dieser hohe Preis ist wiederum das Resultat des aufwendigen Herstellungsverfahrens und der hohen Standards, welche an dieses Produkt gestellt werden.

Heutzutage handelt es sich beim weißen Tee deshalb um eine Teesorte, welche zwar nahezu weltweit exportiert wird, jedoch nur von einer vergleichsweise geringen Zahl an Teekennern und Teeliebhabern erworben und konsumiert wird.

Herstellung und Verarbeitung

Weißer Tee war also insbesondere vor einigen Jahrhunderten noch eine Teesorte, welche aufgrund ihrer Qualität und Herstellungskosten nur dem Kaiser und Adelsstand vorbehalten war. Doch was zeichnet diesen Prozess aus, dass ein derartiger Status überhaupt gerechtfertigt wäre und was ist zuletzt noch bei der Teeherstellung selbst zu beachten?

Grundlage der Teeherstellung

Den Grundstoff für den weißen Tee bilden die Knospen einer Unterart der Teepflanze, welche weiß blühen und dank welchen der weiße Tee auch seinen Namen innehat. Diese stellen nur einen kleinen Teil des Teestrauches dar und blühen nur relativ kurz, weshalb es sich bei diesen um ein vergleichsweise rares Gut handelt. Die Blüten werden dabei bis heute per Hand gepflückt, da Erntehelfer diese weder präzise erfassen noch schonend genug vom Strauch entfernen könnten.

Auslüften

Die Blätter werden daraufhin auf großen Matten an der frischen Luft ausgebreitet, sodass diese über einige Stunden auslüften können. Eine Sonneneinwirkung spielt dabei keine Rolle. Es sollte lediglich trockenes Wetter mit einer möglichst niedrigen Luftfeuchtigkeit vorherrschen.

Trocknungsvorgänge

Daraufhin werden diese auf speziellen Welkmatten für etwa zehn Stunden ausgebreitet, wobei eine Temperatur von etwa 25°C und eine Luftfeuchtigkeit von circa 60 Prozent vorherrschen sollten. Nach diesen zehn Stunden folgt der erste Trocknungsgang.

Hierzu werden die Blätter in Gefäße und in einen Ofen gegeben, welcher diese für circa eine viertel Stunde auf rund 110°C erhitzt. Daraufhin werden diese dem Kessel entnommen und es kommt zu einem Aussortieren all jener Knospen, welche den bisherigen Prozessen nicht standhalten konnten und qualitative Mängel aufweisen.

Daraufhin kommt es zum zweiten Trocknungsvorgang, der bei etwas kürzerer Dauer und höheren Temperaturen abläuft. Letztlich wird der nun fertige weiße Tee dem Ofen entnommen, ein letztes Mal hinsichtlich der Qualität geprüft und kann nun verpackt und konsumiert werden.

Teezubereitung

Hinsichtlich der Teezubereitung selbst müssen die weißen Teeblätter lediglich in ein etwa 70°C warmes Wasser gegeben werden und in diesem ein bis drei Minuten ziehen. Höhere Wassertemperaturen nahe dem Siedepunkt sollten hingegen vermieden werden, da es sonst zu einer Zerstörung zahlreicher Geschmacks- und Aromastoffe kommen kann.

Sorten

Weißer Tee kann bereits auf eine über tausendjährige Geschichte zurückblicken. Kam es während dieser Zeit aber auch zur Herausbildung verschiedener Sorten des weißen Tees oder handelt es sich hierbei immer noch um jenes Produkt, welches bereits der Kaiser vor 500 Jahren als Genussmittel nutzte?

Bis zur Jahrtausendwende handelte es sich bei weißem Tee tatsächlich um eine feste Sorte, welche auch nur als solche erworben werden konnte.

Variationen von weißem Tee

Seit 2004 bietet ein Teehaus aber eine Kollektion an, bei welcher klassischer weißer Tee mit einer Reihe von Essenzen versetzt und somit verfeinert wurde. Der weiße Tee nimmt dabei auch leicht den Geschmack der jeweiligen Essenz an, so dass dieser auf geschmacklicher Ebene beispielsweise an eine Orange erinnert.

Inhaltsstoffe und Gesundheitswert

Tee gilt gemeinhin als ein gesundes Getränk, dessen regelmäßiger Konsum zahlreiche positive gesundheitliche Effekte nach sich zieht. Doch trifft diese Verallgemeinerung auch auf den weißen Tee zu und falls ja, inwiefern äußern sich dessen positive Auswirkungen konkret?

Inhaltsstoffe

Zwei Bestandteile des weißen Tees sind besonders hervorzuheben.

Koffein

Zunächst einmal enthält weißer Tee ebenso wie der Klassiker grüner Tee auch Koffein. In moderaten Aufnahmemengen wirkt sich dieses positiv auf den Organismus aus. In zu hohen Dosierungen kann das enthaltene Koffein aber auch zu Unwohlsein, Verdauungsproblemen und einer inneren Unruhe führen.

Polyphenole

Daneben fiel in Studien vor allem der hohe Gehalt an Polyphenolen auf. Dieser Stoff stärkt das Immunsystem und sorgt für die Bindung freier Radikale, was als äußerst positiv zu werten ist.

Weißer Tee als Anti-Aging-Mittel

Weißer Tee wird als edelste Teesorte gehandelt. Er ist aber nicht nur bei Teekennern wegen seines Geschmacks beliebt, sondern man sagt ihm auch eine Anti-Aging-Wirkung nach.

Er hat einen sehr zarten, frischen und leichten Geschmack; in der Tassenfarbe ist er hell und fast durchsichtig. In China hat der weiße Tee eine lange Tradition und die einzelnen Sorten tragen erlesene Namen. Bei uns erfährt das uralte Naturprodukt wegen seinem Wirkungsspektrum neue Aufmerksamkeit in den Medien.

Schon die chinesischen Kaiser, lange vor Christus, wussten um die wundersame Wirkung des weißen Tees. So wurde er Zutat für ein lebensverlängerndes Elixier. Nun beschäftigen sich wieder wissenschaftliche Studien mit diesen Thesen, um eine Anti-Aging-Wirkung nachzuweisen.

Besonderheiten des weißen Tees

Der weiße Tee hat die gleiche Grundpflanze wie der grüne Tee, aber sie unterscheiden sich im Blatt. Der weiße Tee weist an den Blatträndern feine weiße Härchen auf. Manchmal zeigt sich auch das ganze Blatt silberfarben und verleiht ihm so ein edles und erhabenes Aussehen.

Ursprünglich wurde weißer Tee nur in zwei unberührten Bergregionen in China angebaut. Sein Geheimnis lag in der alten Tradition der Ernte und Verarbeitung. Neuerdings wird er auch in anderen Provinzen und Teeländern produziert, erreicht aber nicht die gleiche Qualität.

Gesundheitliche Aspekte

Weißer Tee ist reich an Antioxidantien, diesen sagt man nach, dass sie

schützen. Dadurch ist der weiße Tee auf ganz natürliche Weise gesundheitsfördernd. Forscher haben herausgefunden, dass der Pflanzenextrakt des weißen Tees die Strukturproteine der Haut schützt. Das sind namentlich Elastin und Collagen. Die Elastizität des Körpers wird von Elastin unterstützt, Collagen ist ein Protein im Bindegewebe und mitverantwortlich, dass die Haut straff und elastisch ist.

Abnehmen durch den Genuss von weißem Tee

Weißer Tee soll er auch beim Abnehmen unterstützen. Bestimmte Inhaltsstoffe des Tees drosseln die Speicherung von Nahrungsfetten in den Körperfettzellen. Außerdem wird die Fettverbrennung angeregt. Weiterhin sagt man dem weißen Tee eine leicht abführende Wirkung nach.

Wirkungsweise

Studien belegen, dass bestimmte Inhaltsstoffe direkt auf die menschlichen Fettzellen wirken, darunter beispielsweise Polyphenole. Forscher testeten den Pflanzenextrakt an menschlichen Vorläuferzellen der Fettzellen. Durch den weißen Tee konnten die Fettzellen nur noch wenig Fett einlagern und bereits gespeichertes Fett wurde schneller freigesetzt.

So hoffen Forscher, eine wirksame Waffe gegen Übergewicht gefunden zu haben. Gerade in der westlichen Welt ist Übergewicht ein häufiges Problem und führt zu vielen Folgekrankheiten. Deshalb verspricht der weiße Tee eine Möglichkeit dem Übergewicht zu Leibe zu rücken. In jedem Fall hat der Tee keine unerwünschten Nebenwirkungen und der Teegenuss kann nicht schaden.

Worauf man achten sollte

Wenn man den weißen Tee ausprobieren möchte, sollte man auf einen qualitativ hochwertigen Tee zurückgreifen, damit er die wirkungsvollen Inhaltsstoffe hat. Außerdem sollte man Tee aus biologischem Anbau wählen, da bei vielen Tees Rückstände von Pflanzenschutzmitteln gefunden wurden.