Rauchmelder - Funktion, Einsatzgebiete und Tipps zum Kauf

Dass Rauchmelder ein wichtiges Accessoires in jeder Wohnung sein sollten, dürfte inzwischen jedem bekannt sein. Denn die kleinen unauffälligen Lebensretter an der Decke sind unerlässlich, wenn man sich und seine Familie vor Feuer und Rauch schützen möchte. Nun kommt immer wieder die Frage auf, wie viel Rauchmelder pro Wohnung oder pro Haus von Nöten sind, um einen optimalen Schutz erreichen zu können. Lesen Sie alles Wissenswerte zum Thema Rauchmelder.

Von Anna Miller

Rauchmelder - Merkmale und Funktion

Rauchmelder werden zu den Brandmeldern gezählt. Dabei handelt es sich um Geräte, die bei einem Brand - in diesem Artikel befassen wir uns mit Rauchmeldern für die Wohnung - einen Alarm auslösen. Als entscheidendes Signal gilt Rauch, der zu den Decken aufsteigt und die dort befindlichen Melder erreicht.

Diese geben dann ein fortlaufendes lautes Signal ab. Die Lautstärke ist entscheidend, um eventuell schlafende Personen zu wecken, damit diese sich im tatsächlichen Fall eines Brandes rechtzeitig retten können.

Der Rauchmelder arbeitet nach dem so genannten Tyndall-Effekt, dem Streulichtverfahren. Das Prinzip dahinter: Klare Luft kann nahezu kein Licht reflektieren; befinden sich in dieser jedoch Rauchpartikel, kommt es zur Streuung eines Prüf-Lichtstrahl, der von einer Infrarot-LED ausgesand wird, an den Rauchpartikeln. Nun kommt es zu einem Lichtfall auf den Sensor des Gerätes, was dieses zum Ertönen bringt.

Gängig im Bereich des Einsatzes in Wohnungen sind optische Rauchmelder, die vor allem auf kalten Rauch reagieren. Es gibt zudem Geräte mit Laserdiode statt LED - entsprechende Lasermelder können bereits geringe Rauchpartikel erkennen.

Des Weiteren finden sich Ionisationsrauchmelder. Diese basieren auf einem radioaktiven Strahler und erkennen Rauchpartikel, die kaum Reflektionen aufweisen und somit auch als unsichtbar bezeichnet werden könnten. Diese Melder allerdings bedürfen aufgrund der Radioaktivität strengen Auflagen und kommen nur in speziellen Fällen zum Einsatz.

Wärmemelder

Neben den klassischen Rauchmeldern gibt es auch Wärmemelder bzw. Hitzemelder, die Alarm geben, sobald die Raumtemperatur einen bestimmten Wert - etwa 60 Grad Celsius - übersteigt. Als vorteilhaft erweist sich die Tatsache, dass diese Geräte auch dort reagieren können, wo Rauchmelder zu Fehlalarmen neigen, also etwa in Küchen.

Doch dafür sind sie in ihrer Reaktion deutlich träger. Lesen Sie unseren separaten Artikel, wenn Sie mehr über die Funktion des Wärmemelders wissen möchten.

Ist ein Rauchmelder wirklich sinnvoll?

Für viele Hausbesitzer, Mieter und Vermieter sind Rauchmelder mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Andere dagegen haben leidliche Erfahrungen mit unzähligen Fehlalarmen machen müssen und verzichten daher auf die kleinen runden Plastikteller an der Decke. Wie zuverlässig und sinnvoll sind Rauchmelder im Allgemeinen?

Generell lässt sich der Sinn von Rauchmeldern nicht verleugnen. Schon die gefährlichen Rauchgase, die vor dem eigentlichen Feuer entstehen, werden von den Geräten wahrgenommen. Ein hoher und lauter Piepton signalisiert den Bewohnern, dass Gefahr besteht.

Vor allem im Schlafzimmer sollte nie auf einen Rauchmelder verzichtet werden. Auch wenn bereits im Flur ein Gerät installiert ist, kann ein Rauchmelder im Schlafzimmer entscheidend dazu beitragen, dass der Brand frühzeitig bemerkt wird.

Denn wenn wir schlafen, ist unser Geruchssinn nicht aktiv und unsere einzige Möglichkeit, die gefährlichen Gase wahrzunehmen, ist der aktivierte Rauchmelder.

Schlafend wären wir nach wenigen Atemzügen nicht mehr in der Lage, der Gefahr zu entkommen. Das schrille Piepen aber reißt jeden aus dem Tiefschlaf und rettet somit Leben.

Rauchmelder an der Decke schlägt Alarm wegen aufsteigendem Rauch
Rauchmelder an der Decke schlägt Alarm wegen aufsteigendem Rauch

Funktionieren der Geräte

Natürlich gilt, dass nur ein technisch einwandfreier Rauchmelder seinen Zweck erfüllt. Es sollten daher ausschließlich geprüfte Geräte aus dem Fachhandel gekauft werden. Löst ein Rauchmelder häufig Fehlalarme aus, sollte er durch einen anderen ersetzt werden.

Denn je häufiger ein Rauchmelder grundlos piept, desto weniger ernst wird der Alarm bei wirklichen Bränden genommen. Zudem nerven die ständigen Pieptöne und können folglich sogar ein Grund dafür sein, ganz auf Rauchmelder zu verzichten.

Fazit

Schlussfolgernd kann gesagt werden, dass ein technisch einwandfreier Rauchmelder auf jeden Fall sinnvoll ist. Da es kein Gesetz gibt, eine Wohnung mit einem Rauchmelder ausstatten zu müssen, muss an die Eigenverantwortung der Hausbewohner appelliert werden. Ein guter Rauchmelder ist für wenige Euro zu bekommen und kann im Notfall Leben retten.

Empfohlene Anzahl und Einsatzorte

Ein Mindestmaß an Schutz ist erreicht, wenn

jeweils ein Rauchmelder in der Mitte der Decke angebracht ist. Einen optimalen Vollschutz erreicht man hingegen dann, wenn man alle Räume mit einem Rauchmelder ausstattet. Denn auch

kann es zu einer Rauchentwicklung kommen. Wenn diese nicht rechtzeitig bemerkt wird, können genau diese Räume den Fluchtweg nach draußen versperren - besonders dann, wenn man in einer Wohnung wohnt, welche nicht Parterre liegt und somit ein Sprung aus dem Fenster eines beliebigen Zimmers nicht möglich ist.

Schlaf- und Kinderzimmer als wichtigste Räume für einen Rauchmelder
Schlaf- und Kinderzimmer als wichtigste Räume für einen Rauchmelder

Ungeeignete Räume

Doch was ist mit dem Bad und der Küche? Hier gelten meist andere Regelungen. Denn durch zu heißes Baden oder Duschen kann im Bad sehr schnell ein Dunst aufsteigen, welcher vom Rauchmelder registriert wird und den Alarm auslöst.

Das gleiche Problem tritt in der Küche auf. Dämpfe vom Kochen und Backen werden falsch gedeutet und der Rauchmelder nimmt seine Arbeit auf. Deshalb ist es in solchen Räumen empfehlenswert, auf einen Rauchmelder zu verzichten oder ihn zumindest so zu platzieren, dass er weit genug entfernt von der Dusche, der Wanne und dem Herd ist.

Auch im Heizungskeller oder in der Garage sind Rauchmelder aufgrund von Abgasentwicklungen nicht angebracht. Zudem kann auch Zigarettenrauch zu einem Fehlalarm des Rauchmelders führen.

Tipps zur Installation eines Rauchmelders geben wir hier.

Hinweise zur regelmäßigen Wartung

"Rauchmelder retten Leben." Dies ist nicht nur ein Slogan der Herstellerfirmen, um den Absatz der kleinen Helfer anzukurbeln, sondern die Realität. Aus diesem Grund haben sich auch einige Bundesländer per Gesetz dazu entschlossen, dass Rauchmelder in Wohnungen installiert sein müssen. Doch was nützt der beste Rauchmelder, wenn er nicht regelmäßig gewartet wird?

Prüfungsarten

So ist beispielsweise laut DIN 14676 in den Bundesländern mit Rauchmelderpflicht festgelegt, dass diese mindestens einmal pro Jahr hinsichtlich ihrer Funktionstüchtigkeit geprüft werden müssen. Hierzu gehört die Sicht- wie auch die Alarmprüfung.

Um nicht jedes Mal eine Firma für den Test kommen lassen zu müssen, kann man diesen auch selbst durchführen. Am Rauchmelder befindet sich ein Prüfknopf, welcher so lange gedrückt werden muss, bis der Signalton ertönt. Ist dieser nicht zu hören, sollte man der Sache dringend nachgehen.

Da diese Funktionsprüfung aber noch nicht ausreichend ist, sollten zudem die Raucheintrittsöffnungen kontrolliert werden. Sind diese frei von Verstopfungen wie Staub oder Kleinteilen?

Kümmern Sie sich um Ihre Sicherheit

Normal liegt die Wartung der Rauchmelder in den Händen der Vermieter. Wer sich darauf aber nicht verlassen möchte, sollte in Eigenregie regelmäßig die Funktionalität überprüfen oder - wenn seine Wohnung oder das Haus nicht mit Rauchmeldern ausgestattet ist - selbst welche einbauen.

Diese gibt es zu einem recht kleinen Preis in jedem Baumarkt. Besonders die Schlafräume sollten immer einen Rauchmelder haben, da man sonst im Schlaf vom Qualm oder gar einem Feuer überrascht werden kann.

Grafik Rauchmelder, Alarm
Grafik Rauchmelder, Alarm

Tipps zum Kauf

Bei einem Wohnungsbrand ist es häufig nicht das Feuer, welche Todesopfer fordert, sondern die giftigen tödlichen Rauchgase. Eben dieser Rauch kann von einem entsprechenden Melder rechtzeitig erkannt, Leben können gerettet werden.

Damit die Geräte auch gute Dienste leisten, sollte beim Kauf auf ein paar Punkte geachtet werden. Zu diesen zählen beispielsweise langlebige Batterien; bestenfalls wählt man Rauchmelder mit eingebauten Batterien, die eine Lebensdauer von 10 Jahren aufweisen.

Dies stellt ebenso den Zeitraum dar, nach dem der Melder ausgetauscht werden sollte. Im Laufe der Jahre sammeln sich dort Schmutz und Staub an, was die Funktion beeinträchtigen kann.

Ein ebenso wichtiger Punkt ist die Garantieleistung. Das Gerät sollte somit folgende Normen aufweisen:

  • ein anerkennendes VdS-Zeichen
  • die Erfüllung der DIN EN 14604
  • die CE-Kennzeichnung
  • das Qualitätslabel Q

Es sollte sich um ein Markenprodukt handeln; dieses kann im Garantiefall beim Hersteller geltend gemacht werden. Faktoren, von denen man sich nicht zum Kauf leiten lassen sollte, sind das Aussehen sowie ein günstiger Preis.