Alarmanlagen - Arten, Nutzen und Tipps zur Auswahl

Alarmanlagen können die individuelle Sicherheit im Haus deutlich erhöhen. Die große Auswahl bietet für nahezu jede Situation die passende Sicherheitstechnik, ob als Alarmmeldesystem bei Einbruch und Überfall oder zum Schutz vor Rauch- und Brandherden. Es gibt unterschiedliche Modelle für verschiedene Zwecke. Wir zeigen, für wen die Anschaffung äußerst hilfreich sein kann. Informieren Sie sich über die Arten und Einsatzgebiete von Alarmanlagen.

Britta Josten
Von Britta Josten

Alarmanlagen - Funktion und Nutzen

Ob als Alarmmeldesystem bei Einbruch und Überfall oder zum Schutz vor Rauch- und Brandherden: Eine Alarmanlage erhöht die individuelle Sicherheit im Haus enorm. Wir zeigen, für wen die Anschaffung äußerst hilfreich sein kann.

Einbrüche lassen sich längst nicht nur in Luxusobjekten verzeichnen. Im Gegenteil, auch kleine Wohnungen, Einfamilienhäuser und zahlreiche andere Immobilien können Ziel von Einbrüchen, Raub und Überfall werden. Nicht selten ist es also schlichtweg tragischer Zufall, mit dem Einbrecher ausgerechnet den eigenen Haushalt auswählen - oftmals sogar unabhängig von sichtbaren Werten.

Generell haben Alarmanlagen folgende Funktionen:

  • sie schrecken ab und sollen dadurch Überfälle, Diebstähle oder Einbrüche verhindern
  • im Notfall können Polizei oder Sicherheitsdienst alarmiert werden
  • sie minimieren die Aktionszeit von Einbrechern und Dieben
  • sie alarmieren anwesende und/oder sich in der Nähe befindliche Personen
  • sie können dabei helfen, einen Einbruch zu rekonstruieren

Zweifacher Schutz

Eine professionelle Alarmanlage schützt dabei gleich auf zweifache Weise: Zum einen kann ein hochwertiges Sicherheitssystem potentielle Einbrecher schon im Vorfeld abschrecken. Zum anderen lösen die Anlagen Alarm aus, wodurch zum Beispiel Polizei oder private Sicherheitsdienste rechtzeitig zur Seite stehen.

Und darüber hinaus sorgen Alarmanlagen mit Aufzeichnungsmöglichkeit dafür, dass die Einbrecher identifiziert und gefasst werden können. Der Einbau einer solchen Anlage lohnt sich also für alle Menschen, die ihr individuelles Sicherheitsgefühl erhöhen möchten.

Alarmanlagen für Luxusobjekte und Immobilien bettlägeriger Menschen

Luxusobjekte und alle Immobilien, die Einbrechern besonders lukrativ erscheinen, sollten in jedem Fall professionell gesichert werden. Dasselbe gilt für Senioren oder auch chronisch kranke Menschen, die zum Beispiel bettlägerig sind. Hier sorgt die Alarmanlage für optimalen Schutz vor Einbruch und Überfällen.

Hilfreich sind außerdem Systeme mit Notfallknopf, welcher zum Beispiel in Bettnähe installiert werden kann. Im Ernstfall werden hier durch einen Knopfdruck Polizei oder andere Kontaktpersonen alarmiert.

Alarmanlagen zum Rauch- und Brandschutz

Auch Alarmanlagen zum Brand - und Rauchschutz erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Und das zu Recht, schließlich retten diese Sicherheitssysteme Leben. Ein besonderer Vorteil von Rauchmeldern und ähnlichen Anlagen: Sie lösen Alarm aus, noch bevor der gefährliche Rauch vom Menschen selbst wahrgenommen werden kann.

Diese Anlagen sind in einigen Regionen Deutschlands bereits Pflicht; für alle übrigen Haushalte gilt: Alarmanlagen zum Brand - und Rauchschutz sind in jedem Fall eine sinnvolle Investition.

Videoüberwachung und Alarmanlagen liegen immer mehr auch bei Privathäusern im Trend
Videoüberwachung und Alarmanlagen liegen immer mehr auch bei Privathäusern im Trend

Komponenten

Eine Alarmanlage besteht aus unterschiedlichen Komponenten. Zur Grundausstattung zählen dabei:

  • Steuereinheit (Alarmzentrale)
  • Tür-/Fensterkontakte
  • Bewegungsmelder
  • Sirene
  • Notstromakku
  • Fernbedienung

Bei welcher Tür ist eine Alarmanlage sinnvoll?

Ein Einbruch in die eigenen vier Wände bedeutet nicht nur einen möglichen finanziellen Verlust. Für die meisten Menschen sehr viel schlimmer ist das verletzende Gefühl, das sich mit dem Eindringen in die Privatsphäre einstellt.

Nicht wenige Opfer fühlen sich nach dem Einbruch in der eigenen Wohnung nicht mehr sicher und leiten einen Umzug in die Wege. Um gar nicht erst in diese Situation zu gelangen, sollte ein sinnvoller Einbruchschutz getroffen werden.

Vor allem Türen sind bei Einbrechern beliebt. Über Türen können die Täter nämlich auch ohne Leitern oder andere Hilfsmittel ins Haus gelangen, da sie meist ebenerdig liegen.

Türarten

Doch nicht mit allen Türen haben Einbrecher leichtes Spiel. Sicherheitstüren einer hohen Widerstandsklasse können nur mit sehr viel Mühe oder gar nicht aufgehebelt werden, während Türen der Klassen I oder II nur wenig Sicherheit gegen Unbefugte bieten.

Im letzteren Fall lohnt sich daher ein zusätzlicher Einbruchschutz durch eine Alarmanlage. Diese schlägt die meisten Täter bereits vor oder während ihres Einbruchversuches in die Flucht.

Lage der Türen

Aber nicht nur die Sicherheitsklasse einer Tür sollte darüber entscheiden, ob eine Alarmanlage sinnvoll ist. Auch die Lage der Tür ist ausschlaggebend.

So haben Einbrecher in Hintergärten oder an anderen unbeobachteten Stellen mehr Zeit für ihren Einbruch und wagen sich hier durchaus auch an Sicherheitstüren. Vor allem bei schlecht einsehbaren Türen ist es daher sinnvoll, eine Alarmanlage zu installieren. Welche Anlage dabei am effektivsten ist, sei es ein einfacher Bewegungsmelder, ein Glasbruch- oder Kontaktmelder oder sogar nur eine Sirenenattrappe, muss abhängig von der Art der Tür und der Lage des Wohnhauses gemacht werden.

Balkontüren & Co

Besondere Beachtung sollten aber nicht nur schlecht einsehbare Türen, sondern auch ebenerdige Terrassen- oder Wintergartentüren aus Glas sowie Balkontüren im Erdgeschoss erhalten. Auch Kelleraußentüren und Garagen, die einen Zugang zur Wohnung ermöglichen, können mit einer Alarmanlage wirkungsvoll gegen Einbrecher gesichert werden. Um die Täter bereits am Betreten des Grundstückes zu hindern, kann vor allem auf großen Grundstücken, bei fehlender Nachbarschaft oder bei längerer Abwesenheit eine Alarmanlage am Gartenzauntor sinnvoll sein.

Die unterschiedlichen Arten von Alarmanlagen

Im Handel sind verschiedene Arten von Alarmanlagen erhältlich. Wir geben einen entsprechenden Überblick.

Verkabelte Alarmanlagen

Beginnen wir mit den Alarmanlagen, welche das gewünschte Haus und seine Bewohner vor Einbruch schützen bzw. im Ernstfall schnell für Hilfe sorgen können. Der Klassiker in diesem Bereich sind verkabelte Alarmanlagen, welche bereits seit Jahrzehnten im Einsatz sind. Hierbei wird der Alarm durch Kontakt mit dem Kabel ausgelöst, welches beispielsweise bei Einbruch in Fenster, Balkon- oder Terrassentüren der Fall sein kann.

Funk-Alarmanlagen

Weil diese Sicherheitssysteme jedoch von findigen Einbrechern außer Kraft gesetzt werden können (zum Beispiel Durchtrennung des Kabels), wird heute zunehmend auf andere Alarmsysteme zurück gegriffen. Hier sind besonders solche Anlagen zu nennen, welche über Funk ausgelöst werden.

Hierbei stehen die verschiedenen Komponenten über Funk miteinander in Kontakt. Dieses System bietet einige Vorteile und kann auch von Laien selbst installiert werden.

Gleichstrom- und Bus-Technik

Alarmanlagen lassen sich hinsichtlich der Techink in Gleichstrom- und Bus-Technik einteilen. Bei der Gleichstromtechnik sind zwei Punkte innerhalb der Anlage über die Meldelinie, durch en zwischen den Punkten fließenden Strom miteinander verbunden. Dabei wird die Spannung eines Melders gemessen.

Zudem ist es möglich, dass eine weitere Leitung existiert. In diesem Fall erfolgt der Anschluss des Melders oder auch der Meldergruppe an einer Linie.

Die Bus-Technik zeichnet sich dadurch aus, dass der Anschluss aller Melder über zwei Adernpaare erfolgt; eines davon dient der Datenleitung, das andere versorgt Endgeräte oder besondere Melder mit Strom.

Es können mehrere Melder in einem Raum installiert werden. Die Konfiguration der Anlage läuft in der Regel über den Computer. Jeder Melder erhält dabei eine ID.

Über Telefon oder Druckwellen steuerbare Alarmanlagen

Moderne Alarmanlagen können beispielsweise durch ein Telefon aktiviert bzw. deaktiviert werden. Auch die Weiterleitung an gewünschte Kontakte wie Polizei oder Sicherheitsdienst erfolgt hier ganz automatisch.

Ein besonders sensibles Sicherheitssystem bieten Alarmanlagen, welche auf Druckwellen reagieren. Diese modernen Anlagen können Einbruchssituationen schon sehr früh "erkennen" und unmittelbar Alarm auslösen.

Rauch- und Brandschutzsysteme

Weitere Arten von Alarmanlagen umfassen die Rauch- und Brandschutzsysteme. Diese erkennen entstehendes Feuer und selbst Schwelbrände schon frühzeitig und lösen dann Alarm aus.

Moderne Systeme unterscheiden dabei harmlosen Rauch wie den einer Zigarette von den spezifischen Eigenschaften eines Brandherdes. Somit wird maximale Sicherheit ohne Fehlalarm gewährleistet - ein Sicherheitssystem, welches im Ernstfall Leben retten kann.

Welche Art von Alarmanlage ist empfehlenswert?

Neben speziellen Schlössern sind vor allem Alarmanlagen effektiv in der Abwehr von Einbrechern. Sie haben zum einen die Funktion, Einbrecher vor oder während ihrer Tat in die Flucht zu schlagen.

Zum anderen können sie aber auch dazu dienen, Polizei oder Sicherheitsdienste über den Einbruch zu informieren und somit zu einem schnellen Ergreifen des Täters führen. Doch nicht jede Alarmanlage eignet sich für jedes Haus.

Zunächst sollte man sich bewusst machen, dass ein optischer oder akustischer Alarm nur in Wohngebieten mit direkter Nachbarschaft wirksam ist. Einzeln stehende Häuser in Wäldern oder auf großen Grundstücken sollten besser mit einer Alarmanlage ausgestattet werden, die im Falle eines Einbruchs stille Signale an den Hausbesitzer oder an Wachdienste senden.

Bewegungsmelder

Eine Möglichkeit, Einbrecher in die Flucht zu schlagen, ist die Installation eines Bewegungsmelders. Diese Melder sollten in einer manipulationssicheren Höhe angebracht werden.

Das gilt vor allem für Anlagen, die nicht mit Infrarot arbeiten. Nehmen die Bewegungsmelder im Dunkeln in einem gewissen Radius Bewegungen wahr, wird die Umgebung mit Flutern ausgeleuchtet.

Problematisch an Bewegungsmeldern ist, dass sie den optischen Alarm auch dann auslösen, wenn man selbst nach Hause kommt oder wenn größere Tiere um das Haus streifen. Zudem kann das helle Licht Einbrechern sogar hilfreich sein.

Akustischer Alarm

Alternativ zum optischen Alarm können Anlagen installiert werden, die einen akustischen Alarm auslösen. Diese arbeiten als Glasbruchmelder oder werden dann ausgelöst, wenn ein Schließkontakt einer Tür aufgehoben wird.

Für Innenräume eignen sich in erster Linie Ultraschall- oder Infrarot-Bewegungsmelder. Werden akustische Alarmanlagen sichtbar und in manipulationssicherer Höhe angebracht, können sie sogar der Abschreckung dienen, so dass Einbrecher erst gar keinen Versuch wagen, in das Haus einzudringen.

Auch

  • Türketten
  • Rolläden oder
  • Balkenriegel

können mit einer akustischen Alarmanlage ausgestattet werden. Wird diese ausgelöst, kann schon während des Einbruchversuches gehandelt werden.

Funkalarmanlagen

Vor allem für Häuser, in denen nachträglich eine Alarmanlage installiert wird, eignet sich eine Funkalarmanlage. Diese kann schnell eingebaut werden, ohne dass Kabel verlegt werden müssen.

Da Funkalarmanlagen in der Regel mit Infrarotsensoren arbeiten, sind sie zudem manipulationssicher. Der Versuch einer unbefugten Deaktivierung würde zum Auslösen des Alarms führen.

Stiller Alarm

Insbesondere für Häuser ohne direkte Nachbarschaft ist der stille Alarm von Bedeutung. Ein optischer oder akustischer Alarm wäre hier sinnlos.

Mit einem stillen Alarm können Hausbesitzer, Wachdienst oder Polizei über den Einbruch informiert werden, ohne dass der Einbrecher selbst den Alarm bemerkt. Ein schnelles Ergreifen des Täters ist auf diese Art möglich.

Der stille Alarm informiert direkt Haubesitzer, Wachdienst oder die Polizei
Der stille Alarm informiert direkt Haubesitzer, Wachdienst oder die Polizei

Alarmanlage selber einbauen?

Alarmanlagen schützen nicht nur die Immobilie und den Hausrat, sondern auch die Bewohner. Mit einer hochwertigen und technisch einwandfreien Anlage werden Einbrecher bereits vor oder während eines Einbruchversuches in die Flucht geschlagen, so dass es weder zu Sach- noch zu Personenschäden kommt. Damit eine Alarmanlage im Falle eines Einbruches aber auch wirklich Alarm schlägt, muss sie fachgerecht eingebaut werden.

Es sollte beachtet werden, dass ein Einbau in Eigenregie insbesondere bei komplexeren Anlagen schwierig ist und somit die Gefahr besteht, dass die gewünschte Sicherheit nicht gegeben ist. Zudem wird man bei Versicherungsansprüchen auf Probleme stoßen, wenn der Einbau nicht fachmännisch durchgeführt wurde.

Grundsätzlich ist es natürlich möglich, eine Alarmanlage selber einzubauen. Im Fachhandel werden Anlagen-Sets angeboten, die mit Hilfe der entsprechenden Bedienungsanleitung auch ohne die Hilfe ausgebildeter Fachleute installiert werden können.

Einfache oder komplexe Anlagen

Während bei einfachen Alarmanlagen wie beispielsweise bei einem Bewegungsmelder nichts gegen eine Eigeninstallation spricht, sollten Anlagen, die aus mehreren Komponenten bestehen, grundsätzlich von einem Fachmann eingebaut werden. Die Installation solcher Anlagen verlangt nämlich ein fundiertes Wissen über die Funktion und den Aufbau der einzelnen Komponenten, über das Laien meist nicht verfügen.

So müssen die Zentrale und die einzelnen Alarmgeräte, zu denen u.a.

  • Sirenen
  • Glasbruchmelder
  • Kontaktmelder
  • Fernübermittlungssysteme sowie
  • Anzeige- und Bedienungsgeräte

zählen, per Kabel oder Funk miteinander verbunden und codiert werden. Kommt es bei diesem Schritt zu Fehlern, ist eine verlässliche Wirkung der Anlage nicht garantiert oder es kommt sogar zu Fehlalarmen.

Versicherung

Versicherungstechnisch ist man auf der sicheren Seite, wenn die Alarmanlage von einem Fachbetrieb eingebaut wird, der über ein Zertifikat des Verbandes der Sachversicherer verfügt. Dieser Verband prüft zudem regelmäßig verschiedene Alarmanlagen und stuft diese als mehr oder weniger wirkungsvoll ein. Wird eine zertifizierte Anlage von einem anerkannten Fachbetrieb eingebaut, gibt es im Falle eines Einbruchs keine Probleme mit der Versicherung.