Alltagshilfen bei Gebrechlichkeit

Im Rahmen der Gerontologie spielen auch mögliche Hilfestellungen sowie die Unterstützung im Alter eine wichtige Rolle. Gerade bei Gebrechlichkeit gibt es einige Hilfsmittel, die den Senioren den Alltag deutlich erleichtern können. Dabei kann es sich schon um kleine Alltagshelfer handeln, ebenso aber größere und aufwendigere Maßnahmen. Informieren Sie sich über Alltagshilfen, die bei Gebrechlichkeit eingesetzt werden können.

Von Claudia Rappold

Gebrechlichkeit im Alter

Zu den größten Problemen des Alters gehört das Nachlassen der Sinne und der Beweglichkeit. Eine Gebrechlichkeit wird nahezu automatisch mit dem höheren oder hohen Lebensalter assoziiert. Damit wird auch ausgedrückt, dass der originäre Anlass dafür das Nachlassen der körperlichen und mentalen Kraft ist.

Die Spannung lässt nach, sie entweicht buchstäblich aus dem Körper. Der wird dadurch anfällig und in der Folge davon gebrechlich.

Eine andere gängige Formulierung ist die Altersschwäche, wenngleich bei einer Gebrechlichkeit wie dem Frailty-Syndrom noch einige medizinisch diagnostizierbare Organ- und Funktionsstörungen hinzukommen. Das englische Wort "frailty" heißt zu Deutsch "Gebrechlichkeit".

Zu einem Frailty-Syndrom wird die Gebrechlichkeit dann, wenn mehrere der nachstehenden Indikationen altersbedingt zutreffen:

  • Gewichtsverlust, der natürlich, also unfreiwillig ist
  • Muskelschwäche, objektiviert wie beispielsweise durch Handkraftmessung
  • Erschöpfung aus emotionaler, mentaler oder physischer Empfindung
  • Sturzneigung mangels Gang- oder Standsicherheit, Immobilität, Instabilität
  • Reduzierte Aktivitäten in Bezug auf den Lebensalltag im heimischen Umfeld

Oberschenkelhalsbruch

Eine ebenso typische wie häufige Folge von Gebrechlichkeit ist der Oberschenkelhalsbruch, die Schenkelhalsfraktur. Sie ist die unfallbedingte Konsequenz aus einem Mix von Erschöpfung, Muskelabbau und Muskelschwäche, Knochenschwund sowie einem Kräfteverlust, der seinerseits wiederum durch den Gewichtsverlust verursacht wird.

Knochenschmerzen

Erste Anzeichen für eine altersbedingte Gebrechlichkeit sind zunehmend häufige Knochenschmerzen. Sie sind der Hinweis auf den einsetzenden Knochen- und Muskelabbau. Eins zieht das andere nach sich.

Knochen und Muskeln tragen den Körper. Wenn diese Tragfähigkeit nachlässt, dann wird es zunehmend schwieriger und im wahrsten Sinne des Wortes schmerzhafter. Fortschreitender Knochenabbau ist die Osteoporose.

Regelmäßiger Gesundheitscheck beim Hausarzt

Der alternde Mensch sollte ohnehin seinen Hausarzt zum regelmäßigen medizinischen Check aufsuchen. Der erkennt schon im Frühstadium erste Krankheitsbilder.

Der Alterungsprozess kann als solcher nicht wesentlich aufgeschoben, er kann jedoch medizinisch begleitet und insofern gesundheitlich erleichtert werden. Dazu gehören, neben einer gesunden und ausgewogenen Ernährung, auch die passenden Medikamente, die verschreibungspflichtig sind.

Das verursacht heutzutage keine Probleme, weil jeder Bürger krankenversichert ist. Abgesehen von dem jeweiligen Eigenanteil an den Rezeptgebühren bezahlt jede gesetzliche Krankenkasse die verordneten Medikamente.

Alltagshilfen bei Gebrechlichkeit

Das gilt auch für notwendige Hilfsmittel, die dem gebrechlichen Senior seinen Lebensalltag erleichtern. Welches Hilfsmittel für wen am besten geeignet ist, steht in einem direkten Zusammenhang mit dem individuellen Gebrechen - also mit der Kombination aus altersbedingt eingeschränkter Belastbarkeit und Mobilität im Alltag sowie dem medizinischen Krankheitsbild.

Die nachstehenden Hilfsmittel sind eine Auswahl derjenigen, die den älteren Hilfe- und Pflegebedürftigen ihren Alltag spürbar erleichtern:

  • Greifzange in unterschiedlichen Ausführungen für Arthrose-Erkrankte
  • Schuhlöffel/Schuhanzieher in Überlänge
  • Medikamenten-Dosier-System mit mehreren Fächern für bis zu sieben Tagen
  • Gleitschutz für Haus- und Straßenschuhe
  • Gehkrücken in unterschiedlichen Ausführungen, einzeln und paarweise
  • Laser-Gehstock mit farbigem Laserstrahl
  • Drehscheibe, Rutschbrett, Sitz- und Drehkissen
  • Keil-/Sitz-/Nacken-/Venen- und Rückenkissen
  • Essen- und Trinkhilfen
  • Personenlift zum häuslichen Etagenwechsel
  • Rampen- und Schwellenausgleicher
  • Rollatoren
  • Rollstühle inklusive Rollstuhlantriebshilfen

Diese Aufzählung lässt sich um weitere Hilfsmittel für Intimbereiche ergänzen:

Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Einige Hilfsmittel werden von den gesetztlichen Krankenkassen übernommen. Bei diesen handelt sich um diejenigen, die der Erfüllung der elementaren Grundbedürfnisse sowie der Bewältigung des Alltags dienen.

Die entsprechende Regelung erfolgt im § 33 Abs. 1 des Sozialgesetzbuchs Fünf (SGB V). Die Krankenkassen informieren in ihren Hilfsmittelverzeichnissen über die als Hilfsmittel anerkannten Produkte. Für die Genehmigung ist entscheidend, dass der Arzt das Mittel verschreibt.

Doch auch wenn die Kostenübernahme nicht genehmigt wird, kann zumindest häufig ein Teil bezuschusst werden. In diesem Fall zählt die individuelle Pflegebedürftigkeit.

Abhängig von der Stufe der Pflegebedürftigkeit

Jeder Pflegebedürftige bedarf einer individuellen Hilfe. Meistens ist die Pflegebedürftigkeit durch den MDK, den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung, festgestellt. Damit verbunden ist die amtliche Einstufung in die betreffende Pflegestufe. Gebrechlichkeit und Pflegebedürftigkeit gehen in solchen Fällen fließend ineinander über.

Sowohl im Rahmen der häuslichen Pflege als auch bei einer dauerhaften Heimpflege wird Vieles unternommen, damit der Betroffene seinen Alltag weitgehend eigenständig, wenn auch eingeschränkt, bewältigen kann. Bedarfsgerechte Hilfsmittel verhelfen im Einzelfall zu einer Eigenständigkeit, deren Eingeschränktheit dem Betroffenen gar nicht in dem Maße bewusst wird.

Die Motorik des älteren Menschen wird insgesamt langsamer. Das fällt ihm nicht auf, weil er keine Arbeiten oder Aufgaben zu erledigen hat.

Die werden ihm vom familiären oder professionellen Pflegepersonal abgenommen. Im Übrigen bedient er sich der Hilfsmittel, die ihm den Alltag erleichtern und oftmals erst lebenswert machen.

Die reduzierte Alltagsbelastung muss dem verminderten Kraftzustand des gebrechlichen Senioren angepasst werden. Wenn das in geschickter und gekonnter Weise geschieht, dann empfindet er sich gar nicht so gebrechlich, wie er es möglicherweise doch ist.

Hilfen im Haushalt

Je älter ein Mensch wird, desto schwieriger lassen sich die alltäglichen Dinge bewältigen. So haben Umfragen zufolge, rund zwei Drittel aller Menschen über 50 Jahre Probleme, mit alltäglichen Haushaltsgegenständen umzugehen. Selbst banale Tätigkeiten wie Dosenöffnen oder Korkenziehen stellen für viele Senioren eine Herausforderung dar.

Darüber hinaus klagten die Befragten über Schwierigkeiten mit

Entweder wurden die Haushaltsgeräte als zu unhandlich oder als zu kraftaufwendig beschrieben. Ebenfalls von vielen Senioren beanstandet wurden Beschriftungen, die sich nur schwer erkennen ließen. Da jedoch die Lebenserwartung in Deutschland stetig zunimmt und es immer mehr ältere Menschen gibt, hat mittlerweile ein Umdenken in der Industrie stattgefunden, die nun vermehrt auf Geräte setzt, die sich gut für Senioren eignen und einfach zu bedienen sind.

Typische Beispiele für Alltagshilfen wären etwa Dosenöffner mit rutschfestem Material und größeren Griffaufsätzen, akustische Blutdruckmessgeräte und Tropfenzähler sowie sprechende Uhren und Fieberthermometer. Dazu gehören zum Beispiel aber auch Handys, die einzig und allein zum Telefonieren dienen, oder höher angelegte Waschmaschinen. Diese sind höher gebaut oder mit einem Sockel ausgestattet.

Darüber hinaus verfügen sie über Trommeln, die beleuchtet sind und sich leichter füllen oder entleeren lassen. Sogar Backöfen mit kippsicheren Blechen werden inzwischen angeboten.

Weitere wichtige Alltagshilfen sind Badewannenlifte und Treppenlifte. Sie erleichtern älteren und hilfsbedürftigen Menschen das Leben oftmals deutlich.

Allerdings verbindet sich mit den Hilfsmitteln auch die Frage nach den Kosten. So ist oft unklar, von welcher Institution diese übernommen oder bezuschusst werden oder ob der Bedürftige selbst dafür aufkommen muss. Außerdem stellt sich die Frage, wo man sich diese Hilfsmittel anschaffen kann und ob eine Miete nicht vielleicht kostengünstiger wäre.

Von den gesetzlichen Krankenkassen werden rund 23.000 Hilfsmittel für Senioren aufgeführt. Allerdings präsentiert sich der Markt für diese Alltagshilfen oft als recht unübersichtlich, sodass man sich vor der Anschaffung gut über deren Möglichkeiten sowie Vor- und Nachteile informieren sollte.

Kommunikation und Hören

Eine besonders wichtige Alltagshilfe für Senioren sind Telefone. Zu den reichhaltigen Angeboten an Telefonen gehören mittlerweile auch Exemplare, die mit großen Tasten sowie einem problemlos lesbaren Display ausgestattet sind. Für mehr Sicherheit sorgen spezielle Hausnotrufsysteme, mit denen man im Notfall rasch Hilfe herbeirufen kann.

Linkes Ohr mit Hörgerät einer alten Frau mit grauen Locken
Linkes Ohr mit Hörgerät einer alten Frau mit grauen Locken

Zu diesem Zweck wird ein Funksender wie eine Uhr um den Arm gelegt. Man kann ihn aber auch wie eine Kette um den Hals hängen. Drückt man eine bestimmte Taste, kommt es zu einer Verbindung mit der Basisstation in der Wohnung, die ihrerseits den Notruf zu einem Rettungsdienst weiterleitet.

Erhältlich sind Hausnotrufsysteme entweder bei Privatanbietern oder größeren Rettungsdiensten, wo man sie ausleihen kann. Pflegebedürftige Senioren, die alleine leben, erhalten sie häufig sogar auf Kassenverordnung.

Eine größere Reichweite als Hausnotrufsysteme haben Notruf-Handysysteme. Auch in diesem Fall wird der Notruf an eine Zentrale weitergeleitet. Ein Vorteil dieses Systems ist, dass sich der Standort des Handys mithilfe von Satellitennavigation anpeilen lässt, sodass die Helfer rasch an den richtigen Ort gelangen.

Für viele Senioren sind auch Hörgeräte überaus wichtig. Dank digitaler Technik haben sich diese Geräte deutlich verbessert. So lässt sich durch digitale Hörgeräte leichter zwischen Sprache und Nebengeräuschen unterscheiden.

Mobilität

Zu den bekanntesten Hilfsmitteln bei Gebrechlichkeit zählen Gehhilfen. Dabei stellt der Gehstock die einfachste Variante der Gehhilfe dar. Mehr Sicherheit bietet die Unterarmgehstütze.

Auch der Rollator gehört zu diesen Hilfsmitteln. Ebenso können Rollstühle die Fortbewegung erleichtern bzw. im Falle von elektrischen Modellen auch übernehmen. Mehr Informationen zum Thema Gehhilfen finden Sie hier.

Rückansicht Körperausschnitt alter Mann mit Gehstock auf Straße
Rückansicht Körperausschnitt alter Mann mit Gehstock auf Straße

Auch die folgenden zwei Hilfsmittel erhöhen die Mobilität...

Badewannenlift

Ein Badewannenlift wird auch als Badelifter oder Badewannenlifter bezeichnet. Gemeint ist damit ein Personenhubgerät, das man an oder in einer Badewanne anbringt.

Funktionen

Ein Badewannenlift dient dazu, ältere oder behinderte Menschen in eine Badewanne und wieder aus ihr hinaus zu befördern. So können dadurch auch Menschen in die Wanne gelangen, die ohne dieses Gerät nicht dazu imstande wären.

Der Badewannenlift ist in der Regel ein Sitz in der Badewanne, der sich sowohl hinauf- als auch hinunterfahren lässt. Aber auch eine Beförderung über den Rand der Wanne ist nach entsprechender Installation möglich.

Für wen sich ein Badewannenlift eignet

Vorgesehen ist ein Badewannenlift für Menschen mit speziellen körperlichen Handicaps. So tun sich vor allem Senioren oft schwer, in die Badewanne hineinzukommen.

Noch schwieriger ist es, nach dem Bad wieder aus der Wanne auszusteigen. Dabei besteht sogar das Risiko, dass durch die Nässe Ausrutscher und schwerwiegende Unfälle passieren.

Doch auch für jüngere Menschen, die unter einer körperlichen Behinderung leiden, gilt ein Badewannenlift als sinnvoll. Nicht selten sind Badewannenlifter in seniorengerechten Hotels, Altenheimen, Reha-Kliniken und Krankenhäusern zu finden.

Pflegebad - Badewanne im Altenheim
Pflegebad - Badewanne im Altenheim

Formen

Bei Badewannenliftern gilt es, zwischen mehreren Formen zu unterscheiden. So lässt sich der Lift entweder neben der Wanne oder an der Wand montieren. Aber auch das Einsetzen in die Wanne selbst ist möglich.

Wird der Lift neben der Badewanne eingebaut, sorgt ein Tragarm dafür, dass die Person über den Rand der Wanne gehoben wird und in die Wanne hinein gelangt. Dabei erfolgen ein Aufwärts- oder Abwärtshub sowie eine seitliche Bewegung.

Bei der Montage an die Wand setzt sich die Person auf ein mobiles Sitztuch und wird mit einem Tuchlift auf mechanische Weise zum Boden der Wanne befördert. Nach dem Bad findet der umgekehrte Bewegungsablauf statt.

Bei einem Einsatz in die Badewanne handelt es sich um eine Rahmenkonstruktion. Diese setzt man in die Wanne ein. Bei Bedarf wird die Person von dem Lift angehoben. Zwischen Rand und Boden der Wanne kommt es zu einer Hubbewegung.

Die meisten Badewannenlifter sind mit einem festen Sitz oder einer Sitzvorrichtung ausgestattet. Manche verfügen zudem über eine Armlehne oder eine Rückenlehne. Besitzt das Gerät eine Hubsäule sowie einen Schwenkarm, lassen sich auch Tuchsitze oder Aufnahmegurte verwenden, die man an den Tragarm hängt.

Eine weitere Form sind Tuchlifter. Dabei handelt es sich um Bandlifte, mit dem ein Absenken auf den Boden der Badewanne möglich ist.

Als Antrieb für den Badewannenlift dient eine elektromotorische, pneumatische oder wasserhydraulische Anlage. Zur Versorgung der Spannung sollten aus Gründen der Sicherheit Akkus verwendet werden.

Schwimmbadlift

Eine Variante des Badewannenlifts stellt der Schwimmbadlift dar. Mit diesem ist es für Senioren oder behinderte Menschen möglich, problemlos in ein Schwimmbad zu gelangen.

Ebenso wie bei Badewannenliftern gibt es auch bei Schwimmbadliftern unterschiedliche Ausführungen. So verfügen einige Geräte über einen Stuhl, den man über eine diagonale Stangenbahn ins Wasser gleiten lässt.

Weitere Geräte sind Hängelifte. Diese hängen entweder von einer Konstruktion aus Stahl oder von der Decke herunter und befördern die Person ins Wasser. Der Antrieb der Schwimmbadlifte, die wasserfest sein müssen, erfolgt mithilfe eines elektrischen Motors.

Treppenlift

Der Treppenlift ist auch unter den Bezeichnungen Treppenaufzug, Treppenlifter oder Treppenschrägaufzug bekannt. Mit diesem Transportmittel lassen sich Personen die Treppe hinauf und hinunter befördern.

Aufbau und Verwendung

Bei einem Treppenlift handelt es sich um einen Sitz, der sich an einem Zahnradantrieb befindet. Dieser ist wiederum an einem Gestänge befestigt. Des Weiteren werden Plattformlifte angeboten, die sich zum Befördern von Rollstuhlfahrern eignen.

In den meisten Fällen gibt es Treppenlifte in Wohnungen mit mehreren Stockwerken. Sie eignen sich für ältere Menschen, denen das Treppensteigen schwerfällt oder Personen mit einer körperlichen Behinderung.

So transportieren die Treppenschrägaufzüge die Menschen in eine obere Etage und wieder zurück nach unten. Treppenlifte findet man aber nicht nur in privaten Wohnungen, sondern auch in öffentlichen Gebäuden und Krankenhäusern.

Funktionen

Der Treppenlift hat die Aufgabe, einen Menschen in ein höheres oder niedrigeres Stockwerk zu befördern. Zu diesem Zweck wird zumeist eine Schiene an der Treppenseite, der Wand oder dem Treppengeländer angebracht. Über diese Schiene findet die Fortbewegung des Treppenlifts statt.

Bei den meisten Modellen erfolgt der Antrieb mithilfe eines Elektromotors, der an der beweglichen Einheit angebracht wird. In der Regel sorgen Rollen oder Zahnräder für die Kraftübertragung.

Aufgrund der Unterschiedlichkeit der Treppen ist eine individuelle Anpassung des Treppenlifts erforderlich. So gibt es zum Beispiel gerade oder kurvige, steile und flache sowie breite und enge Treppen.

Für kurvige Treppen eignet sich ein spezieller Kurventreppenlift. In manchen Fällen können aber auch ganz besondere Konstruktionen notwendig sein.

Einbau eines Treppenlifts

Vor dem Einbau eines Treppenlifts erkundigt sich ein Fachmann nach den hiesigen Bedingungen, um die passende Bauweise für das jeweilige Modell herauszufinden. Nach dem Ausmessen der Treppen fertigt der Einbauer den Lift passgenau an. Außerdem kann man die Farbe des Treppenlifts an die Umgebung anpassen.

Es gibt auch Treppenlifte für den Außenbereich. Diese bestehen aus Komponenten, die wetterfest sind wie spezieller Kunststoff oder Aluminium.

Braucht man den Treppenlift nicht, deckt man ihn mit einer Plane aus Kunststoff ab. Grundsätzlich sind Außentreppenlifte ebenso sicher wie Innentreppenlifte.

Damit der Treppenlift sogar bei einem Stromausfall weiterhin funktioniert, wird er häufig mit einem Akku ausgestattet. Mithilfe einer Kurbel ist zumeist auch eine manuelle Fortbewegung möglich.

Senioren-Paar im Treppenhaus seines Zuhauses, Frau sitzt auf dem Treppenlift
Senioren-Paar im Treppenhaus seines Zuhauses, Frau sitzt auf dem Treppenlift

Arten von Treppenliften

Bei Treppenliften gilt es, zwischen

  • Sitzliften
  • Stehliften
  • Hängeliften
  • Plattformliften

zu unterscheiden. Häufigste Version ist der Sitzlift, der über einen Stuhl verfügt, auf dem die gehbehinderte Person Platz nimmt.

In der Regel ist der Sitzlift mit zwei Armlehnen und einer Rückenlehne ausgestattet. Zum besseren Sitzen oder Aufstehen lässt sich der Sitz häufig drehen.

Im Unterschied zum Sitzlift ist der Stehlift nicht mit einem Sitz ausgestattet. Stattdessen hat er eine Stehplattform und Griffe, an denen man sich festhalten kann.

Diese Variante gilt als platzsparend und wird vor allem für enge Treppenhäuser verwendet. Allerdings eignet sich der Stehlift nicht für gehbehinderte Menschen.

Eine weitere Variante ist der Hängelift, der zur Beförderung von Rollstühlen samt Insassen dient. Der Transport erfolgt über eine Aufhängevorrichtung. Installiert wird der Hängelift an der Decke.

Ebenfalls zum Transport von Rollstühlen geeignet ist der Plattformlift. Auch andere Gegenstände wie Einkaufstaschen lassen sich mit ihm befördern. Angebracht wird der Plattformlift entweder an der Seite der Treppe oder direkt auf den Stufen.

Vor- und Nachteile eines Treppenlifts

Der große Vorteil des Treppenlifts ist die erhöhte Mobilität für Senioren oder gehbehinderte Menschen. So verhilft der Lift der Person dazu, selbstständiger zu leben und das Haus verlassen zu können.

Senioren können selbst bei einer Gehbehinderung auch weiterhin in ihrem gewohnten Umfeld bleiben, was deren Lebensqualität deutlich steigert. Außerdem vermeidet man die Gefahr, auf der Treppe zu stürzen. Die Installation eines Treppenlifts ist an beinahe jeder stabilen Treppe möglich.

Zu den Nachteilen des Treppenlifts gehören seine hohen Kosten. Während günstige Modelle etwa 3.000 Euro kosten, muss man für andere Exemplare bis zu 25.000 Euro aufbringen.

Von den Krankenversicherungen gibt es in der Regel keine Kostenzuschüsse, da der Treppenlift nicht zu den leistungspflichtigen Hilfsmitteln zählt. Unter Umständen beteiligen sich die Pflegeversicherung oder ein Rehabilitationsträger.

Geduld erfordert zudem der Einbau des Treppenlifts. So hängt dessen Dauer von den Verhältnissen, die auf der jeweiligen Treppe herrschen, ab. Aber auch die Auswahl des Gerätetyps spielt eine wichtige Rolle.

Darüber hinaus ist darauf zu achten, dass auch andere Personen noch genügend Platz für die Benutzung der Treppe haben. Für Menschen, die unter erheblichem Übergewicht leiden, gelten Treppenlifte eher als ungeeignet.

Die Hilfe im Alltag kann jedoch auch noch deutlich erweitert werden...

Das Prinzip intelligenter Häuser für Senioren

Der technische Fortschritt gedeiht immer weiter. Bereits jetzt befinden sich Häuser in der Planungsphase, die mit hochwertigen technischen Möglichkeiten ausgestattet sind - ganz zum Schutze ihrer Bewohner. Insbesondere Senioren dürften von diesen Maßnahmen profitieren.

Die Bevölkerung wird aufgrund eines guten Lebenswandels immer älter. Und doch lässt es sich nicht vermeiden, dass gerade den reifen Jahren häufiger die Krankheiten und Gebrechen zutage treten.

Besonders problematisch sind diese vor allem dann, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt werden. Als Lösung wird das intelligente Haus angestrebt: Hier sind die Räumlichkeiten mit vielen

  • Kameras
  • Bewegungsmeldern und
  • Sensoren

ausgestattet.

Die dabei gesammelten Daten werden in einem zentralen Computer binnen weniger Sekunden ausgewertet. Kommt es zu Auffälligkeiten, ergeht ein Signal an den nächsten Notarzt sowie die Angehörigen. Dem Betroffenen soll damit ein schneller und vor allem ganzheitlicher Schutz gewährleistet werden.

Die hohen Kosten als Nachteil

So schön diese Vorstellung auch klingen mag, für viele Menschen wird sie eine Utopie bleiben. Die Ausstattung an hochwertiger Technik, die ein solches Haus erfordert, kann zumeist nur schwerlich bezahlt werden.

Handelt es sich dabei auch um Maßnahmen, die der eigenen Gesundheit dienen, so ist von den Krankenkassen bis heute kein Entgegenkommen erkennbar. Der Nutzer bliebe daher auf erheblichen Kosten sitzen und müsste viele Jahrzehnte sparen, um sich diesen Luxus im Herbst seiner Tage leisten zu können. Da verwundert es nicht, dass gerne einmal auf derartige Investitionen verzichtet wird.

Die Datenflut lässt sich nicht kontrollieren

Daneben darf ein zweiter negativer Aspekt nicht übersehen werden: Die technischen Geräte zeichnen buchstäblich jeden Schritt des Hausbewohners auf. Sensible Sensoren analysieren dessen Gesundheitszustand. Sicherlich sind das alles Annehmlichkeiten, die ein Leben retten können.

Wohin genau aber die Daten transportiert werden, ist ungewiss. Niemand weiß, wer zur Analyse der Werte herangezogen wird und wie sicher diese Kanäle sind.

So kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Datenpakete auch von jenen Instituten genutzt werden, für die sie sehr wertvoll sind: Unternehmen des Pharmabereichs, die ihre Werbung maßgeschneidert für jeden Hausbewohner erstellen können. Das kann, muss aber nicht zum Wohle des Betroffenen geschehen.

Die Überwachung als Vorteil

Das menschliche Auge wird im Regelfall nur weniges von dem erblicken, was Kameras und Sensoren wahrnehmen. Die Art, wie eine Person läuft oder sich bewegt, die Intensität der Schritte auf dem Fußboden oder des Griffs an der Türklinke kann einzig die hochwertige technische Ausstattung verzeichnen.

Nicht selten liegen in diesen Kriterien die ersten Anzeichen einer Schwäche oder sogar einer Krankheit verborgen. Werden diese Daten sachgerecht ausgewertet, können sie den Schlüssel zu späteren Heilerfolgen liefern oder sogar eine akute Hilfe ermöglichen. Und das bereits zu einem Zeitpunkt, da viele Betroffene noch gar nicht an einen Arztbesuch denken.

Den technischen Fortschritt nutzen

Ein weiterer Vorteil liegt in der Interaktion aller Geräte. Diese können ein genaues Profil über jeden Hausbewohner erstellen und auf dieser Basis ihre Vorzüge ausspielen.

  • Einsparungen bei den Stromkosten
  • höhenverstellbare Einrichtungen oder
  • die Fußbodenheizung, die sich zu bestimmten Zeiten selbst erwärmt:

Intelligente Häuser sorgen nicht nur für die Sicherheit der Menschen, sondern ermöglichen ihnen auch manche Annehmlichkeit. Das mag zunächst relativ teuer bezahlt sein, kann sich durch Senkungen sonstiger Ausgaben auf längere Sicht aber durchaus refinanzieren. Einmal abgesehen davon, dass die Gesundheit ohnehin ein unbezahlbares Gut darstellt.

Nicht länger nur Utopie

Inwieweit das Haus mit solchen Maßnahmen ausgestattet werden sollte, muss stets im Einzelfall betrachtet werden. Bereits heute ist jedoch erkennbar, dass der Weg in die Zukunft derartige Änderungen mit sich bringt. Ob in den Kameras und Sensoren eine Überwachung und ein Eingriff in die Privatsphäre gesehen wird oder ob diese nicht eher dem eigenen Wohle dienen, wird zudem jeder Mensch für sich selbst entscheiden müssen.

Das intelligente Haus polarisiert - leistet aber ebenso wichtige Dienste für die Bewohner, erhöht deren Schutz, vermeidet Stress und erfüllt einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit. Das im Übrigen nicht alleine für Senioren, sondern für jeden Anwesenden.