Zum ersten Mal wandern - was zu beachten ist: von der Kleidung bis zur Wanderapotheke

Bei der ersten Wanderung kommt es auf einige Punkte an; es gibt Vieles, was es zu bedenken gibt, besonders, wenn man in Sachen Fitness noch nicht übermäßig gut aufgestellt ist. Welche Kleidung stellt die beste Wahl dar? Was braucht man an Proviant? Was, wenn man sich während der Tour verletzt? Von der Kleidung bis zur Wanderapotheke - Lesen Sie, was zu beachten ist, wenn Sie das erste Mal wandern gehen.

Von Kathrin Schramm

Streckenlänge und -führung beachten

Beginnen Sie mit einer kleineren Wanderung, um zu erfahren, was Sie unterwegs erwartet. Lassen Sie sich von ortskundigen Menschen eine schöne und für Anfänger geeignete Tour empfehlen. Idealerweise begeben Sie sich dabei nicht in allzu hohe Höhen und begehen gut befestigte Wege.

Die erste Tour sollte nicht zu lang sein. So können Sie sie ohne zu große Ermüdung bewältigen und haben Zeit genug für erholsame Pausen. Genießen Sie die Natur ganz in Ruhe und ohne Zeitdruck.

Wanderschuhe kaufen

Bevor Sie zu Ihrer ersten Wanderung aufbrechen, sollten Ihre Wanderschuhe bereits gut eingelaufen sein. Tragen Sie diese deshalb vorher bei ein paar ausgedehnten Spaziergängen oder bei Ihren täglichen Besorgungen.

Achten Sie auch darauf, spezielle Wanderstrümpfe zu tragen. Sind Ihre Schuhe noch nicht ausreichend eingelaufen, kommt es schnell zu schmerzhafter Blasenbildung.

Wandertour planen

Laufen Sie nicht einfach ins Blaue, sondern planen Sie Ihre Wanderroute vorab. Entsprechendes Kartenmaterial hilft Ihnen, unterwegs die Orientierung zu behalten. Wählen Sie eine Tour, bei der Sie verschiedene Möglichkeiten zum Abkürzen oder Abbrechen haben.

Kleidung für alle Wetterlagen mitnehmen

Wählen Sie die richtige Kleidung. Gerade im Gebirge kann es sehr schnell zu Wetterumschwüngen kommen. In größeren Höhen ist es zudem häufig sehr viel kühler als im Tal.

Nehmen Sie deshalb einen Rucksack mit, in dem Sie

transportieren können. Vergessen Sie auch den Sonnenschutz nicht, vor allem für den Kopf.

  • Vier Wanderer schwer bepackt in den Bergen, im Hintergrund graue Berggipfel

    © andreusK - www.fotolia.de

  • Wanderrucksack, Wanderschuhe und Campinggeschirr auf Holztisch vor Bergkulisse

    © magdal3na - www.fotolia.de

  • Ein Waldweg im Herbst, warme Lichtstrahlen scheinen durch die Bäume

    © Smileus - www.fotolia.de

Ausreichend Flüssigkeit und Nahrung zu sich nehmen

Sehr wichtig ist es auch, dass Sie bei der Wanderung ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Verlassen Sie sich nicht unbedingt darauf, dass Sie an der Strecke eine Bewirtung vorfinden werden. Nehmen Sie stattdessen lieber eine Trinkflasche mit.

Trinken Sie schon, bevor der große Durst einsetzt. Damit der Körper leistungsfähig bleibt, ist es wichtig, dass seine Wasserspeicher gut gefüllt sind.

Ähnlich verhält es sich mit dem Essen. Nehmen Sie sich ausreichend Proviant mit, damit Sie unterwegs keinen Hunger leiden müssen. Und vergessen Sie nicht Ihr Mobiltelefon.

Tipps bei Wanderverletzungen

Wandern ist gesund - für Herz, Kreislauf und die Muskulatur. Es unterstützt das Immunsystem und sorgt für ein fittes und ausgeglichenes Gefühl mitten in der Natur.

Leider bleiben bei den meisten Wandertouren kleinere Verletzungen der Wanderer nicht aus. Schnell kommt es zu verstauchten Knöcheln und aufgeschürften Knien, die die Wanderfreude deutlich eindämmen.

Arnika und Ringelblume als natürliche Helfer

Zum Glück gibt es einige Mittel - auch aus der Natur - die für eben jene Notfälle wie geschaffen sind. Zum Beispiel die Arnika, die als Bestandteil vieler pflanzlicher Salben und Arzneimittel bei

hilft. Die Auszüge der Arnika wirken schmerzlindernd und beschleunigen wirksam die Heilung. Auch die Ringelblume ist ein starker Helfer, besonders bei

Sie hemmt das Wachstum von Keimen und Bakterien und hilft der Haut bei der Regeneration. Viele Wundsalben und Sport-Gels enthalten diese natürlichen Inhaltsstoffe.

Verletzungen vorbeugen und heilen

Die Wandertour sollte gut vorbereitet sein, um Stress, Hast und unnötige Verletzungen zu vermeiden. Sinnvoller ist ein gewisser Zeitpuffer.Die Kleidung sollte vor Wind und Wetter schützen, die Schuhe fest und ausreichend hoch sein, um die Knöchel zu unterstützen.

Ein kleines Erste-Hilfe-Paket sollte mitgeführt werden, damit eventuell entstehende Wunden direkt behandelt werden können. Wenn sich jemand am Fuß verletzt, gilt die P.E.C.H.-Regel:

  • Pause
  • Eis (kühlen)
  • Compression und
  • Hochlegen.

Nützliche Mittel für die Wanderapotheke

Was neben einer Grundausstattung in diese hinein gehört, entscheiden die Länge und Beschaffenheit der Strecke, die Witterung sowie individuelle Bedürfnisse.

Selbst bei bester Planung lassen sich kleinere Verletzungen oder Unfälle nie gänzlich ausschließen. In den Wanderrucksack gehört aus diesem Grunde auf alle Fälle ein Mobiltelefon, mit dem sich im Notfall Hilfe anfordern lässt. Kleinere Blessuren kann der Wanderer hingegen selbst behandeln, sofern er eine Wanderapotheke mit sich führt.

Was in eine Wanderapotheke gehört, hängt teilweise von der Länge und den Risikofaktoren der Strecke, aber auch von eventuellen Vorerkrankungen des Wanderers ab. Wer regelmäßig Medikamente einnehmen muss, darf diese auch beim Wandern nicht vergessen.

Durchfall- und Schmerzmittel können ebenso hilfreich sein wie Sonnenschutzmittel oder Präparate zur Abwehr von Zecken und Mücken. Bei der Auswahl der jeweiligen Mittel kommt es unter anderem auf die Wanderroute und auf die Witterung an.

Wanderapotheke füllen:

  • (Blasen)pflaster
  • Verbandszeug
  • Desinfektionsmittel
  • Schmerzmittel
  • Pinzette

Blasen

Blasen treten häufig beim Wandern auf
Blasen treten häufig beim Wandern auf

Das Schuhwerk kann bei der Anprobe noch so gut gesessen haben, auf langer Strecke können selbst gut eingetragene Schuhe drücken. Dann bilden sich Blasen an den Füßen, die sehr schmerzhaft sind und das weitere Fortkommen deutlich beeinträchtigen. Wer diese nicht versorgen kann, muss unter Umständen die Wanderung abbrechen.

Unabhängig vom Wetter und von der Strecke sollten daher Pflaster und diverse Verbandsmaterialien in unterschiedlicher Größe mitgeführt werden. Für die Versorgung von Blasen bietet der Handel spezielle Blasenpflaster an, die ein gelartiges Polster bilden und das weitere Drücken des Schuhs unterbinden.

Hautabschürfungen, Hautrisse, Splitter und Zecken

Außerdem kann es zu Hautabschürfungen und -rissen kommen, die schnellstens versorgt werden sollten, damit es nicht zu Infektionen kommt. Eine Schere erleichtert das Zuschneiden des Verbandszeugs.

Offene Wunden sollten vor dem Abdecken mit einem Desinfektionsmittel behandelt werden. Auch dieses sollte also in der Wanderapotheke mitgeführt werden. Es kann als Tinktur oder als Spray verwendet werden.

Wer eine Pinzette zur Hand hat, kann problemlos eventuelle Dornen oder Splitter aus der Haut entfernen. Auch zum Entfernen von Zecken eignet diese sich - allerdings nur bedingt. Problemloser allerdings schafft eine Zeckenzange Abhilfe, die in der Anschaffung nicht einmal teuer ist.

Impfschutz

Außerdem sollte zu Beginn jeder Wandersaison die Aktualität des Impfschutzes, insbesondere der Tetanusschutz, überprüft werden und gegebenenfalls eine Auffrischung erfolgen.