Luftbefeuchter - Funktion, Arten und Hinweise zur Aufstellung und Nutzung

Mit einem Luftbefeuchter kann die Luft in geschlossenen Räumen gleichmäßig befeuchtet werden, so dass ein gesundes und angenehmes Raumklima herrscht. Aber nicht nur der Mensch, auch Möbel und andere Gegenstände werden vor einer zu trockenen Luft geschützt, die während der Heizperiode oft vorherrscht. Damit ein Luftbefeuchter aber auch wirklich seinen Zweck erfüllt, sollten ein paar Dinge beachtet werden. Informieren Sie sich über die Funktionsweise und die optimale Nutzung von Luftbefeuchtern.

Von Kai Zielke

Luftbefeuchter - Generelle Merkmale

Die relative Luft- oder Raumfeuchtigkeit zeigt das Ausmaß der Sättigung von Luft mit Wasserdampf. In einem Wohnraum beträgt die angenehme und gesunde Luftfeuchtigkeit zwischen vierzig und sechzig Prozent. Mit einem Luftbefeuchter lässt sich die Raumfeuchtigkeit direkt beeinflussen und regulieren.

Grundinfos zur Luftfeuchtigkeit

Die Luftfeuchtigkeit, auch Luftfeuchte genannt, ist physikalisch formuliert der Anteil von Wasserdampf an der Luft in einem geschlossenen Raum. Das wird beim Besuch verschiedener Saunen innerhalb einer Saunalandschaft besonders deutlich.

Der Aufenthalt in der finnischen Sauna oder in einem Dampfbad ist anders, sprich schweißtreibender als der in einer Bio-Sauna. Das gilt sowohl für die Raumtemperatur als auch für die Luftfeuchtigkeit. Sie ist im Dampfbad bei nahezu hundert Prozent deutlich höher als in der Bio-Sauna mit etwa fünfzig Prozent.

Eine Sauna wird nach kurzer Zeit wieder verlassen, während der Aufenthalt in den heimischen Räumen 24h täglich, also rund um die Uhr andauert. Da liegt es nahe, dass sowohl zum Wohlbefinden als auch aus Gesundheitsgründen Raumklima und Luftfeuchtigkeit stimmen müssen.

Trockene Haut durch mangelnde Luftfeuchtigkeit

Durch das Beheizen von Räumen wird die natürliche Luftfeuchte beeinflusst. Das gilt für die Räume in Haus oder Wohnung ebenso wie zum Beispiel für Museen, für Sport- oder Veranstaltungshallen.

In vielen Fällen wird die Raumluft durch die Heizung buchstäblich trocken. Die Luftfeuchtigkeit verringert sich deutlich. Das hat gesundheitliche Auswirkungen bei Mensch und Tier auf die Atemorgane, aber auch auf die Haut. Umgangssprachlich trocknet sie aus.

Feuchtigkeit in der Luft ist wichtig für die Gesundheit
Feuchtigkeit in der Luft ist wichtig für die Gesundheit

Arten von Luftbefeuchtern

Um dieses Manko auszugleichen, lässt sich die Raumfeuchtigkeit durch einen Luftbefeuchter regulieren, sprich steigern. Der Luftfeuchter ist je nach Art und Qualität eine technische Vorrichtung, mit der Wasser verdampft oder verdunstet wird. Dabei wird in die aktive und in die passive Luftbefeuchtung unterschieden.

Mit einer passiven Luftbefeuchtung ist beispielsweise das Auslegen eines feuchten Handtuchs gemeint, oder der mit Wasser gefüllte Verdunstungskörper am Heizkörper. Wasser und Nässe verdunsten, ohne dass etwas aktiv dazu getan wird.

Luftfeuchtigkeit lässt sich absolut, relativ und spezifisch messen. Die relative Luftfeuchtigkeit wird in Prozent ausgedrückt. Im Alltag, und somit auch beim Luftfeuchter wird immer die relative Luftfeuchtigkeit zugrunde gelegt und gemessen. Bei jedem Einsatz von Luftbefeuchtern spielt die damit verbundene Hygiene eine ganz entscheidende Rolle.

Luftbefeuchtung durch Verdampfung

Die Luftbefeuchtung durch Verdampfung, bei der das siedende Wasser den Dampf an die Raumluft abgibt, tötet alle Keime durch den Siedevorgang.

Der Dampf ist sozusagen keimfrei. Hier erhalten Sie weitere Informationen.

Bei der Luftbefeuchtung durch Verdunstung ist es umgekehrt. Hier besteht die Gefahr, dass die Raumluft durch Keime verunreinigt wird, wenn der Luftfeuchter nicht regelmäßig und hygienisch gepflegt sowie gewartet wird.

Das ist zwar mühsam, jedoch deutlich kostengünstiger als der Verdampfungsvorgang mit dem damit verbundenen Energieverbrauch. Zum Wasserkochen wird Energie benötigt, die Kosten verursacht.

Zerstäuber

Der frühere Luftfeuchter als Zerstäuber hat bis auf den geringen Energieverbrauch als Vorteil ansonsten überwiegend Nachteile. Heutzutage ist er kaum gefragt, weil zwischen den Geräten zum Verdampfen und zum Verdunsten ausgewählt wird. Es sind in der Regel kleinere Standgeräte, deren Tank einige Liter Wasser fasst.

Verdunstende Luftbefeuchter

Als gängig und auch kinderfreundlich hat sich der verdunstende Luftfeuchter erwiesen. Ein Hantieren mit heißem Wasser und dem damit verbundenen heißen Dampf entfällt. Wartung und Pflege sind bei jedem der Geräte notwendig, um die Bildung von Aerosolen auszuklammern.

Der Stromverbrauch ist denkbar gering, und die Luftfeuchtigkeit im Raum reguliert sich weitgehend eigenständig. Informieren Sie sich hier genauer über diese Art des Luftbefeuchters.

Gute Gründe für einen Luftbefeuchter

Der Luftbefeuchter sorgt überall da für Ausgleich, wo beispielsweise Heizungsluft oder ähnliche Faktoren für ungewollte Trockenheit sorgen. Dabei gibt es keine Regel, wer einen Luftbefeuchter benutzen sollte und wer nicht. Nicht zuletzt entscheidet auch das subjektive Empfinden, ob die Luft im Raum zu trocken ist.

Wer sich darauf nicht verlassen möchte, der kann den Feuchtigkeitsgehalt der Luft mit einem entsprechenden Messgerät feststellen. Dabei gilt eine relative Luftfeuchtigkeit von mindestens 40 Prozent als Voraussetzung für subjektives Wohlbefinden.

Anwendung im Winter

Deutlich trockener wird die Luft beispielsweise in den Wintermonaten, wenn die Raumluft dank Heizung auf Temperaturen gebracht werden muss. Dies entzieht der Raumluft Feuchtigkeit, was durch selteneres Lüften noch zusätzlich verstärkt wird. Ein Luftbefeuchter, beispielsweise durch Ultraschall gesteuert, sorgt dann für den nötigen Ausgleich.

Bei Atemwegserkrankungen

Neben gesunden Personen profitieren insbesondere Menschen mit Atemwegserkrankungen von einer zusätzlichen Feuchtigkeitszufuhr. Beschwerden wie Asthma, aber auch Grippe oder Erkältungen, Husten und Heiserkeit können durch einen Luftbefeuchter deutlich reduziert werden. In Fällen von Erkältungen und Co. soll die Einhaltung der empfohlenen Luftfeuchtigkeit sogar aktiv vorbeugend wirken.

Vorteile für Holzmöbel

Übrigens: Auch Möbel danken eine konstante Luftfeuchtigkeit. Edle Hölzer beispielsweise werden hierdurch geschmeidig gehalten.

Wird die Luft zu trocken, kann es nicht zuletzt bei älteren Modellen und Antiquitäten zu Rissen kommen. In diesem Fall leistet ein Luftbefeuchter wertvolle Dienste, um die wertvollen Schätze lange schön und gepflegt zu halten.

Vorzüge auf einen Blick

Es gibt somit viele gute Gründe, sich einen Luftbefeuchter zuzulegen. Zu den Vorzügen zählen (außerdem):

  • Vermeidung von trockenen Schleimhäuten und Augen
  • Gripperisiko wird reduziert: Influenza-Viren überleben in optimal befeuchteten Räumen nicht so lang
  • Unterstützung eines entspannten Schlafs
  • Vermeidung von nächtlichem Durst
  • Bessere Konzentrationsfähigkeit
  • Geringere Pollen- und Staubbelastung
  • Schutz von Holz (Möbel, Instrumente und Co.)

Fazit

Das Hausmittel Luftbefeuchter soll nicht aufwändig, sondern im Alltag einfach handzuhaben sein. Das einzige Ziel ist ein Auspendeln der gewohnten Luftfeuchtigkeit von durchschnittlich fünfzig Prozent zu Zeiten des Heizens, also in den kalten Wintermonaten.

Die täglichen Handgriffe, das Wasser einfüllen und das Einschalten des Gerätes, sind schnell erledigt. Hinzu kommt die regelmäßig hygienische Wartung.

Sie ist präventiv und immer dann ein voller Erfolg, wenn alle Anwesenden auch in diesen Wochen und Monaten an Haut und Atemwegen gesund bleiben. Gegenüber den anderen Jahreszeiten dürfen keine Veränderungen hin zum Austrocknen erkennbar sein.

Nutzungshinweise

Im Winter sinkt die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen oft unter 30 Prozent. Das ist zunächst nicht gefährlich, macht sich aber bemerkbar durch trockene Haut und ausgetrocknete Schleimhäute an Mund und Nase.

Die Lippen werden spröde und die Innenseite der Nase fühlt sich hart und trocken an. So können Krankheitserreger besonders schnell eindringen und sich verbreiten; schnell kommt es zu Erkältungen und anderen Infekten.

Eine gute Möglichkeit, dem entgegenzuwirken, sind Luftbefeuchter fürs eigene Zuhause, insbesondere für die Schlafräume. Dabei sollten auch die Kinderzimmer nicht vergessen werden, denn gerade das kindliche Immunsystem ist noch nicht so ausgeprägt und besonders anfällig für Erkältungen. Auch im Frühling kann ein solches Gerät für Kinder, die sensibel auf Pollen reagieren, sehr angenehm sein.

Einsatz

Zunächst sollte die Luftfeuchtigkeit in dem Raum gemessen werden. Ist die Luft nur minimal zu trocken, könnten ein paar Zimmerpflanzen zur Befeuchtung bereits ausreichen.

Ist die Luftfeuchtigkeit wirklich weit unter dem empfohlenen Bereich, kann ein strombetriebener Luftbefeuchter helfen. Um keine Überbefeuchtung zu riskieren, sollte auch während des Einsatzes regelmäßig die Luftfeuchtigkeit gemessen und das Gerät dementsprechend reguliert werden.

Regelmäßige Wartung und Reinigung

Luftbefeuchter können bei mangelnder Reinigung und Wartung ein unhygienisches Raumklima begünstigen. Sowohl in abgestandenem Wasser als auch in verbrauchten Filtern setzen sich Bakterien und Keime fest und breiten sich aus. Vor allem bei Ultraschall-Zerstäubern besteht dann die Gefahr, dass die Krankheitserreger in der ganzen Raumluft verteilt werden.

Das Gerät muss also regelmäßig auseinandergebaut, gereinigt und desinfiziert werden. Ein Filterwechsel sollte mindestens einmal pro Saison stattfinden.

Zwischenzeitlich sollten die Filter zumindest gereinigt werden, wobei Schaumstofffilter sogar in der Waschmaschine gewaschen werden können. Wenn ein Gerät längere Zeit unbenutzt herumsteht, sollte auf jeden Fall das Wasser aus dem Tank geschüttet werden. Abgestandenes Wasser ist nämlich ein idealer Nährboden für gesundheitsschädliche Keime.

Eine Keimansiedlung kann auch verhindert oder zumindest verringert werden, indem man einen Ionisierungsstift in das Wasser legt. Das darin vorhandene Silber wirkt nämlich keimtötend.

Sicherheitshinweise und Tipps zum richtigen Standort

Aufgrund des häufig auftretenden Kondensatniederschlags ist es empfehlenswert, Luftbefeuchter in einem gewissen Abstand von Holz- und Polstermöbeln zu positionieren. Um das Gerät sollte die Luft immer zirkulieren können, damit sich kein Schimmel bilden kann.

In einer Zimmerecke wäre der Befeuchter somit nicht richtig aufgehoben. In der Nähe einer Heizung oder eines Fensters lässt er sich hingegen gut aufstellen. Am wirkvollsten wäre jedoch die Positionierung mitten im Raum.

Nicht immer ist dies aber machbar, geschweige denn wünschenswert. Steht er an einer Wand, sollte er möglichst auf einer Erhöhung, beispielsweise auf einem niedrigen Sideboard, aufgestellt werden.

Luftbefeuchter, die mit Dampf arbeiten, sollten aus Sicherheitsgründen von kleinen Kindern und Haustieren ferngehalten werden. Der austretende, sehr heiße Dampf kann nämlich zu Verbrühungen der Haut führen.

Dem Luftbefeuchter werden aber nicht nur positive Aspekte zugeschrieben...

Mögliche Gesundheitsgefahren

im Zusammenhang mit Luftbefeuchtern werden auch immer wieder kritische Stimmen laut. So hört man häufig von einer Befeuchterlunge.

Besonders bei Geräten, die schlecht gewartet sind, können sich Keime bilden, die in der Luft verteilt werden. Folglich gelangen sie auch in die Atemwege, was bis hin zu einer Entzündung der Lungenbläschen führen kann.

Oftmals treten entsprechende Beschwerden, wie Reizhusten, Atemnot oder Fieber, erst deutlich später auf, sodass sich nicht immer gleich eine Verbindung zum Raumluftbefeuchter finden lässt.

Tipps zum Kauf

Soll ein Luftbefeuchter in einem Schlafraum oder im Kinderzimmer stehen, ist besonders wichtig, dass er sehr leise ist und den gesunden Schlaf eher unterstützt als stört. Zudem sollte es sich natürlich nicht um einen Energiefresser handeln. Im Idealfall schaltet das Gerät sich ab, sobald der Wasservorrat verbraucht ist.

Trotzdem sollte die Luftfeuchtigkeit im Raum weiterhin überprüft werden. Ist sie zu hoch, kommt es in Innenräumen schneller zu Schimmelbildung.

Um die Gefahr einer Verbrühung auszuschließen, sollte man besonders beim Einsatz im Kinderzimmer darauf achten, einen kindersichen Luftbefeuchter zu erwerben, der Kaltwasser zerstäubt statt heißes zu verdampfen. Es gibt inzwischen besonders kinderfreundliche Geräte mit integrierten Nachtlichtern und in lustigen Formen von Tieren oder Comicfiguren.