Außergewöhnliche Briefkästen selber bauen

Benötigen Sie einen neuen Briefkasten, haben im Handel aber noch nicht das passende Modell gefunden? Dann liegt die Überlegung nahe, ob Sie sich nicht einen ganz individuellen Briefkasten entsprechend Ihren Wünschen selber bauen möchten. Dazu gilt es einige Vorabüberlegungen anzustellen und einige Punkte zu beachten. Lesen Sie, mit welchen Mitteln Sie einen besonderen Briefkasten selber bauen können.

Von Kathrin Schramm

Generelle Hinweise zum Selberbauen

Ideen und Möglichkeiten für einen individuellen Briefkasten gibt es viele. Dabei gilt es jedoch, einige allgemeine Tipps zu beherzigen.

Das Material

Am Anfang aller Überlegungen steht die Materialwahl, denn das Material entscheidet zu einem großen Teil mit darüber, welche Formen und Besonderheiten sich an Ihrem neuen Briefkasten verwirklichen lassen. Denken Sie daran: Ihr Briefkasten hängt Tag für Tag, Jahr für Jahr draußen im Freien.

Er ist Umwelteinflüssen ausgesetzt, im Sommer extrem hohen Temperaturen, Regen, Wind, und im Winter sogar Schnee und Eis. Das alles müssen die Materialien aushalten.

Ideale Werkstoffe sind daher beschichtete und rostfreie Metalle oder Komponenten aus Kunststoffen und Hartplastik. Wenn Sie Holz verwenden möchten, dann sollten Sie darauf achten, dass der Briefkasten möglichst vor Nässe geschützt ist.

Auch wenn Sie das Holz regelmäßig imprägnieren, kann es feucht werden. Ihre Post würde diese Feuchtigkeit wieder aufsaugen und dabei kaputt gehen.

Der Aufbau

Machen Sie sich vor Beginn der Arbeiten einen Bauplan. Denken Sie über die Funktionalität des Briefkastens nach. Welche Formate müssen hinein passen? Bekommen Sie eine Tageszeitung oder Zeitschriften im Abonnement, dann benötigen Sie sicher etwas mehr Platz. Auch B4-Umschläge müssen in den Briefkasten hinein passen. Und vor allem: sie müssen auch durch die Öffnung passen.

Planen Sie überstehende Teile mit ein. So wird Regenwasser abgeleitet, und kann nicht ins Innere des Briefkastens gelangen.

Überlegen Sie sich eine Fixierung der einzelnen Teile zueinander, die möglichst auch bei starkem Regen wasserdicht bleibt. Denken Sie auch an das Gewicht Ihres Briefkastens und an die entsprechende Vorrichtung zum Aufhängen.

Erst wenn Sie diese Punkte abschließend überlegt haben, sollten Sie sich Gedanken über die Besonderheiten machen. An erster Stelle steht die Funktionalität, und erst an zweiter ein individuelles Design.

Man kann individuelle Briefkästen auch leicht selber bauen
Man kann individuelle Briefkästen auch leicht selber bauen

Kreative Ideen für den individuellen Briefkasten

Doch jetzt können Sie loslegen. Wählen Sie zum Beispiel ein Motiv, das zu Ihnen passt. Familien- oder Sportmotive sind hier sehr beliebt, aber nicht ganz einfach umzusetzen.

Lackieren Sie Ihren Briefkasten in bunten Farben, oder sägen Sie Holzornamente zur Dekoration aus. So erhalten Sie ein unverwechselbares Einzelstück, das Ihren individuellen Charakter unterstreicht.

Briefkasten aus Holz

Wer einen Briefkasten aus Holz bauen möchte, sollte bedenken, dass dieser je nach Standort nicht unbedint für die Ewigkeit gemacht ist. Es hilft, ein schräges Dach mit Kunststoffbeschichtung oder Dachpappe aufzusetzen, damit das Regenwasser ablaufen kann.

Zu den benötigten Materialien zählen

  • 2 rostfreie Scharniere
  • ein kleines Vorhängeschloss
  • ein rostfreier Überwurfriegel
  • eine Kunststoffbeschichtung
  • eine Bitumenpappe
  • Edelstahlschrauben
  • Holzplatten

Wichtige Werkzeuge:

  • ein kleiner Holzbohrer
  • ein Akkuschrauber
  • Schmirgelpapier
  • ein Bleistift
  • Winkel und Zollstock
  • eine Stichsäge

Die einzelnen Teile, sprich Boden- und Seitenplatten, sollten aufgezeichnet werden. Beim Pultdach sollten an jeder Seite mindestens zwei Zentimeter überstehen, um den Briefkasten besser vor Wasser zu schützen.

Die Teile werden ausgesägt, dann zeichnet man den Einwurfschlitz, bestenfalls unter dem oberen Rand. Nicht zu weit oben ansetzen, damit es nicht zum Ausbrechen kommt, da der ausgelassene Streifen zu schmal ausgefallen ist.

Die Kanten werden nun gründlich abgeschliffen. Als nächstes schraubt man die Seitenteile an die Bodenplatte; an der oberen Platte werden die Scharniere befestigt. Diese kommen an den Kasten; auf der anderen Seite platziert man am Deckel den Überwurfriegel - dessen Öse befestigt man in die Briefkastenwand.

Letztlich geht es ans Anstreichen bzw. Lackieren. Hier sollte auf wasserfeste Farbe geseetzt werden. Zu empfehlen ist dabei beispielsweise Bootslack.

Ideen nach amerikanischem Vorbild

Wer die amerikanischen Briefkäste bevorzugt, kann sich selbst einen aus einem Kanalrohr und passender Rohrkappe selbst bauen. Dieses Rohr lässt sich am Zaun oder an einem Pfosten befestigen und ganz nach Wunsch lackieren.

Statt Kanalrohr ist auch ein Edesltahlrohr empfehlenswert. Dies punktet mit besserer Witterungsbeständigkeit, ist jedoch auch deutlich teurer und schwerer. Wer es sich einfacher möchte, nimmt einfach eine alte Milchkanne und funktioniert diese zum Briefkasten um.

Briefkasten aus Holzstamm

Zu den besonderen Hinguckern wird auch ein Briefkasten aus einem Holzstamm zählen. Bestenfalls nimmt man dafür Buchen- oder Eichenholz.

Den Stamm kann man ganz nach individuell gewünschter Länge wählen und ihn legen oder stellen. Mit einer Kettensäge wird ein rechteckiges Loch hineingesägt, welches entsprechend der Briefmaße groß genug ist.

Nun wird dieses Loch mit einer Edelstahlplatte verschlossen, welche man zum Öffnen mit Scharnieren versieht. Natürlich benötigt diese Platte einen Briefschlitz. An der anderen Seite der Platte platziert man ein Zylinder-Hebelschloss, um den Briefkasten abschließen zu können.