Handbälle - Merkmale, Infos zur Griffigkeit und Tipps zur Auswahl

Als Handball bezeichnet man den Spielball im gleichnamigen Sport. Die Viefalt an Handbällen ist groß: zum einen fällt im Sortiment von Sportfachgeschäften die Farbenfreude der Handbälle auf; jeder Hersteller scheint seine eigenen "Lieblingsfarben" zu präsentieren. Doch auch Größen und Materialien unterscheiden sich. Informieren Sie sich über die Merkmale von Handbällen, und holen Sie sich Tipps zur Auswahl.

Von Kai Zielke

Handbälle - Generelle Merkmale

Bereits im Jahr 1898 wurden in Dänemark erste Wettkampfregeln für das Handballspiel festgeschrieben. Nach einigen Überarbeitungen wurde auch international nach ihnen gespielt.

Inzwischen bringt die International Handball Federation, IHF, die Handballregeln alle paar Jahre auf den aktuellen Stand. In ihnen ist auch festgelegt, wie ein Wettkampfhandball auszusehen hat.

Material und Eigenschaften

Grundsätzlich muss ein Handball mit Luft gefüllt sein. Seine Hülle besteht aus Leder oder Kunststoff. Hersteller sind bemüht, dafür zu sorgen, dass der Handball über einen guten Gripp auf dem Untergrund verfügt und auch über beste Flugeigenschaften.

Außerdem soll er ein angenehmes und kompaktes Ballgefühl beim Spieler vermitteln. Dafür werden hochwertige Handbälle mit einer entsprechenden Schaumstoffkaschierung überzogen, die nicht unbedingt den Einsatz von Hilfsklebern oder Harzen erfordert, welche für einen besseren Halt in der Hand sorgen sollen.

Verschiedene Handballgrößen

Es gibt 4 Handballgrößen, mit denen je nach Alter und Klasse gespielt wird. Das sind die Größen 0 bis 3.

Für die Größe 0 gibt es keine festgelegten Vorschriften, die Gewicht und Größe betreffen. Die meisten Hersteller haben sich für einen Umfang von 48 Zentimetern entschieden.

  • Dies ist der kleinste Handball, auch Mini-Handball genannt. Er wird eher selten benutzt und ist für Kinder unter 8 Jahren gedacht.

  • Die nächste Handballgröße ist die 1. Mit ihr spielen Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren, insbesondere die männliche E-Jugend, die männliche D-Jugend, die weibliche D-Jugend und die weibliche C-Jugend. Der Handball in Größe 1 hat einen Umfang von 50 bis 52 Zentimetern und ein Gewicht zwischen 290 und 330 Gramm.

  • Der Jugendhandball mit der Größe 2 ist der am meisten eingesetzte Handball. Mit ihm spielen sowohl die männliche Jugend ab 12, die weibliche Jugend ab 14 und Frauen. Exakt sind das die Jugendmannschaften männliche C-Jugend, männliche B-Jugend, weibliche B-Jugend und weibliche A-Jugend.

  • Der größte Handball ist Männern und der männlichen Jugend ab 16 Jahren vorbehalten. Dies ist die männliche A-Jugend. Dieser Ball in Größe 4 besitzt einen Umfang zwischen 58 und 60 Zentimetern und ein Gewicht von 425 bis 475 Gramm.

Handball liegt im im Netz auf Boden
Handball liegt im im Netz auf Boden

Die größten Hersteller von Handbällen

Viele Sportartikelhersteller haben es sich zur Aufgabe gemacht, Spieler und ihre Fans ganzheitlich auszustatten. Dazu gehört auch das entsprechende Trainingsgerät, beispielsweise der Handball.

adidas

Einer der größten Hersteller von Handbällen ist die 1949 gegründete Firma adidas. Dabei steht der Firmenname für die Kombination von Kürzeln des Vor- und Nachnamens von Firmengründer Adolf Dassler. Zunächst war adidas lediglich als Produzent von Sportschuhen bekannt.

Erwähnt sei die Ausstattung der deutschen Nationalelf im Spiel gegen Ungarn im Jahre 1954. Erst später, nämlich in den 60er Jahren, weitete die Firma das Programm auf Sportbekleidung und Trainingsgeräte aus. Heute sind adidas-Handbälle in fast jedem größeren Sportfachgeschäft zu finden.

Hummel

Noch früher, nämlich im Jahre 1923, begann die Entwicklung der Firma Hummel. Schuhmacher Albert Messmer entwickelte erste Fußballschuhe mit Stollen, die auch bei nassem Wetter spielbar blieben.

Nachdem die Firma 1956 an den Niederrhein verlegt wurde, erhöhte sich ihr Bekanntheitsgrad in den 60er Jahren auf dem Gebiet des Handballs rasant. Seit 1975 arbeitet die Firma unter dänischer Flagge.

Heute konzentriert sich die Firma Hummel vornehmlich auf die Herstellung von Handbällen und Spielerausrüstung. Viele bekannte Mannschaften profitieren von Hummels Angeboten.

uhlsport GmbH - Kempa

Die uhlsport GmbH hat mit ihrer Marke "Kempa Handball" im Jahre 2002 ebenfalls die Sportrichtung Handball entdeckt. Den Namen bekam die Marke nach dem deutschen Handballspieler und -trainer Bernhard Kempa.

Bekannt ist die Handball-Marke nicht nur durch ihr umfangreiches Sortiment, sondern auch durch das soziale Engagement. Das Unternehmen fördert beispielsweise die "Deutsche Krebshilfe".

ERIMA GmbH

Ein ebenfalls deutscher Handball-Hersteller ist die Firma ERIMA GmbH. Die im Jahre 1900 gegründete Sportbekleidungsfabrik von Wirkwaren für Gymnastik, Turnen, Leichtathletik und Fechtsport hat auch heute noch ihren Schwerpunkt auf Sporttextilien gesetzt.

Zwischenzeitlich war das Unternehmen an adidas verkauft, 1993 wurde die Firma ganz geschlossen, bevor sie nach umfangreichem Sanierungskonzept erneut Erfolg auf dem internationalen Markt hatte. Inzwischen ist ERIMA Ausrüster bekannter Turn- und Sportverbände.

Andere Produzenten

Andere bekannte Handball-Produzenten sind

  • die in allen Ballsportarten bekannte Firma Molten
  • die PUMA AG mit Sitz in Herzogenaurach oder
  • die Firma Select, die über 2 Millionen Bälle pro Jahr herstellt.

Und da ein Handball gut haften muss, benötigt er einen entsprechenden Kleber oder ein Harz. Diese bietet die Firma Trimona an.

Doch abgesehen von einer möglichen Vorliebe, was den Hersteller angeht, sollten beim Kauf noch weitere Punkte beachtet werden...

Tipps zum Kauf eines Handballs

Handbälle werden in unterschiedlichen Farben, Größen und aus diversen Materialien angeboten. Da ist es nicht einfach, den passenden Handball aus dem riesigen Sortiment des Sportfachhandels auszuwählen.

Größe und Gewicht

Handbälle besitzen unterschiedliche Flugeigenschaften. Diese werden unter anderem durch die Größe und das Gewicht des Handballs bestimmt. Schwere Bälle kommen schneller auf Tempo, mit leichten Bällen lässt es sich präziser trainieren.

Beispielsweise, wenn es um Wurftechniken geht. Wer den Kempa-Trick beherrschen will, muss über eine perfekte Kombination von Körperbeherrschung, Wurftechnik und Timing verfügen.

Ein Soft-Handball stellt eine gute Trainingshilfe dar. Er besteht aus einem Schaumstoffgemisch, das mit einer Kunststoffhaut überzogen ist. Für das Trainieren von Präzision ist ein Soft-Handball empfehlenswert.

Diese weichen Handbälle eignen sich auch bestens für Kinder. Sie verringern das Verletzungsrisiko der Kinder untereinander und mindern Schäden an zerbrechlichem Hausrat, etwa wenn in der Nähe von Fensterscheiben oder Fahrzeugen gespielt wird.

Zudem sollte die Größe des Kinder-Handballs dem Alter der Kinder angepasst sein, damit sie ihn sicher in der Hand halten können. Ganz kleine Kinder verwenden einen Handball der Größe 0, Kinder zwischen 8 und 12 Jahren einen der Größe 1.

Ein Jugendhandball, den auch Frauen benutzen, ist als Größe 3 ausgewiesen. Und die Größe 4 ist den männlichen Jugendlichen ab 16 Jahren sowie erwachsenen Herren vorbehalten.

Materialien

Wer den Handball im Freien benutzen möchte, sollte ein Material wählen, das keine Nässe aufnehmen kann. Leder ist nur bei trockenem Wetter oder für das Spielen in der Halle geeignet. Es lässt Regenwasser in die Poren dringen, wird später während des Trocknens hart und bricht.

Allerdings handelt es sich beim Leder um ein ökologisches Material, das eine gute Griffigkeit und zudem ein gutes Ballgefühl vermittelt. Kunststoffbälle sind für ein Handballspiel bei Nässe eine gute Alternative. Hersteller legen Wert darauf, dass der Kunststoff-Handball bei allen Wetterlagen Gripp behält.

IHF-Regeln

Soll der Handball bei Wettkämpfen verwendet werden, ist darauf zu achten, dass er den IHF-Regeln entspricht. Das heißt, das Gewicht des Balles muss seiner Größe angepasst sein. Und die wiederum der Klasse der Spieler.

Wer auf Qualität Wert legt, wird einen handgenähten Ball auswählen. Aufgeplatzte Nähte von Billigmodellen sind die häufigsten Schäden, die an einem Handball auftreten können.

Handballspiel in Turnhalle, zwei Mannschaften, Zusammenstoß von zwei Spielern, Handball rechts im Bild
Handballspiel in Turnhalle, zwei Mannschaften, Zusammenstoß von zwei Spielern, Handball rechts im Bild

Mit Wachs die Griffigkeit des Balls erhöhen

Ein Handball muss verschiedene Eigenschaften aufweisen, damit er zu einem guten Spielball wird: Seine Flugeigenschaften sollen optimal sein; ein guter Gripp zum Boden muss vorhanden sein, ein gefälliges Ballgefühl soll sein Material dem Spieler ebenfalls vermitteln. Damit ein Handball selbst bei längerem Kontakt mit Handschweiß nicht rutscht, gibt es unterschiedliche Kleber, die seine Griffigkeit erhöhen.

Je nach Hersteller werden unterschiedliche Hilfsmittel angeboten, die den Ball griffiger machen sollen. Der Spieler kann ihn bei allen Wurftechniken sicherer in der Hand halten, selbst bei Drehbewegungen soll ein Rutschen verhindert werden. Doch nicht alle Hilfsmittel überzeugen.

Verschiedene Wachse und Harze

Die wohl bekanntesten Klebemittel sind Wachse und Harze beziehungsweise Zusammensetzungen aus diesen beiden Stoffen. Es handelt sich dabei teilweise um rein ökologische Produkte, die in der Natur von Tieren und Pflanzen, hauptsächlich von Bäumen, abgesondert werden.

Wachse und Harze sind ab Temperaturen um die 20 Grad Celsius knetbar, wobei speziell Harze über eine besondere Zähflüssigkeit verfügen. Aber auch Kunstharze und Wachse kommen zum Einsatz. Das Entfernen dieser Hilfskleber erfordert sowohl an den Händen des Spielers als auch auf dem Hallenboden etwas Ausdauer.

Spezielle Harzentferner sollen die Reinigungsprozedur vereinfachen. Einfaches Babyöl erfüllt diesen Zweck aber auch.

Einige Hersteller bieten wasserlösliche Wachse an, die allerdings nur teilweise in ihrer Anwendung überzeugen. Bei ersten Ballkontakten ist die gewünschte Haftung noch vorhanden, im Zusammenhang mit vermehrtem Handschweiß rutscht der Ball dann aber doch.

Eine andere Möglichkeit, um die Griffigkeit des Handballs zu erhöhen, ist natürliches Klebebalsam, das aus Pflanzenölen und Harzzusätzen hergestellt wird. Beim Kauf sollte aus ökologischer Sicht darauf geachtet werden, dass es keine Farb- und Duftstoffe enthält und außerdem frei von Kolofonium ist. Letzteres wird als Ursache für viele allergische Hautreaktionen angesehen.

Klebemittel gibt es sowohl in fester Form als auch als Spray. Für welche Form sich der Spieler entscheidet, hängt von seinen individuellen Vorlieben ab. Oft darf er allerdings gar keine Klebemittel benutzen. Dann nämlich, wenn es die Hallenordnung verbietet.

Kommt es beim Wettkampf entgegen des Verbotes doch zur Anwendung, kann das harte Strafen für die Mannschaft nach sich ziehen. So gab es bereits die unterschiedlichsten gerichtlichen Verfahren wegen unerlaubten Klebemitteleinsatzes, die bis in höhere Instanzen verhandelt wurden.