Jagdreisen - Merkmale, Kritik sowie beliebte Reiseziele

Als Jagdreisen bezeichnet man spezielle Reisen für Jäger. Diese haben dabei die Möglichkeit, in völlig anderen Gebieten zu jagen. Was die Tierart angeht, bieten sich somit ganz neue Möglichkeiten. Die Jagd mit einer langen Reise zu verbinden, ist somit sehr beliebt. Seitens des Tierschutzes gibt es dabei jedoch heftige Kritik. Lesen Sie über die Merkmale von Jagdreisen und informieren Sie sich über beliebte Reiseziele. Werfen Sie zudem einen Blick auf die typischen Kritikpunkte in Sachen Jagdtourismus.

Von Jens Hirseland

Jagdreisen: Generelle Merkmale

Unter Jagdreisen versteht man spezielle Reiseangebote für Jäger und Freunde der Jagd. Diese können in anderen Jagdgebieten außerhalb von Deutschland und sogar von Europa auf die Jagd nach bestimmten Tieren gehen, die zum Abschuss frei gegeben wurden.

Das Jagen von Tieren ist in der heutigen Zeit zwar nicht mehr so populär wie in der Vergangenheit, dennoch gibt es nach wie vor eine große Anzahl von Jägern und Jagdfreunden, die dieser Herausforderung nachgehen. Vor allem bei Naturfreunden erfreut sich die Jagd großer Beliebtheit.

Sinn und Zweck

Jagdreisen sind spezielle Angebote von Reiseveranstaltern für Jäger und Freunde der Jagd. Bei einer Jagdreise ins Ausland hat der Jäger die Gelegenheit, seiner Leidenschaft in einem bestimmten Jagdgebiet nachzugehen und dabei Wild zu erlegen, das er in seinem Heimatland nicht zu Gesicht bekommt.

Noch immer gibt es eine größere Anzahl von Jägern und Naturfreunden, die in der Jagd eine Herausforderung sehen. Viele Jäger bevorzugen dabei eine Jagdreise ins Ausland. Von Reiseveranstaltern werden spezielle Jagdreisen in unterschiedliche Regionen des Erdballs wie zum Beispiel Osteuropa, Afrika, den Kaukasus, Zentralasien, Sibirien, Neuseeland oder Amerika angeboten.

Dort haben Jagdreisende die Möglichkeit auf die Pirsch nach bestimmten Tierarten, die zum Abschuss freigegeben wurden, zu gehen. In den meisten Fällen werden

  • Hirsche
  • Böcke
  • Rothühner
  • Auerhähne
  • Elche
  • Luchse
  • Wisente oder
  • Flugwild

gejagt.

Im Jagdurlaub kann der Jäger in fremden Gebieten jagen
Im Jagdurlaub kann der Jäger in fremden Gebieten jagen

Heftige Kritik seitens der Tierschützer

Bei der Jagd handelt es sich jedoch um ein emotionales und umstrittenes Thema, sodass Jagdreisen nicht jedermanns Geschmack sind. Vor allem Tierschützer kritisieren den Sinn von Jagdreisen und halten sie mit dem Tierschutz für unvereinbar.

Befürworter der Jagd sehen diese jedoch als wichtig an, um Wildschäden zu vermeiden, sofern sie verantwortungsvoll, kontrolliert und fachkundig ausgeübt wird. Tierschützer kritisieren wiederum, dass die Tiere oftmals unnötig leiden müssen, wenn sie nicht gleich beim ersten Schuss getötet werden. Darüber hinaus werfen sie den Jägern Lust am Töten vor.

Genau wie der Sinn der Jagd selbst, ist auch der Zweck von Jagdreisen umstritten. Jagdreisende buchen eine solche Reise in der Regel, um Jagderlebnisse zu haben, die für sie in ihren heimatlichen Jagdrevieren nicht möglich sind. So lassen sich zum Beispiel in den riesigen Weiten und Jagdbeständen Russlands unter anderem Bären und Wölfe erlegen.

Andere Jäger reizt wiederum eine Großwildjagd in Afrika. Jagdreisen nach Afrika werden von Experten sogar befürwortet, sofern die Jagd nachhaltig und kontrolliert erfolgt. In diesem Fall kann sich die Jagdreise durchaus positiv auf die Pflege und die Arterhaltung der Wildbestände auswirken.

Darüber hinaus machen die Einheimischen durch die zahlenden Jäger die Erfahrung, dass ihre Wildbestände einen Wert darstellen, der geschützt werden sollte. Dennoch werden Jagdreisen auch in Zukunft ein heikles Thema sein.

Überjagung, Wildlifemanagement und Co.

Anhänger des Jagdtourismus gibt es bis in die entferntesten Regionen der Welt. Befürworter der Jagdreisen sehen darin eine Möglichkeit, Gelder für den Tier-, Umwelt- und Naturschutz zu beschaffen. Allerdings hat die Kommerzialisierung der Jagd in einigen Regionan auch zur Überbejagung geführt. Wildbestand wurde reduziert, Jagdtouristen blieben aus.

Die Reaktion darauf ist beispielsweise in vielen Gegenden Afrikas in einem gezielten Wildlifemanagement zu finden. Beteiligt man die Bevölkerung in den Regionen am Gewinn, so konnte festgestellt werden, dass die Wilderei zurückgeht. Jedoch gibt es zahlreiche Programme, die dieses Kriterium allenfalls eingeschränkt erfüllen.

Ein weiterer Kritikpunkt, der durch das Bundesamt für Naturschutz durchdringt, ist zudem, dass in oftmals von einem Management nicht die Rede sein kann. Der Grund liegt im Fehlen von relevanten Daten über die betroffenen Tierbestände; es gibt somit keine Grundlage. Diese Monitoringverfahren haben sich jedoch im Laufe der vergangenen Jahre weiterentwickelt.

Das Trophäensammeln der Jäger steht in heftiger Kritik der Tierschützer
Das Trophäensammeln der Jäger steht in heftiger Kritik der Tierschützer

Beliebte Ziele für Jagdreisen

Da die Jagdreviere in Deutschland zunehmend Einschränkungen unterliegen, ziehen immer mehr Jagdfreunde eine spezielle Jagdreise ins Ausland vor. Zu diesem Zweck offerieren Reiseveranstalter so genannte Jagdreisen in die verschiedensten Gebiete des Erdballs.

Europa

Dazu gehören zum Beispiel europäische Staaten wie

Dort können unter anderem Tierarten wie

  • Rehböcke
  • Hirsche
  • Wisente
  • Luchse
  • Elche
  • Steinböcke
  • Rothühner und sogar
  • Braunbären

gejagt werden.

Afrika

Ausgezeichnet geeignet für eine Jagdreise ist auch Afrika. In den faszinierenden Landschaften afrikanischer Staaten wie

lassen sich exotische und zugleich gefährliche Tiere wie

Allerdings gibt es diverse Regeln und Vorschriften bezüglich bestimmter Tierarten und Regionen, über die man sich im Vorfeld entsprechend informieren muss.

Asien

Ein weiteres begehrtes Jagdrevier ist Asien. In Ländern wie

  • Aserbaidschan
  • Kasachstan
  • Tadschikistan
  • Kirgistan
  • der Mongolei
  • dem Iran und
  • Pakistan>

lässt es sich ebenso gut jagen wie in den Gebirgen des Kaukasus und den Weiten Sibiriens. Zu den begehrten Tierarten Asiens gehören zum Beispiel

  • Maralhirsche
  • Steinböcke
  • Braunbären
  • Elche und
  • sibirische Wildschafe.

USA und Neuseeland

Bevorzugte Jagdgebiete des amerikanischen Kontinents sind vor allem

Dort können Jäger sich auf die Pirsch nach

  • Pumas
  • Rothirschen
  • Bären und
  • Flugwild

begeben.

Auch das weit entfernte Neuseeland bietet gute Jagdmöglichkeiten und fasziniert zugleich durch seine atemberaubende Landschaft. Urlauber, für die eine Jagdreise noch Neuland ist, haben die Möglichkeit in einem speziellen Einführungskurs Erfahrung zu sammeln und dabei die Grundregeln der Jagd kennen zu lernen.

  • Egon J. Lechner BLV Handbuch der Auslandsjagd. Jagdreisen weltweit, Blv Buchverlag, 2004, ISBN 3405167701

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