Merkmale und Unterscheidungen verschiedener Bucharten nach deren Inhalt

Buch ist nicht gleich Buch. So unterscheidet man Bücher u.a. nach deren Inhalt, angefangen bei Kinderbüchern bis hin zu Lexika und Wörterbüchern. Die Unterscheidungen verschiedener Bucharten nach deren Inhalt bringt einige weitere Unterarten von Büchern hervor, die sich beispielsweise wiederum auf bestimmte Themen und Bereiche spezialisieren. Lesen Sie, wie man Bücher nach deren Inhalt unterscheiden kann und durch welche Merkmale sie sich auszeichnen.

Von Kai Zielke

Das Buch zählt zu den größten menschlichen Errungenschaften. So hat es in den vergangenen Jahrhunderten die menschliche Kultur enorm bereichert. Doch was wäre ein Buch ohne seinen Inhalt?

Bücher nach ihren Inhalten unterscheiden

Bücher gibt es in den verschiedensten Varianten, Formen und Größen. Um diese riesige Fülle einteilen zu können, unterscheidet man Bücher u.a. nach ihrer Herstellungsart.

Doch auch die Inhalte spielen bei der Einordnung der Werke eine entscheidende Rolle. So gilt es, zwischen

  • Sachbüchern
  • Belletristik sowie
  • Kinder- und Jugendbüchern

zu unterscheiden. Unter Sachbüchern versteht man Bücher, die sich mit einem bestimmten Sachthema befassen. Sie richten sich vorwiegend an ein Laienpublikum. Allerdings gibt es verschiedene Arten von Sachbüchern wie

Der Belletristik zugeordnet werden die unterschiedlichen Formen der Unterhaltungsliteratur. Dazu gehören vor allem Romane, Gedichtbände und Liederbücher.

Speziell an junge Leser richten sich Kinder- und Jugendbücher. Auch Bilderbücher werden zu den Kinderbüchern gezählt.

Weitere spezielle Buchformen sind Drehbücher, Manuskripte, Rechnungsbücher, Laborbücher, Künstlerbücher und Tagebücher, bei denen es sich meist um Einzelexemplare handelt.

Im Folgenden stellen wir die unterschiedlichen Bucharten im Detail vor.

Fachbuch

Zu den wichtigsten Teilgebieten der Sachliteratur gehört die Fachliteratur. Im Unterschied zur belletristischen Literatur gilt sie als Non-Fiction.

Aber auch von der übrigen Sachliteratur grenzt sich die Fachliteratur ab. So richten sich Fachbücher speziell an eine Fachleserschaft, während andere Sachbücher vor allem für Laien gedacht sind.

Die Inhalte von Fachbüchern dienen dazu, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen oder bestimmte Dinge professionell anzuwenden. So beinhaltet die Fachliteratur auch die wissenschaftliche Literatur, deren Leserschaft hauptsächlich aus Akademikern oder angehenden Akademikern besteht.

Arten von Fachbüchern

Fachbücher lassen sich in mehrere Unterarten einteilen. Dazu gehören

  • Lehrbücher
  • Monografien
  • Nachschlagewerke
  • Handbücher
  • Gebrauchsanweisungen
  • juristische Literatur
  • wissenschaftliche Publikationen
  • Managementliteratur sowie
  • Fachjournale und
  • Fachzeitschriften.

Die moderne Technik ist auch an der Fachliteratur nicht spurlos vorübergegangen. So werden heutzutage immer mehr Fachbücher auf elektronischen oder digitalen Medien veröffentlicht.

Dabei handelt es sich in erster Linie um DVDs, CD-ROMs oder spezielle Seiten im Internet. So gibt es zum Beispiel Online-Plattformen für wissenschaftliche Fachartikel, die von den publizierenden Verlagen eingerichtet werden.

Fachbücher werden oft bei der Arbeit gebraucht
Fachbücher werden oft bei der Arbeit gebraucht

Lehrbuch

Lehrbücher beinhalten didaktisch aufbereitete Lehrinhalte und zählen zu den Sachbüchern
Lehrbücher beinhalten didaktisch aufbereitete Lehrinhalte und zählen zu den Sachbüchern

Zu den Fachbüchern gezählt werden Lehrbücher. Diese beinhalten didaktisch aufbereitete Lehrstoffe zu Unterrichtszwecken. Lehrbücher, die in Schulen verwendet werden, bezeichnet man als Schulbücher.

Lehrbücher können mitunter auch Thesen oder Fragen enthalten, die wissenschaftlich umstritten sind. So gilt es, bei diesen Werken zwischen der vorherrschenden Lehrmeinung und gegenteiligen Ansichten zu unterscheiden.

Schulbuch

Eine Form des Lehrbuchs stellt das Schulbuch dar. So enthält es Unterrichtsstoffe, die speziell an Schulen gelehrt werden.

Wichtig ist, dass die Inhalte des Schulbuchs übereinstimmend mit den Lehrplänen des jeweiligen Unterrichtsfaches sind. Diese können allerdings von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein. Auch bei der Schulart und der Altersstufe gibt es Unterschiede.

Schulbücher sind Lehrbücher welche in der Schule verwendet werden
Schulbücher sind Lehrbücher welche in der Schule verwendet werden

Inhalte von Schulbüchern

In Schulbüchern enthalten sind didaktische und altersgerechte Lehrstoffe für den Schulunterricht. Ein typisches Merkmal dieser speziellen Lehrbücher ist, dass ihre Inhalte meist vereinfacht dargestellt werden und sie der herrschenden Lehrmeinung entsprechen.

Je nachdem, um welches Schulfach es sich handelt, enthalten Schulbücher

  • Texte
  • Tabellen
  • Formeln oder
  • Bilder.

Die Grundzüge des Inhalts werden häufig von einer staatlichen Kommission vorgegeben.

Zulassung

Um im staatlichen Schulunterricht eingesetzt werden zu können, benötigt ein Schulbuch normalerweise erst eine Zulassung. Diese erfolgt entweder durch die zuständige Behörde eines Bundeslandes oder das Kultusministerium.

Allerdings ist in einigen Bundesländern, wie zum Beispiel Berlin, mittlerweile keine spezielle Zulassung mehr nötig. Auch Schulbücher für die Oberstufe oder Berufsschulen brauchen keine Zulassung.

Handbuch

Handbücher zählen zu den Nachschlagewerken. Sie enthalten Wissenswertes zu bestimmten Themenbereichen.

Merkmale von Handbüchern

Handbücher beinhalten Informationen zu speziellen Wissensgebieten. Nicht selten handelt es sich bei Handbüchern um ausführliche Gebrauchsanleitungen für technische Geräte wie zum Beispiel Computer.

Solche Nachschlagewerke bezeichnet man auch als Benutzerhandbücher. Sie helfen dem Anwender, besser mit der Technik oder der Software eines Gerätes zurechtzukommen. Aber auch Regelwerke oder Hintergrundbände zu Rollenspielen sind oft in Form eines Handbuches erhältlich.

Der Inhalt eines Handbuches kann sowohl chronologisch als auch thematisch angeordnet sein. Zur besseren Übersicht sind sie in der Regel mit einem Inhaltsverzeichnis ausgestattet.

Nicht selten arbeiten mehrere Autoren an den unterschiedlichen Kapiteln eines Handbuches. Manchmal erscheinen die speziellen Sachbücher auch in mehreren Bänden.

Im Unterschied zum Wörterbuch wird der Inhalt eines Handbuches in fortlaufender Prosa dargestellt. Es gibt aber auch Kombinationen aus einem Handbuch und einem Wörterbuch, was man als Handwörterbuch bezeichnet.

Wörterbuch

Bei einem Wörterbuch handelt es sich um ein Nachschlagewerk, das sich speziell mit Wörtern und sprachlichen Einheiten befasst. Diese erscheinen in der Regel in Form einer nach dem Alphabet sortierten Liste. Zu jeden Eintrag gibt es erläuternde Informationen oder sprachliche Gegenstücke.

Merkmale

Ziel und Zweck von Wörterbüchern ist es, sprachliches Wissen zu vermitteln. So decken sie den Wortschatz einer bestimmten Sprache ganz oder zum Teil ab.

Dabei befassen sich Wörterbücher ausschließlich mit Informationen, die die

  • Sprache
  • Aussprache
  • Schreibung und
  • Grammatik der jeweiligen Sprache

betreffen. Außerdem wird oft die Bedeutung und die Herkunft der Wörter erklärt. Die Darstellung kann sowohl durch erklärende Angaben als auch durch das Übersetzen der fremden Sprache in die eigene Sprache erfolgen.

Zusammengesetzt wird ein Wörterbuch normalerweise aus einem Wörterverzeichnis und Außentexten. Unterteilen lassen sich Wörterbücher in Sachwörterbücher und enzyklopädische Wörterbücher.

Wörterbücher als wichtige Nachschlagewerke
Wörterbücher als wichtige Nachschlagewerke

Sachwörterbuch

Ein Sachwörterbuch wird auch als Realwörterbuch, Realenzyklopädie oder Reallexikon bezeichnet. Dessen Schwerpunkt liegt eher auf der Vermittlung von Sachwissen anstelle von Sprachwissen.

So dienen die Einträge (Lemma) nicht zur sprachlichen Information, sondern als Stichwörter zu Sachinformationen. Spracheigenschaften werden nur dann erwähnt, wenn es zum besseren Verständnis der Informationen nötig ist.

Bei der Auswahl der Einträge greifen Sachwörterbücher in den meisten Fällen auch auf Eigennamen zurück. Sie dienen dazu, spezielle Wissensgebiete oder Sachbereiche abzudecken. Dabei kann es sich um ein bestimmtes Fachgebiet oder Allgemeinwissen über die Welt handeln.

Enzyklopädisches Wörterbuch

Enzyklopädische Wörterbücher kennt man auch unter den Bezeichnungen Sachwörterbücher oder Sprachwörterbücher. In Deutschland werden sie mitunter als Allbücher bezeichnet.

Enzyklopädische Wörterbücher haben die Eigenschaft, sachlexikographische und sprachlexikographische Informationen gleichermaßen zu liefern. Vor allem unter den Fachlexika sind Kombinationen aus Sprachwörterbuch und Sachwörterbuch häufig zu finden.

Arten von Wörterbüchern

Wörterbücher gibt es in unterschiedlichen Typen und Varianten. Dazu gehören lemmaorientierte Spezialwörterbücher, die nur einen bestimmten Teil des Wortschatzes enthalten, wie zum Beispiel

  • Fremdwörterbücher
  • Umgangssprachenwörterbücher
  • Schimpfwörterbücher
  • Neologismenwörterbücher
  • Erbwörterbücher
  • Lehnwörterbücher
  • Abkürzungswörterbücher oder
  • Wortfamilienwörterbücher.

Unter informationstyporientierten Wörterbüchern versteht man Wörterbücher, deren Informationsgehalt sich auf ein spezielles Gebiet beschränkt. Dabei kann es sich um

  • Konstruktionswörterbücher
  • Vallenzwörterbücher
  • Kollokationswörterbücher
  • Analogiewörterbücher
  • Synonymenwörterbücher
  • Bildwörterbücher
  • Aussprachewörterbücher
  • Kreuzworträtselwörterbücher
  • Rechtschreibwörterbücher oder
  • Fremdwörterbücher

handeln. Eine weitere Art von Wörterbuch ist das benutzergruppenorientierte Wörterbuch. Dieses spricht eine bestimmte Benutzergruppe an. Zu den benutzergruppenorientierten Wörterbüchern zählen zum Beispiel

  • Kinderwörterbücher
  • Grundschulwörterbücher oder
  • Autorenwörterbücher.

Besonders bekannte Wörterbücher sind Übersetzungswörterbücher. Sie beinhalten den Wortschatz von mindestens zwei bestimmten Sprachen.

Lexikon

Als Wörterbuch im weiteren Sinn gilt das Lexikon. Es dient als Nachschlagewerk für Sachinformationen zu den unterschiedlichsten Themengebieten.

Je nach Umfang unterscheidet man zwischen

  • einem Lexikon
  • einem Biografien-Sammelwerk oder
  • einer Enzyklopädie.

Gab es Lexika in früheren Jahren ausschließlich in Buchform, werden sie in der heutigen Zeit auch im Internet in Form von Online-Lexika angeboten.

Geschichte des Begriffes Lexikon

Die Bezeichnung Lexikon entstammt dem altgriechischen Wort "lexeis" (Wörterbuch). Zum ersten Mal verwendet wurde der Begriff von dem byzantinischen Patriarchen Photios I. (820-891). Der Kirchenführer von Konstantinopel gebrauchte ihn für ein Werk aus dem 5. Jahrhundert.

Sowohl in der Spätantike als auch im Mittelalter kam der Begriff "Lexicon" für mehrere griechische Wörterbücher zur Anwendung. Im lateinischen Sprachraum blieb diese Bezeichnung jedoch vorerst unbekannt.

Erneute Verwendung fand das Wort "Lexicon" erst wieder um 1480 in Italien, wobei man es ausschließlich für griechische Werke benutzte. Das erste deutschsprachige Nachschlagewerk wurde im Jahre 1660 von dem Dichter und Poeten Gotthilf Treuer (1632-1711) Lexikon genannt. Dabei handelte es sich um das "Poetisch Lexicon und Wörterbuch".

Ab dem 18. Jahrhundert wurden sämtliche Realwörterbücher, die in Deutschland erschienen, als "Lexicon" bezeichnet. Im 19. Jahrhundert konnte sich diese Buchart durch den Erfolg des Konversationslexikons endgültig durchsetzen.

Ein Lexikon ist ein Nachschlagewerk zu bestimmten Themengebieten
Ein Lexikon ist ein Nachschlagewerk zu bestimmten Themengebieten

Bibliografie

Der Begriff "Bibliografie" stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Bücherbeschreibung". Gemeint ist damit ein eigenständiges Verzeichnis von Literaturnachweisen.

Aber auch die Erstellung eines Verzeichnisses kann damit gemeint sein. In früheren Jahren diente der Begriff Bibliografie allgemein für Bücherkunde.

Merkmale

Durch eine Bibliografie wird eine komplette Übersicht der Literatur zu bestimmten Gegenständen nach speziellen Auswahlkriterien geliefert. Das Zusammenstellen der Titel erfolgt entweder chronologisch, systematisch oder nach dem Alphabet.

In manchen Fällen kann auch der Wert eines Titels eine Rolle spielen. Ersteller von Bibliografien bezeichnet man als Bibliografen. Sowohl zur Erschließung der Literatur als auch als Hilfsmittel für die Wissenschaft sind Bibliografien überaus wichtig.

Formen der Bibliografie

Bibliografien werden in Fachbibliografien und Allgemeinbibliografien eingeteilt, was von ihrem jeweiligen Inhalt abhängt. Typisch für Bibliografien ist, dass sie stets einem bestimmten Zweck dienen.

Dabei kann es sich um ein inhaltliches Thema wie ein thematisches Gesamtverzeichnis oder den Erscheinungsort handeln. Werden die gesammelten Schriften nicht nur verzeichnet, sondern auch kommentiert, spricht man von einer kommentierten oder analytischen Bibliografie.

Nationalbibliografien

Eine Nationalbibliografie bildet das Gesamtverzeichnis aller Buchveröffentlichungen eines Staates. Um die Erstellung einer Nationalbibliografie kümmert sich normalerweise die Nationalbibliothek des Landes.

So erstellt zum Beispiel die DNB (Deutsche Nationalbibliothek) die Deutsche Nationalbibliografie. Darin enthalten sind sämtliche eingesandten Pflichtexemplare aller deutschen Publikationen sowie deutschsprachige Veröffentlichungen, die im Ausland erscheinen. Dazu zählen auch Übersetzungen in die deutsche Sprache.

Traditionell veröffentlicht man Bibliografien noch immer in Buchform. Allerdings werden in zunehmendem Maße auch elektronische Formen wie Online-Datenbänke oder CD-Datenbänke genutzt.

Eine Bibliografie lässt sich auch zu privaten Zwecken erstellen und verwalten. Dazu werden unterschiedliche Literaturverwaltungsprogramme angeboten. Bekannte private Bibliografien sind die Titeldatenbank-CD freedb sowie der Comic Guide, wenngleich sie nicht direkt als Bibliografien bezeichnet werden, weil sie für wissenschaftliche und bibliothekarische Ansprüche nicht ausreichen.

Schwarzbuch

Ein so genanntes Schwarzbuch dient dazu, aus Sicht eines Autors oder Herausgebers, Negativbeispiele zu bestimmten Themen zu sammeln. Daher wird es zur Enthüllungsliteratur gezählt.

Im Mittelpunkt von Schwarzbüchern stehen illegale, kriminelle oder unmoralische Missstände, die von Politikern, Industriellen oder Wirtschaftsorganisationen verursacht werden. Mithilfe des Schwarzbuchs lassen sich die Verfehlungen der einzelnen Personen öffentlich machen, damit die breite Bevölkerung davon erfährt. Ein Beispiel für Schwarzbücher ist das Jahr für Jahr erscheinende Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler, in dem die schlimmsten Fälle von Steuergeldverschwendung aufgeführt werden.

Ursprung des Schwarzbuches

Seinen Ursprung hat der Begriff Schwarzbuch in der biblischen Offenbarung des christlichen Neuen Testaments. So wurden im Buch des Lebens die Namen all jener Menschen verzeichnet, die beim Jüngsten Gericht in das himmlische Neue Jerusalem gelangten. In das Schwarzbuch sollten dagegen alle Sünder und Sünden der Menschheit eingetragen werden.

Weißbuch

Als Weißbücher bezeichnet man Dokumentensammlungen, die von Staatsregierungen herausgegeben werden. Sie enthalten politische Themen, wie zum Beispiel die Außenpolitik. Nicht selten wollen die Regierungen mit einem Weißbuch ihr politisches Handeln rechtfertigen.

Entstehung

Das Veröffentlichen von diplomatischen Akten erfolgte in manchen Ländern bereits ab dem Mittelalter. Dabei wurden Bücher in bestimmten Farben herausgegeben. Diese Tradition hat sich bis in die Gegenwart gehalten.

Während man in Deutschland die Farbe Weiß verwendet, greift man

zurück. Die Weißbücher, die von der EU-Kommission herausgebracht werden, beschäftigen sich inhaltlich mit einem gemeinsamen Vorgehen der EU-Staaten in bestimmten politischen Bereichen. Dazu gehören zum Beispiel

  • das Wachstum
  • die Vollbeschäftigung
  • der Binnenmarkt und
  • die Wettbewerbsfähigkeit.

Ein weiteres bekanntes Beispiel für Weißbücher ist das Weißbuch der deutschen Bundeswehr, das vom Bundesverteidigungsministerium veröffentlicht wird.

Roman

Unter einem Roman versteht man die Langform einer schriftlichen Erzählung. Der Begriff "Roman" entstammt dem Französischen.

Gemeint ist damit eine Erzählung in Versen oder Prosa. Seit dem 17. Jahrhundert gelten aber nur noch Schriften, die in Prosa verfasst werden, als Roman.

Romane liest man als Freizeitvergnügen
Romane liest man als Freizeitvergnügen

Merkmale

Zu den typischen Merkmalen von Romanen gehört, dass sie umfangreicher sind als andere Buchformen. So enthalten die meisten von ihnen zwischen 250 und 400 Seiten. Eine Obergrenze gibt es jedoch nicht.

In der Regel wird ein umfangreicher Roman nicht an einem Stück, sondern in mehreren Etappen gelesen, was beim Leser die Neugier steigert, wie es mit der Handlung weitergeht. Doch nicht nur bei den Lesern sind Romane überaus beliebt, sondern auch bei den Verlagen, weil sie sich besser verkaufen als Lyrik oder Anthologien.

Im Unterschied zur Lyrik oder zu Kurzgeschichten, die stets bleiben was sie sind, verfügen Romane über die unterschiedlichsten Stilrichtungen, zu denen immer wieder neue Genres hinzukommen. Zudem sind Romane reich an Inhalten. So können in ihnen

  • Dialoge
  • Monologe
  • Aufzeichnungen von Tagebüchern
  • Briefe und sogar
  • Sachtexte

vorkommen. Echte formale und stilistische Grenzen gibt es in Romanen nicht. Die einzige feste Regel eines Romans ist seine Form. So muss er über einen Anfang, ein Ende und natürlich einen Mittelteil verfügen. Wichtig ist zudem der rote Faden, der den Leser durch die Handlung führt.

Genres

Der Roman umfasst eine ungeheure Vielzahl an Genres, die sich den unterschiedlichsten Themen widmen. Besonders beliebte Gattungen sind

  • Abenteuerromane
  • Kriminalromane
  • Liebesromane
  • Spionageromane
  • Fantasyromane
  • Westernromane
  • historische Romane und
  • Science-Fiction-Romane.

Zu den weiteren Unterarten gehören u.a. der Kriegs- oder Antikriegsroman, der utopische Roman, der postmoderne Roman, der Tatsachenroman, der Horrorroman, der Bildungsroman oder der Gesellschaftsroman.

Gedichtband

Ein Gedichtband, auch Anthologie genannt, enthält eine Sammlung aus ausgewählten Gedichten. Diese können sowohl von einem einzigen Verfasser als auch von mehreren Verfassern stammen.

Ein Gedichtband enthält eine Sammlung von Gedichten
Ein Gedichtband enthält eine Sammlung von Gedichten

Merkmale

Gedichtbände zählen zur Lyrik. Das heißt, dass ihr Inhalt Texte in Versform enthält. Daher nennt man lyrische Werke auch Gedichte. In früheren Zeiten bezeichnete man sämtliche schriftlich abgefassten Werke als Gedichte oder Dichtung.

Erst seit dem 18. Jahrhundert kommt die Bezeichnung Gedichte ausschließlich für Werke zur Anwendung, die poetische Texte enthalten. Ein typisches Kennzeichen von lyrischen Werken ist, dass sie sich sprachlich und formal deutlich von anderen literarischen Gattungen wie der Dramatik und der Epik unterscheiden.

So ist die Form von lyrischen Texten strenger. Außerdem verfügen sie über eine dichtere Ausdruckskraft und sind sprachlich prägnanter.

Geschichte der Anthologien

Gedichte wurden bereits in der Antike zusammengestellt. Bei den alten Griechen war es üblich, für Gedichtsammlungen auf die Blumen-Metaphorik zurückzugreifen.

Darauf basierten im Mittelalter auch byzantinische Anthologien, die in einzelne Kategorien eingeteilt wurden. Im späten Mittelalter kam es zur Sammlung von lateinischer Alltagslyrik.

Im 18. Jahrhundert bezeichnete Friedrich Schiller (1759-1805) die Sammlung seiner Gedichte als Anthologie. Zu den bedeutendsten Gedichtanthologien des 19. Jahrhunderts gehört "Der zeitgenössische Parnass" (Le Parnasse contemporain), der seinerzeit in drei Bänden erschien.

Liederbuch

In einem Liederbuch sind Texte von Liedern enthalten. Oftmals werden auch Angaben zur musikalischen Gestaltung gemacht.

Merkmale

Wie die Bezeichnung Liederbuch schon vermuten lässt, stehen in Liederbüchern Texte von Liedern. Dabei kann es sich um

  • Volkslieder
  • Kunstlieder
  • Lieder zu bestimmten Themen oder
  • Lieder von bestimmten Künstlern

handeln. Während manche Liederbücher lediglich die Texte der Lieder enthalten, sind in anderen auch komplette Notensätze oder Angaben zur Liedbegleitung verzeichnet. Dient ein Liederbuch zum gemeinsamen Gesang in einer Gruppe, spricht man von einem Gesangbuch.

Entstehung

Als Vorgänger von bedruckten Liederbüchern gelten Liederhandschriften, die sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen lassen. Mit der Einführung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert, kam es auch zur Entstehung des Liederbuchs. Bekannte Exemplare jener Zeit sind zum Beispiel

  • das Augsburger Liederbuch
  • das Rostocker Liederbuch und
  • das Glogauer Liederbuch.

Kinderbücher

Unter Kinderbüchern versteht man Bücher, die für Kinder im Alter von 8-12 Jahren gedacht sind. Diese starre Kategorisierung wird von vielen Lesern allerdings kritisch betrachtet und als Marketingstrategie der Verlage angesehen.

Merkmale

Die meisten Kinderbücher haben einen Umfang von etwa 180 Seiten. Vereinzelt gibt es aber noch umfangreichere Kinderbücher. Nicht selten enthalten die Bücher auch Illustrationen.

Kinderbücher enthalten oft auch Illustrationen
Kinderbücher enthalten oft auch Illustrationen

Jugendbücher

Jugendbücher richten sich an junge Leser, die zwischen 12 und 18 Jahre alt sind. Bei den meisten Jugendbüchern handelt es sich um fiktionale Romane oder Kurzgeschichten, deren Protagonisten zumeist Jugendliche sind.

Auch die Themen und die Handlung der Stoffe sind auf junge Menschen zugeschnitten. Dennoch umfasst die Jugendliteratur zahlreiche Genres. So sind der Phantasie der Autoren keine Grenzen gesetzt. Die Themen reichen von Abenteuerstoffen bis hin zu den alltäglichen Problemen von Jugendlichen.

Jugendbücher richtien sich an Leser zwischen 12 und 18 Jahren
Jugendbücher richtien sich an Leser zwischen 12 und 18 Jahren

Entwicklung

Als erste Autorin, die Jugendliche als eigenständige Lesergruppe ansah, gilt die Britin Sarah Trimmer (1741-1810). So wurden von ihr im Jahr 1802 Jugendliche als junge Menschen zwischen 14 und 21 Jahren definiert.

Außerdem unterschied die britische Autorin zwischen Kinderbüchern und Jugendbüchern. Diese Definition ist bis heute weiterhin gültig.

Bis jedoch wirklich Bücher geschrieben wurden, die sich speziell an Jugendliche richteten, dauerte es noch einige Zeit.

Im 19. Jahrhundert entstanden aber schon einige Buchklassiker, die für eine junge Leserschaft durchaus von Interesse waren. Dazu gehörten zum Beispiel

  • Oliver Twist von Charles Dickens
  • Alice im Wunderland von Lewis Carroll
  • Die Abenteuer des Tom Sawyer von Mark Twaín
  • Heidi von Johanna Spyri
  • Die Schatzinsel von Robert Louis Stevenson sowie
  • Das Dschungelbuch von Rudyard Kipling.

Erst nach dem 2. Weltkrieg kam es in den 50er Jahren zur Entstehung eines echten Marktes für Jugendliteratur. Auch die Gattungsbezeichnung setzte sich dann immer mehr durch. Zu den bekanntesten Jugendbuchautoren zählen u.a. Astrid Lindgren (1907-2002), Enid Blyton (1897-1968), Robert Arthur (1909-1969), Cornelia Funke und Joanne K. Rowling.

Comics

Einen wichtigen Bestandteil der Kinder- und Jugendliteratur bilden Comics, die ihren Ursprung in den USA haben. Zu den bis heute populärsten Vertretern der Comicserien zählen

  • Donald Duck
  • Micky Maus
  • Asterix
  • Lucky Luke
  • Batman
  • Superman
  • Spiderman
  • Fix und Foxi
  • Star Wars
  • One Piece
  • Die Schlümpfe sowie
  • Tim und Struppi.

Bilderbücher

Ebenfalls als Kinderbücher gelten Bilderbücher. Sie werden vor allem für Kinder im Vorschulalter hergestellt, die das Lesen noch nicht beherrschen. Um die Anfertigung der Bilderbücher kümmert sich in der Regel ein Team aus Autoren und Illustratoren.

Die meisten Bilderbücher haben ein großes Format und enthalten höchstens 48 Seiten. Das Material der Bücher besteht zumeist aus reißfestem Papier, Folie oder Pappe.

Bilderbücher richten sich an Vorschulkinder
Bilderbücher richten sich an Vorschulkinder