Rippenbruch - Ursachen, Symptome und Behandlung

Als Rippenbrüche oder auch Rippenfrakturen bezeichnet man den Teilbruch oder kompletten Bruch von einer oder von mehreren Rippen. Diese Frakturen werden meist durch direkte Einwirkung von Gewalt oder durch Stürze verursacht.

Von Jens Hirseland
Klassifikation nach ICD-10: S22
ICD-10 ist ein weltweit verwendetes Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen. Der sogenannte ICD-Code ist zum Beispiel auf einem ärztlichen Attest zu finden.

Definition

Der menschliche Körper ist mit zwölf Rippenpaaren ausgestattet. Gemeinsam mit dem Brustbein (Sternum) bilden die Rippen (Costae) das Skelett des menschlichen Brustkorbs (Thorax). Während der Übergang zwischen Wirbelsäule und Rippen knöchern ist, besteht die Verbindung zwischen den Rippen und dem Brustbein aus Knorpeln.

Kommt es nun zur einer massiven Gewalteinwirkung auf die Rippen, können diese brechen. Wenn sogar mehrere Rippen derselben Körperseite von einem Bruch betroffen sind, handelt es sich dabei um einen Rippenserienbruch.

Dabei kommt es dann zu Störungen der Atem-Mechanik, was bei dem Bruch einer einzelnen Rippe nicht der Fall ist. In seltenen Fällen kann es auch zu Frakturen des knorpeligen Rippenteils kommen, was jedoch nur schwer nachweisbar ist.

Ursachen

Rippenbrüche kommen häufig vor. Meist werden sie durch Unfälle oder beim Sport verursacht. Häufig passieren solche Unfälle im Haushalt.

Ein Ausrutschen im Badezimmer kann zu einem Sturz auf die Badewanne oder das Waschbecken führen, bei dem die Rippen in Mitleidenschaft gezogen werden. Auch ein Sturz auf eine Kante oder von der Treppe können Rippenbrüche zur Folge haben.

Ebenso sportliche Aktivitäten, bei denen es zu Zusammenstößen oder Stürzen kommen kann, wie zum Beispiel beim Fußball oder Skifahren, können der Grund für eine Fraktur der Rippen sein. Aber auch direkte Gewalteinwirkung wie Schläge oder Tritte gegen die Rippen bei einer Schlägerei können einen Rippenbruch verursachen.

In manchen Fällen kann es jedoch auch zu spontanen Rippenbrüchen kommen. Dafür können Knochenkrankheiten wie Osteoporose (Knochenschwund) oder Knochentumore verantwortlich sein.

Verlauf

In den meisten Fällen verlaufen Rippenbrüche positiv. Ein einfacher Rippenbruch ist meist harmlos und heilt ohne Komplikationen wieder ab. Kommt es jedoch zu einer Rippenserienfraktur, kann dies Störungen der Atem-Mechanik zur Folge haben.

Gefährlich ist eine Verletzung des Rippenfells durch gebrochene Rippen, wodurch ein Pneumothorax (Luftbrust) entstehen kann. In diesem Fall ist eine künstliche Beatmung in einem Krankenhaus erforderlich. Wird diese rechtzeitig eingeleitet, ist diese Komplikation jedoch gut beherrschbar.

Symptome

Zu den charakteristischen Symptomen von Rippenbrüchen gehören Schmerzen im Bereich der Brust. Zudem kommt es beim Ein- und Ausatmen zu krachenden oder knirschenden Geräuschen. In manchen Fällen können auch Kreislaufprobleme oder Atemnot auftreten, was ein schnelles Handeln erforderlich macht, da sonst schwerwiegende Komplikationen drohen.

Aufbau des menschlichen Brustkorbs mit den Rippen
Aufbau des menschlichen Brustkorbs mit den Rippen

Diagnose

Eine Diagnose bei Rippenbrüchen lässt sich oftmals bereits aufgrund der geschilderten Symptome sowie durch Abtasten der betroffenen Körperpartie stellen. Neben den Schmerzen sind vor allem die knirschenden Geräusche (Krepitation) bei Bewegungen Anzeichen für einen Rippenbruch.

Mit einer gezielten Abtastung des Brustkorbes kann die genaue Verletzungsstelle eingegrenzt werden. Allerdings lässt sich ein Rippenbruch nicht immer eindeutig von einer Rippenprellung unterscheiden, da die Symptome dieselben sind.

Daher werden zumeist Röntgenaufnahmen des gesamten Brustkorbs angefertigt, um Gewissheit zu erlangen. Auch der Einsatz von Ultraschall (Sonographie) oder einer Computertomographie (CT) kann Aufschluss über einen Rippenbruch geben.

Zusätzlich wird die Lunge abgehört, um denkbare Komplikationen wie ein Pneumothorax festzustellen. Um mögliche weitere Verletzungen, wie zum Beispiel der Pleura, des Bauchraumes oder des Herzens auszuschließen, wird wiederum eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt.

  • Schild in einer Arztpraxis: Kein Zutritt Röntgen

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  • Ärztin mit Brille betrachtet ein Röntgenbild der Lunge

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  • Blick in einen modernen Magnetresonanztomographen

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Behandlung

Unkomplizierte Rippenbrüche erfordern keine besonders aufwendige Behandlung. Im Gegensatz zu anderen Brüchen sind Ruhigstellungen mit einem Gips oder Verplattung der Knochen nicht erforderlich.

Der Patient wird über die Verletzung, deren Ausheilung bei ausreichender Schonung etwa zwei bis drei Wochen in Anspruch nimmt, aufgeklärt. Gegen die auftretenden Schmerzen werden Schmerzmittel verabreicht.

Kommt es jedoch zu einer Rippenserienfraktur oder einem Pneumothorax, wodurch Probleme bei der Atmung entstehen, muss dies speziell behandelt werden. So können in einigen Fällen eine künstliche Beatmung oder die Einlage eines Schlauches (Drainage) erforderlich sein.

Vorbeugung

Spezielle Vorsorgemaßnahmen gegen Rippenbrüche sind nicht bekannt.