Milzvergrößerung (Splenomegalie ) - Ursachen, Folgen und Behandlungsmöglichkeiten

Durch bestimmte Erkrankungen kann es zu einer Vergrößerung der Milz kommen. In manchen Fällen ist es dann erforderlich, die Milz zu entfernen.

Von Jens Hirseland

Eine akute oder chronische Milzvergrößerung wird als Splenomegalie bezeichnet. Dabei nimmt das Organ an Größe und Gewicht zu.

Ursachen

Eine Splenomegalie ist keine eigenständige Krankheit, sondern wird durch andere Erkrankungen, die nicht nur die Milz betreffen, hervorgerufen. Zu diesen Krankheiten gehören unter anderem

Ebenso kann ein Tumor in der Milz selbst zu deren Vergrößerung führen.

Mögliche Folgen

Durch die Zunahme der Milz an Volumen besteht die Gefahr einer Überfunktion des Organs, was man als Hyperspleniesyndrom bezeichnet. In diesem Fall werden von der Milz zu viele Blutplättchen sowie weiße und rote Blutkörperchen abgebaut. Schließlich sind im Laufe der Zeit nicht mehr genügend Blutkörperchen und Blutplättchen im Blut vorhanden.

Aufgrund einer Milzvergrößerung kann es dazu kommen, dass die Milz auf andere Organe wie den Magen drückt. Dies hat oftmals Beschwerden wie

zur Folge. Aber auch Symptome der Grunderkrankung wie zum Beispiel

sind im Bereich des Möglichen.

Die Folge der Milzvergrösserung kann eine Überfunktion des Organs sein
Die Folge der Milzvergrösserung kann eine Überfunktion des Organs sein

Diagnose

Die Diagnose erfolgt mittels Messung der Milzgröße zudem durch

Im Rahmen der körperlichen Untersuchung wird auf einen lokalen Druckschmerz sowie die tastbare Milz ansich geachtet.

Die Lage der menschlichen Milz im Körper grafisch dargestellt
Die Lage der menschlichen Milz im Körper grafisch dargestellt

Behandlungsmöglichkeiten

Bei einer Splenomegalie wird zunächst einmal die Grunderkrankung, die für die Vergrößerung der Milz verantwortlich ist, behandelt. Ist es jedoch nicht möglich, die Grunderkrankung zu therapieren oder kommt es zu unbeherrschbaren Komplikationen, kann eine operative Entfernung der Milz erforderlich sein.

Die chirurgische Entfernung der Milz wird als Splenektomie bezeichnet. Vor dem Eingriff verabreicht man dem Patienten eine Vollnarkose.

Offene Operation

Als Standardoperationsmethode gilt die offene Operation. Dabei entfernt man die Milz durch einen Schnitt am Bauch oder dem linken Rippenbogen. Vor allem bei einer sehr starken Milzvergrößerung oder einer entzündlichen Krankheit greift man auf dieses Verfahren zurück.

Besteht ein Hypersplenismus, also eine Überfunktion der Milz, wird dagegen nur ein Teil der Milz entfernt. Das hat den Vorteil, dass die Reste des Organs weiterhin ihre Funktion im Abwehrsystem des Körpers erfüllen können. Um die Milz freizulegen, müssen die Bandgewebe, durch die das Organ mit dem Magen, dem Darm und dem Zwerchfell verbunden wird, durchtrennt werden.

Darüber hinaus durchschneidet der Operateur die großen Blutgefäße, die direkt vernäht werden, damit es nicht zu größeren Blutungen kommt. Schließlich wird die Milz aus ihrer Kapsel herausgelöst und entfernt.

Laparoskopische Milzentfernung

Als Alternative zur klassischen Splenektomie kommt auch eine laparoskopische Milzentfernung infrage. Bei dieser so genannten Schlüssellochtechnik entfernt man die Milz mithilfe von ca. ein Zentimeter dicken Trokaren, die durch kleine Einschnitte am Bauch in den Körper eingebracht werden.

Durch diese minimal-invasive Methode fallen die Einschnitte kleiner aus. Darüber hinaus gibt es auch weniger Komplikationen. Allerdings lässt sich die laparoskopische Splenektomie nicht in jedem Fall anwenden.

Unterstützung aus der Naturheilkunde

Die Naturheilkunde setzt bei Milzbeschwerden besonders auf die Regulation des Säure-Base-Haushalts. Dabei sollte auf eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung geachtet werden. Leicht bitter und leicht süß sollte die Nahrung sein: die Bitterstoffe stammen dabei idealerweise aus Kräutern, Gemüse und Obst, während man die Süße durch ein ausgiebiges Kauen erreicht.

Zu den empfohlenen Nahrungsmitteln zählen