Herzphobie - Ursachen, Symptome und Behandlung

Als Herzphobie oder auch Cardiophobie bzw. Herzneurose bezeichnet man die Angst, an einer Herzerkrankung zu leiden oder einen Herzinfarkt zu erleiden. Man zählt sie zu den hypochondrischen Störungen. Die Herzneurose wird durch zahlreiche Symptome begleitet. Wichtig ist eine psychische Therapie. Lesen Sie alles Wissenswerte über die Herzphobie.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Was ist eine Herzphobie und woran erkennt man sie?

Die Herzphobie zählt zu den hypochondrischen Störungen und wird auch als

  • Cardiophobie
  • Da-Costa-Syndrom oder
  • Herzneurose

bezeichnet. Gemeint ist damit die Angst eines Menschen, eine lebensgefährliche Herzerkrankung zu haben. Außerdem fürchtet er sich vor einem Herzinfarkt.

Diese Angst geht einher mit unterschiedlichen funktionellen Herz-Kreislaufstörungen. Außerdem kann auch das Atemsystem in Mitleidenschaft gezogen werden.

Durch die Störungen verstärkt sich die Furcht des Betroffenen noch. Eine körperliche Grunderkrankung liegt jedoch bei den meisten Patienten nicht vor, sodass es lediglich zu Störungen des Herz-Kreislaufsystems kommt.

Herzphobie als hypochondrische Störung

Die Herzphobie wird zu den hypochondrischen Störungen gerechnet. So glaubt der vermeintlich Erkrankte nur, unter einer ernsthaften körperlichen Krankheit zu leiden. In Wahrheit ist er jedoch physisch gesund.

Die Angst vor dem Herzleiden führt dazu, dass zahlreiche Ärzte aufgesucht werden, die immer wieder Untersuchungen wie ein EKG oder eine Herzkatheteruntersuchung vornehmen, bei denen sich jedoch normalerweise keine Hinweise auf eine Herzerkrankung finden lassen. Festgestellt werden bei den meisten Patienten nur ein zu schneller oder zu langsamer Puls oder ein zu hoher oder zu niedriger Blutdruck.

Symptome der Herzphobie

Obwohl der Herzneurotiker nicht an einer Herzkrankheit leidet, verspürt er jedoch unterschiedliche Symptome, die ihn in seiner Auffassung bestärken, herzkrank zu sein. Dazu gehören

Erschwerend kommt noch hinzu, dass es für Herzneurotiker im Unterschied zu anderen Phobikern keine Möglichkeit gibt, der Angst auszuweichen.

Angst vor der Angst

Nicht selten kommt es bei einer Herzphobie auch zur Angst vor der Angst. Da sich der Herzneurotiker ständig selbst beobachtet, weil er Angst vor einer Herzkrankheit hat, führt dies zu einem ständigen Alarmzustand des Körpers. So können schon eine Erkältung oder ein lauter Knall dazu führen, Ängste auszulösen, was wiederum körperliche Beschwerden nach sich zieht.

Häufig hat die Angst zur Folge, dass sich die physischen Beschwerden noch weiter verstärken. Außerdem besteht die Gefahr, dass es durch die Herzphobie zu einer Panikattacke kommt.

Ursachen - Wie kommt es zur Herzphobie?

Der Herzphobie liegen psychische Ursachen zugrunde. In diesem Zusammenhang gibt es einige Theorien.

So können die Ursachen beispielsweise in der Kindheit liegen. Hierzu zählt etwa ein gestörtes Verhältnis zwischen Eltern und Kind, bei der dem Nachwuchs nicht die Möglichkeit gegeben wird, eine Strategie zur Bewältigung zu erlernen.

Des Weiteren spielen Krankheiten im Familien- oder Freundeskreis eine mögliche Rolle. Hierbei wird dem Betroffenen ein ängstlicher Umgang mit dem herzen vorgelebt. Auch Todesfälle im sozialen Umfeld können dazu beitragen.

Schließlich kommen ungelöste Konflikte und Probleme im Alltag hinzu. Diese können die Herzfunktion auf normale Weise beeinflussen, was von Betroffenen als Erkrankung gedeutet wird. Und zu guter Letzt sind auch Vorerkrankungen, etwa ein Herzinfarkt, mögliche Auslöser.

Behandlung - Was tun bei einer Herzphobie?

Wichtig ist, den Patienten zu beruhigen. Oftmals genügt dazu schon ein Gespräch mit dem Arzt.

Medikamentöse Behandlung einer Herzphobie

In schweren Fällen können vorübergehend auch Betarezeptorenblocker oder Tranquilizer verabreicht werden. Dagegen gelten Antidepressiva und Neuroleptika als ungeeignet für die Behandlung eines Herzneurotikers.

Psychische Behandlung einer Herzphobie

Wichtiger als eine medikamentöse Therapie ist allerdings die Psychotherapie, die so schnell wie möglich beginnen sollte. Es wird empfohlen, schon nach dem ersten Angstanfall eine Psychotherapie vorzunehmen, da die Behandlung im weiteren Krankheitsverlauf immer schwieriger wird.

Als sinnvoll gilt auch eine Verhaltenstherapie, die eine Desensibilisierung und ein spezielles Sicherheitstraining umfasst. Dabei kann die Herzphobie Schritt für Schritt verringert werden.