Acne venenata - Kontaktakne als Hautreaktion auf bestimmte Stoffe

Als Acne venenata oder Kontaktakne bezeichnet man eine besondere Form von Akne. Sie wird durch den Kontakt mit bestimmten Stoffen hervorgerufen. Schwankungen im Hormonhaushalt oder auch hormonelle Erkrankungen gelten als mögliche Auslöser. Das Meiden des auslösenden Stoffes reicht nicht immer aus, sodass eine Behandlung beim Hautarzt anzuraten ist. Lesen Sie alles Wissenswerte über die Acne venenata.

Von Jens Hirseland

Unter einer Kontaktakne versteht man die Acne venenata, die durch den Hautkontakt mit einem bestimmten Stoff ausgelöst wird. In manchen Fällen entsteht diese Form von Akne auch durch das Einatmen von Dämpfen.

Manchmal zählt man auch die Acne cosmetica zur Kontaktakne, da sie durch den Kontakt mit bestimmten Substanzen, die in Kosmetikprodukten enthalten sind, hervorgerufen wird.

Ausprägungsformen und Ursachen

Die Kontaktakne wird zu den exogenen Akneformen gezählt. Man unterteilt sie in die Subtypen

  • Chlorakne,
  • Teerakne und
  • Ölakne,

da diese Stoffe am häufigsten eine Acne venenata auslösen. Eine Kontaktakne kommt in erster Linie bei Menschen vor, die beruflich oft mit dem auslösenden Stoff zu tun haben.

So tritt eine Chlorakne vor allem bei Personen auf, die in der Chemieindustrie tätig sind. Der Gehalt an Chlor ist dort wesentlich höher als in einem gewöhnlichen Schwimmbad. Wer jedoch sehr empfindlich ist, kann auch durch einen Besuch in einem Schwimmbad von Acne venenata in Mitleidenschaft gezogen werden.

Eine Ölakne entsteht wiederum durch die häufige Berührung mit Öl oder anderen Schmierstoffen. Dabei kann der Kontakt mit der auslösenden Substanz auch über die Arbeitskleidung erfolgen. Zu einer Teerakne kommt es vor allem durch den Kontakt mit Teerprodukten.

Risikofaktoren

Warum es zum Ausbruch einer Kontaktakne kommt, ist nicht gänzlich klar. Es gibt jedoch einige Risikofaktoren, die die Entstehung begünstigen können. So sind mitunter Schwankungen im Hormonhaushalt mögliche Auslöser, wie etwa vor der Menstruation oder während einer Schwangerschaft.

Liegen hormonelle Erkrankungen vor, können diese den Ausbruch auch fördern. Zudem ist es möglich, dass man die Neigung zur Kontaktakne auch vererbt bekommt.

Symptome und Folgen

Typisch für die Acne venenata ist, dass sie nur an denjenigen Körperstellen vorkommt, die dem auslösenden Stoff ausgesetzt waren. Zu den Symptomen gehört die Bildung von Komedonen (Mitessern). Entzünden sich die Mitesser, hat dies das Auftreten von Pickeln zur Folge.

Bei einer Chlorakne kann es darüber hinaus zu

  • Verdickungen der Hornschicht (follikulären Hyperkeratosen)
  • Knoten
  • Zysten oder
  • Abszessen

kommen. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich nach der Abheilung Narben bilden.

Behandlung

Kommt es zu einer Kontaktakne, sollte diese durch einen Hautarzt behandelt werden, denn das Weglassen des auslösenden Stoffes allein reicht nicht immer aus. Daher ist oftmals Geduld für den Patienten angebracht.

Die Behandlung bei einer Acne venenata verläuft ähnlich wie bei einer Acne vulgaris. So verabreicht man beispielsweise Retinoide oder antientzündliche Mittel.

Bei einer Chlorakne kann auch später eine Kältetherapie erfolgen. Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind plastische Methoden wie eine Abtragung der Haut (Dermabrasion) sowie ein Hautpeeling.

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