Spezielle Grills für das besondere Grillflair

Die Auswahl an Grills ist riesig. Mit manchen Geräten lässt sich ein ganz spezielles Grillflair erzeugen.

Von Jens Hirseland

Viele Grillfans stehen vor der Frage, welcher Grill der Richtige für sie ist. Die Antwort darauf ist jedoch alles andere als einfach, denn jeder Grill hat seine Vor- und Nachteile.

Natürlich spielen auch die individuellen Bedürfnisse eine wichtige Rolle. So kommt für den einen Grillmeister nur ein Holzkohlegrill infrage, während der andere lieber einen Elektrogrill oder einen Gasgrill bevorzugt.

Holzkohlegrills eignen sich besonders gut für Menschen, die nicht auf das besondere Aroma, das bei dieser Art des Grillens entsteht, verzichten wollen. Allerdings erfordert das Grillen mit Holzkohle auch ein gewisses Maß an Geduld, da es eine Zeitlang dauert, bis die Temperatur der Glut richtig ist.

Wer nicht solange warten möchte, ist mit einem Elektrogrill oder einem Gasgrill besser bedient.

Besondere Grills

Für viele Grillmeister ist auch die richtige Atmosphäre beim Grillen sehr wichtig. Wer auf ein ganz bestimmtes Grillflair Wert legt, kann sich für einen speziellen Grill entscheiden. Dazu gehören unter anderem

  • der Pelletgrill
  • der Lavasteingrill
  • der Smoker Grill
  • der Barbecue Grill
  • der Räucherofen und
  • der Spanferkelgrill.

Im Folgenden stellen wir Ihnen diese speziellen Grills einmal genauer vor.

Pelletgrill

Der Pelletgrill zählt zu den Spezialgrills, weil er einen anderen Brennstoff als herkömmliche Grills verwendet. So kommen bei diesem Gerät so genannte Holzpellets zum Einsatz. Pellets benutzt man eigentlich als alternativen Brennstoff für Heizungen. Doch auch zum Anfeuern von Grills sind sie geeignet.

Funktionsweise

Bevor man sich für einen Pelletgrill entscheidet, sollte man erst einmal wissen, wie er funktioniert. Im Grunde genommen sind Pelletgrills wie Smoker Grills. Es besteht jedoch ein Unterschied in der Art des Grillens.

Die meisten Smoker Grills sind mit einer getrennten Feuerkammer ausgestattet, was bedeutet, dass passiv gegrillt wird. Beim Pelletgrill entzündet der Grillmeister die Pellets aus Holz direkt unter dem Grillrost.

Das Anzünden ist ganz einfach und geht automatisch. Zuerst werden die Pellets in einen Trichter eingefüllt. Dann braucht man nur einen Knopf zu drücken und die Pellets gelangen mithilfe eines Förderbands an die richtige Position. Angezündet werden die Pellets mit einem Zündstab. Auf zusätzliche Anzünder kann man verzichten.

Vor- und Nachteile eines Pelletgrills

Dank dieser speziellen Technik haben Pelletgrills den Vorteil, dass sie lange und bei gleichbleibenden Temperaturen laufen. Dadurch kann man mit ihnen stundenlange Grillabende veranstalten. Darüber hinaus kombiniert ein Pelletgrill die Vorzüge eines Holzkohlegrills mit denen eines Gasgrills.

Obwohl der Pelletgrill wie ein Gasgrill reguliert werden kann, bleibt das typische Aroma des Holzkohlegrills erhalten. Darüber hinaus gilt das Grillen mit einem Pelletgrill als gesundheitlich unbedenklich, denn die meisten Modelle sind mit einer Tropfschale ausgestattet, um zu verhindern, dass das Fett ins Feuer gelangt.

Leider haben Pelletgrills auch einen Nachteil. So sind sie deutlich kostspieliger als konventionelle Grills.

Lavasteingrill

Eine weitere Sonderform unter den Grills stellt der Lavasteingrill dar. So benutzt man für das Befeuern des Grills keine Holzkohle, sondern Lavasteine, die mit Propangas erhitzt werden. Insofern besteht eine gewisse Ähnlichkeit zu einem Gasgrill.

Zu den wichtigsten Eigenschaften des Lavasteingrills gehört seine Wärmeleitfähigkeit. Diese sorgt dafür, dass sich die Hitze ideal über den Grill verteilt. Auf diese Weise erhält jedes Stück Grillgut dieselbe Menge an Wärmeenergie, wodurch es sich schonend zubereiten lässt.

Pluspunkt: Sicherheit

Ein weiterer Pluspunkt von Lavasteingrills ist ihre hohe Sicherheit. Da die Wärme der Lavasteine passiv ist, kann es nicht zum Entstehen von offenem Feuer oder gefährlichen Stichflammen kommen. Außerdem gibt es auch keine Rauchentwicklung, sodass niemand von Qualm gestört wird.

Da Lavasteingrills sehr sicher sind, können sie auch problemlos in Hütten benutzt werden. Ebenfalls kein Problem stellt die Wartung des Gerätes dar. Lediglich einmal jährlich ist eine Reinigung der Lavasteine nötig.

Ein großer Nachteil der Lavasteingrills ist allerdings ihr hoher Preis. So muss häufig mit vierstelligen Summen gerechnet werden.

Smoker Grill

Aus den Vereinigten Staaten von Amerika stammt der Smoker Grill. In den letzten Jahren hat diese Art zu Grillen auch hierzulande an Beliebtheit gewonnen.

Smoker Grills unterscheiden sich von Holzkohlegrills dadurch, dass man mit ihnen nicht nur grillen kann. Auch Räuchern, Garen und Backen sind möglich.

Aufbau eines Smoker Grills

Smoker Grills sind an der Seite mit einer Feuerbox ausgestattet. In dieser Box entfacht man ein Holzfeuer.

Durch eine Öffnung kann die rauchige Warmluft des Feuers in die geschlossene Garkammer gelangen, in der das Grillgut zubereitet wird. Am Ende der Kammer befindet sich ein kleiner Kamin, der die Wärme und den Rauch abgibt.

Varianten des Smoker Grills

Einer der größten Vorzüge des Smoker Grills ist das besondere rauchige Aroma des Grillguts, das durch den Räucherprozess entsteht. So erhält das Grillen mit einem Smoker Grill ein ganz besonderes Flair.

Smoker Grill ist jedoch nicht gleich Smoker Grill. So unterscheidet man zwischen Kalträuchern, Warmräuchern und Heißräuchern.

  • Beim Kalträuchern werden Harthölzer bei Temperaturen zwischen 15-25 Grad Celsius betrieben. Auf diese Weise zubereiten lassen sich vor allem Schinken, Speck oder Lachs. Lebensmittel, die kalt geräuchert werden, halten sich wesentlich länger als warm geräucherte Speisen.

  • Beim Warmräuchern gart man das Grillgut schonend bei Temperaturen zwischen 25-50 Grad Celsius.

  • Beim Heißräuchern, das dazu dient, Speisen einige Tage lang haltbar zu machen, entstehen Temperaturen von 50-85 Grad Celsius.

Was beim Kauf beachtet werden sollte

Smoker Grills werden in verschiedenen Materialien wie Zink oder Edelstahl angeboten. Beim Kauf ist es wichtig darauf zu achten, dass der Grill aus rostfreiem Stahl besteht. So ist Stahl sehr beständig gegen Hitze, was aufgrund der hohen Temperaturen, die beim Räuchern entstehen, durchaus eine Rolle spielt.

Nachteil des Smoker Grills

Ein kleiner Nachteil von hochwertigen Smoker Grills besteht darin, dass sie meist ziemlich groß sind, sodass ausreichend Platz für sie vorhanden sein muss.

Barbecue Grill

Verwandt mit den Smoker Grills sind die Barbecue Grills. Auch bei ihnen wird das Grillgut mehr geräuchert als über einer Flamme gegrillt. Die Hitze fällt beim Barbecue Grill jedoch eher mäßig aus.

Begriffstradition

Der Begriff "Barbecue" (BBQ) stammt aus den USA. Dort wird neben der Garmethode auch ein typisch nordamerikanisches Grillfest so bezeichnet. Zu den beliebtesten Mahlzeiten, die auf einem Barbecue Grill zubereitet werden, zählen vor allem Rindfleisch und Schweinefleisch wie Spareribs.

Auch in Deutschland sind mittlerweile Barbecue Grills aus massivem Stahl erhältlich, die einem Grillfest Wild-West-Flair verleihen. Dabei handelt es sich um vielseitige Modelle, mit denen man direkt oder indirekt Grillen, Räuchern, Backen und sogar Kochen kann. Befeuert werden die Geräte mit Holzkohle oder Holz.

Allerdings muss für einen guten Barbecue Grill tief in die Tasche gegriffen werden. So kosten hochwertige Geräte mehr als 800 Euro. Doch auch preisgünstigere Varianten sind erhältlich, die dann jedoch nicht so qualitativ hochwertig und deutlich weniger langlebig sind.

Angeboten werden die unterschiedlichsten Modelle, zu denen zum Beispiel Standgrills oder Tischgrills gehören. Außerdem können die verschiedenen Modelle nicht nur mit Holzkohle, sondern auch mit Gas oder elektrisch betrieben werden. In den USA erfreuen sich gasbetriebene Barbecue Grills großer Beliebtheit.

Räucherofen

In früheren Zeiten diente das Räuchern dazu, Lebensmittel zu konservieren. Diese Methode kam in erster Linie bei Fleisch und Fisch zur Anwendung.

Vorgang des Räucherns

Das Prinzip des Räucherns ist recht simpel. Der erste Schritt besteht darin, das Fleisch zu pökeln oder zu salzen. Anschließend setzt man es über einen längeren Zeitraum heißem Rauch aus.

Dieser Vorgang führt dazu, dass der Wassergehalt des Fleisches verringert wird und es austrocknet. Außerdem erhalten Fleisch und Fisch dadurch ein ganz besonderes Aroma.

Heutzutage dient das Räuchern nicht mehr zum Konservieren, sondern zum Erzeugen dieses speziellen Geschmacks. Zur Anwendung kommen dabei Räucheröfen. Darüber hinaus werden diverse Hilfsmittel wie zum Beispiel Räuchermehl benötigt.

Verschiedene Varianten von Räucheröfen

Räucheröfen sind in verschiedenen Varianten erhältlich. Dazu gehören zum Beispiel kleine Tischräucheröfen, die mit Tischgrills zu vergleichen sind. Diese eignen sich für Grillfans, die nur kleine Mengen Grillgut verbrauchen oder auf eine Campingtour gehen wollen. Auch mit solch kleinen Geräten erhält man durchaus schmackhafte Mahlzeiten.

Bei einem Räucherofen hängt die Qualität auch nicht von der Größe des Gerätes ab. Zahlreiche kleine Geräte lassen sich mit Brennspiritus betreiben. Große Räucheröfen werden meist professionell und im großen Stil genutzt.

Räuchern und Grillen lassen sich aber auch miteinander kombinieren. Am besten dazu geeignet ist ein Smoker Grill.

Spanferkelgrill

Ein ganz besonderes Flair verspricht das Grillen eines Spanferkels, was jedoch einigen Aufwand sowie einen entsprechenden Grill erfordert. Für Spanferkel werden spezielle Spanferkelgrills angeboten, die mit einem Drehspieß und einem Grillmotor ausgestattet sind.

Im Durchschnitt erreicht ein Spanferkelgrill eine Länge von eineinhalb bis zwei Metern. Manche Modelle werden auch mit einem Grillwagen angeboten.

Wer ein Spanferkel grillen möchte, muss dafür einige Stunden einplanen. Da man jedoch nicht alle Tage ein Spanferkel zubereitet, kann es sinnvoller sein, einen Spanferkelgrill zu mieten oder auszuleihen anstatt zu kaufen.

Laptopgrill

So genannte Laptopgrills, die auch als Notebook-Grills bezeichnet werden, sind spezielle Klappgrills. In der Regel handelt es sich bei ihnen um handliche Gas- oder Elektrogrills. Es werden aber auch Klappgrills angeboten, die sich mit Holzkohle befeuern lassen.

Vorteile von Laptopgrills

Der Name "Laptopgrill" oder "Notebook-Grill" kommt daher, weil sich dieser kompakte Grill wie ein Laptop oder Notebook zusammenfalten und wieder aufklappen lässt. Auf diese Weise ist es möglich, den speziellen Grill zu jedem geeigneten Grillplatz mitzunehmen.

So kann man ihn leicht im Auto verstauen und später auf einem Campingplatz, in einem Park, an einem See oder einem Strand wieder aufbauen. Aber auch für die heimische Terrasse, den Balkon oder den Garten ist ein Laptopgrill gut geeignet.

des geringen Aufwands beim Aufbau des Gerätes kann umgehend mit dem Grillen begonnen werden. So dauert das Aufheizen normalerweise nur ein bis zwei Minuten. Die Grillfläche bietet Platz für Grillgut für zwei bis drei Personen.

Die meisten Laptopgrills sind aus Metall und verfügen über ein eingebautes Grillgitter. Da sie mit einem ausklappbaren Deckel ausgestattet sind, bieten sie auch guten Schutz vor Wind und Spritzern. Im Gegensatz zu Wegwerfgrills haben Notebook-Grills den Vorzug, dass sie sich jederzeit wiederverwenden lassen.

Nachteile

Ein möglicher Nachteil von Laptopgrills kann ihr Gewicht sein. So wiegen manche Exemplare, die mit einer Gusseisenplatte ausgestattet sind, bis zu neun Kilogramm, was ihre Verwendungsmöglichkeiten etwas einschränkt. Es werden jedoch auch Geräte angeboten, die nur etwa 4,5 Kilogramm wiegen und sich leichter transportieren lassen.

Manche Grillfans bemängeln, dass es sich bei Laptopgrills eher um Kontaktgrills und nicht um richtige Grills handelt. So kommt das Grillgut mit den Flammen nicht in Berührung. Grundsätzlich eignet sich ein Laptopgrill vor allem für Benutzer, für die es wichtig ist, Platz zu sparen, dabei aber nicht auf ein besonderes Grillflair verzichten möchten.

Laptopgrills werden bereits ab 10 Euro angeboten. Wer jedoch Wert auf ein qualitativ hochwertiges Gerät legt, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen.

Kamado-Grill

Bei einem Kamado-Grill handelt es sich um einen Grill aus Keramik, der die Form eines Eis hat. Kamado-Grills werden aus Keramik angefertigt und mit Holzkohle betrieben. Aufgrund ihrer ovalen Form nennt man sie auch scherzhaft Keramikeier.

Herkunft

Der Kamado-Grill stammt ursprünglich aus Japan. Abgeleitet wird der Begriff "Kamado" von dem japanischen Wort "Mushikamado". Übersetzt bedeutet dies soviel wie "holzkohlebetriebener Keramikbehälter".

In den Westen gelangte der Kamado-Grill nach dem 2. Weltkrieg durch US-Soldaten, die ihn in die Vereinigten Staaten mitbrachten und dort weiterentwickelten. Im Laufe der Jahre wurde der Keramikgrill schließlich auch vermarktet.

Zu den Herstellern von Kamado-Grills gehören derzeit Firmen wie Kamado, Komodo, Primo, Big Green Egg und Monolith.

Eigenschaften

Ein Kamado-Grill weist durchschnittlich eine Wanddicke von 2 bis 3,5 Zentimetern auf. Da man für den Grill Keramik als Material verwendet, lassen sich auf diese Weise größere Wärmemengen speichern. Außerdem hat der Kamado-Grill den Vorteil, dass sich mit ihm die Grilltemperaturen gut regeln und kontrollieren lassen.

So kann man mit einem Kamado-Grill problemlos sowohl bei hohen als auch bei niedrigen Temperaturen grillen. Auch das Räuchern von Grillgut ist mit dem Gerät möglich.

Zu den größten Vorteilen von Kamado-Grills zählt, dass sie sehr effizient und sparsam sind. Denn dank der guten Isolierung durch die dicken Keramikwände, kann sich die Hitze im Inneren des Grills lange halten. Auf diese Weise lässt sich einiges an Brennstoff einsparen.

Die Regelung der Luftzufuhr ist ähnlich wie bei einem Kugelgrill. Sowohl die Luftzufuhr als auch die Temperatur können mühelos geregelt werden. Die Ableitung der Zuluft erfolgt über ein Ventil am Boden des Grills, während die Abluft über ein Ventil am Grilldeckel abgeleitet wird.

Sind beide Ventile geschlossen, kommt es zu Sauerstoffmangel und die Glut geht aus. Der Brennstoff, der nach dem Grillen übrig bleibt, lässt sich für das nächste Anheizen verwenden. Um die Temperatur eines Kamado-Grills stundenlang konstant zu halten, reicht bereits eine kleine Menge an Holzkohle aus.

Ebenfalls zu den Pluspunkten eines Kamado-Grills zählt die ausgezeichnete Dämmung der Keramikhülle. So kann die Außenseite des Grills nicht so heiß werden wie die eines Metallgrills.

Dadurch sinkt die Gefahr von Verbrennungen beim Grillen. Weil die Wärme konstant bleibt, kommt es auch nicht zum Austrocknen des Grillguts.

Die Reinigung eines Kamado-Grills erfordert nicht viel Mühe. So müssen lediglich der Grillrost gereinigt und die Asche entfernt werden.

Ein Grill für alle Jahreszeiten

Ein Kamado-Grill lässt sich das ganze Jahr über einsetzen. So ist er auch zum Wintergrillen geeignet und hält sogar extrem niedrigen Temperaturen stand. Darüber hinaus kann er die ganze Zeit bedenkenlos im Freien bleiben, was ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist, denn ein Kamado-Grill wiegt etwa 70 Kilogramm und ist daher nur schwierig zu transportieren.