Arten des Holzkohlegrills und deren Vor- und Nachteile

Grillen gehört zu den beliebtesten Aktivitäten im Sommer. Es gibt unterschiedliche Arten zu grillen.

Von Jens Hirseland

Beginnt die Sommerzeit, ist dies zugleich auch Startschuss für die Grillsaison. Doch Grillen ist nicht gleich Grillen. So unterscheidet man zwischen verschiedenen Grillmethoden.

Grillgut wie Fleisch, Fisch oder Würstchen lässt sich auf verschiedene Weise am Grill zubereiten. Die drei gängigsten Grilltypen sind

Der Holzkohlegrill

Während beim Holzkohlegrill Kohle und ein Grillrost verwendet werden, betreibt man Elektrogrills mit elektrischer Hitze und Gasgrills mit Gas. Darüber hinaus kommen unterschiedliche Varianten dieser Grillarten zur Anwendung. Dazu gehören unter anderem

  • Koffergrills
  • Säulengrills
  • Edelstahlgrills
  • Kugelgrills
  • Dreibeingrills
  • Camping-Grills
  • Schwenkgrills
  • Rundgrills sowie
  • Grillkamine.

Zu den ältesten und beliebtesten Grillmethoden gehört der Holzkohlegrill. So halten ihn eingefleischte Grillfans für die einzige wahre Art des Grillens, obwohl mittlerweile zahlreiche Alternativen zur Verfügung stehen. Als einer der größten Vorzüge des Holzkohlegrills gilt der typische Grillgeschmack, der nur bei dieser Grillmethode entsteht. Das unverwechselbare Raucharoma kommt nämlich durch die Holzkohle zustande.

Bei einem Holzkohlegrill lässt sich die Kohle im Grill verteilen, wodurch zum Teil unterschiedliche Temperaturen erreicht werden. Bei den meisten Holzkohlegrills wird direkt gegrillt.

Das heißt, dass Fleisch und Würstchen unmittelbar über die Glut gelegt werden. Dabei entstehen Temperaturen von bis zu 270 Grad Celsius, die die Bildung einer Kruste bewirken.

Betreiben lässt sich ein Holzkohlegrill sowohl mit konventioneller Holzkohle als auch mit modernen Briketts, die man aus unterschiedlichen Materialien herstellt. Briketts haben gegenüber Holzkohle den Vorteil, dass sie länger brennen, dafür sind sie allerdings teurer.

Nachteile

Leider haben Holzkohlegrills auch ein paar Nachteile. So fühlt sich so mancher Nachbar durch die verhältnismäßig starke Rauchentwicklung gestört. Beim direkten Grillen mit Holzkohle besteht zudem die Gefahr, dass gesundheitsschädliche Substanzen aus der Glut und dem Fett ins Grillgut gelangen.

Dieses Problem gibt es beim indirekten Grillen jedoch nicht, denn dabei kann das Fett nicht aus dem Grillgut in die Glut tropfen. Unter indirektem Grillen versteht man das Grillen in einem geschlossenen Grill wie einem Kugelgrill.

Im Folgenden stellen wir Ihnen die unterschiedlichen Arten des Holzkohlegrills vor.

Koffergrill

Eine eher seltene Methode ist das Grillen mit einem Koffergrill. Dieser verdankt seinen Namen dem Umstand, dass man ihn zusammenklappen und wie einen Koffer transportieren kann, da er mit einem Tragegriff ausgestattet ist. Die Mobilität ist auch der größte Vorteil des Koffergrills, da er sich überall hin mitnehmen lässt, zum Beispiel zu einem Ausflug oder auf eine Reise.

So lassen sich Koffergrills problemlos im Auto verstauen. Auch Verschmutzungen im Wagen treten nicht auf. Verglichen mit anderen Grilltypen sind Koffergrills zudem recht preiswert.

Zu den Nachteilen dieser mobilen Geräte zählt allerdings ihre geringe Lebensdauer. So sind manche Koffergrills bereits nach einer Grillsaison verschlissen.

Viele Anbieter offerieren Koffergrills auch zusammen mit Grill-Zubehör wie zum Beispiel Grill-Anzündern, Grill-Zangen und Reinigern. Pflegt man den Koffergrill gut und stellt keine zu hohen Ansprüche an ihn, kann sich ein Kauf durchaus lohnen.

Säulengrill

Unter einem Säulengrill versteht man eine spezielle Grillform, die sich großer Beliebtheit erfreut. Säulengrills, die mit Holzkohle betrieben werden, sind mit einer massiven Fußplatte ausgestattet, die ihnen eine hohe Stabilität verleiht. Daher eignen sich diese Geräte ausgezeichnet für den heimischen Garten.

Manche Modelle verfügen auch über Rollen, um ihnen mehr Flexibilität zu verleihen. So lässt sich ein Säulengrill mit Rollen leichter an einen anderen Standort bewegen. Außerdem sind Säulengrills mit einem Auffangbehälter für die Asche ausgestattet.

Die Bauweise der Säulengrills ist auch ihr größter Vorzug. So ist es möglich, der Grillkohle durch die Säule auch von unten Sauerstoff zuzuleiten, was dazu führt, dass sie sich schneller entzündet. Dabei wird beinahe die Geschwindigkeit eines Elektrogrills erreicht, das typische Holzkohlearoma bleibt jedoch erhalten.

Ebenfalls von Vorteil sind die Stabilität und die Wetterfestigkeit von Säulengrills, deren Material aus Edelstahl besteht.

Edelstahlgrill

Bei Edelstahlgrills handelt es sich um Holzkohlegrills, die besonders stabil sind. Außerdem verleiht ihnen ihr glänzendes Metall ein edles Aussehen.

Zu den größten Pluspunkten eines Edelstahlgrills gehört seine Stabilität. So hält das Gerät auch unwirtlichen Wetterbedingungen stand und rostet nicht. Es ist also nicht nötig, den Grill umzustellen oder extra vor Regen zu schützen.

Aufgrund dieser Vorteile findet man Edelstahlgrills häufig auf öffentlichen Grillplätzen oder in Parkanlagen. Auch Windböen werfen die stabilen Geräte nicht so leicht um.

Ebenfalls von Vorteil ist die leichte Reinigung eines Edelstahlgrills. So muss das Gerät lediglich mit etwas Grillreiniger abgewischt werden, damit es wieder sauber wird. Edelstahlgrills eignen sich besonders gut für Grillfans, die ihren Grill auf die Dauer im Garten aufstellen wollen.

Kommt es nach der Erhitzung des Grills zu einer Verfärbung des Edelstahls, bedeutet dies keinen Mangel, sondern einen Hinweis darauf, dass der Grill auch wirklich aus Edelstahl ist.

Kugelgrill

Einer der beliebtesten Grilltypen ist der so genannte Kugelgrill, der seinen Namen seiner runden Form verdankt. Er ermöglicht indirektes Grillen.

Erdacht wurde der Kugelgrill in den frühen 50er Jahren von dem Amerikaner George Stephen. Dieser stand vor dem Problem, dass Witterungsbedingungen wie Wind und Regen ihm sein Grillvergnügen immer wieder zunichte machten.

Schließlich beschloss Stephen etwas dagegen zu unternehmen und teilte eine Boje in zwei Hälften. Daraus konstruierte er einen überdachten Grill, dem weder Regen noch Wind etwas anhaben konnten. Darüber hinaus ließ sich auch das tropfende Bratfett gut auffangen.

Kugelgrills gibt es sowohl als Holzkohlen- als auch als Gasgrills. Zusammengesetzt wird das Gerät aus zwei Kugelhälften.

Die untere emaillierte Grillkugel ist mit einem Kohlenrost, auf dem man die Holzkohle lagert, sowie einem Grillrost für das Grillgut ausgestattet. Darüber hinaus verfügt die untere Kugelhälfte über eine Auffangschale für das Bratfett, einen Aschebehälter und einen Lüftungsschieber.

Bei der oberen Kugelhälfte handelt es sich um einen porzellanemaillierten Deckel mit einem Haltegriff. Ferner ist eine Luftanlage vorhanden, durch die sich die Heißluft ohne Probleme ausleiten lässt.

Manche Kugelgrillmodelle sind sogar mit einem Thermometer oder einer Bodenschale ausgestattet, in der man Wasser verdampfen lassen kann. Auf diese Weise eröffnen sich Grillperspektiven, die mit herkömmlichen Grilltypen nicht möglich sind.

Einer der größten Vorzüge des Kugelgrills ist das indirekte Grillen, das als wesentlich gesünder gilt als das direkte Grillen. So tropft beim Grillvorgang kein Fett direkt in die Glut, wodurch auch keine krebserregenden Stoffe entstehen können. Das Grillen mit einem Kugelgrill gilt daher als ebenso gesund wie das Grillen mit einem Kontaktgrill, einem Elektrogrill oder einem Tischgrill.

Verfügt der Kugelgrill über eine Wasserschale, die unter den Rost gelegt wird, kommt es im Grillinneren zu einer höheren Luftfeuchtigkeit. Dieser Effekt hat den Vorteil, dass das Fleisch nicht so leicht austrocknet und stattdessen saftig und zart wird.

Ebenfalls zu den Pluspunkten eines Kugelgrills zählt seine Sauberkeit. So lässt sich der Grill mithilfe des Deckels verschließen, wodurch es nicht mehr so leicht zu Verschmutzungen durch den Rost oder die Marinade kommt.

Ein kleiner Nachteil ist allerdings, dass man bei dem geschlossenen Grill das Grillgut nicht immer im Auge hat, sodass man zwischendurch gut aufpassen muss. Abhilfe kann jedoch ein spezielles Grillthermometer schaffen.

Dreibeingrill

Beim so genannten Dreibeingrill handelt es sich um einen Schwenkgrill. Zwischen den drei Beinen des Grills hängt man den runden Grillrost auf.

Diese Beine können bei guten Modellen durch eine Kurbel verstellt werden oder lassen sich ein- und ausfahren. In dem Rost ist eine Feuerschale enthalten, die man wahlweise mit Kohle oder Holz heizen kann. Im Anschluss an das Grillen lässt sich die Schale sogar noch für ein Lagerfeuer verwenden.

Dreibeingrills sind die reinsten Allrounder unter den Grills. So kann man den Grillrost gegen Töpfe, Pfannen oder einen Kessel für Kesselgulasch austauschen. Auch Fleischspieße oder Hähnchen lassen sich mit dem Grill einfach zubereiten, da man sie vertikal anbringen kann. Besonders effektiv ist die Anwendung eines Drehspießes, der über einen Grillmotor verfügt.

Zu den Vorteilen eines Dreibeinsgrills zählen seine Flexibilität sowie seine einfache Handhabung. So lässt sich dieser Grilltyp ohne großen Aufwand transportieren und aufbauen. Da man die Höhe des Rostes verstellen kann, ist die passende Einstellung des Gerätes kein Problem.

Einen kleinen Nachteil stellt mitunter das Wenden des Fleisches dar, weil der Rost oft verhältnismäßig tief liegt und hin und her schwankt, wenn man ihn berührt. Um dies zu vermeiden, sollte der Rost möglichst hoch platziert werden, um ihm weniger Platz zum Pendeln zu lassen. Auf diese Weise lässt sich das Fleisch besser wenden.

Camping-Grill

Unter einem Camping-Grill versteht man einen flexiblen Grill, den man für eine Campingtour oder andere Aktivitäten benutzen kann. Camping-Grills sind häufig in öffentlichen Parkanlagen oder an Gewässern zu finden. Die meisten dieser Geräte werden mit Holzkohle betrieben.

Camping-Grills haben den großen Vorteil, dass sie sehr flexibel sind. So können sie problemlos aufgebaut und wieder zerlegt werden, sodass man an der gewünschten Stelle seinem Grillvergnügen nachgehen kann.

Ein Nachteil von Camping-Grills ist allerdings, dass sie nicht so widerstandsfähig sind wie Standgrills. Außerdem sollten unbedingt die Feuerschutzbestimmungen beachtet werden, wenn man in der freien Natur grillt. An manchen Orten ist auch eine Grillerlaubnis nötig.

Schwenkgrill

Eine Sonderform unter den Holzkohlegrills stellt der Schwenkgrill dar. Er wird deshalb Schwenkgrill genannt, weil der Rost beim Grillen frei über der Glut schwebt. Bei Koffergrills oder Standgrills ist der Rost dagegen fest montiert.

Eine bekannte Form des Schwenkgrills ist der Dreibeingrill. So wird das Gestell eines Schwenkgrills zumeist von drei steckbaren Metallstangen gebildet.

An der Spitze dieses Dreibeins befestigt man eine Kette, an die der Rost gehängt wird. Auf diese Weise kommt es zu einem Schweben des Rostes über der Glut. Der Abstand lässt sich normalerweise durch eine verstellbare Kette regeln. Da es sich bei Schwenkgrills um relativ simple Konstruktionen handelt, können sie sogar selbst gebaut werden.

Schwenkgrills haben den Vorteil, dass man mit ihnen eine Lagerfeueratmosphäre erzeugen kann. Dazu wird der Grill einfach über einem Lagerfeuer positioniert.

Aber auch gebräuchliche Holzkohlebriketts lassen sich zum Anfeuern verwenden. Mitunter kommen auch bestimmte Hölzer wie Nadelholz oder Eichenholz zur Anwendung, damit das Fleisch einen besonderen Geschmack bekommt.

Rundgrill

Eine andere beliebte Methode ist das Grillen mit einem Rundgrill. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich dabei um einen runden Grill.

Diese runde Form ist auch das große Plus des Gerätes, da die Hitze dadurch gleichmäßig verteilt wird. Ist der Deckel geschlossen, kann Grillgut wie Würstchen und Fleisch optimal durchgegart werden.

Darüber hinaus hat ein Rundgrill den Vorteil, dass er platzsparend ist. Außerdem sind Rundgrill-Modelle recht kostengünstig.

So werden sie oft schon ab 20 Euro angeboten. Wichtig ist allerdings, dass der Rundgrill mit einer emaillierten Glutwanne ausgestattet ist und sich die Höhe einstellen lässt.

Grillkamin

Als Grillkamine bezeichnet man Grills, die im Garten oder auf einer Terrasse fest eingemauert werden. Sie lassen sich nicht nur als Grill, sondern auch als Wärme- und Lichtquelle verwenden.

Grillkamine sind also an einen festen Standort gebunden. Da sie zumeist aus Beton bestehen, sind sie widerstandsfähig gegen die verschiedensten Witterungsbedingungen.

Angetrieben wird ein Grillkamin durch Holzkohle oder Holz. Da bei offenem Feuer gegrillt wird, entsteht dadurch eine angenehme Lagerfeueratmosphäre. Ein Vorteil von Grillkaminen ist, dass man sie nicht immer wieder auf- und abbauen muss. Nebenbei dienen sie auch der optischen Verschönerung eines Gartens.

Allerdings erfordert ein Grillkamin eine gewisse Pflege. So müssen die benutzte Kohle entfernt und der Rost gereinigt werden.