Gelierzucker - Wie wirkt er und wofür wird er verwendet?

Unter Gelierzucker versteht man eine Mixtur aus Zucker und Geliermitteln. Diese dient einer schnellen Zubereitung von Marmeladen, Gelees oder Konfitüren. Durch Bestandteile wie Pektin können die Speisen schneller festwerden. Man findet den Zucker in verschiedenen Ausführungen. Informieren Sie sich über die Wirkung sowie die Verwendung von Gelierzucker.

Von Claudia Haut

Was ist Gelierzucker und wie wirkt er?

Gelierzucker stellt eine Form des Haushaltszuckers dar. Er enthält spezielle Geliermittel, die zur Festigung von Speisen führen. Somit lässt sich Gelierzucker für die Zubereitung von Gelees, Marmeladen und Konfitüren verwenden.

Neben den Geliermitteln, zu denen vor allem Pektin gehört, ist auch eine gringe Menge an pflanzlichem Öl enthalten. Dies soll beim Einkochen von Marmelade und Co. eine Schaumbildung verhindern.

Inhaltsstoffe und Sorten von Gelierzucker

Grundsätzlich besteht Gelierzucker aus Zucker und Pektin oder Palmöl und Säuerungsmittel. Je nach Art des Gelierzuckers wird er in unterschiedlichem Mischverhältnis mit den Früchten verwendet.

Dies hängt auch davon ab, wie süß die Marmelade werden soll. Je weniger Zucker für die Marmelade verwendet wird, desto weniger lange haltbar wird die Marmelade, sodass die Hersteller dann häufig Konservierungsstoffe zur längeren Haltbarkeit hinzufügen. Es gibt die Sorte 2:1 mit 2 Teilen Früchte und 1 Teil Zucker sowie 3:1 mit 3 Teilen Früchte und 1 Teil zucker). Ebenso gibt es die Mischung 1:1.

Gelierzucker oder Einmachzucker - Wo liegen die Unterschiede?

Gelierzucker lässt sich mit Einmachzucker vergleichen, zumindest in der Verwendung. Beide Zuckerarten verwendet man nämlich zum Einmachen von Früchten.

Wer also Marmelade kochen möchte, muss neben den Früchten auch einen speziellen Zucker verwenden, den Gelier- oder Einmachzucker. Der große Unterschied zwischen beiden Zuckerarten ist jedoch, dass in Gelierzucker Konservierungsstoffe enthalten sein können.

Einmachzucker hingegen enthält keine Gelierhilfen. Dafür finden sich grobkörnige Zuckerkristalle, die die Schaumbildung verhindern; sie lösen sich langsam auf. Einmachhzucker ist vor allem für Früchte mit viel Pektin gut geeignet.

Verwendung von Gelierzucker: Welche Mischung für wie viele Früchte?

Gelierzucker wird für die Herstellung von Konfitüren, Gelees und Marmeladen verwendet. Die Fruchtmasse wird deutlich schneller fest, sodass Geschmacksstoffe und Vitamine erhalten bleiben. Werden Konservierungsstoffe zugegeben, lässt sich weniger Zucker verwenden, was Kalorien einspart.

Je nach Mischung bzw. Sorte des Gelierzuckers benötigt man unterschiedliche Mengen:

  • ein Kilogramm Gelierzucker 1:1 für ein Kilogramm Früchte
  • 500 Gramm Gelierzucker 2:1 für ein Kilogramm Früchte
  • 333 Gramm Gelierzucker 3:1 für ein Kilogramm Früchte

Mit Gelierzucker 3:1 wird die Marmelade am wenigsten süß. Sie ist jedoch auch am kürzesten haltbar.

Zum Kochen: Marmelade mit Gelierzucker selber machen

  1. Um Marmelade selbst herzustellen, wäscht, schält und entkernt man das Obst und schneidet es in kleine Stücke.
  2. Erst dann wird das Obst gewogen, damit man das richtige Mischungsverhältnis erhält.
  3. Das Obst kommt zusammen mit dem Gelierzucker in einen großen Topf und wird unter ständigem Rühren erhitzt.
  4. Bereits nach wenigen Minuten wird das Obst dickflüssig und kann dann in heißem Zustand in Marmeladengläser abgefüllt werden.

Marmelade ohne Gelierzucker?

Marmelade lässt sich auch ohne Gelierzucker herstellen, es dauert jedoch länger. Während man die Fruchtmasse mit dem Zucker für etwa 4 Minuten kochen muss, dauert es ohne Geliermittel 20 bis 30 Minuten. Dies führt zur Zerstörung von Aromastoffen.

Gelierzucker Ersatz

Auch lässt sich ein Gelierzucker Ersatz verwenden. Dieser besteht aus pflanzlichem Fett, Zitronensäure, Sorbinsäure, Fruchtzucker und Pektin aus Zitrusfrüchten.

Das Produkt findet man als Pulver unter der Bezeichnung Gelfix. Es gibt dieselben Mischungsverhältnisse wie beim Gelierzucker.

Gelierzucker selber machen

Gelierzucker lässt sich auch selbst herstellen. Man benötigt

  • 1 Liter Wasser
  • 1 Kilogramm Zucker
  • 500 Gramm Apfelschalen und
  • 500 Gramm Apfelgehäuse.

Apfelschalen und -gehäuse werden in einem Liter Wasser für 45 Minuten gekocht. Dann wird die Masse püriert und durch ein Sieb gegossen. Den gewonnenen Saft kann man als Alternative zu Gelierzucker nutzen.

Haltbarkeit - Was tun mit abgelaufenem Gelierzucker?

Gelierzucker hat ein begrenztes Haltbarkeitsdatum. Wenn dieses Datum überschritten wird, ist es möglich, dass die Eindickung der Fruchtmasse nicht mehr so gut funktioniert - die Konfitüre bleibt flüssig.

Gesundheitlich unbedenklich ist der abgelaufene Gelierzucker allerdings nicht. Man muss ihn auch nicht entsorgen, er eignet sich immer noch für die Zubereitung von Tortenguss oder Kompott.