Aufgaben, Ausbildung und Weiterbildung eines Tropenmediziners

Tropenmediziner sind Fachärzte für die Behandlung von Tropenkrankheiten. Sie können selbstständig oder angestellt tätig sein. Die Weiterbildung zum Tropenmediziner dauert zwei Jahre.

Von Claudia Haut

Tätigkeitsgebiete

Die Tropenmedizin kann von allen Ärzten im Rahmen einer Weiterbildung als Zusatzbezeichnung erworben werden. Die richtige Berufsbezeichnung heißt dann zum Beispiel "Facharzt für Allgemeinmedizin mit der Zusatzbezeichnung Tropenmedizin".

Tropenmediziner sind Spezialisten auf dem Gebiet der Tropenerkrankungen. Zu den Tropenerkrankungen zählen viele verschiedene Krankheiten, die durch

übertragen werden. So gehören zum Beispiel

dazu. Auch die

  • Versorgung von Verletzungen, die durch giftige Tiere der Tropen entstehen,

gehören zum Aufgabengebiet des Tropenmediziners.

Arbeitsplatz

Tropenmediziner können sich

Teilweise schließen sich auch mehrere Kollegen zu einer Gemeinschaftspraxis zusammen. Viele Tropenmediziner

  • arbeiten jedoch auch in Krankenhäusern oder tropenmedizinischen Instituten als angestellte Fachärzte.

Aufgaben

Gesundheitsvorsorge

Wichtiger Teil der Tätigkeit eines Tropenmediziners ist die Vorbeugung vor derartigen Erkrankungen. Menschen, die einen beruflichen oder privaten Aufenthalt in tropischen Gebieten planen, können sich vor Beginn der Reise bei einem Tropenmediziner informieren, welche Impfungen notwendig sind und welche Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden sollen.

Der Tropenmediziner führt diese

  • Reiseimpfungen (z.B. Malaria, Typhus, Hepatitis)

auch selbst durch. Je nach Art der Impfung werden sie als Spritze oder Tablette verabreicht. Die durchgeführten Impfungen werden in den Impfpass eingetragen. Im Rahmen der Prophylaxe einer Tropenerkrankung

  • informiert der Tropenmediziner den Patienten auch über Hygienemaßnahmen und wie eine Ansteckung vermieden oder verringert werden kann.

Für Berufsgenossenschaften führen Tropenmediziner auch so genannte

  • Tropentauglichkeitsuntersuchungen

durch. Während dieser Untersuchung stellt der Facharzt fest, ob der Patient aus gesundheitlichen Gründen für einen längeren Aufenthalt in den Tropen geeignet ist.

Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten

Bakterien in der Blutbahn
Behandelt zahlreiche Tropenerkrankungen

Kehrt ein Urlauber mit einer Tropenkrankheit zurück, so führt der Tropenmediziner umfangreiche Diagnostikmaßnahmen durch. Er

Der Patient wird eingehend körperlich untersucht und eventuell werden weiterführende Untersuchungen wie zum Beispiel

durchgeführt. Unter dem Mikroskop kann der Tropenmediziner erkennen, wenn sich im Stuhlgang Parasiten wie zum Beispiel Würmer befinden.

Je nach Art der diagnostizierten Erkrankung kann eine ambulante Behandlung erfolgen oder es ist eine stationäre Behandlung in einem Krankenhaus notwendig. Viele niedergelassene Tropenmediziner haben Belegbetten in Krankenhäusern, so dass sie ihren Patienten auch im Krankenhaus selbst weiterbehandeln können. Die Patienten erhalten dort

wie beispielsweise Antibiotika.

Bei ansteckenden Krankheiten kann es auch notwendig sein, dass der Patient

um das Personal und andere Patienten nicht zu infizieren. Der Tropenmediziner ist in diesem Fall auch dafür zuständig, dass sich die Krankheit, die sonst nur in den Tropen vorkommt, nicht in andere Länder ausbreitet und so zu einer Epidemie wird.

Ausbildung

Jeder angehende Arzt muss zuerst

absolvieren, das zwölf Semester und drei Monate dauert und mit einer Prüfung endet. Das Bestehen dieser Prüfung ist die Voraussetzung für die Erlangung der Approbation. Anschließend erfolgt das Facharztstudium.

Ärzte, die später Tropenmedizin praktizieren möchten, können

  • ihren Facharzt in vielen verschiedenen Bereichen absolvieren

wie zum Beispiel der Allgemeinmedizin, der Inneren Medizin, der Kinderheilkunde, der Chirurgie usw. Das Facharztstudium dauert nochmals etwa fünf Jahre und endet erneut mit einer Prüfung.

Weiterbildung

Nach abgeschlossenem Facharztstudium können die Ärzte Zusatzbezeichnungen im Rahmen von Weiterbildungen erreichen. Neben der Tropenmedizin gibt es viele weitere Zusatzbezeichnungen wie zum Beispiel

Es ist auch möglich, mehrere Zusatzbezeichnungen zu tragen.

Palmen, Strand und Meer
Eine Weiterbildung wird in der Regel in tropenmedizinischen Instituten absolviert

Die Weiterbildung zur Erlangung der Zusatzbezeichnung Tropenmedizin dauert 24 Monate und nochmals zusätzlich drei Monate. Zwölf Monate arbeitet und lernt der angehende Tropenmediziner in einem tropenmedizinischen Institut. Weitere zwölf Monate verbringt der Facharzt in den Tropen und arbeitet hier in einer medizinischen Einrichtung.

Der Arzt betreut hier Patienten mit den verschiedensten Tropenkrankheiten und eignet sich so das Wissen über die Diagnostik und Behandlung an.

Schließlich muss der angehende Tropenmediziner noch einen dreimonatigen Kurs absolvieren, der neben der Tropenmedizin auch den Bereich der medizinischen Parasitologie abdeckt. Voraussetzung für die Erlangung der Zusatzbezeichnung Tropenmedizin ist eine bestimmte Anzahl an selbstständig durchgeführter Diagnostik von verschiedenen Infektionskrankheiten der Tropen.

Der angehende Tropenmediziner muss hier nachweisen, dass er die Krankheitskeime unter dem Mikroskop diagnostiziert hat.

Die meisten Ärzte promovieren im Laufe ihres Studiums und erhalten dadurch einen Doktortitel.

Ärzte können ihren Facharzt auch in zwei verschiedenen Bereichen der Medizin machen. So kann ein Arzt zum Beispiel"Facharzt für Allgemeinmedizin und Chirurgie mit der Zusatzbezeichnung Tropenmedizin" sein.